Donnerstag, 12. November 2009
Was ich nicht mag
Auf NDR Info haben sie heute vermeldet, dass sich alle 40 Minuten ein Mensch umbringt. Dann kam leider Verkehrsfunk und ich habe nicht mitbekommen, ob sich dieser Wert auf Deutschland bezog oder nicht.

Alle 40 Minuten, egal in welcher geographischen Abgrenzung, ist erstaunlich viel. Das macht 36 Menschen an einem handelsüblichen Tag, macht 252 Menschen die Woche, macht bei 52 Wochen 13.104 Menschen. Warum soll der da eine besonders sein? Wohl weil es - wie immer - nicht darum geht, was jemand tut, sondern wer es tut.

Beachtlich zynisch auch die Frage nach dem Warum? Ja warum denn wohl? Vielleicht weil wir eine Gesellschaft geschaffen haben, die den Einzelnen sehr schnell überfordern kann?

Letzte Woche habe ich folgendes Bild im Empfang eines großen deutschen Unternehmens gemacht. Man geht direkt darauf zu und wirklich jeder Mitarbeiter der Firma muss es jeden Tag aufs Neue lesen:





So gesehen: Alles Traurig das, ich für meinen Teil jedoch kann festhalten: Fernsehbilder von Robben- oder Waljagd berühren mich mehr, sowas kann mir die Tränen in die Augen treiben.

Aber bevor ich mich mit weiteren Ausführungen wieder in eine Kontroverse begebe, erfülle ich lieber ein moosiges Stöckchen von Frau Walkingthedeadline:






7 Dinge, die ich nicht mag:

Kalter Kaffee.




Kalte Infusionen





Wurmiges Obst.






Dicker, komischer Vogel auf dem Schirm, der für Ungleichgewicht sorgt.






Frau mit drei Brüsten, weil ich nur zwei Hände habe.







Abgelaufener Joghurt, auch den auf der Tischplatte.






Außerirdische Rowdys, welche die Ursache für vermeintliche Funklöcher sind.


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Der Spruch sagt einiges aus ueber die Welt, die wir uns geschaffen haben.

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Stimmt, ein heftiges Empfangsschild.
"...no time for loosers cause we are the champions..."
Das singen die doch auch immer beim Fußball!

(nette Zeichnungen!)

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@Jammernich: Amen. Wer hätte es wohl in der Hand, die Dinge zu ändern?

@Monopixel: Danke! Ich habe da ja Spaß dran. Und ja, das Schild ist schon auffallend.

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Ich dachte, dass würde durch meine Wortwahl deutlich genug werden };-)

Es vielleicht mal wie viele Gesllschaften in Südeuropa halten: Arbeite um zu leben, nicht umgekehrt... Karriere hier, Karriere da... wozu? Warum sollte die Wertschätzung eines Menschen an dem gemessen werden, was er beruflich in seinem Leben erreicht? Das ist ein total falscher Weg und er reißt viele Menschen in den Abgrund, die nicht stark genug sind, sich davon zu lösen.

@Monopixel: Ja, dieser Queen-Song beschreibt es auch ganz gut.

"But it's been no bed of roses
No pleasure cruise -
I consider it a challenge before the whole human race -
And I ain't gonna lose -

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"info-overkill"
...wäre für die oben geschilderte situation wohl eher unpassend, mhh?

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Warum? Ich kann daran nichts Anstößiges finden.

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So grandiös sollten diese sogenannten Stöckchen immer verarbeitet werden. Sollte ich noch einmal in die Bredouille gebracht werden, ein solches sinnvoll zu gestalten, gebe ich dir das als Auftragsarbeit.

(Unter obiges Firmenmotto hätte ich zu Zeiten, als ich noch Straßenkünstler - streetartist - war, in silberner Sprühfarbe gut, besser, tot geschrieben, aber jetzt, gefühlte 20 Jahre später, fielen mir solche Provokationen wohl schwer.)

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Man kommt auch in das Alter, wo einem das Hochkommen, also aus den Knien, immer schwerer fällt. Da sollte man sich gut überlegen, für wen, oder warum man auf ihnen rutschen sollte, also den Knien.

PS Merci! Für dich bin ich nicht billig, sondern kostenfrei;-)

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Darauf werde ich noch einmal zurück kommen, aber nicht auf Knien.

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Gibt es eigentlich Statistiken, ob die Anzahl der Depressionen in letzter Zeit zugenommen hat? Das Problem ist ja, dass es sich um eine Krankheit handelt und der Grund für Außenstehende mitunter nicht nachvollziehbar ist. Ich bewundere ja Leute, die allen Grund haben, sich umzubringen, die trotzdem wacker und fröhlich durchs Leben gehen.
Solche dummen Sprüche gibt es ja oft. Ich habe den Eindruck, dass gerade mittelmäßige Manager solche Parolen veranlassen.

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Kein Ahnung, aber zu den Todesursachen 2008 kann man hier Interessantes lesen:

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Gesundheit/Todesursachen/Aktuell.psml

Ja, ich denke es liegt an jedem selbst, wie er mit den belastenden Momenten in seinem Leben umgeht. Es gibt keine allgemeingültige Regel.

Und was die Manager angeht: Meine Erfahrung ist, dass die, die am lautesten Brüllen, oftmals nicht die sind, die es tun sollten. Die erfolgreichsten Menschen, die ich kenne, sind leise, still und handeln empathisch. Diese Menschen sind auch meine Vorbilder. Mehr sein, als schein, was man ja natürlich nicht schreiben darf. ;-)

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hm. gründe für selbstmord gibt es immer, letztlich ist suizid ein ausdruck der letzten selbstbestimmungäußerung eines menschen. (klingt zynisch, ist aber nicht so gemeint.) die selbstmordraten sinken eher, die depressionsraten gehen nach oben. das heißt, der zustand ist so, daß man es in der masse gerade noch aushält am leben zu bleiben.
die erfolgsgesellschaft ist für leute, die die gerade nützlichen qualitäten haben, sehr verlockend. geld und status sollen hingabe belohnen (besser zu sein, um gut zu bleiben, das ist wie die möhre, die dem esel hingehalten wird). man muß, wie bei kreditvertragen und versicherungen, genau hinsehen und nachrechnen. denn oft ist es der versteckte schwund, die kleinen margen, die noch draufkommen: ohne ständigen druck arbeiten, freizeit, einfach mal komplett abtauchen, nein sagen, den wohnort selbst wählen... das summiert sich irgendwann.
glücklich sind die leute, die wissen, ann sie damit schluß mache wollen und können.

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Genau das, liebe Frau Kitty. Nur um das, was Sie da so richtig beschreiben, zu erkennen, muss man auch wissen, dass es anders geht.
Will heissen: Man muss sich und die Umstände immer wieder auf den Prüfstand stellen, ein Luxus, den sich nur der leisten kann, der eben nicht von ganz realen Existenzängsten geplagt wird. Sie stellen sich nicht infrage, wenn Sie nicht wissen, wie sie Ihre Miete bezahlen sollen

Und wenn die Dinge erkannt sind, gilt es auch, genug Courage zu haben, sich für seine Sache einzusetzen. Ich kenne genügend Hampelmänner, die immer alle die große Fresse haben und wenn es zur Sache geht, dann sind sie kleine Meerschweinchen....oder was anderes Niedliches.

Und in diesem Lied wird es auch irgendwie auf den Punkt gebracht:

http://www.youtube.com/watch?v=2uBTcd6y1Vk

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