Montag, 22. Januar 2018
Das ist aber wild oder 42!


Ich habe einen Kumpel, der heißt Cem und ja, Mr. Watson, Sie vermuten richtig, er ist Deutscher türkischer Provenienz. Seinem Verhalten nach zu urteilen, ist er mehr deutsch als zwei Cabman es je werden könnten und weil man nun erklären müsste, was deutsch sein bedeutet, ziehe ich die Aussage zurück und schreibe stattdessen:

Der ist mit seiner deutschen Frau und seinem verantwortungsvollen Job, seinen zwei Kindern und der Doppelhaushälfte, seinem Bierkonsum und seiner Freude am Grillen so gut intergriert, also den könnte direkt die Kanzlerin mal besuchen, fürn PR-Termin.

Und weil er so gut intergriert ist, hat einen Jagdschein und seit kurzem auch ein eigenes Revier (dahattersichaberwaswiebollegefreut) und deswegen auch diverse tote Tiere im Keller. Tiefgefroren. Nicht das man da was Falsches denkt. Die TK-Kapazität verdankt er mir, weil ich ihm 2 riesige Truhen geschenkt habe. Wie ich zu denen kam, dass könnte man auch mal direkt verbloggen, aber nicht jetzt, nur so viel:

Aufgrund seiner Dankbarkeit eingedenk der neuen Lagermöglichkeiten, speisen wir Cabmans nun oft auch Wild. Mit großem "W". Nicht das Sie jetzt wegen der Jungs meinen es würde das kleine Wild gemeint sein. Diese Vermutung hätte zwar ihre Berechtigung, war aber nicht die beabsichtigte Aussage.

Und dann habe ich letzte Woche auffem Flughafen in der Intellektuellen-Abteilung das schöne Heft gefunden, dessen Titelbild Sie oben sehen. Und nun mal Hand auf´s Herz! Wie finden Sie das denn so? Gerade im Hinblick auf die derzeitigen Disskussionen über strukturellen Sexismus im Allgemeinen und des angedeuteten männlichen Chauvinismus im Besonderen? Sehen Sie.

Habe ich also Cem, den Profi, angewhatsapped und ihm danach seine Ablehnung abgekauft. Er wäre eher strukturkonservativ und soviel juveniler Machart nicht besonders aufgeschlossen gegenüber. Glaubte ich ihm sofort. Der fährt ja auch freiwillig Passat.

Ich entdeckte dann noch diesen Titel:



Und dachte erst: Mein Gott, der Pep Guardiola! Aber nein, optische Täuschung.

Und nun, meine hier verblichenen hier verbliebenen Damen, schauen Sie sich den jungen Mann mal ganz genau an und behaupten Sie nochmal, Mann wäre nicht fähig, seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen... kommt halt auf die Kreatur an, die es anzuhimmeln gilt.

Mich würde jetzt nur noch interessieren, wodurch ein Angler eine perfekter Angler wird. Wenn ich mal Zeit habe, löse ich das für mich auf. Bis dahin versuche ich das Kind zu verstehen, das nur noch im Kostüm lebt. Erinnert mich zum einen an John Irving - Das Hotel New Hampshire, zum anderen an Marvin, den depressiven Roboter aus Per Anhalter durch die Galaxis. Ich liebe diese beiden Bücher, das Kind sowieso, aber anstrengend ist es schon...vielleicht sollte ich auch mit dem Angeln anfangen. Soll ja entspannend wirken.



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