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Sonntag, 30. Januar 2011
Das Eierkopfprinzip oder
cabman, 16:19h
Das da oben, dass ist die Gabi, die eigentlich Gabriele heißt und gern von mir gewählt werden würde.
Und weil das so ist, hat die Gabi auf der Rückseite des SPD-Flyers auch Platz bekommen, um sich mir zu erklären.
Da steht dann, dass sie für Altona folgendes bewegen möchte (man achte auf die Semantik: Sie will was bewegen, nix ändern oder erneuern, einfach nur bewegen. Das wird gemütlich, ähnlich dem Bewegungsbad in der Geriatrie.
a.) Berufstätige Eltern - und davon gibt es viele in Altona!- brauchen eine funktionierende Infrastruktur mit Kinderbetreuung, Pflegestützpunkten und einer Arbeitswelt, die dem Rechnung trägt.
b.) Kultur für alle! Kultur nicht nur für einige wenige, sondern für Jung und Alt, Kultur für Menschen gleich welcher Herkunft, für alteingesessene Altonaerinnen und Altonaer ebenso wir für Zugezogene - das muss unser Ziel sein!
c.) Medien, It-, E-Commerce und Kreativsektor prägen mittlerweile den Standort Altona. Dafür müssen die Rahmenbedingungen, auch Balance von Leben und Arbeiten, von Gewerbe und Wohnen vor Ort stimmen.
So. Nun weiß ich nicht wie Sie das sehen, wahrscheinlich anders, aber ich kann mit diesen Allgemeinplätzen rein gar nix anfangen. Was meint sie denn mit Kultur für alle? Es gibt doch schon RTL und das Dschungelcamp?
Wenn man dann verwirrt die Hauptseite des Flyers durchliest, da wo der Olaf Scholz sich und seine SPD präsentiert und dort auf Gehaltvolleres spekulierte, wird man enttäuscht. Die einzig nutzbare, da nachprüfbare Aussage lautet:
Wir schaffen Kita- und Studiengebühren ab. OK!
Solche Aussagen wünsche ich mit viel mehr und diese sind es, liebe SPD, die auch zur Profilschärfer beitragen.
Denn wie schon bei allen letzten Wahlen, tue ich mich sehr schwer, die Partei zu benennen, von der ich mich gut repräsentiert ehe.
Viel mehr ist es wie immer und zwar so wie mit meinen Schuhen:
Sie unterscheiden sich ein bisschen in Form und Stil, was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass es schwarze Halbschuhe sind. Und dann auch noch alle von LLOYD. Es ist also Wurst, welche ich anziehe, der Gesamteindruck ist immer gleich. Ähnlich der Parteienaussagen.
Und so geht es mir mit diesen politischen Menschen: Es gibt sie in zwei Sorten: Partei An- und Abhänger. Erstere stehen im Nieselregen am Parteistand auf dem Winterhudermarktplatz und üben sich in verbaler Akkrobatik, die gleichwohl inhalts- wie farblos beibt und letztere nennen sich Bundetagsabgeordnete, die gern mal die Auswirkungen der Klimakatastrophe direkt vor Ort auf den Malediven begutachten.
Keiner von beiden beeindruckt mich durch Charisma oder besonderes Können. Den letzten aktiven Politiker, der bei mir einen Eindruck hinterlassen hat, das war Friedrich Merz.
Die Frage, die ich mir dabei oft stelle, warum ist das so? Wo sind die großen, coolen Anführer hin, die, die sich klare Worte trauen und dazu stehen, sich daran messen lassen und ggf. Fehler einräumen?
Man lese z.B. in der aktuellen Zeit das Interview mir Helmut Schmidt.
Jut, ich mag diesen Menschen eh. Aber mal ehrlich, ich wünscht mir, es gäbe wieder Typen seines Schlages. Nicht nur in der Politik, nein, auch in der Wirtschaft, doch ich glaube nicht, dass diese geschehen wird.
Man schaue sich z.B. die Vita von der Gabi an. Nicht, das ich was gegen die Gabi hätte, aber es verstärkt sich bei mir der Eindruck, dass wir nach dem Eierkopfprinzip von einer sich selbstbefruchtenden Kaste regiert werden. Insofern lass ich alle Hoffnung fahren.


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Donnerstag, 27. Januar 2011
Das ist sie wieder, die LOBOtomie
cabman, 09:59h
Der aktuelle Spiegel hat die Titelgeschichte:
Ausgebrannt, das überforderte Ich
Und das Bild dazu ist kongenial umgesetzt:
Heute dann, ich wollte nur schauen, wie Bayern gespielt hat, denn gestern Abend war Cabwoman-Tag, was bedeutete, dass ich nicht DFB-Pokal schaute, las ich bei SPON einen nettes Artikelchen voll aberwitziger Belanglosigkeit, die, betrachtet im Kontext zur ebenfalls bei SPON beworbenen Titelstory, allerdings eine Frechheit aller erster Güte ist.
Da lamentiert die rotgefärbte, menschlich Marke über Dinge, von denen er offensichtlich keine Ahnung hat. So Sätze:
Statt mit der Entschleunigung eine Zeitlupenrealität herbeizusehnen, muss eine Kultur des Verpassens entwickelt werden: die Fähigkeit, den schneller werdenden Passierstrom an sich vorbeirauschen zu lassen, wann immer es notwendig erscheint. Es ist gut und sinnvoll, auf dem rasenden Wellenkamm des Fortschritts zu reiten, sich die Gischt ins Gesicht peitschen lassen - und dann die Tür zuzumachen und alles mit Absicht zu verpassen, ohne sich deshalb schlecht zu fühlen.
Können Sie sich vorstellen, Herr Lobo, dass es Menschen gibt, denen diese Tür verwehrt bleibt?
Wenn ja, dann faseln Sie nicht so einen Scheiß und wenn nicht, gehen Sie Töpfern.
Und überhaupt weiß ich sowieso nicht, was der Beitrag soll und warum man Ihnen beim Spiegel immer wieder eine Projektsfläche bietet? Und warum ich mich immer an Äußerungen von Ihnen reibe.
Wahrscheinlich weil Typen wie Sie bei offensichtlicher Ahnungslosigkeit meinungsprägend sind. Das kann ich schon in der Firma nicht haben, diese Topmanager, die, meinungsstark aber faktenarm, Diskussionen beeinflussen, in deren Folge Entscheidungen getroffen werden, deren Scheitern vorauszusehen ist.
Die Welt wäre schöner, würden alle mal 2 Minuten nachdenken, bevor sie was verlautbaren. Auch Sie, Herr Lobo. Jede Marke muss sich mal neu positioniern. Amen.
Ausgebrannt, das überforderte Ich
Und das Bild dazu ist kongenial umgesetzt:
Heute dann, ich wollte nur schauen, wie Bayern gespielt hat, denn gestern Abend war Cabwoman-Tag, was bedeutete, dass ich nicht DFB-Pokal schaute, las ich bei SPON einen nettes Artikelchen voll aberwitziger Belanglosigkeit, die, betrachtet im Kontext zur ebenfalls bei SPON beworbenen Titelstory, allerdings eine Frechheit aller erster Güte ist.
Da lamentiert die rotgefärbte, menschlich Marke über Dinge, von denen er offensichtlich keine Ahnung hat. So Sätze:
Statt mit der Entschleunigung eine Zeitlupenrealität herbeizusehnen, muss eine Kultur des Verpassens entwickelt werden: die Fähigkeit, den schneller werdenden Passierstrom an sich vorbeirauschen zu lassen, wann immer es notwendig erscheint. Es ist gut und sinnvoll, auf dem rasenden Wellenkamm des Fortschritts zu reiten, sich die Gischt ins Gesicht peitschen lassen - und dann die Tür zuzumachen und alles mit Absicht zu verpassen, ohne sich deshalb schlecht zu fühlen.
Können Sie sich vorstellen, Herr Lobo, dass es Menschen gibt, denen diese Tür verwehrt bleibt?
Wenn ja, dann faseln Sie nicht so einen Scheiß und wenn nicht, gehen Sie Töpfern.
Und überhaupt weiß ich sowieso nicht, was der Beitrag soll und warum man Ihnen beim Spiegel immer wieder eine Projektsfläche bietet? Und warum ich mich immer an Äußerungen von Ihnen reibe.
Wahrscheinlich weil Typen wie Sie bei offensichtlicher Ahnungslosigkeit meinungsprägend sind. Das kann ich schon in der Firma nicht haben, diese Topmanager, die, meinungsstark aber faktenarm, Diskussionen beeinflussen, in deren Folge Entscheidungen getroffen werden, deren Scheitern vorauszusehen ist.
Die Welt wäre schöner, würden alle mal 2 Minuten nachdenken, bevor sie was verlautbaren. Auch Sie, Herr Lobo. Jede Marke muss sich mal neu positioniern. Amen.

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Mittwoch, 26. Januar 2011
Wie ich HAL 9000 traf
cabman, 22:03h
Meine Damen und Herren, wir begrüßen ganz herzlich die neu zugklickten Leser zu diesem Beitrag von hier über Belangloses nach da.
Nun kulminiere ich mir was.
Habe ich gestern Höhe Göttingen im aktuellen Spiegel auf Seite 59 einen Artikel gelesen, der da titelte: Guter Job macht Männer glücklicher. Sinngemäß heißt es darin: Männer mit Führungspositionen sind zufriedener als Männer mit weniger prominenten Jobs. Noch unzufriedener waren demnach nur solche Männer, die keiner bezahlten Arbeit nachgehen.
Aha, dachte ich mir, nun erhärtet sich neben meinen Rückenmuskeln auch die Mutmaßung, dass dies leidlich dumme Altherrentorten Geseier von Teekannenjunkies und anderer selbsternannter Prominenz des Internets wohl an fehlender verantwortlicher Tätigkeit liegen mag. Ist aber bestimmt auch wenig erheiternd, wenn man nur durch Schreien erhört wird und sonst wenig zu sagen hat. Was haben solche Leute früher ohne Blogs gemacht?
Bin ich also vorgestern Abend wegen dringlicher geschäftlicher Angelegenheiten (kann ich das auch mal schreiben) mit der Bahn nach Kassel gefahren. In Kassel gibt es, nach Aussage meines Mitarbeiters, der mir ein Hotelzimmer buchte, nur eine vertretbare Herberge.
Woher er das wisse, fragte ich ihn, denn so oft schläft man ja nicht in seiner Heimatstadt im Hotel. Hat ihm seine Verlobte erzählt. Aha. Woher die das weiß wollte ich dann nicht mehr fragen.
Egal. Ich kann nun aus eigener Erfahrung bestätigen: In Fulda gibt es auch nur eine vertretbare Herberge und wenn Sie mal in Kassel übernachten müssen, tun Sie das besser in Fulda. Wo? In Fulda da.
Meine Damen und Herren, wir möchten Sie noch auf unser kulinarisches Angebot im Bordrestaurant hinweisen. Dort erhalten Sie warme Speisen, Getränke wie Tee, Kaffee und Bier, oder kleine Snacks wie unsere herzhafte Frikadelle…jkjdfjheurzjskkrächz.
Da ich im jung-dynamischen und aufstrebenden Stadtteil wohne, kann ich hopp salopp in Altona den Zug aufbringen, was recht gut ist, da der Zug dort seinen Reise beginnt. Ergo: Freie Sitzplatzwahl, alles sauber, Zeitungen und Streckeninfo ungeknickt sowie keine Brötchenkrümel auf dem Sitz. Und zumindest bis Dammtor, also so 7min. lang, hat man auch seine Ruhe vor nervenden Mitfahrern.
So bestieg ich den Wagon, rief die leeren Sitzreihen hinunter „Haaaalllloooo?“ und schon erblickte ich am anderen Ende, sich zwischen zwei Sitzreihen aufrichtend, die nette Zugebegleiterin. Ihr vor Anstrengung leicht gerötetes Gesicht, welches eigentlich von vornehmer Blässe schien, wurde von sanft fallendem rötlichem Haar gerahmt und war von unbeschreiblicher elegischer Anmut.
Und dann entwand sie sich den Sitzen und der herzergreifend schöne Anfang nahm sein untendrunterübergewichtiges Ende. Und zwar unter der Gürtellinie. Die Arme hatte bestimmt diese Frauenkrankheit. Habe ich neulich drüber gelesen: Ab dem Alter von 25 Jahre etwa, können Frauen so komische Fetteinlagerungen bekommen. Merkwürdigerweise nur an den Beinen und dem Hintern. Nicht schön und ein bisschen traurig auch. Die Natur ist eine ungerechte Hexe.
Ich sagte ihr, dass ich zwar eine Reservierung hätte, ich meinen Platz aber doof fände und lieber ganz woanders sitzen wollen würde und schloss höflich mit der Frage, ob ich das denn so dürfte. Sie antwortet mir, ich könne mich überall in diesem Wagon setzen, denn bis auf die eine, nämlich meine Reservierung, gäbe es keine. Toll, sagte ich da, da habe ich wohl gewonnen. So gesehen schon, grinste sie und fragte ob ich eine Zeitung wolle. Wollte ich nicht.
Der Zug fuhr an, die Reise begann und nach knappen 7 min setzte sich ein untersetzter Herr vor mich und begann aus einer dieser hauchdünnen raschelfeundlichen Tüten, eine braune noch viel rascheligere Papiertüte zu ziehen, um dann lautstark ein Bretzel(!) zu essen. Ein Bretzel! Und wäre dem nicht genug, hat er sich zum Nachtisch auch noch einen Wuppi gegönnt. Ich frage mich immer, wer diese Sachen kauft. Nun weiß ich es: Franzosen. Der Herr war Franzose und ich von seinem Krach schon genervt, doch dann, ...
...dann kam der Hauptbahnhof. Dort stieg der personifizierte jung-dynamische Stadtteil ein, sogar mit Reihenhausfrisur und vollständig von BOSS eingekleidet.
Er schwallerte bereits ins Telefon als er den Wagon betrat und faselte in einer Tour hochwichtig von Abweichungen der Zahlen und vom gap in the bottom line und wirklich niemand wollte das wissen.
Höhe Harburg, das ist da, wo die Menschen bei Sturmfluten auf den Bergen sitzen und hämisch über Ottensener lachen, wobei das die einzige Lebensfreude ist, die die dort haben.
Und weil Ottensen nur noch so selten überschwemmt wird, sind Harburger dementsprechend übellaunig. Vielleicht haben die auch nur schlechte Jobs. Also auf jeden Fall in Harburg war ich kurz davor, Herrn Hipster zu fragen, welches Bildchen, der anweisenden Piktogramm er denn nicht verstünde, doch just in dem Moment versagte der Akku seines Handys. Es gibt eine Göttin.
Für manche Menschen schwer zu deuten
Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten erreichen wir Hannover. Alle Anschlusszüge werden dort erreicht…jkjdfjheurzjskkrächz.
Woher die das wissen?
Dann passierte nix und wir rollten in Hannover ein. Wenn Sie das aus Hamburg kommend tun, dann leuchtet rechter Hand über alle Gebäude und Dächer der Stadt hinweg die Werbung für: „Dana - Seniorenresidenzen und Pflegeheime“. In Zartblau.
Damit hat sich Hannover auch schon im rechten Licht positioniert und alles gesagt, außer vielleicht noch dies: Von allen Menschen, die ich in Hannover kenne, würde ich nur mit einer im Maschsee Nacktbaden wollen. ;-)
Dann war nix. Außer der Herr, der auf folgendem Bild schemenhaft dargestellt ist und ich erlaube mir die Frage an die Leserschaft: Würden Sie sich einen Dönerteller mit in die Bahn nehmen? Der Herr da hatte damit keine Schmerzen, mit seinem Kinderpullover auch nicht.

Super Tricky Spy-Bild unter Ausnutzung natürlicher Reflektion
Tja.
Irgendwann kam ich in Kassel an und staunte nicht schlecht, als ich im Bad des Hotelzimmers HAL9000 traf. Tickernd freute er sich über meinen Besuch und ich muß schreiben, dass ist das erste Mal, dass ich eine Heizstrahler an der Decke sah, der über eine Eieruhr geschaltet wird. Sachen gibt es.
Als ich am nächsten Tag in den Wagen des Mitarbeiters stieg, sagte ich ihm, ich hätte HAL9000 gesehen und er sah aus wie immer. Was glauben Sie, was mir der nette Kollege antwortete? Stimmt.
HAL lebt und wohnt in Kassel, der Arme
Dann waren wir kurz in Würzburg, also hinter der Landesgrenze. Schön war es da nicht, aber erfolgreich waren wir. So erfolgreich, dass ich mir während der Rückreise einen kleinen Snack aus dem Bordrestaurant gönnte. Fällt unter die Rubrik Machtbeobachtung und was soll ich schreiben? Das haben die bei der Bahn gut hinbekommen. Mist.
Dieses Baguettebrot war von nicht zu erwartender Qualität.
Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten erreichen wir das Ende des Eintrages. Die belanglosen Gedankenwallungen enden hier. Wir bedanken uns bei allen Lesenden und freuen uns, Sie bald wieder hier begrüßen zu dürfen. Thank you for reading the Cove…jkjdfjheurzjskkrächz.
Und nun:

Nun kulminiere ich mir was.
Habe ich gestern Höhe Göttingen im aktuellen Spiegel auf Seite 59 einen Artikel gelesen, der da titelte: Guter Job macht Männer glücklicher. Sinngemäß heißt es darin: Männer mit Führungspositionen sind zufriedener als Männer mit weniger prominenten Jobs. Noch unzufriedener waren demnach nur solche Männer, die keiner bezahlten Arbeit nachgehen.
Aha, dachte ich mir, nun erhärtet sich neben meinen Rückenmuskeln auch die Mutmaßung, dass dies leidlich dumme Altherrentorten Geseier von Teekannenjunkies und anderer selbsternannter Prominenz des Internets wohl an fehlender verantwortlicher Tätigkeit liegen mag. Ist aber bestimmt auch wenig erheiternd, wenn man nur durch Schreien erhört wird und sonst wenig zu sagen hat. Was haben solche Leute früher ohne Blogs gemacht?
Bin ich also vorgestern Abend wegen dringlicher geschäftlicher Angelegenheiten (kann ich das auch mal schreiben) mit der Bahn nach Kassel gefahren. In Kassel gibt es, nach Aussage meines Mitarbeiters, der mir ein Hotelzimmer buchte, nur eine vertretbare Herberge.
Woher er das wisse, fragte ich ihn, denn so oft schläft man ja nicht in seiner Heimatstadt im Hotel. Hat ihm seine Verlobte erzählt. Aha. Woher die das weiß wollte ich dann nicht mehr fragen.
Egal. Ich kann nun aus eigener Erfahrung bestätigen: In Fulda gibt es auch nur eine vertretbare Herberge und wenn Sie mal in Kassel übernachten müssen, tun Sie das besser in Fulda. Wo? In Fulda da.
Meine Damen und Herren, wir möchten Sie noch auf unser kulinarisches Angebot im Bordrestaurant hinweisen. Dort erhalten Sie warme Speisen, Getränke wie Tee, Kaffee und Bier, oder kleine Snacks wie unsere herzhafte Frikadelle…jkjdfjheurzjskkrächz.
Da ich im jung-dynamischen und aufstrebenden Stadtteil wohne, kann ich hopp salopp in Altona den Zug aufbringen, was recht gut ist, da der Zug dort seinen Reise beginnt. Ergo: Freie Sitzplatzwahl, alles sauber, Zeitungen und Streckeninfo ungeknickt sowie keine Brötchenkrümel auf dem Sitz. Und zumindest bis Dammtor, also so 7min. lang, hat man auch seine Ruhe vor nervenden Mitfahrern.
So bestieg ich den Wagon, rief die leeren Sitzreihen hinunter „Haaaalllloooo?“ und schon erblickte ich am anderen Ende, sich zwischen zwei Sitzreihen aufrichtend, die nette Zugebegleiterin. Ihr vor Anstrengung leicht gerötetes Gesicht, welches eigentlich von vornehmer Blässe schien, wurde von sanft fallendem rötlichem Haar gerahmt und war von unbeschreiblicher elegischer Anmut.
Und dann entwand sie sich den Sitzen und der herzergreifend schöne Anfang nahm sein untendrunterübergewichtiges Ende. Und zwar unter der Gürtellinie. Die Arme hatte bestimmt diese Frauenkrankheit. Habe ich neulich drüber gelesen: Ab dem Alter von 25 Jahre etwa, können Frauen so komische Fetteinlagerungen bekommen. Merkwürdigerweise nur an den Beinen und dem Hintern. Nicht schön und ein bisschen traurig auch. Die Natur ist eine ungerechte Hexe.
Ich sagte ihr, dass ich zwar eine Reservierung hätte, ich meinen Platz aber doof fände und lieber ganz woanders sitzen wollen würde und schloss höflich mit der Frage, ob ich das denn so dürfte. Sie antwortet mir, ich könne mich überall in diesem Wagon setzen, denn bis auf die eine, nämlich meine Reservierung, gäbe es keine. Toll, sagte ich da, da habe ich wohl gewonnen. So gesehen schon, grinste sie und fragte ob ich eine Zeitung wolle. Wollte ich nicht.
Der Zug fuhr an, die Reise begann und nach knappen 7 min setzte sich ein untersetzter Herr vor mich und begann aus einer dieser hauchdünnen raschelfeundlichen Tüten, eine braune noch viel rascheligere Papiertüte zu ziehen, um dann lautstark ein Bretzel(!) zu essen. Ein Bretzel! Und wäre dem nicht genug, hat er sich zum Nachtisch auch noch einen Wuppi gegönnt. Ich frage mich immer, wer diese Sachen kauft. Nun weiß ich es: Franzosen. Der Herr war Franzose und ich von seinem Krach schon genervt, doch dann, ...
...dann kam der Hauptbahnhof. Dort stieg der personifizierte jung-dynamische Stadtteil ein, sogar mit Reihenhausfrisur und vollständig von BOSS eingekleidet.
Er schwallerte bereits ins Telefon als er den Wagon betrat und faselte in einer Tour hochwichtig von Abweichungen der Zahlen und vom gap in the bottom line und wirklich niemand wollte das wissen.
Höhe Harburg, das ist da, wo die Menschen bei Sturmfluten auf den Bergen sitzen und hämisch über Ottensener lachen, wobei das die einzige Lebensfreude ist, die die dort haben.
Und weil Ottensen nur noch so selten überschwemmt wird, sind Harburger dementsprechend übellaunig. Vielleicht haben die auch nur schlechte Jobs. Also auf jeden Fall in Harburg war ich kurz davor, Herrn Hipster zu fragen, welches Bildchen, der anweisenden Piktogramm er denn nicht verstünde, doch just in dem Moment versagte der Akku seines Handys. Es gibt eine Göttin.
Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten erreichen wir Hannover. Alle Anschlusszüge werden dort erreicht…jkjdfjheurzjskkrächz.
Woher die das wissen?
Dann passierte nix und wir rollten in Hannover ein. Wenn Sie das aus Hamburg kommend tun, dann leuchtet rechter Hand über alle Gebäude und Dächer der Stadt hinweg die Werbung für: „Dana - Seniorenresidenzen und Pflegeheime“. In Zartblau.
Damit hat sich Hannover auch schon im rechten Licht positioniert und alles gesagt, außer vielleicht noch dies: Von allen Menschen, die ich in Hannover kenne, würde ich nur mit einer im Maschsee Nacktbaden wollen. ;-)
Dann war nix. Außer der Herr, der auf folgendem Bild schemenhaft dargestellt ist und ich erlaube mir die Frage an die Leserschaft: Würden Sie sich einen Dönerteller mit in die Bahn nehmen? Der Herr da hatte damit keine Schmerzen, mit seinem Kinderpullover auch nicht.

Tja.
Irgendwann kam ich in Kassel an und staunte nicht schlecht, als ich im Bad des Hotelzimmers HAL9000 traf. Tickernd freute er sich über meinen Besuch und ich muß schreiben, dass ist das erste Mal, dass ich eine Heizstrahler an der Decke sah, der über eine Eieruhr geschaltet wird. Sachen gibt es.
Als ich am nächsten Tag in den Wagen des Mitarbeiters stieg, sagte ich ihm, ich hätte HAL9000 gesehen und er sah aus wie immer. Was glauben Sie, was mir der nette Kollege antwortete? Stimmt.
Dann waren wir kurz in Würzburg, also hinter der Landesgrenze. Schön war es da nicht, aber erfolgreich waren wir. So erfolgreich, dass ich mir während der Rückreise einen kleinen Snack aus dem Bordrestaurant gönnte. Fällt unter die Rubrik Machtbeobachtung und was soll ich schreiben? Das haben die bei der Bahn gut hinbekommen. Mist.
Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten erreichen wir das Ende des Eintrages. Die belanglosen Gedankenwallungen enden hier. Wir bedanken uns bei allen Lesenden und freuen uns, Sie bald wieder hier begrüßen zu dürfen. Thank you for reading the Cove…jkjdfjheurzjskkrächz.


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