Guten Tag.
Nach wenig Berichtenswertem in den letzten Wochen nun also ein schmaler Eintrag, gefühlt blaubändig gewandet gar, passend zur Frühlingszeit.
Nachdem ich bei meiner letztjährigen Teilnahme aufgrund hackfleischartiger Füße aussteigen musste, natürlich zum am weitesten entfernten Punkt der kuscheligen Heimstatt gelegen, nämlich bei Kilometer 60 und ich es überhaupt nicht haben konnte, dass es unvorstellbarer Weise Menschen gab, die nach 100 Kilometern ins Ziel einliefen, hatte ich dieses Jahr den hehren Vorsatz, dazuzugehören, also zu den Zielerreichenden; ergo haben Cabwoman und ich wieder mitgemacht.
War anstrengend. War schön. War lehrreich.
Als ich von Kollegen gefragt wurde, warum man das tut, entgegnete ich: Weil ich mir beweisen will, dass ich das kann und weil es nicht ums Gewinnen geht. Man läuft nicht gegen andere Menschen, sondern mit Ihnen. Es war wirklich erstaunlich zu sehen, wie groß der Zusammenhalt in einer sich fremden Gruppe von Menschen sein kann, wie hilfsbereit man untereinander war und wie man sich für einander freute. Der Zuspruch von unbeteiligten Passanten, die wir dann ab Sonntagmorgen trafen, tat sein Übriges.
Zusammenfassend:
Es hilft, die Streck zu kennen, weil durch Filetieren und geistiger Vorwegnahme des Weges ein gewisses motivierendes Potential entsteht.
Zur zweifelhaften Freude süddeutscher Mitwanderer ein
"Liedchen" gesungen. Generell scheint singen zu helfen. Also mir. Cabwoman fand mein Singen nicht so Bombe. Komisch.
Bei Kilometer 60 habe ich wieder einen Tiefpunkt gehabt, weil müde, weil kalt, weil kein Kaffee da. Weitergelaufen. Ging.
Stundenlang nur den Sichtbereich des Lichtkegels der Stirnlampe zu haben, zerrt an der mentalen Ausdauer.
Zu viele Kilokalorien in Form von Riegelchen im Gepäck. Braucht kein Mensch bei der Versorgungslage.
Kraft hätte für weitere 10 Kilometer gereicht
Habe tatsächlich nur 3 kleine Blasen gehabt. Dabei war das meine größte Sorge.
Cabwoman ist ein Sportmonster.
Vor lauter Übermut gleich für dieses Jahr noch bei weiteren Läufen angemeldet und für den in Hamburg, im nächsten Jahr, stehen wir auch auf der Early Bird-Liste. Ich meine, wenn man mal Trainingsstand hat. Use it or lose it, oder?
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Ich habe eben gesehen, es gibt im Oktober auch einen Megamarsch in und um Frankfurt, da ist die Strecke sogar noch zwei Kilometer länger, das Streckenprofil krasser und der Start ist zwischen 16 und 17 Uhr. Puh. Machen Sie bei dem etwa auch mit? Oder lieber beim Megamarsch auf Sylt - da frage ich mich ja, wie dort die Strecke verläuft. Wieder und wieder um die Insel herum und bei Ebbe durchs Watt?
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HB & D, gehen. Leider ist der im Ruhrgebiet auch zeitlich ungünstig, den würden wir aber fruchtbar gern machen, genauso wie den in Wien.
Daneben noch hier in HH den Urban March. Also ne Menge Möglichkeiten, es sich richtig zu zeigen ;-)
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In Wien geht es streckenweise an der Donau entlang, las ich. Der 50/12 nächstes Jahr von Dresden entlang der Elbe in die Sächsische Schweiz ist landschaftlich bestimmt reizvoll. Für den neuen Megamarsch durchs Weserbergland versprechen sie "reizvolle Ausblicke" - zum Glück ist es ja im Mai schon etwas länger hell, sonst hätte man nicht allzu viel davon.
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Sind Sie tatsächlich gelaufen oder sind Sie gegangen (=marschiert)?
Nachdem es bei uns sowohl den 100km Lauf als auch den 24 Stundenlauf gibt, wars bei Ihnen wohl eine flotte Wanderung - sagt mir mein Zahlenfaktor.
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Bin ich jetzt eine Couchpotato? :-)
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Es gab Leute, die ihre eignen Versorgungsfahrzeuge dabei hatten und gar nix auf dem Rücken trugen und man muss höllisch aufpassen, sich nicht vom Tempo der anderen mitziehen zu lassen, weil einige mit dem Vorsatz unterwegs sind, vielleicht bei 60 oder 80 auszusteigen. Das war meine Lehrstunde: Bei sich und dem geplanten Tempo bleiben, auch wenn man dadurch überholt wird.
Es gab 3 Startergruppen, kenntlich durch unterschiedliche Armbänder: 12:00 Uhr Rot, 14:00 Uhr Blau und wir waren 16:00 Uhr Gelb.
Unsere Schnittgeschwindigkeit war 5km/h und wir haben trotz Pausen tatsächlich nur 22 Stunden gebraucht. Nach Kilometer 95 überholten wir auch noch Wanderer der roten Gruppe.
@Fabry: Alles eine Frage des Trainigs. Wir sind in Vorbereitung bereits bis zu 30km durchs nächtliche HH gelaufen und das jede Woche. Dazu ein bisschen Kraft und dann passte das, für uns. Was man nicht trainieren kann, also ich nicht, ist der Umgang mit der Monotonie und Tristess der wirklichen finsteren Querung der Boberger Niederungen. Man sieht nix und das dann auch noch im kritsichen Zeitfenster zwischen 00:00 Uhr und 04:00 morgens. Wenn man dieses Naturschutzgebiet geschafft hat, kommt man direkt an der U-Bahn Station Merkenstrasse vorbei. Dort steigen dann nicht wenige aus und fahren heim...war letztes Jahr auch so.
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Irgendwie ja schon etwas blöd, dass man durchs Naturschutzgebiet wandert und man sieht dann gar nix von der Natur.
und das dann auch noch im kritsichen Zeitfenster zwischen 00:00 Uhr und 04:00 morgens
Wanderer, die bereits um 12 Uhr starteten, müssten demnach bereits um 20 Uhr dort gewesen sein, das heißt, die liefen dann in der kritischen Zeit von 0 bis 4 Uhr schon wieder durch die Stadt. Ich frage mich gerade, welchen Einfluss die Startzeit darauf hat, ob man bis zum Ziel durchhält und eben nicht nach dem Durchqueren der finsteren Niederungen direkt in die erste U-Bahn steigt. Oder ist das Risiko abzubrechen eher größer, weil man in der kritischen Phase vielleicht sogar dauernd an U-Bahnstationen vorbeikommt? Oder ist diese Zeit gar nicht so fies, weil man zwar müde ist, aber in der beleuchteten Stadt mehr sieht?
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Daher kann ich mir ziemlich gut vorstellen, wie schlauchig das ist.
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PS: Danke!
PPS: Sind Sie klarer, wo die nächste Station sein wird?
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