Freitag, 12. April 2019
In your face, Schweinehund!

Guten Tag.

Nach wenig Berichtenswertem in den letzten Wochen nun also ein schmaler Eintrag, gefühlt blaubändig gewandet gar, passend zur Frühlingszeit.

Nachdem ich bei meiner letztjährigen Teilnahme aufgrund hackfleischartiger Füße aussteigen musste, natürlich zum am weitesten entfernten Punkt der kuscheligen Heimstatt gelegen, nämlich bei Kilometer 60 und ich es überhaupt nicht haben konnte, dass es unvorstellbarer Weise Menschen gab, die nach 100 Kilometern ins Ziel einliefen, hatte ich dieses Jahr den hehren Vorsatz, dazuzugehören, also zu den Zielerreichenden; ergo haben Cabwoman und ich wieder mitgemacht.

War anstrengend. War schön. War lehrreich.

Als ich von Kollegen gefragt wurde, warum man das tut, entgegnete ich: Weil ich mir beweisen will, dass ich das kann und weil es nicht ums Gewinnen geht. Man läuft nicht gegen andere Menschen, sondern mit Ihnen. Es war wirklich erstaunlich zu sehen, wie groß der Zusammenhalt in einer sich fremden Gruppe von Menschen sein kann, wie hilfsbereit man untereinander war und wie man sich für einander freute. Der Zuspruch von unbeteiligten Passanten, die wir dann ab Sonntagmorgen trafen, tat sein Übriges.

Zusammenfassend:

Es hilft, die Streck zu kennen, weil durch Filetieren und geistiger Vorwegnahme des Weges ein gewisses motivierendes Potential entsteht.

Zur zweifelhaften Freude süddeutscher Mitwanderer ein
"Liedchen" gesungen. Generell scheint singen zu helfen. Also mir. Cabwoman fand mein Singen nicht so Bombe. Komisch.

Bei Kilometer 60 habe ich wieder einen Tiefpunkt gehabt, weil müde, weil kalt, weil kein Kaffee da. Weitergelaufen. Ging.

Stundenlang nur den Sichtbereich des Lichtkegels der Stirnlampe zu haben, zerrt an der mentalen Ausdauer.

Zu viele Kilokalorien in Form von Riegelchen im Gepäck. Braucht kein Mensch bei der Versorgungslage.

Kraft hätte für weitere 10 Kilometer gereicht

Habe tatsächlich nur 3 kleine Blasen gehabt. Dabei war das meine größte Sorge.

Cabwoman ist ein Sportmonster.


Vor lauter Übermut gleich für dieses Jahr noch bei weiteren Läufen angemeldet und für den in Hamburg, im nächsten Jahr, stehen wir auch auf der Early Bird-Liste. Ich meine, wenn man mal Trainingsstand hat. Use it or lose it, oder?

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Wow, Hut ab!

Ich habe eben gesehen, es gibt im Oktober auch einen Megamarsch in und um Frankfurt, da ist die Strecke sogar noch zwei Kilometer länger, das Streckenprofil krasser und der Start ist zwischen 16 und 17 Uhr. Puh. Machen Sie bei dem etwa auch mit? Oder lieber beim Megamarsch auf Sylt - da frage ich mich ja, wie dort die Strecke verläuft. Wieder und wieder um die Insel herum und bei Ebbe durchs Watt?

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Nein, Frankfurt passt nicht im Kalender

HB & D, gehen. Leider ist der im Ruhrgebiet auch zeitlich ungünstig, den würden wir aber fruchtbar gern machen, genauso wie den in Wien.

Daneben noch hier in HH den Urban March. Also ne Menge Möglichkeiten, es sich richtig zu zeigen ;-)

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Sie wollen es jetzt aber wirklich wissen. ;-)

In Wien geht es streckenweise an der Donau entlang, las ich. Der 50/12 nächstes Jahr von Dresden entlang der Elbe in die Sächsische Schweiz ist landschaftlich bestimmt reizvoll. Für den neuen Megamarsch durchs Weserbergland versprechen sie "reizvolle Ausblicke" - zum Glück ist es ja im Mai schon etwas länger hell, sonst hätte man nicht allzu viel davon.

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JA, das kann hybsch werden. Wir haben aber immer die logistische Herausforderung, die Jungs zu versorgen. Mein Favorit wäre wirklich das Ruhrgebiet. Da baller ich ja sonst immer nur über die Autobahnen....

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Abgesehen von der Frage, wer sich dann um Ihre Cabkids kümmert, ist das Ruhrgebiet auch deutlich näher als Wien oder Dresden.

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Das stimmt. Und dann ist da noch die Frage: Kenne ich dort Leute, die uns netterweise shutteln würden? Aufgrund meines Jobs haben wir in den gewählten Städten nette Bekannte und Freunde, die bereits zugesagt haben.

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Ich muß mal nachfragen, weil in .de "laufen" in einer Form genutzt wird, die für uns mißverständlich ist und Marsch verstehe ich eben anders.
Sind Sie tatsächlich gelaufen oder sind Sie gegangen (=marschiert)?

Nachdem es bei uns sowohl den 100km Lauf als auch den 24 Stundenlauf gibt, wars bei Ihnen wohl eine flotte Wanderung - sagt mir mein Zahlenfaktor.

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100 Kilometer?
Mir würden ja schon beim Marathon die Füße abfallen. 12 km sind für mich Obergrenze.
Bin ich jetzt eine Couchpotato? :-)

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@ sid: Am Anfang habe ich mich das auch gefragt, aber als dann von "süddeutschen Mitwanderern" die Rede war, war es eindeutig.

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@Sid: Es gab tatsächlich Menschen, die im leichten Trab unterwegs waren. Am Ende ist die Herausforderung: Du hast 24 Stunden Zeit, die 100 Kilometer zu laufen. Egal wie du das machst.
Es gab Leute, die ihre eignen Versorgungsfahrzeuge dabei hatten und gar nix auf dem Rücken trugen und man muss höllisch aufpassen, sich nicht vom Tempo der anderen mitziehen zu lassen, weil einige mit dem Vorsatz unterwegs sind, vielleicht bei 60 oder 80 auszusteigen. Das war meine Lehrstunde: Bei sich und dem geplanten Tempo bleiben, auch wenn man dadurch überholt wird.

Es gab 3 Startergruppen, kenntlich durch unterschiedliche Armbänder: 12:00 Uhr Rot, 14:00 Uhr Blau und wir waren 16:00 Uhr Gelb.

Unsere Schnittgeschwindigkeit war 5km/h und wir haben trotz Pausen tatsächlich nur 22 Stunden gebraucht. Nach Kilometer 95 überholten wir auch noch Wanderer der roten Gruppe.

@Fabry: Alles eine Frage des Trainigs. Wir sind in Vorbereitung bereits bis zu 30km durchs nächtliche HH gelaufen und das jede Woche. Dazu ein bisschen Kraft und dann passte das, für uns. Was man nicht trainieren kann, also ich nicht, ist der Umgang mit der Monotonie und Tristess der wirklichen finsteren Querung der Boberger Niederungen. Man sieht nix und das dann auch noch im kritsichen Zeitfenster zwischen 00:00 Uhr und 04:00 morgens. Wenn man dieses Naturschutzgebiet geschafft hat, kommt man direkt an der U-Bahn Station Merkenstrasse vorbei. Dort steigen dann nicht wenige aus und fahren heim...war letztes Jahr auch so.

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Boberger Niederungen. Man sieht nix

Irgendwie ja schon etwas blöd, dass man durchs Naturschutzgebiet wandert und man sieht dann gar nix von der Natur.

und das dann auch noch im kritsichen Zeitfenster zwischen 00:00 Uhr und 04:00 morgens

Wanderer, die bereits um 12 Uhr starteten, müssten demnach bereits um 20 Uhr dort gewesen sein, das heißt, die liefen dann in der kritischen Zeit von 0 bis 4 Uhr schon wieder durch die Stadt. Ich frage mich gerade, welchen Einfluss die Startzeit darauf hat, ob man bis zum Ziel durchhält und eben nicht nach dem Durchqueren der finsteren Niederungen direkt in die erste U-Bahn steigt. Oder ist das Risiko abzubrechen eher größer, weil man in der kritischen Phase vielleicht sogar dauernd an U-Bahnstationen vorbeikommt? Oder ist diese Zeit gar nicht so fies, weil man zwar müde ist, aber in der beleuchteten Stadt mehr sieht?

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Zum Thema Startzeit gibt es ganz unterschiedliche Meinungen. Wir persönlich gehen eher lieber in die Nacht "hinein", um dann den anstrengenden, da bereits schon mehrere Kilometer gelaufen, Teil bei Tage und vor allem wärmeren Temperaturen zu absolvieren. Und da zumindest in HH die Runde dem Grünen Ring folgte, gab und gibt es immer wieder ein Wechselspiel zwischen Park/Stadt/Kleingartenverein/Friedhof/Naturschutzgebiet, und es braucht gar keine U-Bahnstation, weil man eh immer ein Taxi bekommen würde. Die Strecke hatte fast 100% Netzabdeckung.

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Respekt, Herr Cabman!
Ich kann mich noch an meine Jugend erinnern, da liefen wir mal, alle gleich gekleidet, den internationalen Viertagemarsch in Nimwegen mit. Und das war schon kein Zuckerschlecken, wir trainierten damals 1300 km vorher ab. Aber wie gesagt, das war bei so einer Abenteuergruppe, der heutzutage Uschi von der Leyen vorsteht.
Daher kann ich mir ziemlich gut vorstellen, wie schlauchig das ist.

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In der Sportgruppe war ich auch. Das längste, das ich seinerzeit dort lief, waren 30km im Stück. Dafür aber deutlich schwerer beladen und die Schuhe waren auch nicht so der Hit.

PS: Danke!
PPS: Sind Sie klarer, wo die nächste Station sein wird?

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Ich
bin bereits an der nächsten Station angekommen. Bis Ende November diesen Jahres ist es geplant, aber eine Verlängerung ist obligatorisch. 30°36'03.7"N 32°18'32.2"E sagt Gugel.

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