Unsere Zeit war knapp. Der Trip kurzfristig angesetzt. Die Kollegin war noch nie in New York. Sie klagte über die wenigen Stunden. Es fehlte ihr die Zeit für Sightseeing.
Es ist geschäftlich, sagte ich. Ich weiß, es ist nur so spannend für mich, entgegnete sie.
Wir landeten am Freitag - JFK. Umziehen auf dem widerlichsten Flughafenklo meines mir bekannten Universums. Der Uber brauchte 1,5 Stunden. Normal wären 20 Minuten gewesen. There's nothin' you can't do (yeah) (okay) Now you're in New York.
Routiniert spulten wir zusammen den Termin runter. Ich mag sie. Sie versteht ihren Job. Viel zu spät waren wir im Hotel. Die Aussicht versöhnte. Ein wenig.
Samstag. Ich versprach ihr, mich zu beeilen. Wurde nicht wirklich etwas. Zu kritisch die Inhalte mit unserem Partner aus Brooklyn.
Irgendwann nachmittags. Sie hat die Zeit mit Arbeiten im Hotel verbracht.
Hättest du jetzt Zeit, fragte sie. Nein. Aber ich nehme sie mir.
Wir liefen durch die Straßen, sahen die Ecken, spürten den Puls der Stadt, die Menschen. Mehr brauchte es nicht. Sie ertrank in den Eindrücken. DAS ist unglaublich, grinste Sie mich an. So ging es mir auch mal.
Ich hatte im Snob-Magazin für Snobs wie mich gelesen, dass es im Mercer Labs eine immersive Ausstellung gibt. Wollte ich hin. Wir waren in NY, wir hatten den ganzen Nachmittag.
Wann sieht man das im besten Deutschland aller Zeiten, fragte ich sie.
Ja, aber die Sonne scheint, die Stadt ist der Wahnsinn, warum wollen wir in ein Museum?
Weil es keines ist.
150$ ärmer & 2 Stunden später standen wir wieder auf dem Broadway.
Das war das Beste am ganzen Trip, jubelten ihr Augen, während sie sprach, dass es absolut irre war.
War es. Fand ich auch.
Zurück zum Hotel. Völlig erschöpft eine schnelle Pasta und zwei Bud. Schlafen. Es wurden 26km zu Fuß für mich. 32km für sie. Sagten die schlauen Uhren. Und die wissen es fast genau.
Sonntag. Ein Frühstück im Diner, denn das im Hotel war grotte. Einmal noch den Vibe spüren, sagte sie und: Ich lade dich auch ein.
Danach Flughafen. Weingetränkter löchriger Schlaf. Landen um 08:30 in Hamburg.
Kurz zu Hause im Gäste-WC erschrocken. Die Cabwoman hat dort ein Katzenbild aufgehängt. Sieht man nur durch den Spiegel, wenn die Tür geschlossen ist.
Die Frau angetextet via WhatsApp. Antwort: Das hängt da schon ein halbes Jahr. Echt? Kannste mal sehen, wie lange ich nicht mehr im Gäste-WC war. Smiley Zwinker.
10:30 Termin im Büro. Die Woche startet und die Kollegin
fragt: Ist das immer so?
Wie so?





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