Mittwoch, 19. Dezember 2007
Nachgebloggt
Kurz möchte ich kundgeben, dass ich gestern gegen 20.30Uhr ins Bett ging und erst heute Morgen so um 09.30 aufstand. Das sind nach Adam Riese 13 Stunden und Mutti hat recht, wenn sie sagt, der Körper holt sich was er braucht. Stimmt.

War aber seit Montag letzter Woche auch etwas vollgepackt. So bin ich z.B. im vorgelagerten Schleswig Holstein gewesen, oder wie die dort Einwohnenden es nennen: Dänemark. Putzige Leute leben in Dänemark, die sich noch immer, aus purer Sentimentalität, einen König leisten. Wenn Sie noch nie in DK gewesen sind – und so etwas soll es ja geben, wie ich erstaunt erfuhr- möchte ich die Gelegenheit nutzen und ein paar Eckdaten für Sie beschreiben:

Kurz hinter Flensborg, wie es von der charmanten Minderheit genannt wird, sollten Sie ihr KFZ verlassen und Ihren Blick gen Norden schweifen lassen. Sie werden am Horizont Berge ausmachen. Das ist Norwegen. Alles dazwischen ist Dänemark, oder Wasser, was aufs Gleiche hinausläuft. Mit sehr viel Pech werden Sie keine LKW sehen, was unübliche wäre, denn es ist in DK sehr beliebt, eine Spedition sein Eigen zu nennen. An dieser Stelle schwingt etwas Neid mit in meiner hochhypothtischen Niederschrift, denn wer kann von sich schon behaupten, er hätte sein Hobby zum Beruf gemacht? Die Dänen können es. Gern und oft sieht man dieses lustige Fahrende Volk, wenn es vor dem Elbtunnel in südlicher Richtung mit Monstergespannen von Wohnwagen im Stau steht. Gerade zur Sommerzeit, wenn die Reise ins deutsche Hochgebirge mit Namen Harz geht, kann man dies beobachten. Dies ist im Übrigen auch der Grund, warum Sie sehr viel mehr Ferienhäuser mit Eigenversorgung als Hotels in Dk buchen können: Wenn Sie Urlaub haben, haben auch die Dänen Urlaub und sind dann im Harz, weswegen es kein Personal gibt, dass Ihnen die Betten machen könnte. Einfach, oder?
Damit haben wir nun alle wesentlichen Informationen zu DK zusammengetragen. Bleibt noch die Benennung des Grundes meines Besuches dort: Ich war nicht allein dort, sondern mit einem Kunden, ergo: Kundenbesuch.

Die Repräsentantin ist eine wunderschöne Frau, deren blondes Haar mit dem V2A Stahl ihres Brillengestells um die Wette strahlte. Hochgewachsen für eine Zwergin, reicht sie mir tatsächlich bis zum Brustwarzenansatz, womit auch dieses schöne Wort mal zur Anwendung kam.
Egal und Spaß beiseite: Ich bin von dieser Frau sehr beeindruckt, denn als gebürtige Polin, jung und so klein, hat sie es innerhalb ihrer Firma doppeltschwer. Die Sprüche, von denen sie mir erzählte und ich sage Ihnen, in 2x3 Stunden Fahrzeit hat man genug Zeit sich zu unterhalten, grenzen schon stark ans Mobbing und ich fragte und frage mich, wie weit es her ist mit der Firmenkultur in so manch einem international operierenden Unternehmen. Ich konnte mich gut in sie hineindenken, war ich doch auch schon 4 Jahre Ausländer, weswegen wir bestimmt auch einen so guten Draht zueinander entwickelten. Anyway, ich habe ihr meine Unterstützung im Rahmen meiner Möglichkeiten zugesichert, was sie sehr froh machte.

Und dann war ich noch hier und da und in einer Region, da gab es Maultaschen, die anderen Menschen waren aber nett und mein persönliches Blogger-Highlight war ein Treffen mit Frau Fishy.
Kurzentschlossen rief ich sie an, bog scharf von der Autobahn ab und wir trafen uns. Ich sage hiermit recht herzlichen Dank, liebe Fishy, für Kaffee, Gebäck, Kurzweil und Stadtrundgang. Es hat mich sehr gefreut, das wir uns persönlich kennenlernten und wenn de in HH bist, wiederholen wir das!
PS Du hast aber auch ne rattenscharfe Behausung, mein lieber Scholli!;-)

Am Wochenende war ich bei Püppie und dazu gibt es drei Dinge zu schreiben:

1. Sie wissen, dass Sie zu viel unterwegs sind, wenn Sie Orientierungsschwierigkeiten haben. So war es mir nicht möglich, in der Nacht von Freitag auf Samstag, den Weg zum WC zu finden. Das mag noch erklärbar sein, wenn sie mit Nachnamen Krupp heißen und Sie ca. 8 WC in Ihrer Villa haben, aber in Püppies Sozialpalast?

2. Im Rahmen der Aktion: „Und nun mit Kultur!“ war ich mit Püppie in Nürnberg auf dem ehemaligen Reichsparteitaggelände. Man muss sich auch bilden. Also, wenn Sie mal zufällig in Nürnberg sind, meinetwegen auch geplant, eigentlich spielt es keine Rolle, warum Sie in Nürnberg sind, Hauptsache Sie sind in Nürnberg und nicht Cottbus, dann besuchen Sie dort unbedingt die Ausstellung im Dokumentationszentrum. Die ist richtig gut gemacht und das Beste daran: Es gibt keinen Guido Knob. Sagen Sie darüber aber nichts Ihrer Mama, denn sonst fangen Sie sich so einen Spruch wie ich: Was machst denn du bei de Nazis?


3. Samstagabend waren wir im „GunKlubb“ (wird tatsächlich so geschrieben) und wir halten fest: Die Scharmützel der Herzen treffen uns immer, auch wenn wir schon jenseits der 30 sind. Sie sind nicht weniger schmerzhaft und verwirrender als mit 17, nur teurer. Ich drück die Daumen denen, die auf der Suche sind und bin dankbar dafür, dass ich jemanden habe. Viel Glück allen anderen, besonders aber der Einen


Frl. Judy-in-the-sky bei Betrachtung der (durch Herrn Cabman verursachten) ernsten Lage, während auf der Nachbarbahn der hundertachtjährige rüstige Chef des ortsansässigen Bowling-Vereins "Kugel rollt!! maßnimmt


Vorgestern war ich in Bremen zum Bowlen. Der Grund hierfür: Mein Kumpel, Förderer, Mentor, Kritiker, Vertrauter, Reisegefährte und vielleicht einfach nur Freund, Matze, verlässt das Unternehmen. Ich sehe dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Und weil er sich von allen verabschieden wollte und die restliche Belegschaft es sich gewünscht hatte, sind wir also zum Bowling gefahren.
Um es vorweg zu nehmen, sozusagen ein grundehrliches Coming Out: Wenn es ein Talent zum Bowlen geben sollte, ich habe es definitiv nicht. In Fact: Ich bin der schlechteste Bowler auf diesem Planeten und wenn Sie mal so einen Event haben und unbedingt verlieren, dabei aber gut aussehen wollen-> rufen Sie mich an, ich kann darauf eine Garantie geben.



Persönlich vermute ich stark, dass meine Leistung in direktem Zusammenhang zum Schuhwerk gesehen werden muss. Ich war der einzige, der so hässlich Grün-Blaue Schuhe bekam, während meine Kollegen diese schicken, spacigen Rot-Silber Raketenboots hatten. Böse Zungen behaupten aber, es hätte am Weizen gelegen, was ich so nicht bestätigen möchte. Egal. Es war erstaunlich zu sehen, dass es Leute gibt, die diesen komischen Sport mit so einer Inbrunst und Ingrimm betreiben (auch in unserer Belegschaft), dass ich dagegen….ähm…naja, andersrum: Es gibt Dinge, die ich besser kann.
Matze und icke sind danach noch an der Hotelbar versackt, was für mich den größeren Spaßfaktor hatte und das lachende Auge ist: Vielleicht arbeiten wir im nächsten Jahr wieder zusammen.
Das weinende Auge ist: Sein Job landet mit auf meinem Tisch und aus seinem Weggang resultierend, möchte mein Chef gern meine Kündigungsfrist auf 6 Monate verlängern.
Können wir machen, sagte ich, das kostet aber. Das Ergebnis aus diesem Statement: Ich bin zu allerletzt dran, den Vertrag neu zu verhandeln. Wir werden sehen was daraus wird.
Morgen und Freitag noch zwei Termine und dann machen wir an dieses Jahr einen Haken, war eh doof genug, rein beruflich!

Habe die Ehre.


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