Samstag, 3. Oktober 2009
At Night
So. Ich gehöre ja nun nicht zu den Menschen, die die Ödnis des Herzen und Kopfes durch Konsum zu füllen versuchen. Ganz im Gegenteil.

So waren für mich die hochpreisigsten Dinge, die ich nur für mich im bisherigen Kalenderjahr erwarb, ein paar CDs, ein paar Bücher und ein paar Tage Malle. Nichts bewegendes will ich meinen.

Ich kann auch diese Leute nicht verstehen, die immer irgendetwas einzukaufen haben. Kenne Sie die auch, ja? So Leute, die immer ganz dringende Besorgung zu machen haben? Fraglich ob die darin ihren Lebenssinn sehen: Entweder Sorgen, oder Besorgungen machen. Bleibt überschaubar, ein solches Leben.

Egal. Meine Alte hats irgendwie nicht mehr gebracht. Wir haben uns angeödet, die Möglichkeiten einer gemeinsamen Zukunft blieben begrenzt und neue Spielarten, um unsere Zweisamkeit aufregend zugestalten, konnte ich ihr auch nicht mehr entlocken. Alles in allem also Zeit, sich nach einer Neuen umzuschauen, einer etwas Jüngeren.

In solchen Situationen suche ich dann oft Trost und Rat bei lieben Menschen, die mich sogar mögen, obwohl sie mich kennen und da habe ich halt Tante Bona angerufen und somit hat sie mit Schuld, dass ich heute Morgen Schnupfen habe. Dazu später mehr.

Frau Bona war wie immer viel zu klug, keiner war betrunken am Telefon, ihre Argumentation daher schlüssig, also bin ich Einkaufen gegangen. Und was soll ich schreiben: Rausch! Aber was für einer. Ich glaube ich bin diesem IKEA-Phänomen anheim gefallen, denn es war in dem Moment völlig Hupe, was vernünftig gewesen wäre oder nicht. Ich kaufte, weil ich konnten, nicht weil ich musste oder wollte. Ich finde das sehr gefährlich. Ich bin aber auch verantwortungslos.

Dieses Hochgefühl hielt noch den ganzen kurzen Weg zurück zur Heimstatt an, aber dann, bei Kaffee und Bedienungsanleitungsstudium, da hat mich der Konsumkater erwischt. Ich begann mich zu fragen, ob das alles notwendig war, hätte man nicht vernüftiger handeln sollen, konnte man dieses Geld nicht sinnvoller verwenden. Tausend solche sich selbst kasteienden Fragen. Und die einzige Antwort darauf war:

Völlig egal. Dafür verkaufst du Tag für Tag deine Seele in der Firma, es macht dir Spaß, du kannst es bezahlen und du hast nur einmal im Jahr Geburtstag, also FREU DICH!

Habe ich dann auch gemacht, letzte Nacht, wo ich begann, der Neuen ihre kleinen Geheimnisse zu entlocken. Wir tun uns noch ein wenig schwer miteinander, weil ich ja nun auch kein Profi bin, aber ich bin sicher, gemeinsam werden wir von einem Höhepunkt zum anderen Klicken.

Das Fazit von gestern, oder viel mehr heute Morgen:

Auch eine Variante in den Geburtstag zu rutschen.
Es empfiehlt sich eine Taschenlampe mitzunehmen.
Langzeitbelichtung kann eine einsame Geschichte sein.
Oktobernächte sind kalt.
Man wird leicht für ein Spanner gehalten.
Die Neue ist ein wenig zickig, sie will gut bedient werden.
Ich brauche ein SuperTele und eine Frau, die Sternegucken auch gut findet.

Happy Birthday, James, und DANKE fürs Geschenk!



click the pic!


... link (27 Kommentare)   ... comment