Mittwoch, 18. November 2015
Man muss die Party auch bezahlen können


Mag ja sein, dass ich Ihnen jetzt den Spass verderbe, aber in solchen Fragen (Siehe Bild hier drunter) bin ich eher öhm...konservativ und glaube daran, dass ich den Euro, den ich ausgebe möchte, erstmal haben muss. Ich weiß, dass ist in diesen Zeiten, wo man immer auch an Zukunftschancen glauben muss und wir Gefangene der Bubblewirtschaft sind, ein bisschen altmodisch. So bin ich halt, nicht? *Zwinker-Zwinker*, *Blinzel-Blinzel*, *Schmunzel-Schmunzel*



Und wenn das allein als Argument noch nicht reicht, htmliere ich noch einen LINK rein, wo neben dem schnöden Mammon noch sieben weitere gute Gründe ins Feld geführt werden, warum man mit NEIN stimmen sollte und das dann auch noch von Menschen, die bestimmt viel schlauer sind als ich, bei all den Prof. Dings da vorweg. Schlimm, dass die Stadt mit all ihrer Propaganda es versäumt, auch mögliche Nachteile zu benennen.

Egal. Um aber beim Geld zu bleiben: Hätten Sie privat die Rahmendaten der Stadt Hamburg, würden Sie in der Privatinsolvenz stecken und für die nächsten 7 Jahre vielleicht containern oder sowas.

Hier der nigelnagelneue Faktencheck:



Nun könnte ich ja zynischer weise schreiben, dass man sich ca. 22Mrd. Euro Schulden erstmal leisten können muss und wenn man dass dann geschafft hat, sind die bummelig 1,2 Mrd., die die Stadt Hamburg für Olympia zuschiessen möchte, rein prozentual betrachtet ja auch nur noch so knappe fünfkommaundeinbisschen mehr, also gefühlt gar nicht so schlimm, alles in allem so. Es ändert allerdings nix daran, dass dieses Geld gar nicht da ist.

Welche Auswüchse das annehmen kann, wird hier recht anschaulich geschildert, wenngleich das eine die Stadt ist und das andere der Bezirk:

Dem Kindertreff Heimfeld und anderen Einrichtungen lege der Bezirk daher nahe, sich auf die Flüchtlingsarbeit zu konzentrieren, um damit Gelder aus einem anderen Topf zu generieren.


Ist hübsch, oder? So zynisch bin ich dann auch nicht, die eine minderbemittelte Gruppe gegen die andere auszuspielen.

Egal, gemessen an der langen Liste städtischen Versagens, mit Geld richtig umzugehen (Elbphilharmonie, Alter Elbtunnel, Busbeschleunigungsspuren, Big Belly) und denn großen Herausforderungen (Integration von Flüchtlingen, sozialverträglicher Wohnraum, Bildungsausbau, Umsatzeinbruch der HHLA, Bürgschaft HSH), die auf uns zukommen, halte ich es für mehr als angebracht, auf dieses Olympia-Prestige-Ding von Olaf und seinen Freunden zu verzichten.

Es wird aber bestimmt anders kommen, denn der Olaf liess die klar artikulierte Frage eines Reporters, ob Hamburg seine Bewerbung zurückziehen wird, wenn der Bund nicht die zusätzlichen 6,2 Milliarden Euro trägt, völlig unbeantwortet und verfiel in Politiker BlaBlaBla.

Nun denn. Bleiben wir gespannt. Ich habe meine Bürgerpflicht für heute erledigt.

Sonst noch was?

Nein.

Gut. Dann weiter mit Terrorignoranz, Nüsschen und Rotwein.

PS

Mich würde so sehr interessieren, was Harry und Helmut dazu zu sagen gehabt hätten. Echt.


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