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Sonntag, 6. April 2008
Mayday, Blogger bittet um Hilfe!
cabman, 14:13h
Heute nun ist wieder einer dieser verdrießlichen Tage, wo in mürrischer Unwissenheit ich mich an euch, liebe bloggenden Kollegen, wenden muss. Die Fragestellung ist eindeutig, die Antwort, wie so oft, leider überhaupt nicht und Vorsicht ist geboten, denn wir bewegen uns im Deutsch-Französischem Spannungsverhältnis. Lassen Sie mich, nachdem ich etwas Atem hole und dabei altere, Ihnen nun den Sachverhalt beschreiben:
Es gehört bisweilen zu den sonntäglichen Belohnungen meiner selbst, mich an einem Brunch, drüben in der Alster Lounge, gütlich zu halten. Für wenig Geld erhält man große Auswahl und sozialen Umgang. Der Inhaber ist ein Deutscher, der Chef des Platzes ein knuffiger Türke von 150 Kilo, dabei ausnehmend nett und wir duzen uns auch.
Heute nun war mein angestammter Platz besetzt, was mich nicht wirklich störte, denn offenherzig wie ich nun mal bin und ganz dem Gedanken der sozialen Gastronomie folgend, lud ich mich einfach mal selber ein, an beschriebenen Tisch Platz zu nehmen.
Dort saß ein junger Mann, ähnlich aussehend wie der von uns geschätzte Herr Patois
und unschwer als Franzose zu erkennen, da er Le Monde las, während der Sohn meiner Mutter ein kleines Buch von Boris Vian mit sich trug.
Diesen Umstand merkte auch mein Gegenüber und fragte alsbald, ob ich Französische Literatur generell möge.
„Nun“, so antworte ich, „ dies kann ich nicht beurteilen, weil ich zu wenige Französische Autoren kenne. Der Boris ist die große Ausnahme, weil er herrlich absurd ist.“
Hieraus entspann sich eine wirklich nette Unterhaltung, in deren Verlauf ich lernen sollte, dass mein Tischpartner Serge heißt und drüben am Flughafen im Rahmen eines Austauschprogramms arbeitet.
Wie redeten so dies und das und Serge monierte, dass das deutsche Frühstück eigentlich katastrophal sei. Ich bestätigte ihn in dieser Meinung, bin ich doch auch der Auffassung, dass es viel zu selten Baked Beans gibt. Ich glaube darauf wollte er nicht hinaus, denn er sah mich etwas merkwürdig an.
Dies war aber nicht der einzige Diskussionsstoff, denn wie sollte es anders sein, wenn junge, bärtige Männer zusammensitzen, es ging auch um Musik und natürlich Frauen.
In der Folge sollte die Kombination aus beidem reichlich Zündstoff geben, denn wir disputierten hitzig über die Frage, ob Alizee nun hübscher sei als Vanessa Paradis.
Für mich ist das eigentlich keine Frage, denn ich finde schon immer, dass Alizee eine verdammt hübsche Frau ist. Blonde Haare, die früher unabdingbar in zu meinem Beuteschema gehörten, habe ich bereits vor langer Zeit zu vernachlässigen gelernt, denn es sind die Augen, die Nase, der Mund, das ganze Gesicht, die mich schwach werden lassen. Insofern ist Alizee nun mal hübscher, also für mich.
Wir konnten natürlich keinen Konsens finden, wie auch, ist es doch eine Frage des Geschmacks, der völlig die Parameter fehlen, sie zu messen.
Um uns aber gütlich zu trennen, schlug ich Serge vor, meine bloggenden Kameraden zu befragen. Diese sein, so erklärte ich, rundweg ehrlich, haben eine eigene Meinung und sind überhaupt nicht voreingenommen. Ich würde ihm auch bei einem unserer nächsten eventuellen Treffen einen Ausdruck der Befragung mitbringen und sollte es so sein, das Vanessa bei den Bloggern besser ankommt als Alizee, so würde ich ihm sein Frühstück bezahlen und andersrum.
Serge lachte darüber und meinte ich wäre ein bisschen bekloppt, fand es aber auch spannend.
So kam es zu einem Gentleman´s Agreement und ich rufe daher alle hier Lesenden auf, ihr Votum abzugeben. Es geht immerhin um Geschmack, Ehre und 5,60€.
Merci beaucoup für eure Teilnahme!
Zur besseren Vergleichbarkeit habe ich die Videos nebeneinander gestellt. Und nicht vergessen, es geht nur um die Optik, Sangeskünste sind zu vernachlässigen.
Welche der beiden Sängerinnen spricht Sie optisch mehr an?
Es gehört bisweilen zu den sonntäglichen Belohnungen meiner selbst, mich an einem Brunch, drüben in der Alster Lounge, gütlich zu halten. Für wenig Geld erhält man große Auswahl und sozialen Umgang. Der Inhaber ist ein Deutscher, der Chef des Platzes ein knuffiger Türke von 150 Kilo, dabei ausnehmend nett und wir duzen uns auch.
Heute nun war mein angestammter Platz besetzt, was mich nicht wirklich störte, denn offenherzig wie ich nun mal bin und ganz dem Gedanken der sozialen Gastronomie folgend, lud ich mich einfach mal selber ein, an beschriebenen Tisch Platz zu nehmen.
Dort saß ein junger Mann, ähnlich aussehend wie der von uns geschätzte Herr Patois
und unschwer als Franzose zu erkennen, da er Le Monde las, während der Sohn meiner Mutter ein kleines Buch von Boris Vian mit sich trug.
Diesen Umstand merkte auch mein Gegenüber und fragte alsbald, ob ich Französische Literatur generell möge.
„Nun“, so antworte ich, „ dies kann ich nicht beurteilen, weil ich zu wenige Französische Autoren kenne. Der Boris ist die große Ausnahme, weil er herrlich absurd ist.“
Hieraus entspann sich eine wirklich nette Unterhaltung, in deren Verlauf ich lernen sollte, dass mein Tischpartner Serge heißt und drüben am Flughafen im Rahmen eines Austauschprogramms arbeitet.
Wie redeten so dies und das und Serge monierte, dass das deutsche Frühstück eigentlich katastrophal sei. Ich bestätigte ihn in dieser Meinung, bin ich doch auch der Auffassung, dass es viel zu selten Baked Beans gibt. Ich glaube darauf wollte er nicht hinaus, denn er sah mich etwas merkwürdig an.
Dies war aber nicht der einzige Diskussionsstoff, denn wie sollte es anders sein, wenn junge, bärtige Männer zusammensitzen, es ging auch um Musik und natürlich Frauen.
In der Folge sollte die Kombination aus beidem reichlich Zündstoff geben, denn wir disputierten hitzig über die Frage, ob Alizee nun hübscher sei als Vanessa Paradis.
Für mich ist das eigentlich keine Frage, denn ich finde schon immer, dass Alizee eine verdammt hübsche Frau ist. Blonde Haare, die früher unabdingbar in zu meinem Beuteschema gehörten, habe ich bereits vor langer Zeit zu vernachlässigen gelernt, denn es sind die Augen, die Nase, der Mund, das ganze Gesicht, die mich schwach werden lassen. Insofern ist Alizee nun mal hübscher, also für mich.
Wir konnten natürlich keinen Konsens finden, wie auch, ist es doch eine Frage des Geschmacks, der völlig die Parameter fehlen, sie zu messen.
Um uns aber gütlich zu trennen, schlug ich Serge vor, meine bloggenden Kameraden zu befragen. Diese sein, so erklärte ich, rundweg ehrlich, haben eine eigene Meinung und sind überhaupt nicht voreingenommen. Ich würde ihm auch bei einem unserer nächsten eventuellen Treffen einen Ausdruck der Befragung mitbringen und sollte es so sein, das Vanessa bei den Bloggern besser ankommt als Alizee, so würde ich ihm sein Frühstück bezahlen und andersrum.
Serge lachte darüber und meinte ich wäre ein bisschen bekloppt, fand es aber auch spannend.
So kam es zu einem Gentleman´s Agreement und ich rufe daher alle hier Lesenden auf, ihr Votum abzugeben. Es geht immerhin um Geschmack, Ehre und 5,60€.
Merci beaucoup für eure Teilnahme!

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Samstag, 5. April 2008
cabman, 17:56h
Und so umhüllt mich der Mantel der Traurigkeit und die salzige Feuchtigkeit saurer Tränen lässt ihn in bitterkalter Nacht des Scheidens gefrieren, mich damit zur Bewegungslosigkeit verdammend.
Still. Still und regungslos stehe ich mit pulsierendem Herz in Gedenken an funkelnde Zeiten, da alles möglich schien und zärtlich ich dich berührte, die Zukunft noch vor uns lag, als gemeinsam wir die Dinge niederschrieben, Form gaben und unseres Tuns erfreuten.
Sie ist vorbei, diese Zeit, und auch wenn es uns immer bewusst war, so verschwendeten wir nie einen Gedanken daran, dass einst uns die Unausweichlichkeit unseres Schicksals einholen würde, denn das war ja erst morgen und erst morgen würden wir alt sein, nicht heute.
So war ich erschrocken, als Kummer an den Pforten des Gedankenpalastes klopfte, jeder Raum ein Salon der wilden Gedanken, der frivolen Ideen, ausgelegt mit den dicksten Teppichen, auf denen es sich vortrefflich gleiten ließ, zu jeder Zeit und über dessen Wellenschlag wir oft auch stolperten.
Nun hast du mich verlassen, lässt den Palast leer zurück. Die Lücke, die es zu schließen gilt, ist groß und vielleicht sollte sie bleiben, als Mahnung an die Vergänglichkeit. Ich höre hinein, doch da ist kein Echo und was ich zu sagen habe verhallt ungehört, unnotiert, denn der, der es für die Ewigkeit festhielt, der warst Du!
Andere werden kommen, wie sie es immer tun. Bitte verzeih mir, doch ich bin zu jung, mich deinem Schicksal ergebend zu verwerfen und in Erinnerung Deiner zu verzagen. Verzeih mir, wenn andere ich berühre und wilde Tänze der Gedanken aufführe, sie fest im Griff behalte. Nie werden sie deiner ebenbürtig sein, denn du warst ein Geschenk, ein treuer Freund, mein Lieblingsbleistift.
Und nun lasst uns ein wenig weinen, bitte.

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Freitag, 4. April 2008
Die Flokatikatze und anderes Wirres
cabman, 19:21h
Bevor wir heute zum geistigen Tiefflug ansetzen, wie es mir ja oft hinterhergesagt wird, pflanze ich vorab einen sogenannten Wortbusch. Wortbusch ist ein so ausnehmend hübsches Wort, dass man ruhig mal einen Satz konstruieren kann, in dem es seine voll Pracht entwickelt, man kommt ja sonst eher selten dazu:
Herr Kid, die Püppie und ich trafen uns, als vor drei Tagen morgen noch heute war und dessen Vorgestern zwei Tage nach beschriebener Zusammenkunft stattfand, was so aber nur dann inhaltlich richtig wäre, würde ich es morgen aufgeschrieben haben.
Wenn Sie nun meinen, ich hätte es mit Büschen, stimmt, aber nur anteilig!
Zum Thema:
Die Natur ist eine so spektakuläre Sache, die mit allerlei monströsen Überraschungen aufwartet. Die allerwenigsten davon sind als angenehm zu beschreiben. Glauben Sie nicht? Fragen Sie mal Joppe Sambalabuda, der einäugige Karibikinselbewohner, der auf der Flucht vor der Lava eines Vulkanausbruchs sich unglücklich einen Zeh stieß, um kurz darauf in einen Dornenbusch zu fallen, um dann in selbigen auch noch den Lavatod zu finden, eine recht natürliche, wenn auch böse Überraschung, die Mensch kaum sucht.
Immerhin, so mögen Leute denken, die gern Selbstgehäkeltes tragen, erfolgte Joppes Tod im Rahmen von völlig natürlichen Ausscheidungsprozessen, nämlich dem des Lavaausflusses und dem Joppes aus seinem Leben, was die Sache zwar ökologisch hochkorrekt, aber mit Sicherheit nicht weniger traurig macht. Und wir lernen: Die Natur ist eine gefährliche Angelegenheit und es gibt Unterschiede in der umweltpolitischen Vertretbarkeit von Todesarten, die, wie ich finde, zukünftig auch steuerlich dementsprechend veranlagt werden sollten.(Dieses nicht weiter berücksichtigen, nur ein Randgedanke, der weiter gesponnen werden möchte.)
Das Mutter Natur nun eine rabiate Persönlichkeit ist, steht wohl außer Frage und doch, oder gerade deswegen, suchen soviele Menschen ihre Nähe. Das Paradebeispiel für solche Leute sind Campingurlauber. Man könnte also behaupten, Campingurlauber sind gewissermaßen todessehnsüchtig und damit ein Fall für den Psychiater.
Das Risiko, durch Ertrinken beim sogenannten Starkregen während des Zeltens zu sterben, oder durch Blitzeinschlag und in dessen Folge einem sogenannten Baumbefall des Zeltes zu erliegen, ist doch überproportional hoch und gilt in Fachkreisen als würdiges Ableben eines richtigen Naturburschen.
Ich persönlich halte Camping daher auch für grenzwertig. 2000 Jahre Entwicklungsgeschichte und so glorreiche Geschenke wie Zentralheizung und den ehrbaren Berufsstand des Stuckateurs sollten täglich gefeiert und gewürdigt werden. So wundert es dann wohl auch nicht, dass ich kein Freund vom Zelten bin, verfüge aber sehr wohl über Erfahrungswerte; ich war genau fünfmal Zelten und jedes Mal trugen diese naturnahen Happenings katastrophale Züge, außerdem erfreue ich mich seit dem täglich über die ökologisch beruhigende Gewissheit, keine Grashalme platt zu liegen.
Meine liebe Ex-Kollegin Challe indes, liebt es, in den Fjällen zu campieren. Mit wildromantischen Blick und sich dabei ständig kratzend, weil vor Ort nämlich auch recht viele Mücken wohnen, erklärte sie mir, dass sie sich dort erst richtig als Mensch fühle. Ich halte die Fjällen für einen arg deprimierenden Ort, dessen Weite einem auch angst macht. Von den fehlenden Duschen und deren Vorhängen sowie U-Bahnverbindungen will ich gar nicht erst anfangen. Damit Püppie mir nun nicht wieder erzählen kann, ich sei die Leichtigkeit des Seins, weil die Einträge eher inhaltsleer sind, hier der heutige Bildungsteil in Ergänzung und zur Erbauung und Abrundung:
Fjäll ist ein Landschaftsstrich im hohen Norden, da wo keine Bäume mehr wachsen.
Räven ist Schwedisch und bedeutet Fuchs. Ergo zusammengesetzt:
Landschaftsstrich-in-dem-keine-Bäume-wachsen-Fuchs.
Das ist im Übrigen auch der Name dieser bekannten Outdoor-Bekleidungsfirma. Ich finde diesen äußerst kreativ und sollte ihr Flokati auch die Neigung haben, sich zu einem Biotop zu entwickeln, muss ich Sie leider enttäuschen. Flokatikatze ist mein neuer Markenname, allerdings für hochsympathische und luftig-leichte Indoor-Campingbekleidung, denn auf so einem Flokati ist auch gut Wortbüsche bestaunen und bei Ermangelung von Haustieren oder anderen Sexualpartnern, kann man ihn wahlweise streicheln, oder mal so richtig … bürsten…ähm, ja.
Ich wollte eigentlich ja auch nur geschrieben haben, dass ich gestern 5 Stunden, ich wiederhole das jetze mal mit ein wenig mehr Dramatik, also gestern war ich 5 Stunden in einem Vortrag zu den neuen Wirtschaftsdaten. Die schlechte Nachricht vorweg: Die Gehaltsschere geht weiter auseinander und als dringlichstes Problem haben die Deutschen die Arbeitslosigkeit ausgemacht.
Die gute Nachricht: Auf Platz Zwei in der Dringlichkeitsliste ist der Umweltschutz gerutscht und die Deutschen wissen auch, wie man die Klimakatastrophe verhindert. Absolute Topantwort war: Die elektr. Geräte nicht im Stand-By Modus zu belassen. Das finde ich auch gut und richtig, frage mich allerdings, wie lange eine Durchschnittsfamilie nicht mehr ihren Fernseher betreiben darf, weil sie im Sommer im Snow Dome zu Bispingen unbedingt rodeln wollte?
In diesem Sinne. Haltet Maß, atmet flach und bleibt auf dem Flokati.
Herr Kid, die Püppie und ich trafen uns, als vor drei Tagen morgen noch heute war und dessen Vorgestern zwei Tage nach beschriebener Zusammenkunft stattfand, was so aber nur dann inhaltlich richtig wäre, würde ich es morgen aufgeschrieben haben.
Wenn Sie nun meinen, ich hätte es mit Büschen, stimmt, aber nur anteilig!
Zum Thema:
Die Natur ist eine so spektakuläre Sache, die mit allerlei monströsen Überraschungen aufwartet. Die allerwenigsten davon sind als angenehm zu beschreiben. Glauben Sie nicht? Fragen Sie mal Joppe Sambalabuda, der einäugige Karibikinselbewohner, der auf der Flucht vor der Lava eines Vulkanausbruchs sich unglücklich einen Zeh stieß, um kurz darauf in einen Dornenbusch zu fallen, um dann in selbigen auch noch den Lavatod zu finden, eine recht natürliche, wenn auch böse Überraschung, die Mensch kaum sucht.
Immerhin, so mögen Leute denken, die gern Selbstgehäkeltes tragen, erfolgte Joppes Tod im Rahmen von völlig natürlichen Ausscheidungsprozessen, nämlich dem des Lavaausflusses und dem Joppes aus seinem Leben, was die Sache zwar ökologisch hochkorrekt, aber mit Sicherheit nicht weniger traurig macht. Und wir lernen: Die Natur ist eine gefährliche Angelegenheit und es gibt Unterschiede in der umweltpolitischen Vertretbarkeit von Todesarten, die, wie ich finde, zukünftig auch steuerlich dementsprechend veranlagt werden sollten.(Dieses nicht weiter berücksichtigen, nur ein Randgedanke, der weiter gesponnen werden möchte.)
Das Mutter Natur nun eine rabiate Persönlichkeit ist, steht wohl außer Frage und doch, oder gerade deswegen, suchen soviele Menschen ihre Nähe. Das Paradebeispiel für solche Leute sind Campingurlauber. Man könnte also behaupten, Campingurlauber sind gewissermaßen todessehnsüchtig und damit ein Fall für den Psychiater.
Das Risiko, durch Ertrinken beim sogenannten Starkregen während des Zeltens zu sterben, oder durch Blitzeinschlag und in dessen Folge einem sogenannten Baumbefall des Zeltes zu erliegen, ist doch überproportional hoch und gilt in Fachkreisen als würdiges Ableben eines richtigen Naturburschen.
Ich persönlich halte Camping daher auch für grenzwertig. 2000 Jahre Entwicklungsgeschichte und so glorreiche Geschenke wie Zentralheizung und den ehrbaren Berufsstand des Stuckateurs sollten täglich gefeiert und gewürdigt werden. So wundert es dann wohl auch nicht, dass ich kein Freund vom Zelten bin, verfüge aber sehr wohl über Erfahrungswerte; ich war genau fünfmal Zelten und jedes Mal trugen diese naturnahen Happenings katastrophale Züge, außerdem erfreue ich mich seit dem täglich über die ökologisch beruhigende Gewissheit, keine Grashalme platt zu liegen.
Meine liebe Ex-Kollegin Challe indes, liebt es, in den Fjällen zu campieren. Mit wildromantischen Blick und sich dabei ständig kratzend, weil vor Ort nämlich auch recht viele Mücken wohnen, erklärte sie mir, dass sie sich dort erst richtig als Mensch fühle. Ich halte die Fjällen für einen arg deprimierenden Ort, dessen Weite einem auch angst macht. Von den fehlenden Duschen und deren Vorhängen sowie U-Bahnverbindungen will ich gar nicht erst anfangen. Damit Püppie mir nun nicht wieder erzählen kann, ich sei die Leichtigkeit des Seins, weil die Einträge eher inhaltsleer sind, hier der heutige Bildungsteil in Ergänzung und zur Erbauung und Abrundung:
Fjäll ist ein Landschaftsstrich im hohen Norden, da wo keine Bäume mehr wachsen.
Räven ist Schwedisch und bedeutet Fuchs. Ergo zusammengesetzt:
Landschaftsstrich-in-dem-keine-Bäume-wachsen-Fuchs.
Das ist im Übrigen auch der Name dieser bekannten Outdoor-Bekleidungsfirma. Ich finde diesen äußerst kreativ und sollte ihr Flokati auch die Neigung haben, sich zu einem Biotop zu entwickeln, muss ich Sie leider enttäuschen. Flokatikatze ist mein neuer Markenname, allerdings für hochsympathische und luftig-leichte Indoor-Campingbekleidung, denn auf so einem Flokati ist auch gut Wortbüsche bestaunen und bei Ermangelung von Haustieren oder anderen Sexualpartnern, kann man ihn wahlweise streicheln, oder mal so richtig … bürsten…ähm, ja.
Ich wollte eigentlich ja auch nur geschrieben haben, dass ich gestern 5 Stunden, ich wiederhole das jetze mal mit ein wenig mehr Dramatik, also gestern war ich 5 Stunden in einem Vortrag zu den neuen Wirtschaftsdaten. Die schlechte Nachricht vorweg: Die Gehaltsschere geht weiter auseinander und als dringlichstes Problem haben die Deutschen die Arbeitslosigkeit ausgemacht.
Die gute Nachricht: Auf Platz Zwei in der Dringlichkeitsliste ist der Umweltschutz gerutscht und die Deutschen wissen auch, wie man die Klimakatastrophe verhindert. Absolute Topantwort war: Die elektr. Geräte nicht im Stand-By Modus zu belassen. Das finde ich auch gut und richtig, frage mich allerdings, wie lange eine Durchschnittsfamilie nicht mehr ihren Fernseher betreiben darf, weil sie im Sommer im Snow Dome zu Bispingen unbedingt rodeln wollte?
In diesem Sinne. Haltet Maß, atmet flach und bleibt auf dem Flokati.

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