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Samstag, 1. August 2009
Da ist Musik drin
cabman, 20:18h
So. Wohl an beste Blogger von Gottes Gnaden, es ist Zeit und zwar für eine Lebensweisheit und etwas Persönlichem und das alles in einem bunten Strauß eines zarten Eintrags zusammengefasst.
Vorab die Lebensweisheit, damit Sie, falls Sie nur faktenorientiert lesen, sich nicht durch Text quälen müssen:
Zier- und Topfpflanzen, die welken wie zukünftig die Arschgeweihe dickbäuchiger Mädchen, könnten verpflegt sein, ebenso wie zuvor benannte Personen. Ersteres stört nur Mutti, weil die von ihr überreichte Pflanze nun den Weg alles Irdischen beschritt und letzteres ist oft eine ästhetische Zumutung, wie ich heute wiedermal erlebte:
Keine Ahnung wie Sie das so handhaben, aber der Bruder meiner Schwester benötigt trotz seiner charmanten Jugendlichkeit bereits Einkaufslisten. Die Merkwürdigkeit ist, ich kann mir tausend Dinge für die Firma merken, aber Toilettenpapier oder Kaffeefilter für den privaten Gebrauch, oder gar irgendwelche Dinge, die ich Püppiee versprach, können bisweilen schonmal Krisensituationen auslösen und die sind nicht immer mit Haushaltspapier oder Taschentücher zu lösen.
Mit eben einer solchen Liste, auf der sich die Namen der Interpreten sowie deren Alben befand, die ich zu kaufen gedachte, immerhin waren es ihrer Zahl sechs, ich wiederhole: SECHS, bin ich zum Musikmarkt geradelt.
Mir ist bewusst, dass dieses Internet nicht nur zur Selbstdarstellung und Pornokucken genutzt werden kann, sondern eben auch zum Erwerb von sachdienlichen Dingen jeglicher Art. Aber! Wenn ich mich denn mal durchgerungen habe, etwas haben zu wollen, dann will ich es sofort.
Ungeduld ist bei mir nicht eine Phrase für ein Vorstellungsgespräch, sondern gelebte Charaktereigenschaft mit fragwürdigen Auswüchsen. Fragen Sie hierzu gern Schwesterherz, oder Püppiee.
Und weil es so ist, bin ich auch gleich zum demotiviert dreinschauenden Einzelhandelskaufmann geklipptklappt, denn ich verspürte keine Lust, zwischen den Millionen von Titel, die die da haben, auch nur ansatzweise zu suchen.
Der gute Mann war wirklich sehr bemüht. Nachdem sein supidupi Warenwirtschaftsystem auch beim 4. Titel wieder vermeldete, dass dieser nicht vorrätig sei, wohl aber bestellt werden könnte, sprach er, mich mitleidig anschauend:
„Scheint als würde Ihr Musikgeschmack nicht ganz zu unserem Sortiment passen.“
Und ich entgegnete:
„Oder die Auswahl hier richtet sich nicht nach den Kundenwünschen.“
Er daraufhin:
„Naja. Das ist schon sehr speziell.“
Nachdem ich mich kurz im Laden umblickte und die vielen arschgweihbewehrten (auch ein schönes Wort) Mädchen und komischen Käuze sah, die alles Mögliche kauften, z.B. Michael Jackson DVDs, kam ich zu der Erkenntnis, das, gemessen am handelsüblichen Durschnitt, meine Auswahl vielleicht doch nicht recht massenkompatibel sei und antwortete folgerichtig:
„Finde ich nicht. Kann ich ja nichts dafür, das die anderen die falsche Musik hören.“
Der Verkäufer lachte und raunte in verschwörerischen Ton:
„95% der Sachen, die wir hier haben, fallen in die Rubrik musikalischer Sondermüll.“
Tja. Kann ich nicht beurteilen, freute mich aber, dass es eine CD von meiner Liste gab. Ihr Cover ist oben zu sehen und ich sach mal so, wenn die Mucke, die aus !ACHTUNG! Österreich kommt, nicht sowieso schon richtig gut wäre, dann wäre wenigstens dieses Bild ein Grund, die CD zu kaufen. Die Frau ist doch bildhübsch.
Daheim dann natürlich die CD 9? Mal durchgehört. Schöne Musik, vielleicht was für Püppiee und mich, wenn wir Mensch-Ärgere-Dich-Nicht spielen, oder Knutschen, aber auf jeden Fall ausgesprochen gut geeignet zum Malen:

Ich nenne es:
Großstadtmädchen mit Teufel am Bein in Erwartung des gleißenden Lichtes der Erkenntnis, welches ihr den Weg weisen wird
Mit freundlichen Grüßen, dahin wo es gebraucht wird, möge es ein bisschen Aufmunterung bringen und ich für meinen Teil werde nur noch Schwarz/Weiß malen, es dauert ja hundert Jahre bis diese Farbe trocknet.
Habe die Ehre.
PS Wenn Sie sich fragen sollten, was da noch so für Mucke auf der Liste war -> So etwas hier

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Freitag, 31. Juli 2009
Analog schlägt Digital
cabman, 00:45h
Liebes Fräullein, danke fürs Zuhören, Danke fürs Vertrauen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt bei und mit Ihnen, besonders erfreute mich der Logenplatz während des Unwetters. Schöne Grüße auch einen meine neue Lieblingskatze. Das nächste Mal gibt es richtiges Sushi.
Ich sach ja: Analaog schlägt Digital um Längen.
Am Montag mit zwei wunderhübschen Frauen in der Schanze gewesen. Reden, Zuhören, Lachen, Leben, aber so richtig, mit Riechen, Sehen und Hören. Es fühlte sich gut und richtig an, genau wie heute mit dem Fräullein.
Fraglich bleibt, warum ich mir nicht mehr Zeit dafür nehme? Es wäre doch so wichtig, wir sind doch Herdentiere, oder?

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Samstag, 25. Juli 2009
Into the sun
cabman, 19:00h
Sie müssen kein schlechtes Gewissen haben, ich habe das hier auch nicht vermisst und genoss so ein paar analoge Tage sehr.
Kein Handy, kein Laptop, keine Mails oder Blogeinträge, nur das Rauschen des Meeres, Schwester nebst Freund, meine Badelatschen und ich. Es braucht gar nicht viel, um komplett runterzufahren.
Nr.1
Soviel fremdgeschämt habe ich mich noch nie. Wir waren ja nur 6 Tage vor Ort, aber glauben Sie mir, diese kurze Zeit reichte, um sich für den Rest des Lebens zu schämen und zwar über diese unglaublich gierigen, dummen, egositischen, ignoranten und wohlgefälligen Menschen. Fast wie beim Bloggen will man da schreiben, nur eben ohne Rechner.
Mein Tipp an die Soziologen lautet:
Wollt ihr die Tragödie der westlichen Welt studieren, reicht ein Besuch am Frühstückbuffets eines Hotels eurer Wahl in Spanien.
Und den dort urlaubenden Menschen will man zurufen: Ihr seid nicht besser, als die, die ihr allgemeinhin verurteilt. Ihr handelt nur auf einem anderen Niveau. Es ist auch eine Form der Raffsucht, Sonnenliegen zu bunkern, das Buffet zu plündern, sich vorzudrängeln, andere umzurennen und niemals Rücksicht zu nehmen. Eigentlich auch wie beim Bloggen: Je lauter die Sau quiekt, desto eher wird sie vom Bauern gehört.
Nr.2
Die erstaunlichen Erkenntnisse des Urlaubs lauten:
Ich könnte mir vorstellen, den Rest meines Lebens in FlipFlops zu verbringen. Es gibt nichts Bequemeres.
Meerrauschen ist sehr förderlich für das Einschlafen. Fraglich, wo ich ein Haus/Wohnung hier in HH finde, die mir diese Hilfestellung bietet?
Wenn ich nur ausreichend beschäftigt bin, denke ich nicht an die Firma und kann entspannen; Rückenschmerzen gehen dann auch weg, es sei denn, ich kaspere mit meiner Schwester und deren Freund im Pool rum und mach Arschbomben. Dann...ähm, naja, lassen wir das mal.
Wir hatten mit Absicht eine ruhige Gegend ausgesucht, da, wo nichts los ist. Irgendwann waren wir aber von soviel Ruhe genervt, dass wir sogar in die einzige Disko vor Ort gingen. Und? Es machte Spaß!
Morgens um 4.00 Uhr barfuss und mit Jeans durchs Meer zum Hotel fühlt sich nach Leben an. Man muss nur darauf achten, dass die Kohle nicht naß wird. Hierfür empfehle ich eine kleine Schwester, die Sie nach 5 -8 (Wir konnten das nicht wirklich klären) San Miguel wieder sicher nach Hause bringt. Ganz erstaunlich auch, welche Untiefen in diesem Mittelmeer lauern, ganz wie im restlichen Leben.
Meine kleine Schwester ist in Billard viel besser als ich, oder ihr Freund. Auch mein grandioser 5:3 Sieg am letzten Tag konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie das profimäßig kann.
Da sprach ich gerad, recht altklug, Können ist es erst, wenn du diesen Stoß beliebig abrufen kannst und was macht sie? Genau. Dasselbe und damit das Gleiche und ich dadurch dicke Backen. Cool ist aber, wenn ich mal Ärger habe, in so einer Billard-Höhle, dann kann ich sagen: heh, Alter, ich hol gleich mein kleine Schwester. Na der wird dann aber Augen machen.
Zu den Themen Skip-Bo und Rommé gibt es hier keine Anmerkungen, zu schrecklich meine Niederlagen, ich bin in solchen Dingen nicht vom Glück verfolgt, meine, NA? WER? Genau! Schwester schon.
Dafür bin ich aber der absolute Shuffle-König: Hand-Augen Koordination und ein bisschen Glück und Kraft und schon war der Sieg mein. Nehme hier jeder Herausforderung zwischen 12.00 Uhr-18.00 Uhr an.
Nr.3
Eine blonde Frau, die aussah, als wär sie eine Comic-Figur und auch so sprach, rief ihrem Freund, der gerade ungeduscht in den Pool sprang, zu:
"Schatz, bist du mutig." Jut. So hingeschrieben wirkt das nicht, weil Sie die Stimme dazu nicht hören, aber es war selten dämlich.
Überhaupt waren die irgendwie geistig nicht so auf der Höhe, aber unheimlich zufrieden mit sich. Wäre ich ein böser Mensch, würde ich stundenlang über diese beiden Dumpfbacken abgelästert haben. So schrieb ich aber nur in mein mich immer begleitendes Moleskine:
Wenn zwei Menschen, der Realität so fern, sich so nah, einander einig sind, schrumpft der Rest der leidvollen Welt zu einem Nichts. Welch anderes Ziel gilt es zu verfolgen?
Die Frage ist gut; Antworten können im Kommentar gegeben werden.
Es gäbe noch 5 andere Fragen, die spar ich mir aber, nicht das Sie mich noch für einen nachdenklichen Typen halten und ich hier mein Image ramponiere.
PS Nun ist wieder Alltag. Ein bisschen freue ich mich darauf. Habe sogar schon wieder Firmenpost bekommen.

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