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Montag, 23. November 2009
Friends they coming, friends they go.
cabman, 18:20h
Einst sangen sie:
Friends they coming, friends they go. Nothing is really lost forever.

Ahjo. Keine Ahnung was Sie getrieben haben am letzten Samstag, aber ich habe mir ein Körbchen voll Arbeit mit nach Hause genommen. Genau geschrieben handelte es sich um 69 Bewerbungen.
Solche Dinge kann ich nur am Wochenende erledigen, weil unter der Woche einfach keine Zeit bleibt. Außerdem will und muss ich auch jedem der Menschen da gerecht werden, auch wenn es - wie in diesem Fall - so lockere 5 Stunden dauerte.
Macht sich aber jemand die Mühe, eine Bewerbung zu schicken, hat er es auch verdient, dass man sich ihn ansieht. Jut. Ich kenne Kollegen, die bewerten das anders, was mir natürlich absolut Hupe ist.
Um es vorwegzunehmen: Von 69 blieben 12 potentielle Kandidaten. Kein schlechter Schnitt will ich meinen. Neben den üblichen schlimmen Fehlern, die zum Aussortieren führten, war diesmal aber auch die große Anzahl völlig überqualifizierter Bewerber augenfällig.
Das Traurige dabei ist immer, dass man bei mancher Bewerbung die völlige Verzweiflung lesen kann. Ich verstehe es, will aber nichts von der prekären Situation des Bewerbers wissen. Mich interessieren zuallererst die Qualifikationen, dann die Person. Definitiv nicht interessiert mich, ob jemand Schulden hat, oder andere Sorgen. Die haben nämlich objektiv betrachtet alle irgendwie, also Sorgen.
Zurück zur eigentlichen Verwunderung: Es waren wirklich sehr viele, sehr gut ausgebildete Menschen unter den Bewerbern. Einige haben bereits Positionen begleitet, auf der ich mich gerade wähne und bei fast allen war der Grund der Bewerbung: Kündigung zum Jahresende.
Ein Schelm, wer sich da Böses denkt. Wenn ich aber die Anzahl der Menschen mal hochrechne, immer im Hinterkopf habend, dass diese Leute zu den viel beschworenen Leitsungsträgern gehören, dann frage ich mich ganz ehrlich, wieso überhaupt noch jemand den Politikern glaubt.
Auch dieses Geschwafel vom Ende der Durststrecke, der baldigen Beendigung der Krise, ist lächerlich. Jeder, der bei gesundem Verstand ist, muss erkennen, dass die Parameter für ein Ende einfach nicht gegeben sind. Profis indes kennen das Phänomen der Bärenmarktrally. Man muss es gar nicht so hochtheoretisch aufbauen.
Schaue ich mir die Bewerbungen an und sehe wie viele Menschen, von denen man nicht erwarten würde, dass sie von Arbeitslosigkeit betroffen sein würden, darunter sind, dann weiß ich einfach, dass wir im nächsten Jahr ganz andere Sorgen als heute haben werden.
Wie Hohn und Spott kommt einem da das Gelaber der Politiker vor, die scheinbar noch immer nicht erkannt haben, dass einem Arbeitslosen irgendwelche Steuergeschenke auch nicht glücklich machen.
Und was die viel zitierte Schuldenaufnahme zwecks Stimulans der Märkt angeht: Man lese etwas über den "Cantillon-Effekt", oder man lässt es bleiben und schaut weiter Top Model, oder so.
Auf jeden Fall habe ich heute die traurige Mitteilung eines von mir wirklich sehr gemochten Vorstandes eines großen Unternehmens über dessen Ausscheiden bekommen.
Ich sach nur: Der Aufschwung wird kommen. Dem Mann antwortet ich wie folgt, immer daran denkend, dass man sich zweimal im Leben sieht und ich ihm tatsächlich nur das Beste wünsche, weil ich ihn sehr mag: Typ Hanseatischer Kaufmann.
Zählt man alles zusammen, inklusive den Branchenticker, dann kann einem schon mulmig werden, gerade auch zur eigenen Person.
In diesem Sinne: Passt auf euch auf!
Werter Herr XYZ,
sehen Sie mich ein wenig erstaunt über die Tatsache, eine Mail diesen Inhalts zu erhalten.
Nun denn. Es ist wie es ist, und auch ich möchte mich in diesem Zusammenhang gern für die von gegenseitigem Respekt, Verständnis und Vertrauen geprägter Zusammenarbeit bedanken!
Ich wünsche Ihnen für Ihre persönliche Zukunft alles Gute und würde mich ebenfalls über eine zukünftige Zusammenarbeit unter anderer Flagge freuen.
Ihnen alles Gute und mit freundschaftlichen Grüßen
Friends they coming, friends they go. Nothing is really lost forever.

Ahjo. Keine Ahnung was Sie getrieben haben am letzten Samstag, aber ich habe mir ein Körbchen voll Arbeit mit nach Hause genommen. Genau geschrieben handelte es sich um 69 Bewerbungen.
Solche Dinge kann ich nur am Wochenende erledigen, weil unter der Woche einfach keine Zeit bleibt. Außerdem will und muss ich auch jedem der Menschen da gerecht werden, auch wenn es - wie in diesem Fall - so lockere 5 Stunden dauerte.
Macht sich aber jemand die Mühe, eine Bewerbung zu schicken, hat er es auch verdient, dass man sich ihn ansieht. Jut. Ich kenne Kollegen, die bewerten das anders, was mir natürlich absolut Hupe ist.
Um es vorwegzunehmen: Von 69 blieben 12 potentielle Kandidaten. Kein schlechter Schnitt will ich meinen. Neben den üblichen schlimmen Fehlern, die zum Aussortieren führten, war diesmal aber auch die große Anzahl völlig überqualifizierter Bewerber augenfällig.
Das Traurige dabei ist immer, dass man bei mancher Bewerbung die völlige Verzweiflung lesen kann. Ich verstehe es, will aber nichts von der prekären Situation des Bewerbers wissen. Mich interessieren zuallererst die Qualifikationen, dann die Person. Definitiv nicht interessiert mich, ob jemand Schulden hat, oder andere Sorgen. Die haben nämlich objektiv betrachtet alle irgendwie, also Sorgen.
Zurück zur eigentlichen Verwunderung: Es waren wirklich sehr viele, sehr gut ausgebildete Menschen unter den Bewerbern. Einige haben bereits Positionen begleitet, auf der ich mich gerade wähne und bei fast allen war der Grund der Bewerbung: Kündigung zum Jahresende.
Ein Schelm, wer sich da Böses denkt. Wenn ich aber die Anzahl der Menschen mal hochrechne, immer im Hinterkopf habend, dass diese Leute zu den viel beschworenen Leitsungsträgern gehören, dann frage ich mich ganz ehrlich, wieso überhaupt noch jemand den Politikern glaubt.
Auch dieses Geschwafel vom Ende der Durststrecke, der baldigen Beendigung der Krise, ist lächerlich. Jeder, der bei gesundem Verstand ist, muss erkennen, dass die Parameter für ein Ende einfach nicht gegeben sind. Profis indes kennen das Phänomen der Bärenmarktrally. Man muss es gar nicht so hochtheoretisch aufbauen.
Schaue ich mir die Bewerbungen an und sehe wie viele Menschen, von denen man nicht erwarten würde, dass sie von Arbeitslosigkeit betroffen sein würden, darunter sind, dann weiß ich einfach, dass wir im nächsten Jahr ganz andere Sorgen als heute haben werden.
Wie Hohn und Spott kommt einem da das Gelaber der Politiker vor, die scheinbar noch immer nicht erkannt haben, dass einem Arbeitslosen irgendwelche Steuergeschenke auch nicht glücklich machen.
Und was die viel zitierte Schuldenaufnahme zwecks Stimulans der Märkt angeht: Man lese etwas über den "Cantillon-Effekt", oder man lässt es bleiben und schaut weiter Top Model, oder so.
Auf jeden Fall habe ich heute die traurige Mitteilung eines von mir wirklich sehr gemochten Vorstandes eines großen Unternehmens über dessen Ausscheiden bekommen.
Ich sach nur: Der Aufschwung wird kommen. Dem Mann antwortet ich wie folgt, immer daran denkend, dass man sich zweimal im Leben sieht und ich ihm tatsächlich nur das Beste wünsche, weil ich ihn sehr mag: Typ Hanseatischer Kaufmann.
Zählt man alles zusammen, inklusive den Branchenticker, dann kann einem schon mulmig werden, gerade auch zur eigenen Person.
In diesem Sinne: Passt auf euch auf!
Werter Herr XYZ,
sehen Sie mich ein wenig erstaunt über die Tatsache, eine Mail diesen Inhalts zu erhalten.
Nun denn. Es ist wie es ist, und auch ich möchte mich in diesem Zusammenhang gern für die von gegenseitigem Respekt, Verständnis und Vertrauen geprägter Zusammenarbeit bedanken!
Ich wünsche Ihnen für Ihre persönliche Zukunft alles Gute und würde mich ebenfalls über eine zukünftige Zusammenarbeit unter anderer Flagge freuen.
Ihnen alles Gute und mit freundschaftlichen Grüßen

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Sonntag, 22. November 2009
Aus dem Berichtsheft eines Cabmans
cabman, 16:10h
Intro
Aufgepasst und zugehört, wir machen hier gerade Rumbabumba Trallalla, denn weinerlich war gestern, hier geht´s jetzt zackig zu. Leben heißt Hoffen und der eine sagt da: Wieder nix und ich sage, Juchhu, einiges wird klar und das ist in diesem Fall der Gedankenkomplex, der gestern noch betrüblich wie meine komische Suppe war, die bekanntermaßen einmal eingebrockt, auch ausgelöffelt werden will. Wie lange das dauert ist eine Frage der Größe des Löffels, nicht? So. Das war jetzt auch schon das Ende von Vorangegangenem was uns unweigerlich zum Anfang des Nachfolgenden bringt:
Chapter One
Gestern beim Zähneputzen vorm Spiegel gestanden und mich gewundert, was ich da für ein komischen Streifennikki anhatte. Dann festgestellt, dass ich ja nackig war und damit zu der unweigerlichen Erkenntnis gelangt: Ich muss wieder Sport machen, bei all den Falten.
Also hin zum Fitness-Studio und mir mal seit langem wieder die volle Dröhnung gegeben. Jut. War super und heute schreibe ich unter größten Schmerzen diesen Eintrag, weil mir alles wehtut. Ich bin aber auch was untrainiert…..jedoch nicht mehr lange, man hat ja eine ansehnliche Verantwortung.
Chapter Two
Ansehnlich auch bei den Bloggern zu lesen, wie sich dickbestrumpfte Gutmenschen, die sich für ach so konnivent und verständnisvoll halten, ihrer Fehler nicht bewusst werden, auch nicht wenn man sie darauf aufmerksam macht. Beachtlich ebenfalls die Form der Reaktionen: Wenig originell, eher platt, wie man es von Barbie-Land-Pomeranzen mit dem Ideenreichtum eines aufgefalteten Müllbeutels erwarten darf.
Die zielführende Strategie im Konfliktfall lautet: Kooperation. Immer. E s bleibt zu konstatieren: Frau Hora hat recht:
Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit.
Und darin liegt viel Trauriges begründet.
Chapter Three
Die Therapeutin aus Berlin ist auf dem Weg, meine engste Vertraute zu werden. Herzerfrischende Telefonate kann ich mit ihr führen: Offenen Herzens und ohne falsche Scham bleibe ich berauscht von ihrem, von unserem Vertrauen füreinander.
Da ist kein Zentimeter Platz für Fehldeutungen, keine Missgunst und kein falscher Rat. Offen und ehrlich geht es zwischen uns zu, auch wenn es manchmal wehtut, aber genau daran erkennt man seine Freunde. Sie ist es, meine Freundin und das schreibe ich nicht ohne ein wenig Freude. Danke Dir!
Chapter Four
Die Antike rief an und wir erzählten uns dies und das. Ich fragte nach ihrem Beziehungsleben, Sie wissen, sie ist Mama geworden. Egal. Es stellte sich jedenfalls heraus, dass Sie wieder solo ist. Aufmunternd gemeint, wünschte ich ihr viel Glück bei der Suche eines neuen Freundes. Sie sprach, dass dies nicht einfach sein würde, sie hat da so Vorstellungen. Es sollte ein Rocker sein. Aha, fragte ich erstaunt, seit wann stehst du denn auf Rocker? Ihre Antwort war: „Schon immer.“
Können Sie sich vorstellen, dass mich das ganz kurz aus der Bahn geworfen hat? Fast 16 Jahre Beziehung, in denen ich nie Rocker war, ich bin auch keiner und mag sie auch nicht. Noch nie eigentlich.
Erschrocken fragte ich nach: „Schon immer?“
„Ja“, war ihre Antwort.
„Aber was hast du in mir gesehen?“ Wollte ich wissen.
„Einen Rebell“, lachte sie.
„Aber, liebe Antike, wie konntest du davon ausgehen, dass es mit uns funktioniert, wenn du deine ureigensten Wünsche unterdrückst? Ich konnte dir doch gar nicht gerecht werden?“
„Das eine, wofür man schwärmt, das andere, was für einen gut ist.“
„Aber, um glücklich zu sein, sollte man doch nach der Erfüllung seiner Wünsche streben? Wie konntest du das, mit einem Menschen wie mir an deiner Seite?“
„Es hat doch gut funktioniert mit uns.“
„Ich fühle mich jetzt schlecht. Du belogst dich und damit mich. Keine Ahnung wo ich das hinstecken soll.“
Tja. Danach war ich kurz deprimiert, aber nur kurz, denn nun habe ich eine akkurate Erklärung für den grandiosen Schiffbruch seinerzeit. Dennoch, es fällt mir schwer, das Alles zu verstehen. Da gebe ich mir so viel Mühe und doch gelingt es nicht, die irgendwie immer diffuse emotionale Verfasstheit der Frauen zu begreifen.
Habe daraufhin aber gleich die Physiotherapeutin gefragt, ob sie vielleicht auch insgeheim auf Rocker steht. Nein, lachte sie, als ich ihr den Hintergrund erklärte, ich finde dich so wie du bist völlig ok. Ok? Naja. Es ist ein Anfang und für die Antike:
Du weißt doch, das Rockigste an mir sind die CDs von denen in der Sammlung und die Meinung dazu, dass es uns doch scheißegal sein kann, was andere von denen halten. Dir viel Glück!
Chapter Five
Letzten Montag um 4.40 Uhr zum ersten Termin aufgebrochen. Mein Lieblingskollege hat gekündigt und sein Job wird nun zusätzlich mein Job. Auch eine merkwürdige Situation: es gibt viel Arbeit, aber sie wird auf den Schultern Weniger verteilt. Egal. Die Feststellung der letzten Woche, denn ich war bis einschließlich Donnerstag unterwegs: Die kleinen Termin langweilen mich mehr und mehr. Irgendwie werde ich nur noch warm, wenn es richtig zur Sache geht, wenn es gefährlich wird.
Reizüberflutung, oder Adrenalinjunki? Kein Ahnung, es ist aber nicht gut, weil sich eine gewisse Nachlässigkeit einstellt. Gut, dass ich den KAM habe, denn für den sind solche Termine wie letzte Woche eine Herausforderung. Hat er auch wirklich gut gemacht und deswegen werde ich ihn früher befördern als ursprünglich geplant. Habe ihm gesagt, er soll das mal als kleine Motivation für seine Englischkenntnisse nehmen, denn der nächste Schritt ist für ihn erst drin, wenn ich ihn allein internationale Projekte durchführen lassen kann. Er hat es verstanden.
Chapter Six
Eine SMS zu bekommen mit dem Schlusssatz: Bitte komm schnell zurück. vermittelt ein Gefühl von Heimathafen. Man will dann direkt nur noch Hafenmeister sein. Sollen doch andere die sieben Weltmeere bereisen, mir würde es genügen, die prächtigen Schlachtschiffe auszurüsten.
Ein Headhunter rief an und hat einen Job im Gepäck, der auf …..Direktor endet. So ist das im Leben: Es geht ein Fenster auf und mit ihm noch 5 andere. Aber, Herr Mark hat es mal trefflich beschrieben: Geld kann schnell zum Nasenring werden. Ich lasse mich aber nicht gern führen, schon gar nicht von so etwas. Außerdem: Wenn man gerade diesen kuscheligen Hafen angelaufen ist, warum sollte man dann übereilt wieder aufbrechen?
Andererseits: Mit meinen jungen Jahren Direktor? So mit Zigarre uns Zylinder? Joviales Lachen und aufmunterndem Tätscheln inklusive? Ich weiß es nicht, weiß Vieles gerade nicht, ausser: Ohne meine Physiotherapeutin werde ich in solchen Dingen nichts sagen.
Aufgepasst und zugehört, wir machen hier gerade Rumbabumba Trallalla, denn weinerlich war gestern, hier geht´s jetzt zackig zu. Leben heißt Hoffen und der eine sagt da: Wieder nix und ich sage, Juchhu, einiges wird klar und das ist in diesem Fall der Gedankenkomplex, der gestern noch betrüblich wie meine komische Suppe war, die bekanntermaßen einmal eingebrockt, auch ausgelöffelt werden will. Wie lange das dauert ist eine Frage der Größe des Löffels, nicht? So. Das war jetzt auch schon das Ende von Vorangegangenem was uns unweigerlich zum Anfang des Nachfolgenden bringt:
Chapter One
Gestern beim Zähneputzen vorm Spiegel gestanden und mich gewundert, was ich da für ein komischen Streifennikki anhatte. Dann festgestellt, dass ich ja nackig war und damit zu der unweigerlichen Erkenntnis gelangt: Ich muss wieder Sport machen, bei all den Falten.
Also hin zum Fitness-Studio und mir mal seit langem wieder die volle Dröhnung gegeben. Jut. War super und heute schreibe ich unter größten Schmerzen diesen Eintrag, weil mir alles wehtut. Ich bin aber auch was untrainiert…..jedoch nicht mehr lange, man hat ja eine ansehnliche Verantwortung.
Chapter Two
Ansehnlich auch bei den Bloggern zu lesen, wie sich dickbestrumpfte Gutmenschen, die sich für ach so konnivent und verständnisvoll halten, ihrer Fehler nicht bewusst werden, auch nicht wenn man sie darauf aufmerksam macht. Beachtlich ebenfalls die Form der Reaktionen: Wenig originell, eher platt, wie man es von Barbie-Land-Pomeranzen mit dem Ideenreichtum eines aufgefalteten Müllbeutels erwarten darf.
Die zielführende Strategie im Konfliktfall lautet: Kooperation. Immer. E s bleibt zu konstatieren: Frau Hora hat recht:
Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit.
Und darin liegt viel Trauriges begründet.
Chapter Three
Die Therapeutin aus Berlin ist auf dem Weg, meine engste Vertraute zu werden. Herzerfrischende Telefonate kann ich mit ihr führen: Offenen Herzens und ohne falsche Scham bleibe ich berauscht von ihrem, von unserem Vertrauen füreinander.
Da ist kein Zentimeter Platz für Fehldeutungen, keine Missgunst und kein falscher Rat. Offen und ehrlich geht es zwischen uns zu, auch wenn es manchmal wehtut, aber genau daran erkennt man seine Freunde. Sie ist es, meine Freundin und das schreibe ich nicht ohne ein wenig Freude. Danke Dir!
Chapter Four
Die Antike rief an und wir erzählten uns dies und das. Ich fragte nach ihrem Beziehungsleben, Sie wissen, sie ist Mama geworden. Egal. Es stellte sich jedenfalls heraus, dass Sie wieder solo ist. Aufmunternd gemeint, wünschte ich ihr viel Glück bei der Suche eines neuen Freundes. Sie sprach, dass dies nicht einfach sein würde, sie hat da so Vorstellungen. Es sollte ein Rocker sein. Aha, fragte ich erstaunt, seit wann stehst du denn auf Rocker? Ihre Antwort war: „Schon immer.“
Können Sie sich vorstellen, dass mich das ganz kurz aus der Bahn geworfen hat? Fast 16 Jahre Beziehung, in denen ich nie Rocker war, ich bin auch keiner und mag sie auch nicht. Noch nie eigentlich.
Erschrocken fragte ich nach: „Schon immer?“
„Ja“, war ihre Antwort.
„Aber was hast du in mir gesehen?“ Wollte ich wissen.
„Einen Rebell“, lachte sie.
„Aber, liebe Antike, wie konntest du davon ausgehen, dass es mit uns funktioniert, wenn du deine ureigensten Wünsche unterdrückst? Ich konnte dir doch gar nicht gerecht werden?“
„Das eine, wofür man schwärmt, das andere, was für einen gut ist.“
„Aber, um glücklich zu sein, sollte man doch nach der Erfüllung seiner Wünsche streben? Wie konntest du das, mit einem Menschen wie mir an deiner Seite?“
„Es hat doch gut funktioniert mit uns.“
„Ich fühle mich jetzt schlecht. Du belogst dich und damit mich. Keine Ahnung wo ich das hinstecken soll.“
Tja. Danach war ich kurz deprimiert, aber nur kurz, denn nun habe ich eine akkurate Erklärung für den grandiosen Schiffbruch seinerzeit. Dennoch, es fällt mir schwer, das Alles zu verstehen. Da gebe ich mir so viel Mühe und doch gelingt es nicht, die irgendwie immer diffuse emotionale Verfasstheit der Frauen zu begreifen.
Habe daraufhin aber gleich die Physiotherapeutin gefragt, ob sie vielleicht auch insgeheim auf Rocker steht. Nein, lachte sie, als ich ihr den Hintergrund erklärte, ich finde dich so wie du bist völlig ok. Ok? Naja. Es ist ein Anfang und für die Antike:
Du weißt doch, das Rockigste an mir sind die CDs von denen in der Sammlung und die Meinung dazu, dass es uns doch scheißegal sein kann, was andere von denen halten. Dir viel Glück!
Chapter Five
Letzten Montag um 4.40 Uhr zum ersten Termin aufgebrochen. Mein Lieblingskollege hat gekündigt und sein Job wird nun zusätzlich mein Job. Auch eine merkwürdige Situation: es gibt viel Arbeit, aber sie wird auf den Schultern Weniger verteilt. Egal. Die Feststellung der letzten Woche, denn ich war bis einschließlich Donnerstag unterwegs: Die kleinen Termin langweilen mich mehr und mehr. Irgendwie werde ich nur noch warm, wenn es richtig zur Sache geht, wenn es gefährlich wird.
Reizüberflutung, oder Adrenalinjunki? Kein Ahnung, es ist aber nicht gut, weil sich eine gewisse Nachlässigkeit einstellt. Gut, dass ich den KAM habe, denn für den sind solche Termine wie letzte Woche eine Herausforderung. Hat er auch wirklich gut gemacht und deswegen werde ich ihn früher befördern als ursprünglich geplant. Habe ihm gesagt, er soll das mal als kleine Motivation für seine Englischkenntnisse nehmen, denn der nächste Schritt ist für ihn erst drin, wenn ich ihn allein internationale Projekte durchführen lassen kann. Er hat es verstanden.
Chapter Six
Eine SMS zu bekommen mit dem Schlusssatz: Bitte komm schnell zurück. vermittelt ein Gefühl von Heimathafen. Man will dann direkt nur noch Hafenmeister sein. Sollen doch andere die sieben Weltmeere bereisen, mir würde es genügen, die prächtigen Schlachtschiffe auszurüsten.
Ein Headhunter rief an und hat einen Job im Gepäck, der auf …..Direktor endet. So ist das im Leben: Es geht ein Fenster auf und mit ihm noch 5 andere. Aber, Herr Mark hat es mal trefflich beschrieben: Geld kann schnell zum Nasenring werden. Ich lasse mich aber nicht gern führen, schon gar nicht von so etwas. Außerdem: Wenn man gerade diesen kuscheligen Hafen angelaufen ist, warum sollte man dann übereilt wieder aufbrechen?
Andererseits: Mit meinen jungen Jahren Direktor? So mit Zigarre uns Zylinder? Joviales Lachen und aufmunterndem Tätscheln inklusive? Ich weiß es nicht, weiß Vieles gerade nicht, ausser: Ohne meine Physiotherapeutin werde ich in solchen Dingen nichts sagen.

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Donnerstag, 12. November 2009
Was ich nicht mag
cabman, 22:55h
Auf NDR Info haben sie heute vermeldet, dass sich alle 40 Minuten ein Mensch umbringt. Dann kam leider Verkehrsfunk und ich habe nicht mitbekommen, ob sich dieser Wert auf Deutschland bezog oder nicht.
Alle 40 Minuten, egal in welcher geographischen Abgrenzung, ist erstaunlich viel. Das macht 36 Menschen an einem handelsüblichen Tag, macht 252 Menschen die Woche, macht bei 52 Wochen 13.104 Menschen. Warum soll der da eine besonders sein? Wohl weil es - wie immer - nicht darum geht, was jemand tut, sondern wer es tut.
Beachtlich zynisch auch die Frage nach dem Warum? Ja warum denn wohl? Vielleicht weil wir eine Gesellschaft geschaffen haben, die den Einzelnen sehr schnell überfordern kann?
Letzte Woche habe ich folgendes Bild im Empfang eines großen deutschen Unternehmens gemacht. Man geht direkt darauf zu und wirklich jeder Mitarbeiter der Firma muss es jeden Tag aufs Neue lesen:

So gesehen: Alles Traurig das, ich für meinen Teil jedoch kann festhalten: Fernsehbilder von Robben- oder Waljagd berühren mich mehr, sowas kann mir die Tränen in die Augen treiben.
Aber bevor ich mich mit weiteren Ausführungen wieder in eine Kontroverse begebe, erfülle ich lieber ein moosiges Stöckchen von Frau Walkingthedeadline:
7 Dinge, die ich nicht mag:
Kalter Kaffee.
Kalte Infusionen
Wurmiges Obst.
Dicker, komischer Vogel auf dem Schirm, der für Ungleichgewicht sorgt.
Frau mit drei Brüsten, weil ich nur zwei Hände habe.
Abgelaufener Joghurt, auch den auf der Tischplatte.
Außerirdische Rowdys, welche die Ursache für vermeintliche Funklöcher sind.
Alle 40 Minuten, egal in welcher geographischen Abgrenzung, ist erstaunlich viel. Das macht 36 Menschen an einem handelsüblichen Tag, macht 252 Menschen die Woche, macht bei 52 Wochen 13.104 Menschen. Warum soll der da eine besonders sein? Wohl weil es - wie immer - nicht darum geht, was jemand tut, sondern wer es tut.
Beachtlich zynisch auch die Frage nach dem Warum? Ja warum denn wohl? Vielleicht weil wir eine Gesellschaft geschaffen haben, die den Einzelnen sehr schnell überfordern kann?
Letzte Woche habe ich folgendes Bild im Empfang eines großen deutschen Unternehmens gemacht. Man geht direkt darauf zu und wirklich jeder Mitarbeiter der Firma muss es jeden Tag aufs Neue lesen:

So gesehen: Alles Traurig das, ich für meinen Teil jedoch kann festhalten: Fernsehbilder von Robben- oder Waljagd berühren mich mehr, sowas kann mir die Tränen in die Augen treiben.
Aber bevor ich mich mit weiteren Ausführungen wieder in eine Kontroverse begebe, erfülle ich lieber ein moosiges Stöckchen von Frau Walkingthedeadline:
7 Dinge, die ich nicht mag:
Kalter Kaffee.
Kalte Infusionen
Wurmiges Obst.
Dicker, komischer Vogel auf dem Schirm, der für Ungleichgewicht sorgt.
Frau mit drei Brüsten, weil ich nur zwei Hände habe.
Abgelaufener Joghurt, auch den auf der Tischplatte.
Außerirdische Rowdys, welche die Ursache für vermeintliche Funklöcher sind.

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