Samstag, 31. Juli 2010
Helden
Und vergessen Sie dabei nicht das Augenzwinkern. Schöne Kampange, derentwegen man fast freiwillig Gebühren zahlen wollen würde. Aber eben nur fast.




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Freitag, 30. Juli 2010
Nåt för Nåt


Und vorneulich bei der lieben Nachbarin, da tat der Inhalt des Kühlschrankes das was er am besten kann: leicht gekühlt über die Individualität einer handgeschliffenen Tischplatte, welche zum tragenden Zwecke auf ein Nähmaschinenuntergestell älteren Baujahres montiert war, diffundieren und dabei auch noch einen verlockenden Anblick bieten. Nun. So etwas kann nicht von vielen Dingen behauptet werden.

Neben mir zur Rechten, da saß ein weiterer Gast unserer Gastgeberin, den wir zuvor noch nicht kennenlernen durften. Ein komischer Typ, den man leichthin als Blogger hätte verorten können, ist er aber nicht. Er ist arbeitsloser Programmierer, was - bei längerem Nachdenken - die große Ähnlichkeit zu bloggenden Mitmenschen erklärt.

Ich saß da so und war gerade in den sinnlichen Anblick des großporigen Teiggesichtes des Altonaer Jungen versunken; in dessen herrlichen Ausbund, das zarte und feine Fenstern, diese herrlichen Facetten einer vielgliedrigen Eingliedrigkeit alternierender Brösel, als der Mann neben mir kauend fragte:

„Wieso heiratet man heute noch?“

Artig und wohlerzogen, um eine wahrheitsgemäße Antwort bemüht, fragte ich ihn zurück, wie er diese Frage denn meinte. Daraufhin erklärte er, dass es doch allgemein gesellschaftlich akzeptiert sei, dass man als Mann und Frau zusammen leben könne, ohne verheiratet zu sein. Ja, man könne sogar Kinder haben, ohne dass dies anrüchig wäre.

Stimmt, antwortete ich ihm. Aber diese Argumentation setzt voraus, dass dies der einzige Grund sei, weswegen Paare heiraten. Ist er aber nicht. Genauso wenig wie die Steuer.

Eine Heirat ist für mich ein zentrales und umfassendes Versprechen an die Person, die man heiratet. Ein Vertrag auf Lebenszeit, der Verbindlichkeit voraussetzt, einen Entschluss und dessen Umsetzung. Es bedeutet, dass aus ICH in Teilen ein WIR wird, dass man eine größere Verantwortung trägt, dass man für Zwei denkt und zum Wohle von Zweien handelt. Es bedeutet auch, dass man Kompromisse eingehen und manchmal seine eigenen Belange hinten anstellen muss, aber wenn es eine gute Partnerschaft ist, bekommt man immer alles wieder, denn man ist in allem ein bisschen mehr, ein bisschen größer, ein bisschen stärker. Ich glaube an Geben und Nehmen - Nåt för Nåt.

So oder so ähnlich habe ich dem Mann geantwortet und er hat kauend genickt und gesagt, dass das mal eine nachvollziehbare Erklärung sei. Und beide waren wir uns einig, dass es die geforderte Verbindlichkeit ist, die vielen Menschen im Weg steht. Man kann den Kuchen nicht essen und gleichzeitig in der Hand behalten, hat eine zu früh verstorbene Person immer gesagt. Recht hatte sie.

Und dann haben wir es getan und es fühlt sich so richtig und rund an. Es war ein wunderschöner Tag in der Gemeinschaft von den Menschen, die uns am meisten bedeuten.

Es wurde viel geschwitzt und gelacht und im Nachhinein war es eine gute Entscheidung, ein paar Stunden mit den Gästen auf dem Wasser zu verbringen. Selbst das Thermometer dort, am Eingang des Hafens, zeigte 35,9° Grad an.




Ein leicht beschwingter Tag voll Freude, ein wenig anstrengend, aber auch überraschend. Das Cab zum Beispiel. Das hat der Dicke organisiert, wegen meiner Affinität zur Insel. Es gibt tatsächlich nur eins in Hamburg. Oder das Blockflötenkonzert der drei Mädels, die sich extra dafür zum Proben trafen und es richtig gut machten! Oder die Flaschenpost, die verschickt wurde.




Einfach toll und einfach gut zu wissen, dass wir solche Freunde und Verwandte haben. Ein großes Danke an Euch, die ihr hier mitlest! ;-)

Es gäbe viel mehr zu berichten, auch von unserem anschließenden Urlaub auf dem Bauernhof. Ganz erstaunlich für mich. Auch und gerade die Schönheit der Landschaft, die Lebensart und die Nettigkeit der Leute dort. Aber dazu lasse ich die Bilder sprechen, immerhin habe ich ja auch eine neue Speicherkarte kaufen müssen, weil die andere voll war, denn ich hatte 14 Tage kein Handy und keinen Laptop zum Downloaden dabei und es war herrlich. Out of real life – mache ich viel zu selten.

Mein Lieblingsbild ist Cabwoman allein am Strand. Das hat Posterqualität und der Turm in Pisa ist nur schief, wenn man den falschen Standpunkt zwecks Betrachtung einnimmt. Das gilt für Vieles im Leben.

In Pisa machen viele Touristen Tai Chi, können dafür aber kein Englisch. Egal.

War und ist alles toll.

Und ja, Beziehung in Ehe fühlt sich anders an. Glaub mir ruhig. ;-)


PS Der Kleine ist nunmehr mein Neffe. Nicht das Sie sich wundern.




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Donnerstag, 8. Juli 2010
Das Handbuch für die gute Ehefrau
So, in Erwartung des morgigen Tages, nochmal in der Betriebsanleitung gelesen:

© Housekeeping Monthly, 1955
In einer Familie zählen nur die Bedürfnisse von einem einzigen, und das ist der Ehemann – jedenfalls wenn es nach der britischen Zeitschrift “Housekeeping Monthly“ geht, die in ihrer Ausgabe vom 13. Mai 1955 zusammenfasst, wie eine gute Ehefrau sich ihrem Mann gegenüber zu betragen hat und damit gleichzeitig ein düster-skurriles Sittenbild von Partnerschaft in den 50er Jahren zeichnet:

Kühlschrank 50er

Verwöhne IHN!
• Halten Sie das Abendessen bereit. Planen Sie vorausschauend, evtl. schon am Vorabend, damit die köstliche Mahlzeit rechtzeitig fertig ist, wenn er nach Hause kommt. So zeigen Sie ihm, dass Sie an ihn gedacht haben und dass Ihnen seine Bedürfnisse am Herzen liegen. Die meisten Männer sind hungrig, wenn sie heimkommen und die Aussicht auf eine warme Mahlzeit (besonders auf seine Leibspeise) gehört zu einem herzlichen Empfang, so wie man ihn braucht.

• Machen Sie sich schick. Gönnen Sie sich 15 Minuten Pause, so dass Sie erfrischt sind, wenn er ankommt. Legen Sie Make-up nach, knüpfen Sie ein Band ins Haar, so dass Sie adrett aussehen. Er war ja schließlich mit einer Menge erschöpfter Leute zusammen.

• Seien Sie fröhlich, machen Sie sich interessant für ihn! Er braucht vielleicht ein wenig Aufmunterung nach einem ermüdenden Tag und es gehört zu Ihren Pflichten, dafür zu sorgen.


Das Handbuch für die gute Ehefrau

Das traute Heim

50er / auch das waren die 50er / Die glückliche Hausfrau in ihrer Küche
• Räumen Sie auf. Machen Sie einen letzten Rundgang durch das Haus, kurz bevor Ihr Mann kommt.

• Räumen Sie Schulbücher, Spielsachen, Papiere usw. zusammen und säubern Sie mit einem Staubtuch die Tische.

• Während der kälteren Monate sollten Sie für ihn ein Kaminfeuer zum Entspannen vorbereiten. Ihr Mann wird fühlen, dass er in seinem Zuhause eine Insel der Ruhe und Ordnung hat, was auch Sie beflügeln wird. Letztendlich wird es Sie unglaublich zufrieden stellen, für sein Wohlergehen zu sorgen.

• Machen Sie die Kinder schick. Nehmen Sie sich ein paar Minuten, um ihre Hände und Gesichter zu waschen (wenn sie noch klein sind). Kämmen Sie ihr Haar und wechseln Sie ggf. ihre Kleidung. Die Kinder sind ihre "kleinen Schätze" und so möchte er sie auch erleben. Vermeiden Sie jeden Lärm. Wenn er nach Hause kommt, schalten Sie Spülmaschine, Trockner und Staubsauger aus. Ermahnen Sie die Kinder, leise zu sein.

• Seien Sie glücklich, ihn zu sehen.

• Begrüßen Sie ihn mit einem warmen Lächeln und zeigen Sie ihm, wie aufrichtig Sie sich wünschen, ihm eine Freude zu bereiten.



Das Handbuch für die gute Ehefrau

Opfere dich auf – ER ist der Chef!

Vertreter, Versicherungen, Ehemann unterschreibt Vertrag
• Hören Sie ihm zu. Sie mögen ein Dutzend wichtiger Dinge auf dem Herzen haben, aber wenn er heimkommt, ist nicht der geeignete Augenblick, darüber zu sprechen. Lassen Sie ihn zuerst erzählen - und vergessen Sie nicht, dass seine Gesprächsthemen wichtiger sind als Ihre.

• Der Abend gehört ihm. Beklagen Sie sich nicht, wenn er spät heimkommt oder ohne Sie zum Abendessen oder irgendeiner Veranstaltung ausgeht. Versuchen Sie stattdessen, seine Welt voll Druck und Belastungen zu verstehen. Er braucht es wirklich, sich zu Hause zu erholen.

• Ihr Ziel sollte sein: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Zuhause ein Ort voller Frieden, Ordnung und Behaglichkeit ist, wo Ihr Mann Körper und Geist erfrischen kann.

• Begrüßen Sie ihn nicht mit Beschwerden und Problemen.

• Beklagen Sie sich nicht, wenn er spät heimkommt oder selbst wenn er die ganze Nacht ausbleibt. Nehmen Sie dies als kleineres Übel, verglichen mit dem, was er vermutlich tagsüber durchgemacht hat.

• Machen Sie es ihm bequem. Lassen Sie ihn in einem gemütlichen Sessel zurücklehnen oder im Schlafzimmer hinlegen. Halten Sie ein kaltes oder warmes Getränk für ihn bereit.

• Schieben Sie ihm sein Kissen zurecht und bieten Sie ihm an, seine Schuhe auszuziehen. Sprechen Sie mit leiser, sanfter und freundlicher Stimme.

• Fragen Sie ihn nicht darüber aus, was er tagsüber gemacht hat. Zweifeln Sie nicht an seinem Urteilsvermögen oder seiner Rechtschaffenheit. Denken Sie daran: Er ist der Hausherr und als dieser wird er seinen Willen stets mit Fairness und Aufrichtigkeit durchsetzen. Sie haben kein Recht, ihn in Frage zu stellen.

• Eine gute Ehefrau weiß stets, wo ihr Platz ist.



Schlimmer noch, dass das mal Standart war, ist die Tatsache, dass es solch Vorstellungen noch immer gibt. Erstaunlich.


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Ab
morgen dann, bin ich zu Zweit.


Übrigens, Frl.DeVille, Frau Stella, Herr Kid, ich habe mich nicht bei Ihnen bedankt! DANKE! Es war mir wichtig!


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Voetbal
... Menschen, die von sich sagen, dass sie Fußball nicht mögen und mehr dann auch nicht, sympathisch, der Rest kann sich zu betrunkenen vuvuzelatrötenden Schlandvollpfosten gesellen, auch nicht besser.)


Und manchmal gibt es gar nicht mehr zu schreiben, weil einer, wie so oft, den Nagel auf den Kopp trifft.

Und nun alle:

Oh Nederland, oh Nederland!
Jei bent de kam----pi---uhn!
Wei hauden von oranje
voor sein daden en zein duuuuhn.


Dieses Lied ist mir in Lautschrift vorliegend, weil ich nicht mal die Inhaltsstoffliste von den komischen niederländischen Schokofrühstücksflocken fehlerfrei lesen kann.




UND: So was passiert, wenn Sie eine niederland-affine Frau haben. Glücklicherweise erübrigt sich die Fragestellung nun, wen man denn unterstützen sollte.


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