Freitag, 29. Juli 2011
Wenn ich mich hochgebloggt habe, dann mach ich mir einen Klon
Sehr verehrte potentielle, aber hier noch lesende, Zielgruppe, wieder mal liegt die Herrlichkeit eines Angebotes vor. Und nun mal artig die Schlüpfer zurecht gezupft und die Lippen zu einem staunenden OH dichtgefolgt von einem AH gespitzt, denn ich schreibe hier von immerhin 40,- bis 100,- Euro abhängig von Leserzahlen, Postfrequenz, Aktualität usw. usf.

Bei soviel Versuchung ist man geneigt, radebrechend durchs Unterholz zu brechen, eingedenk all der Möglichkeiten, welche sich da am Horizont abzeichnen.

Ich könnte mir jedes Jahr eine Klon-Puppe von mir machen, damit meine Kinder dann mal meinen Alterungsprozess nachspielen können. Kostet pro Klon umgerechnet nur 1.237,05€. Siehe Bild unten.

Oder aber, ich könnte mir sehr günstige und sehr stylishe Designermöbel kaufen, die, von denen ich neulich bei mir gelesen haben könnte. Die sind echt nicht cool, denn wenn sie es wären, dann wären sie es schon und müßten sich nicht Klicks kaufen. Echt.

Fraglich, liebes Zielgruppenmitglied, welches Du Dir Deine Zugehörigkeit noch gar nicht vergegenwärtigt hast, ob Du auch solcherart Mail erhälst, oder liegt das nur an mir und gern nehme ich die Frage auf der Japanischen Seite auf und gebe sie an Dich, liebe Zielgruppe, ab:

Wen würden Sie denn so klonen wollen?

und:

Wer ist denn mit DDR-Sex Gott gemeint?


Von: "Sandra"
Gesendet: 26.07.2011 15:15:15
An: cabman1000@web.de
Betreff: Re: Re: Sponsored Posts auf deinem Blog

Hallo!

Wir arbeiten mit einem Kunden zusammen, der günstige und sehr stylische Designermöbel anbietet.
Da Dein Blog sich stark mit Real-Life-Themen beschäftigt, einen sehr ansprechenden Eindruck macht und die passende Zielgruppe anspricht, würdest Du damit genau in das Anforderungsprofil des Kunden passen.

Als Alternative könnte ich Dir auch Anbieten, einen Link für einen Kunden aus dem Gutscheinsegment zu platzieren, hierbei handelt es sich um Gutscheine für fast alle Lebensbereiche (Unterhaltung, Haushalt, Elektronik usw.).

Je nachdem welcher Kunde Dich eher anspricht, richten wir und ganz nach Dir.
Ich hoffe dass ich Dein Interese an einer Zusammenarbeit wecken konnte, bei Fragen steh ich Dir gern zur Verfügung.

LG,
Sandra




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Mittwoch, 27. Juli 2011
Infantiles als Ablenkung
Später: Drängende Fragen der Zeit.
Davor: Die kleine Freude.


PS
Zur Norge ist alles mögliche und unmögliche abgesondert worden.

Nur noch als Ergänzung:

Die Rechtsstaatlichkeit kann nur dann gewahrt, wenn rechtstsaatliche Mittel ihrer Erhaltung dienen. Alles andere ist anmaßend, im schlimmsten Fall Lynchjustiz.
















Was macht der Herr da?




Worauf wartet der Hund?




Warum liegt der Slip auffem Bürgersteig und wer vermisst ihn?


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Freitag, 22. Juli 2011
Das ist doch Salzlakenkäse...
Oder doch Feta. Kommt auf die Herkunft an.



Oha, obwohl die WM der Damen vorbei ist, zirkele ich, meine individuelle Klasse nutzend, dennoch was Rundes ins Netz und zwar den heutigen Eintrag mit Dip Tip voran:

Meine Damen, sollte je ein Herr Sie mit einem prächtigen Fleischspieß verwöhnen wollen, muss dies nicht unbedingt einen kulinarischen Hintergrund haben. Bleiben Sie vorsichtig.

Und somit, federzart doch stande pede gleiten wir hinüber zur Winzigkeit einer Glosse welche sich heute der Lebensmittelklarheit im Allgemeinen und Herrn K. aus Maintal im Besonderen zuwendet.


Herr K. schreibt:
Ich habe immer mal Sylter Salatfrische Topping gekauft, weil sie mir geschmeckt hat und weil ich dachte, dass es sich dabei um spezielle Rezepturen von der Insel Sylt handelte..

Wenn süddeutsche Blogvagabunden nun nicht einordnen können, was Sylter Salatfrische ist, kurze Erklärung: Kauf ich auch. Gibt es im Kühlregal und sieht so aus:
Dem ersten Satz in Herrn K. Beschreibung entnehmen wir: Herr K. hat Geschmack, denn aus eigener Erfahrung weiß ich zu berichten, dass das Zeuchs wirklich lecker ist und Herr K. scheint darüber hinaus versnobt, denn wen interessiert schon, ob das Rezept von Sylt stammt, wenn es lecker ist?

Dieser Eindruck verstärkt sich umso mehr, liest man den letzten Absatz Herrn K.´s Ausführungen:

Die Herstellung sei in der Nähe von Hamburg in Wulmstorf, was auch auf der Flasche steht. Auf Sylt sei nur eine Verkaufsstelle. Auch die Gaststätte "Zum Dorfkrug" gibt es wohl nicht auf Sylt, sondern die ist in Wulmstorf. Irgendwie stimmt wohl nichts auf dem Etikett und ich fühle mich enttäuscht von diesem Produkt.“


Ja.

Auch ich bin nun ganz ergriffen. Besonders von der Relevanz des Einwurfes.

Nun werde ich ein wenig weinen.

Nun geht es besser und ich möchte fragen: Ist Herr K. vom Produkt enttäuscht, welches ihm nach eigenem Bekunden schmeckte, oder von der nicht erfüllten Vorstellung, der Idee, welche er von diesem Produkt hat.

Sollte man Herrn K. mitteilen, dass die Realität noch viel grausamer sein kann und dass die Summe des Marketing-Mixes genau darauf abzielt, nämlich eine Emotion zu wecken, die in einen Kauf mündet?

Denn
“Emotionen, die durch bestimmte Produkte ausgelöst werden, können sogar die Aktivierung von Hirnbereichen überlagern, die für rationale Handlungskontrolle zuständig ist.“ (1)

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass Emotionen durchaus auch negativ sein können, z.B. wenn Herr K. feststellt, dass die Salatschlotze gar nix mit Sylt zu tun hat und er über all diesen tatsächlichen Wohlstandsärger vergisst, dass ihm das Zeug doch schmeckte und das allein sollte doch unter Berücksichtigung aller als erfüllt angesehener Gutmenschensupereinwandskillerargumente der einzige Grund sein, warum man etwas ißt.

Und nur um es klarzustellen, bevor es wieder zum Schulterschluß der Falschversteher kommt:

Ich finde das Portal gut, würde mir aber wünschen, dass es tatsächliche Mogelpackungen sind, die angeprangert werden.

Sowas hier:


Goldbären. Pff. Das ich nicht lache.


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(1) Psychologie Heute, 37. Jahrgang, Heft 5,Warum wir kaufen, was wir kaufen, S.35 ff


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