Dienstag, 21. Oktober 2014
Das Bunte im Grauen mit Grauen
Ich war in den Niederlanden. Das Schönste dort waren meine Kollegin und die Lampen im Frühstücksraum des Hotels.



Dann war ich in Italien. Out in the stix.

"Ein bisher touristisch unerschlossenes Gebiet", berichtete unser uns abholender Gastgeber entschuldigend.

"Aus gutem Grund", antwortete ich eher fühlend, da nicht wissend.

Der Termin fand in einem Gebäude frühsozialistisch anmutender Bauart statt, ich fühlte mich daher sehr wohl und wir wurden uns schnell einig.

Man brachte uns dann in ein Hotel, dass beste am Platz. Diese Behauptung fand ihre Begründung wohl in der Tankstelle direkt gegenüber des Eingangs, neben dem sich auch gleich der "Lounge-Bereich" befand. Gab also immer was zu gucken.

Was es dafür nicht gab, war was zu essen, aber "... einen richtig guten Wein."
Wir konnten dies nicht verifizieren. Die Erinnerung an den Geschmack ging wie alle anderen während des abends verlustig. Gab ja auch kein Essen.

Am nächsten Morgen stand das Taxi pünktlich 4.50 Uhr vor der Tür. Es gibt keinen Gott.



Ich war dann in Zürich.

Die Rezeptionistin begrüßte mich mit den ähm rezeptionistenwarmen Worten "Chön dhass Sie wieder dahisinn, Cher Cabman. Für Schtammchäste chaben wir heute wasch Besonders: Sie dürfen in unserer neuen Kategorie übernächten, ohne Aufpreisch."

War dann auch toll. Muss mir leider ein neues Hotel in Zürich suchen, weil nach dem Totalumbau die Zimmer nicht mehr zu bezahlen sein werden. Pff. 450CHF. Pff.



Ach Steve, bei dir hätte es sowas nicht gegeben:


Und dann noch Zahnarzt. In Zürich!

Der Kongress, weswegen ich überhaupt in Zürich weilte, war mhm... ganz nett. Das beste Chart, eines, welches mich eigentlich nur bestätigt, war dieses:



Und das Hochlicht realsatirischer Realsatire gab es dann am Züricher Hbf und zwar im Zeitungkiosk:




Farblich passend zum Überraschungsei...und überhaupt war das alles sehr harmonisch. Auch farblich.



Ich habe ja nicht nur einen Schwiegervater, sondern einmal im Jahr auch Geburtstag. Beides zusammen führte mich nach Dortmund und uns zum Auswärtssieg.

Und ich sachte noch: "Stell dir mal vor, wir würden euch jetztr auch noch drei Punkte zocken." Erst wurde gelächelt und dann fuhren wir schweigsam nach Hause.



Auf der Suche nach ollem Krempel, zwecks Zuführung neuer Verwendung, beliebte es mir, in kinderlosen Jahren, zur frühen Stund, mich auf den Flohmärkten in der Stadt zumzudrängeln.

War ich also nach langer, langer, langer, langer, langer Zeit mal wieder auf einem und war geschockt. Eine wahre Parallelwelt.

Ich empfehle den Senatoren der Stadt, sich einen Vormittag dort hinzustellen und nur zu beobachten.

Wir sollten uns schämen.



Ich habe ja nicht nur Geburtstag und einen Schwiegervater, sondern auch zwei Kinder und eines davon ist alt genug, um zu.... ach egal.

Schwiegervater will seine hunderttausendste Transalp fahren und wir sollen mit.

Soweit kommt das noch. Ich trainiere nun das Kind. Wenn ich es mitschicke ist Schwiegervater mit Aufpassen beschäftigt und merkt nicht, dass ich nicht dabei bin. Das nennt man einen Plan.



Dann hatte ich Urlaub. Kommt selten genug vor. Genau wie der dazugehörige Auftragstzettel mit Dingen, die Hr. Cabman zu erledigen hat. Letzter Punkt Holzhacken. Hier der Roman dazu.

Kommst Du zum Essen?
Ja.
Aua.
Oh.
Ich glaub, ich brauch ein Pflaster.
Ich glaub, du brauchst einen Krankenwagen.
Niemals.
Peter, kannst du mich ins Krankenhausfahren?
Wie haben Sie das denn gemacht?
Bitte in den gelben Wartebereich.
Das dauert aber lange.
Was haben wir denn da?
Das werden wir nähen.
Erstmal röntgen.
Oh.
Eigentlich ist der Finger ab.
Oh. Merkt man gar nicht.
Wann haben Sie zuletzt gegessen?
Niemals.
Es ginge auch nur lokal - tut aber weh.
OK.
Was haben wir denn da?
Machen Sie das beruflich?
Jetzt pieckst es kurz.
Merken Sie noch was?
Oh.
Nicht schön.
Akkuschrauber bitte.
Bitte den Seitenschneider.
Halten Sie das noch aus?
Tolle Sauerstoffsättigung haben Sie und einen erstaunlich ruhigen Puls.
Also das geht so nicht.
Was mach Sie beruflich?
Ich lass das jetzt so, die Einschränkung ist zu vernachlässigen.
Sie brauchen jetzt eine engmaschige Betreuung.
Tschüß!
Schönes Wochenende.
Ich soll hier noch ein Röntgenbild machen.
Mir hat keiner was gesagt.
Ah.
Nun aber.
Warten Sie im gelben Bereich auf den Arztbrief.
Na, ging es?
Was? Achso.
Na dann.
Danke. Tschüß.-
Holst du mich ab?
10 Minuten.
Zu Marcus, der hat sich wahrscheinlich die Schultergebrochen.
Ach.
Erzähl mal.
Also.
Wie haben Sie das denn gemacht?
Bitte in den gelben Wartebereich.
Das dauert aber lange.
Was haben wir denn da?
Das werden wir nähen.
Erstmal röntgen.
Oh.
...
..
.







Sonst war nix weiter.


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Freitag, 19. September 2014
Ackergiganten....


oder die Welt neu entdecken.

Früher, es gab noch die DDR und von einer falschen Neun hatte ich noch nie gehört, da spielte ich in einem Verein Fussball.

Wir hatten damals außer Nix auch noch die häßlichsten Trikots der Liga, ähnlich denen, die Real heute hat. In Ergänzung all dieser Lästerlichkeit hieß unser Verein dann auch noch Traktor *Dorfname*.

Jut, der Dorfname war auch schon nicht so prall, aber warum musste es dann auch noch Traktor sein und nicht FC *Dorfname* oder SC *Dorfname*?

Ich sehe in dieser kombinierten Unglücklichkeit aus Name und Trikotfarbe und den daraus resultierenden Schmähungen unserer Mannschaft einen maßgeblichen Grund, warum wir nie unser Potential voll entfalten konnten und immer im unteren Mittelfeld rumdümpelten. Ist doch alles psycholohogischh. Wie beim Bloggen also.

Egal. Heute weiß ich, das es ein Menge Menschen gibt, die überhaupt kein Problem mit Traktoren haben und auch ich sah mich schon mit meinem "The Elephant" in so einer Wellblechhütte wohnen und Sonntags würde ich immer pünktlich gegen 04:00 Uhr den Kessel einheizen, sodass ich dann gegen 08:00 zum Bäcker tuckern kann.

Vielleicht auch nicht.

Ich bin mir aber sicher, dass ich einen Menschen sehr glücklich gemacht habe. Und mehr sollte man wohl nicht wollen.


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Montag, 18. August 2014
All the rage Normcore?
Long time no posting, was jetzt geändert werden muss, weil ich doch, Achtung (!) jetzt kommt´s, neulich beim stationären Buchhandel war, also eher zufälllig, doch ja, es gibt ihn noch.

Habe ich also nolens volens höflich gefragt, ob denn dieses Buch von Herrn Eggers bereits zu haben wäre, welches auf den schönen Namen "The Circle" hört. Was glauben Sie, was die Antwort war? Richtig. Der im gleichen Maße unmotivierte wie kurzsichtige, also stark, Taschenbucharrangeur verwies mich auf den Kollegen, der ja im Rechner nachschauen könnte. Mhm. Da geht man gern zum Buchhandel.

Das Buch können Sie jetzt kaufen. Bestimmt auch im besser sortierten analogen Buchhandel.

Drauf gekommen bin ich eigentlich nur, weil ich ein Zeit-Abo habe, denn man braucht ja hin und wieder eine saugfähige Unterlage, wenn man mal so Schuhe putzt und genau dort wurde der Roman vorgestellt.

Und in eben dieser Ausgabe der Zeit war in deren Magazin in der Rubrik 99 Fragen die Palina Rojinski dran, die ich bis dahin gar nicht kannte, was sich seit dem auch nicht geändert hat. Frage 3 lautete dort

Hardcore oder Normcore?

Wenn Sie jetzt auch nicht wissen, was Normcore ist, dann sind wir schon drei, denn Palina Rojinski und ich kannten das Wort auch nicht, wurden aber sogleich vom Interviewer aufgeklärt, in dem er zu verdeutlichen wusste, dass Normcore eines der Hypewörter des Jahres sei und die zum Status erhobene Normalität bedeutet.

Aha. Das ist ja doch aber auch Hardcore irgendwie und daher lassen wir es noch mal nachklingen:

Zum Status erhobene Normalität...

Wenn das mal nicht zischt und prickelt und schön wäre jetzt, wenn mir das mal jemandIn erklären würde.

Überhaupt: wenn die Palina und ich das Wort im August des laufenden Jahres noch gar nicht kennen, wie kann es dann ein Hypewort sein? Oder sind Palina und ich zu sehr in unserer Lebenswirklichkeit beschränkt, wohnen also auf unserer Wahrnehmungsinsel, die nicht die des Interviewers ist?

Wenn das so ist, kann es denn so etwas wir Normalität überhaupt geben? Ich mein, schauen Sie sich doch nur mal bei Blogger.de um. Nur kurz. Ein wahres Panoptikum menschlicher Existenzen, die sich für "normal" halten.

Das ist doch nicht normal. Echt.

So. Damit Sie den stationären Musikdealer Ihres Vertrauens nicht nötigen müssen, nochmal im Rechner nachzuschauen, hier der diskrete Hinweis, dass die Herren Interpol im SEPTEMBER, also gleich, ein neues Album rausbringen werden.

"Warum diskret?", fragt Watson.

"Weil Väterchen Kid sich sonst wieder aufregt.", güßte flüsternd freundlich der Cabman.

Öhrchen gespitzt, Bass rein:


Interpol - All The Rage Back Home from mondiale on Vimeo.



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