An die eine Person, die sich hier durch das Archiv JRC ARTs klickt: Danke und schauen Sie immer mal wieder rein, ich hätte noch tausend Idee für weitere Einträge. Es ist nur die Zeit, die ich in dieser Zeit so viel habe, als zu normalen Zeiten.
Was sich hier paradox anhört basiert auf dem interessanten Gedanken, dass Zeit nix weiter ist als die Summe des unterscheidbar Erlebten. So gesehen, habe ich dann nicht zu wenig Zeit, sondern lebe Mach2.
Egal.
Die Geschichte zum heutigen Bilderreigen geht so:
Als ich vor ein paar Jahren die Entscheidung traf, die mir angebotene Verantwortung wahrzunehmen und meinen jetzigen Job antrat, saß ich am ersten Tag in diesem großen Einzelbüro und überlegte mir, dass es zu groß sei, das Büro, und das ich viel zu lernen hätte. Ich fragte mich weiter, wie ich am schnellsten lernen könnte und von wem. Die Antwort darauf war dann etwas unorthodox und aus heutiger Betrachtung doch die richtige: Ich holte mir den frisch ausgelernten Azubi ins Büro.
Die Silberrücken und Besitzstandswahrer empörten sich, die Personalabteilung war überfordert, das Fuhrparkmanagement recht hilfsbereit und die Vertriebler verängstigt. Ich indes lernte das Unternehmen aus unverbrauchter und unvoreingenommener Sicht kennen. Das war erfrischend.
Seitdem hat der junge Mann, der oft vor unserem Büro warten musste, da eben nicht alles für seine Ohren tauglich war, sich toll entwickelt. So was produziert Neid. Ältere Mitarbeiter sind überzeugt, hätten sie einen Mentor wie mich gehabt, wären sie heute mindestens Vorstandvorsitzende.
Quatsch, alles. Zuerst kommt: Wollen, dann kommt: Können. Und wenn diese beiden Punkte zusammengehen, dann wird es was, bei allem was man tut. Ehe, Job, Freundschaft, Energiewende, Tempolimit.
Der junge Mann will und kann, beweist es jeden Tag und ist dabei noch nett und das alles ganz ohne Studium.
Ich habe ihm jedenfalls einen drei Jahre dauernden Entwicklungsplan geschrieben mit dem Ziel: Jederzeit meinen Job übernehmen zu können.
Ein Teil dieser Planung sieht vor, sein Business-Englisch zu verbessern und andere Unternehmenskulturen kennen zu lernen. Deswegen habe ich ihm für dieses Jahr die Möglichkeit gegeben, für 8 Wochen in die USA zu gehen.
Wollte er, hat er bekommen und deswegen gibt es hier jetzt Bilder zu schauen, vom Treffpunkt, den ich mir wünschte, weil ich doch beim letzten Mal so wenig Zeit hatte:
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"Ob man das wohl zukünftig noch guten Gewissens darf, dieses Skifahren und dafür in die Berge reisen?", sagte ich eher zu mir, versonnen und verloren in Gedanken.
"Pah, ihr müsst sogar", rief Isolde, die rustikal grantelnde Hauswirtin mit einem Herz so groß wie der Baikalsee.
"Wie sollte ich sonst meine Rechnungen bezahlen? Und außerdem seid ihr ganz nette Gäste."
Na dann. Jedes Jahr eine gute Tat. Und die Jungs werden immer besser.
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"Und du glaubst, das Leben wird dann enden? Schau dich um, James, den Menschen ist es egal und sie leben den Augenblick", so der Mann aus Valencia.
"Sieht danach aus. Weil sie die Tragweite zukünftiger Entwicklungen nicht abschätzen können. Ist wie in diesem Video von der Tsunami-Katastrophe. Wobei... nicht ganz, die Welle dort war sichtbar. Blinde Menschen."
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Ich stand vor dem Fenster des Ladens und sang:
The butcher man was some lady, who really stole my...
Pass me some of that stuff, that slaughterhouse art
I lost my heart to a meathook
Meathook, meathook, meathook, meathook...
Der Mann aus Irland wußte sofort die Band. Wir sind ein Jahrgang.
"Ich könnte gut deine Hilfe hier gebrauchen," meinter er dann später am Abend. Und: "Könntest du nicht mal für eine Woche oder so vorbeikommen? Eine Trainingssession?"
"Ich muss den Boss fragen."
"Meinst du er hätte was dagegen?"
"Wieso er? Ich meine Cabwoman."
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Cabwoman und ich sind nun geprüft und können neben allerlei anderen Dingen auch den Partnercheck.
Partnercheck, sonst Partner weg, kündet eine makabre Werbung des Verbandes. Partnercheck...gilt für so vieles: Ehe, Nato, Gasversorger....
Die größte Überwindung für mich? Als ich unterm Hallendach hing, gesichert nur durch Cabwoman, die mal schlappe 20kg weniger wiegt und der Trainer dann rief: "Und jetzt mal abstürzen." Will ja alles geübt sein.
Nur 1 Millisekunde Zweifel, dann: Fatalismus, dann 1 Millisekunde freier Fall bis das Seil anzog und schon hob Cabwoman ab. Ich liebte sie danach direkt ein bisschen mehr. Man könnte das also auch gut als vertrauensbildende Maßnahme mit den Kollegen machen. Oder der Olaf lädt mal den Wladimir ein.
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Bin ich beruflich nicht unterwegs, ist die schönste Zeit des Tages für mich morgens um 05:00 Uhr, wenn ich mit dem Hund gehe. Keine Menschen, keine E-Mails, kein Mobil einfach nur der Wald, der Fuchs, der Hund und ich mit meinen Gedanken. Ich sage das den Mitarbeitenden dann auch immer so. "Folgende Idee, ich habe die heute Morgen schon mit dem Hund besprochen, wir machen das jetzt so und so."
Die meisten Ideen waren gut und haben uns als Unternehmen bis hierhin den Arsch gerettet, deswegen lacht auch keiner mehr, wenn ich mit dem Hund rede.
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Und dann war ich neulich in Berlin zu einer Veranstaltung eingeladen. Da gab es Menschen, die standen voll auf ?Z?. Ich stehe auf ?Peace? und habe mir das auch gleich mal als meinen Hauptsponsor aufs Sakko gebügelt. War gar nicht teuer, 3,50? für ne Willensbekundung und ein bisschen Freude. Ich glaube, das Überraschende war die Farbe des Badges; die war so passend und schmeichelt zart meinem Teint. Der Rest ist Haltung.
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EXPO in Dubai, 7 Tage Aufenthalt in einer Stadt, die deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient als eine Dienstreise ermöglichen kann.
Ich habe Menschen kennengelernt, die definitiv kein Interesse am Krieg haben. Es waren auch Russen dabei. Ukrainer sowieso. Und dennoch machten mich die CNN-Berichte etwas nervös.
Eine Dame des käuflichen Gewerbes strich mir sacht übers Gesäß? Ich könnte auch schreiben, sie grapschte mir unverhohlen an den Arsch und fragte mich, ob ich mit Ihr feiern wollte, auf meinem Zimmer. Eine im besten Sinne merkwürdige Erfahrung.
Sehr wohl gesehen und gesprochen habe ich, im Gegensatz zu Herrn Beckenbauer seinerzeit, mit Menschen, deren Lebensumstände als sklavenähnlich beschrieben werden können. Besser wohl auch müssen. Blöd ist halt, wann man zu blöd ist, die blöden unsichtbaren Fesseln zu sehen, denn nicht erst seit Douglas Adams wissen wir, nur weil wir Dinge nicht sehen, existieren sie nicht.
Manchmal geschehen Dinge direkt vor unseren Augen, wir sehen sie also und schaffen es dann trotzdem, die Offensichtlichkeit ihrer Existenz zu ignorieren und Bum & Zack ist Krieg und mittenhinein in die naive lilienweiße Unschuld deutscher Außen-, Sicherheits- und Energiepolitik rammt sich die brutalistische Machtpolitik Putins Russland. Ich schreibe bewusst Putin, denn wir sollten uns wahrlich davor hüten, ein Volk zu verurteilen.
Und siehe da, auf einmal höre ich den Bundeskanzler sagen: Bundeswehr, Sondervermögen, 100 Mrd.?. Was nicht alles geht?.
Dieses Blog hier ist seit langem nur noch Bühne der Selbstreferenz und persönlicher Erinnerungsjahrmarkt. Die Weltverbesserung überlasse ich oft anderen, aber wenn es darum geht im richtigen Leben anzupacken und zu helfen, dann mache ich, machen wir (Cabwoman und ich) das direkt live und schreibe nix bis wenig darüber. Es gibt genügend Schaumschläger, Tastenaktivisten und Homeofficephlegmatikern, die faktenarm, aber meinungsstark der Welt genau erklären können, wie sie zu funktionieren hat. Manchmal kommt dann eben doch ein bisschen Realität des Weges, aber lang lebe des Kommentariat!
Dennoch möchte ich auf 2 Punkte hinweisen, die ich in diesen Tagen beachtenswert und denkwürdig erachte:
Im Krieg zweier Staaten ergreift ein Unternehmer eines dritten Staates Partei und bietet damit maßgebliche Unterstützung. Einfach so.
Eine Schattenarmee ergreift ebenfalls Partei und zieht in den Cyberwar.
Frage: Was sagt uns das über zukünftige Konflikte jedweder Art und die Relevanz von territorialstaatlicher Notwendigkeit?
Ich frage das nur, weil ich in irgendeiner Dystopie, deren Titel ich leider nicht parat habe, Bücherkiste und so, mal gelesen habe, dass zukünftig nicht der Staat, also die Gesamtheit der Institutionen, deren Zusammenwirken das dauerhafte und geordnete Zusammenleben der in einem bestimmten abgegrenzten Territorium lebenden Menschen gewährleisten soll, wichtig sein wird, sondern multinationale bzw. global agierende Unternehmen mit starken Marken als Distinktionsmerkmale Kriege um Ressourcen führen? Ist es schon so weit?
Lassen Sie uns später im Stau darüber nachedenken und nun zur Entspannung ein bisschen Bilder schauen:
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