Sonntag, 31. August 2008
cabman, 14:57h
Am Freitag mit meiner Therapeutin in Berlin telefoniert. Mehrere Stunden. Dabei wie immer offen und ehrlich und im weiteren Verlauf dadurch bedingt auch unhöflich gewesen. Habe sie unversehens unter - ferner liefen- einsortiert, so bei der Betrachtung meiner emotionalen Bindungen. Dabei ist sie doch auf ihre Weise auch wichtig, allein weil sie berlinern kann. Bösen Kommentar dafür gefangen, aber besser den, als eine Infektion.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs erschrocken festgestellt, dass ich nur halb so interessant bin, wie Semmelknödel in Alufolie. Gut, kleine Kinder und Elstern sind immer von glitzernden Dingen fasziniert, aber als diese Aluknödel durchs Bild des Fernsehers rollten, war es meine Therapeutin auch. Hatte dadurch genügend Zeit mal ganz ungestört ihren zu Stromwellen transformierten Atemgeräuschen im Hörer lauschen, macht man ja auch viel zu selten. Sie schien in dieser Betrachtung versunken, ich war es auch, und zwar in den Gedanken, wie die Stromwellen wohl in meinen Telefonhörer kamen, wo ich doch ein Funktelefon habe? Rätsel, überall.
Ein anderes Rätsel indes wurde von ihr gelöst: James, sprach sie sehr würdevoll, was wohl eher am Whiskey denn an der Thematik lag, ich musste nun xxJahre alt werden, um den Unterschied zwischen vaginalem und klitoralem Orgasmus rauszufinden. Aha, das ist aber schön, antwortet ich und ergänzte, mit der mir eigenen Grandeur, meiner ungezwungenen Art, meinem Wissen von und über Frauen, gehaucht und nicht aufgesetzt, voll Lust, mich in an diesem Thema zu erschöpfen: Den kenn ich auch.
Echt? Ließ die Frage nicht lange auf sich warten und weiter: Erklär mal.
Und ich, der ich sonst frank und frei bin, entwickelte diese Ladehemmung und sachte: Das kann ich bei dir nicht.
So schwangen wir uns auf zu neuen Thematiken, um nach 3,444~ Sätzen ein kleines Schleifchen zu machen, hin zur alles relevanten Frage: Was ist der Unterschied?
Sie erklärte, es hätte was mit der Kontraktion zu tun und ich bestätigte eifrig, gar feurig: Ja,ja, das eine pulsiert und das andere zittert!
Zittert? Kam stromwellig die Ungläubigkeit aus dem Hörer geschwappt, zittert?
Und es folgte ein langes und beherztes Lachen, die einzige relevante Form der Befreiung. In diesem Sinnen, lasst uns mehr Lachen und herzlichen Dank auch nach Berlin!
Was anderes:
Vorvorneulich, aus Zürich kommend, den Anschlussflug in München nach Hamburg genommen und dabei neben Lotto King Karl gesessen. Der trug ein Baseballmützchen, trank Sprite und las so eine Oldtimer-Zeitschrift.
Vorneulich von Kopenhagen nach Hamburg geflogen und neben Wolfgang Clement gesessen. Der las FAZ und trank Kaffee.
Vorletzte Woche Super A***-Kunden vom Flughafen in Hamburg abgeholt und im Zeitschriftenladen für die Wartezeit Zigaretten gekauft. Mit mir in der Schlange an der Kasse stand Hugo Egon Balder.
Wenn Sie erraten, welche Zeitschrift er kaufte, gewinnen Sie nichts, außer der schönen Erkenntnis, dass Sie richtig geraten haben.
Sollten Sie nun meinen, ich schriebe dies, um mich im fahlen Abglanz von Halbprominenten zu sonnen, dann liegen Sie falsch. Es ist ehr der Umstand, nie einen Umstand daraus zumachen, denn diese Personen interessieren mich nicht.
Doch letzten Freitag, als ich morgens beim Doc war und danach zum Bäcker wollte, da sah ich den einzigen, den wahren A-Blogger, einen Menschen, dessen Bücher ich alle las: Harry Rowohlt.
Und wie er da ging, da dachte ich mir, ich müsse hingehen, ihn auf einen Kaffee einladen, ich sah den Beginn einer wunderbaren Männerfreundschaft und doch haderte ich mit mir und diesem Wunsch. Das eine Ich fragte das andere Ich: Bist du dir sicher? Ist er das wirklich? Ja! Das ist er. Die Brille, der Bart, die Haare, wir sind in Eppendorf, das passt alles. Ja, aber du kannst nicht einfach hingehen, du meinst ihn zu kennen, doch für ihn bist du fremd. Und hat er nicht ein Recht darauf, ganz normal zu leben, ohne das so kleine Spacken wie du ihn stören? Ja, aber es wäre mir wichtig, nur ein zwei Sätze wechseln, ein Bild vielleicht, ich könnte ihm die Blogadresse geben? Ich mag ihn!
Und während ich so dachte, da war er dann einfach weg. Den ganzen restlichen Tag habe ich mich darüber geärgert, dass ich nicht genügend Eier in der Hose hatte, ihn anzusprechen, wo ich doch sonst nicht so schüchtern bin.
Püppie sachte, sinngemäß, wenn einem eine Sache wirklich wichtig ist, überlegt man zweimal, oder dreimal und wenn man Pech hat, ist die Chance dann vertan. Die Erkenntnis lautet also: Einfach machen, wobei nicht Gedanken gemeint sind.
Und wegen dieser Begebenheit, heißt der heutige Blogeintrag auch nicht:
Wie ich fast mit Harry Rowohlt gefrühstückt hätte, dieses jedoch aufgrund zu kleiner Eier nicht stattfand, oder:
Sinnvoll ist es, mit dem Hund zu spielen:
Und was mit dem Hund auf sich hat und warum Herr Zig und ich so albern aussehen, dass erkläre ich ein anderes Mal.
Habe die Ehre!
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bonafide,
Sonntag, 31. August 2008, 16:34
OH, welch' nieeeedlicher köter... *räusper
... mich hat mann kürzlich auch unter "irgendwas" subsumiert und erst die nachfrage ergab, dass ich das "irgendwas" bin. da wäre ich bei "unter ferner liefen" wohl auch dabei. es lebe das randdasein.
btw: schön, wieder von dir zu lesen & watt hab ick jelacht!
... mich hat mann kürzlich auch unter "irgendwas" subsumiert und erst die nachfrage ergab, dass ich das "irgendwas" bin. da wäre ich bei "unter ferner liefen" wohl auch dabei. es lebe das randdasein.
btw: schön, wieder von dir zu lesen & watt hab ick jelacht!
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cabman,
Montag, 1. September 2008, 00:52
Jederzeit, meine Liebe, jederzeit. Und du weißt doch, das Leben am Abgrund ist jenes, welchen den größten Kitzel bereit hält.;-)
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fishy_,
Montag, 1. September 2008, 18:40
Ich sach ja nich, was ich grad wieder fehlgelesen hab'... Schlimm mit mir.
Aber zurück zum Thema - freu mich ebenso über Ihre Präsenz hier!
Aber zurück zum Thema - freu mich ebenso über Ihre Präsenz hier!
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halligen,
Donnerstag, 4. September 2008, 01:47
Immer wieder schön...
...daß Bild und Text hier nur in ihrer harmonischen Gemeinschaft Sinn und Heiterkeit ergeben.
*hach*
Die Dillofrau
*hach*
Die Dillofrau
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bellablog,
Donnerstag, 4. September 2008, 10:29
harry sammelt bärchen. kleine, große, dicke, dünne, alle bärchen. führen sie zur sicherheit fortan stets ein bärchen bei sich, halten sie es ihm bei nächster gelegeheit unter den prachtbart und der erste schritt in eine intensive kumpanei wäre gesichert!
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dergeschichtenerzaehler,
Sonntag, 7. September 2008, 18:46
Ich habe so etwas aehnliches erlebt. Und zwar sass ich letzte Woche in Warschau auf dem Marktplatz und dann kam der portugiesische Praesident vorbei. Ich traute mich jedoch nicht ihn zu fotografieren, da dort so lustig, grimmig dreinschauende Bodyguards drum herum standen...Aber jetzt aergere ich mich tierisch darueber, es nicht gemacht zu haben.
Ab morgen bin ich dann in Kiew, vielleicht sehe ich dort noch irgend ein Staatsoberhaupt...und dann werde ich nicht zoegern... :-)
Ab morgen bin ich dann in Kiew, vielleicht sehe ich dort noch irgend ein Staatsoberhaupt...und dann werde ich nicht zoegern... :-)
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