Sonntag, 14. November 2021
Fractured moments N°8

Der Weckerton rüttelt mich aus dem Halbschlaf und ich fühle mich wie ein Strandlagen, welches auf A5 gefaltet wurde. Wer immer sich das vorzustellen vermag, weiß wovon ich schreibe.

Der Kontakt, mit dem wir verabredet sind, steht pünktlich vor der Tür des Hotels und sieht nicht nur aus wie Robert De Niro, der spricht auch so, also im Original.

Wir steigen in den Wagen und Robert fährt uns schwindelig, Lager, Logistikzentrale, Stores, noch mehr Lager etc.

Irgendwann gegen späten Nachmittag sitzen wir irgendwo in Brooklyn in einem usbekischen Restaurant, Businesstalk. Auch hier beschleicht mich das Gefühl, in einem Film zu sitzen.

Wir sind allein und es hat dann schon etwas Konspiratives; ängstliche Menschen hätten die Situation sicherlich als unangenehm empfunden.

Robert scheint im Laden bekannt. Er wählt sehr bestimmt die Gerichte aus. Keine Chance für uns zu intervenieren. Es ist das Gebot seiner Gastfreundschaft, dass er uns mit Speisen überhäuft. Einmal kurz angemerkt, dass es zu viel ist, fragt er etwas unwirsch zurück, ob wir ihn ärgern wollen. Wollten wir nicht. Ich beantwortete die Frage mit den paar Brocken Russisch, die ich noch kann. Er freut sich darüber.

?Unsere Gehirne sind mit Hollywood verkleistert.?, sage ich zu Robert, nachdem ich ihm von meinem Filmgefühl berichtete. Er lacht daraufhin und meint dazu, dass das dann ja mein Problem wäre.

?Nobody forces you to look at the rubbish. But be sure, quite often I feel like that too."

Es stellte sich später raus, dass Robert gar nicht so ein Haudrauf war, sondern ein Mensch mit riesigem Herz. Er fuhr extra für mich über die Brooklyn-Bridge, obwohl das nicht der beste Weg zurück für uns war, und er wurde nicht müde, uns mit allem Möglichen zu bewirten.

?When night falls, you should go to Time Square just for a reality check?, sprach Robert als er uns am Hotel absetzte.

Haben wir gemacht und das hatte dann was von dystopischer Reise und war irgendwie sehr Blade Runner 2049.

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Schöner Ausflug! Will auch gern wieder hin, jetzt, wo ich auf den Geschmack gekommen bin. Dachte immer, Robert wohne in Tribeca, aber man kann ja trotzdem in Brooklyn essen.

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Ich habe keine Ahnung wo der Robert wohnt und ja, muss man mal gesehen haben. Ich ärgere mich dann bisweilen (und weiß dass das auf hohem Niveau ist), weil zu wenig Zeit, zu wenig Kameraleistung, zuviele Motive, zuviel zu entdecken...

Egal. Freut mich, wenn es Sie inspiriert.

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