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Sonntag, 17. Dezember 2006
Next week I was 40...
cabman, 23:15h
sagte der deutsche Aussendienst letzte Woche, bestellte daraufhin eine Runde Bier für alle, weil er ja Geburtstag hat, nächste Woche und ich wollte vor lauter Scham unter den Tisch krabbeln. Ich werde darüber mit ihm morgen reden müssen, da fliege ich nämlich nach Hamburg. Die schönste Stadt will ich meinen. London mag ich auch sehr gern, aber was mir dort noch fehlt sind die Erinnerungen. Deswegen lieb ich Hamburg. Vielleicht wird es ja was mit dem Brunch, so nach dem Motto: next week I was breakfast! Jawoll. Aber, der liebe Gott hat vor das Frühstück das Aufwachen gestellt und vor dem Vergnügen liegt meist auch noch Arbeit. Die nehm ich mit, HH, Frankfurt, Pampa und München, aber dann Frau Stella, Frau Gutemine, dann würde ich mich sehr freuen, wenn wir uns treffen könnten.
Und hier ein Hamburger-Erinnerungssplitter:
Ich lag in einer Lache aus Pisse, Kotze, Bier und was man halt noch so auf dem Boden findet, wenn man in einer Clubtoilette liegt. Im close up sah der Tampon vor mir aus wie ein U-Boot und ich grinste innerlich: ein U-Boot, wie passend; Dive Baby Dive.
Jemand hämmerte von außen an die Tür, das man glauben konnte, hier drin gäbe es etwas zu retten. Gab es aber nicht, weil man nicht retten kann, was nicht gerettet werden will.
„Ist doch schon offen“, krächzte ich. Kaum hatte ich das gesagt, wurde die Tür aufgerissen und rumgeschrien: „Was bist Du für´n Wichser, das Damenklo in Beschlag zu nehmen?“ Die Person, die da so schrie, war ungefähr 1,60 groß, hatte Doc Martens und Ringelstrümpfe an, dazu ein Tü Tü, ein Bolero Lederjäckchen und eine gelbe Wollmütze auf dem Kopf. Sie sah aus wie eine Mischung aus Cindy Lauper und Tank Girl.
„Ich geh ja schon.“ Und damit erhob ich mich schwankend und ging hinaus ins grelle Licht, wo eine ganze Reihe schöner Frauen mich wenig schön anschauten.
„Sorry“, quetschte ich mir im Vorbeigehen raus, als mir schwindelig wurde. Ich schloss die Augen und unter den Lidern begann es zu schneien, mein Magen legte den Schleudergang ein und ich kotzte wieder.
Die Mädels sprangen mit Ausrufen des Ekels bei Seite. Ich sagte noch einmal sorry und schleppte mich zum Tresen, um mich dort zu erholen.
Ich saß da schon eine Weile mit einem Wasser und einem Kaffee, als die Kleine, die mir auf dem Klo die Hölle heiß gemacht hatte, sich ohne ein Wort zu sagen, neben mich setzte.
So saßen wir da und ich schaute sie immer wieder von der Seite an, aber sie nahm keine Notiz von mir. Stumpf blickte sie in ihre Brause, als gäbe es darin irgendetwas zu entdecken.
„Hast Du schnupfen“, wollte ich sie witzig wegen ihrer Mütze ansprechen.
„Nee, Krebs“ antwortete sie todernst, ohne mich anzuschauen. Ich dachte sie wolle cool oder so etwas ähnliches sein und meinte: „Da hilft so ne Mütze auch nicht“ und grinste dabei.
Sie drehte den Kopf zu mir und sagte ganz langsam, so als wolle man einem Kind etwas beibringen:
„Ich habe Krebs. Kriegst Du das in Deine versoffene Birne, ja?“ Kriegte ich und war ehrlich bestürzt, denn sie war wunderschön unter ihrer Mütze. Sie hatte die blausten Augen, die man sich vorstellen kann, eine Stupsnase, die keck hervorlugte und einen Mund, der so herrlich geschwungen war, dass man ihn nur küssen wollte. So jemand hatte doch nicht Krebs!
Scheinbar weil ich nichts sagte, sondern sie nur anglotzte, riss sie sich die Mütze vom Kopf und zeigte mir, mit wütendem Blick, als warte sie nur auf einen dummen Spruch von mir, ihren blanken Schädel. Dann war eine Weil nichts. Ich glotzte ungläubig weiter, unfähig auch nur irgendwas zu sagen, und mit einem Mal rannen dicke Kullertränen über ihr Gesicht und sie begann zu schluchzen. Ich kann keine Frauen weinen sehen. Kann ich nicht. So nahm ich sie in den Arm, um sie zu trösten:
„Heh, nicht weinen. Das wird schon wieder.“ Ich hatte keine Ahnung, ob das wieder würde. Aber was sagt man in einer solchen Situation? Ich war ehrlich schockiert und wusste mir nicht anders zu helfen, als sie einfach nur zu halten. Vielleicht war es das, was ihr fehlte, denn sie weinte bitterlich an meiner Brust, so bitterlich, dass die Barfrau mit fragendem Gesicht auf uns zu kam und ich ihr mit kopfschütteln signalisierte, dass alles ok sei.
Nach einer ganzen Weile, in der ich sie nur fest umarmte und ihren Rücken streichelte, löste sie sich von mir, setzte ihre Mütze auf, schnäuzte sich und sagte: „Entschuldige bitte, aber ich bin gerade nicht auf der Höhe. Die Chemo, meine Alten, die scheiss Ärzte und die Ungewissheit, ob der ganze Dreck überhaupt irgendetwas nutzt, das macht mich alles fertig. Und nun hab ich Dir Dein Hemd versaut und mich noch nicht einmal vorgestellt. Ich heiße Sandra.“ Sie streckte mir ihre Hand entgegen, die ich nur zu gern ergriff, und sagte „Es ist mir eine große Freude Sandra. Ich heiße James und das Hemd war sowieso schon versaut. Willst Du vielleicht etwas trinken?“
Wollte sie, aber keinen Alk. Ich hielt mich sowieso weiter an Wasser und Kaffee, denn ich wurde allmählich wieder nüchtern und mein Magen hatte sich auch beruhigt.
„Bist Du allein hier“ wollte sie wissen.
„Jetzt schon. Wir waren zu Dritt und dann sind wir in Streit geraten und die Beiden haben sich verzogen. Und du?“
So kamen wir ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass sie Neunzehn war und vor zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Ihre Eltern verboten ihr eigentlich den big night out, aber sie hat sich einfach Mamas Auto genommen und ist allein nach Hamburg gefahren.
„Weißt Du, ich frage mich immer, warum ich? Ich wünsche es keinem anderen, aber am aller wenigsten wünsche ich es mir. Es ist ungerecht! Was mach ich, wenn die Therapie nicht anschlägt, wenn mir dieser verpickelte Jungarzt sagt, dass er leider nichts mehr für mich tun kann? Warum sollte ich auf meine Eltern hören und die verbleibende Zeit dumm daheim verbringen? Ich hatte noch nie eine richtig Beziehung. Ich würde gern eine haben. Ich möchte studieren, hier in Hamburg. Ich möchte in der Schanze wohnen und einen Hund haben…“
„Das wirst Du auch!“ unterbrach ich sie. „Du wirst sehen, alles wird sich in Wohlgefallen auflösen und Deine Pläne und Wünsche werden sich erfüllen. Du darfst nur nicht die Hoffnung aufgeben, du musst positiv denken!“
Wir redeten und redeten, sie entspannte sich dabei mehr und mehr, und sie gefiel mir immer besser. Nicht so wie die anderen, sondern als Freund. Und dann sagte sie:
„Ich will einfach nur Leben!“
„Wer nicht Sandra, wer nicht“ fragte ich rhetorisch, denn nur weil man existiert, lebt man ja noch lange nicht und wer wusste das damals besser als ich.
Ich bezahlte und wir gingen hinaus. Gegenüber vor dem Stardust prügelten sich die üblichen Verdächtigen, wir ignorierten sie, spazierten durch den kümmerlichen Rest der verregneten Nacht und fanden uns auf dem Dom wieder.
„Wann warst Du das letzte Mal auf dem Dom?“ fragte ich.
„Noch nie.“ antwortete sie.
Das war schwer zu glauben und ich war völlig überrascht. Also machten wir eine Tour. Auch wenn die Fahrgeschäfte alle geschlossen waren entwickelte sich dieser eigenartiger Zauber, den es wahrscheinlich nur auf Rummelplätzen gibt. Wir gingen händchenhaltend. Nicht weil es auf eine ungestüme Nacht hinauslaufen würde, sondern weil es einfach nur gut tat, eine andere Seele zu spüren, jemanden, der Dich nicht allein sein ließ.
Am Ende sagte sie, dass es ihr sehr gefallen hätte, es nun aber schon spät sei und sie müsse los.
„Wolltest Du nicht leben?“ fragte ich sie neckend, und nach kurzem Überlegen murmelte sie:
„Scheiss drauf, du hast Recht.“
Also zogen wie weiter, zur Singenden Wirtin, ein kleines, feines Lokal am Fischmarkt, wo Hansen, Siggi und ich immer den Abend ausklingen ließen. Ich wünschte mir Das Herz von St. Pauli, was auch zum Besten gegeben wurde und sang lauthals mit: Und hat das Lebensschiff ein Leck, in Hamburg, da bleiben wir an Deck! Dabei lachte Sandra an diesem Abend das erste Mal…
Wir hatten danach noch eine Weile Kontakt, der aber immer spärlicher wurde und irgendwann ganz verebbte. Ihre Therapie schlug an, sie wurde operiert, es ging ihr immer besser und statt in Hamburg studierte sie dann in Marburg, wo sie auch eine Liebe fand. Und ich? Mein Leben drehte sich auch weiter, aber ich muss immer an diese Nacht denken, wenn ich mal das Glück habe, über den Dom schlendern zu können.
So, und jetzt alle:
Das Herz von St. Pauli, das ist meine Heimat, in Hamburg da bin ich zu Haus
Der Hafen, die Lichter, die Sehnsucht begleiten das Schiff in die Ferne hinaus
Das Herz von St. Pauli, das ruft dich zurück, denn dort an der Elbe da wartet Dein Glück.
Das Herz von St. Pauli, das ist meine Heimat, in Hamburg da bin ich zu Haus!
Die Elbe, der Michel, der Kurs ist immer gut, St. Pauli, die Freiheit das liegt uns so im Blut
Und hat das Lebensschiff ein Leck, in Hamburg bleiben wir an Deck. In Hamburg, da bleiben wir an Deck.
Das Herz von St. Pauli, das ist meine Heimat, in Hamburg da bin ich zu Haus
Der Hafen, die Lichter, die Sehnsucht begleiten das Schiff in die Ferne hinaus
Das Herz von St. Pauli, das ruft dich zurück, denn dort an der Elbe da wartet Dein Glück.
Das Herz von St. Pauli, das ist meine Heimat, in Hamburg da bin ich zu Haus!
Und hier ein Hamburger-Erinnerungssplitter:
Ich lag in einer Lache aus Pisse, Kotze, Bier und was man halt noch so auf dem Boden findet, wenn man in einer Clubtoilette liegt. Im close up sah der Tampon vor mir aus wie ein U-Boot und ich grinste innerlich: ein U-Boot, wie passend; Dive Baby Dive.
Jemand hämmerte von außen an die Tür, das man glauben konnte, hier drin gäbe es etwas zu retten. Gab es aber nicht, weil man nicht retten kann, was nicht gerettet werden will.
„Ist doch schon offen“, krächzte ich. Kaum hatte ich das gesagt, wurde die Tür aufgerissen und rumgeschrien: „Was bist Du für´n Wichser, das Damenklo in Beschlag zu nehmen?“ Die Person, die da so schrie, war ungefähr 1,60 groß, hatte Doc Martens und Ringelstrümpfe an, dazu ein Tü Tü, ein Bolero Lederjäckchen und eine gelbe Wollmütze auf dem Kopf. Sie sah aus wie eine Mischung aus Cindy Lauper und Tank Girl.
„Ich geh ja schon.“ Und damit erhob ich mich schwankend und ging hinaus ins grelle Licht, wo eine ganze Reihe schöner Frauen mich wenig schön anschauten.
„Sorry“, quetschte ich mir im Vorbeigehen raus, als mir schwindelig wurde. Ich schloss die Augen und unter den Lidern begann es zu schneien, mein Magen legte den Schleudergang ein und ich kotzte wieder.
Die Mädels sprangen mit Ausrufen des Ekels bei Seite. Ich sagte noch einmal sorry und schleppte mich zum Tresen, um mich dort zu erholen.
Ich saß da schon eine Weile mit einem Wasser und einem Kaffee, als die Kleine, die mir auf dem Klo die Hölle heiß gemacht hatte, sich ohne ein Wort zu sagen, neben mich setzte.
So saßen wir da und ich schaute sie immer wieder von der Seite an, aber sie nahm keine Notiz von mir. Stumpf blickte sie in ihre Brause, als gäbe es darin irgendetwas zu entdecken.
„Hast Du schnupfen“, wollte ich sie witzig wegen ihrer Mütze ansprechen.
„Nee, Krebs“ antwortete sie todernst, ohne mich anzuschauen. Ich dachte sie wolle cool oder so etwas ähnliches sein und meinte: „Da hilft so ne Mütze auch nicht“ und grinste dabei.
Sie drehte den Kopf zu mir und sagte ganz langsam, so als wolle man einem Kind etwas beibringen:
„Ich habe Krebs. Kriegst Du das in Deine versoffene Birne, ja?“ Kriegte ich und war ehrlich bestürzt, denn sie war wunderschön unter ihrer Mütze. Sie hatte die blausten Augen, die man sich vorstellen kann, eine Stupsnase, die keck hervorlugte und einen Mund, der so herrlich geschwungen war, dass man ihn nur küssen wollte. So jemand hatte doch nicht Krebs!
Scheinbar weil ich nichts sagte, sondern sie nur anglotzte, riss sie sich die Mütze vom Kopf und zeigte mir, mit wütendem Blick, als warte sie nur auf einen dummen Spruch von mir, ihren blanken Schädel. Dann war eine Weil nichts. Ich glotzte ungläubig weiter, unfähig auch nur irgendwas zu sagen, und mit einem Mal rannen dicke Kullertränen über ihr Gesicht und sie begann zu schluchzen. Ich kann keine Frauen weinen sehen. Kann ich nicht. So nahm ich sie in den Arm, um sie zu trösten:
„Heh, nicht weinen. Das wird schon wieder.“ Ich hatte keine Ahnung, ob das wieder würde. Aber was sagt man in einer solchen Situation? Ich war ehrlich schockiert und wusste mir nicht anders zu helfen, als sie einfach nur zu halten. Vielleicht war es das, was ihr fehlte, denn sie weinte bitterlich an meiner Brust, so bitterlich, dass die Barfrau mit fragendem Gesicht auf uns zu kam und ich ihr mit kopfschütteln signalisierte, dass alles ok sei.
Nach einer ganzen Weile, in der ich sie nur fest umarmte und ihren Rücken streichelte, löste sie sich von mir, setzte ihre Mütze auf, schnäuzte sich und sagte: „Entschuldige bitte, aber ich bin gerade nicht auf der Höhe. Die Chemo, meine Alten, die scheiss Ärzte und die Ungewissheit, ob der ganze Dreck überhaupt irgendetwas nutzt, das macht mich alles fertig. Und nun hab ich Dir Dein Hemd versaut und mich noch nicht einmal vorgestellt. Ich heiße Sandra.“ Sie streckte mir ihre Hand entgegen, die ich nur zu gern ergriff, und sagte „Es ist mir eine große Freude Sandra. Ich heiße James und das Hemd war sowieso schon versaut. Willst Du vielleicht etwas trinken?“
Wollte sie, aber keinen Alk. Ich hielt mich sowieso weiter an Wasser und Kaffee, denn ich wurde allmählich wieder nüchtern und mein Magen hatte sich auch beruhigt.
„Bist Du allein hier“ wollte sie wissen.
„Jetzt schon. Wir waren zu Dritt und dann sind wir in Streit geraten und die Beiden haben sich verzogen. Und du?“
So kamen wir ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass sie Neunzehn war und vor zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Ihre Eltern verboten ihr eigentlich den big night out, aber sie hat sich einfach Mamas Auto genommen und ist allein nach Hamburg gefahren.
„Weißt Du, ich frage mich immer, warum ich? Ich wünsche es keinem anderen, aber am aller wenigsten wünsche ich es mir. Es ist ungerecht! Was mach ich, wenn die Therapie nicht anschlägt, wenn mir dieser verpickelte Jungarzt sagt, dass er leider nichts mehr für mich tun kann? Warum sollte ich auf meine Eltern hören und die verbleibende Zeit dumm daheim verbringen? Ich hatte noch nie eine richtig Beziehung. Ich würde gern eine haben. Ich möchte studieren, hier in Hamburg. Ich möchte in der Schanze wohnen und einen Hund haben…“
„Das wirst Du auch!“ unterbrach ich sie. „Du wirst sehen, alles wird sich in Wohlgefallen auflösen und Deine Pläne und Wünsche werden sich erfüllen. Du darfst nur nicht die Hoffnung aufgeben, du musst positiv denken!“
Wir redeten und redeten, sie entspannte sich dabei mehr und mehr, und sie gefiel mir immer besser. Nicht so wie die anderen, sondern als Freund. Und dann sagte sie:
„Ich will einfach nur Leben!“
„Wer nicht Sandra, wer nicht“ fragte ich rhetorisch, denn nur weil man existiert, lebt man ja noch lange nicht und wer wusste das damals besser als ich.
Ich bezahlte und wir gingen hinaus. Gegenüber vor dem Stardust prügelten sich die üblichen Verdächtigen, wir ignorierten sie, spazierten durch den kümmerlichen Rest der verregneten Nacht und fanden uns auf dem Dom wieder.
„Wann warst Du das letzte Mal auf dem Dom?“ fragte ich.
„Noch nie.“ antwortete sie.
Das war schwer zu glauben und ich war völlig überrascht. Also machten wir eine Tour. Auch wenn die Fahrgeschäfte alle geschlossen waren entwickelte sich dieser eigenartiger Zauber, den es wahrscheinlich nur auf Rummelplätzen gibt. Wir gingen händchenhaltend. Nicht weil es auf eine ungestüme Nacht hinauslaufen würde, sondern weil es einfach nur gut tat, eine andere Seele zu spüren, jemanden, der Dich nicht allein sein ließ.
Am Ende sagte sie, dass es ihr sehr gefallen hätte, es nun aber schon spät sei und sie müsse los.
„Wolltest Du nicht leben?“ fragte ich sie neckend, und nach kurzem Überlegen murmelte sie:
„Scheiss drauf, du hast Recht.“
Also zogen wie weiter, zur Singenden Wirtin, ein kleines, feines Lokal am Fischmarkt, wo Hansen, Siggi und ich immer den Abend ausklingen ließen. Ich wünschte mir Das Herz von St. Pauli, was auch zum Besten gegeben wurde und sang lauthals mit: Und hat das Lebensschiff ein Leck, in Hamburg, da bleiben wir an Deck! Dabei lachte Sandra an diesem Abend das erste Mal…
Wir hatten danach noch eine Weile Kontakt, der aber immer spärlicher wurde und irgendwann ganz verebbte. Ihre Therapie schlug an, sie wurde operiert, es ging ihr immer besser und statt in Hamburg studierte sie dann in Marburg, wo sie auch eine Liebe fand. Und ich? Mein Leben drehte sich auch weiter, aber ich muss immer an diese Nacht denken, wenn ich mal das Glück habe, über den Dom schlendern zu können.
So, und jetzt alle:
Das Herz von St. Pauli, das ist meine Heimat, in Hamburg da bin ich zu Haus
Der Hafen, die Lichter, die Sehnsucht begleiten das Schiff in die Ferne hinaus
Das Herz von St. Pauli, das ruft dich zurück, denn dort an der Elbe da wartet Dein Glück.
Das Herz von St. Pauli, das ist meine Heimat, in Hamburg da bin ich zu Haus!
Die Elbe, der Michel, der Kurs ist immer gut, St. Pauli, die Freiheit das liegt uns so im Blut
Und hat das Lebensschiff ein Leck, in Hamburg bleiben wir an Deck. In Hamburg, da bleiben wir an Deck.
Das Herz von St. Pauli, das ist meine Heimat, in Hamburg da bin ich zu Haus
Der Hafen, die Lichter, die Sehnsucht begleiten das Schiff in die Ferne hinaus
Das Herz von St. Pauli, das ruft dich zurück, denn dort an der Elbe da wartet Dein Glück.
Das Herz von St. Pauli, das ist meine Heimat, in Hamburg da bin ich zu Haus!
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Was bedeutet es, wenn so etwas in der Referrern auftaucht?
cabman, 13:37h
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