Mittwoch, 25. April 2007
Von Bennie und einem anderen Spektakel
So. Seit aller Neustem redet man nicht mehr mit mir. Das ist tragisch, höre ich doch immer so gern zu, aber zu ändern ist es auch nicht. Sollten wir darüber weinen? Ach nö, nun gerade nicht, da gäbe es andere Dinge, derentwegen es zu verzweifeln lohnte. Kratzer auf der Lieblings-CD etwa.
Dennoch ist das partielle, ungehörte Singleleben eine einsame Sache, denn da wartet immer niemand auf einen. Viel schlimmer ist allerdings, dass unsereins ja auch so viel Liebe zu geben hat. Wo soll man denn hin damit? Jut, ich könnte Mustafa, den Obstverkäufer, ein wenig herzen, oder meiner Stalker-Nachbarin Wibke meine Aufwartung machen, aber das wär ja irgendwie gezwungen, so last exit. Früher, tja, früher da hatte ich nen Kater und der war...ach was schreib ich hier.
Leben muss ins Haus! Jawoll. Und deswegen habe ich mir einen neuen Mitbewohner gesucht. Sein Name ist Bennie, was reichlich bekloppt klingt, aber immer noch besser als Enrico ne wa? Bennie und ich werden ganz dicke Kumpels, denn er braucht nicht viel Platz, nur ein bisschen Pflege und kann auch allein bleiben, ohne zu bellen. Ein bisschen Erfahrung habe ich ja mit dem Zusammenwohnen und das Schönste an der Sache ist: Es hört mir wieder jemand zu. Und verwöhnen kann ich den kleinen Kerl auch und liebhaben und bei Mustafa kauf ich weiterhin nur Obst. Bennie mag auch die gleiche Musike wie ich und schaut gerade zu. Willkommen im Cove, Bennie. Lass es dir gutgehen! Bennie schmunzelt.
Bennie Bonsai, Chinese und neuer Mitbewohner
Was anderes. Im Rahmen und Sinne der neuen Cabman-Zeit, war ich gestern mit Frau Stella beim Poetry Slam. Bezaubernd war es, Frau Stella auch, mit dem Rock. Schick! Weniger schick ist es, in der Gegend, in der sie wohnt, autozufahren. Von Parkplätzen wollen wir gar nicht schreiben. Aber, nach anfänglichen Schwierigkeiten, denn ich hatte kein Cash dabei (juter Start fürne Einladung, wa?) und Frau Stella machte mehr als zweideutige Wegbeschreibungen, erreichten wir unser Ziel. Während wir die Treppen hinab stiegen, sagte ich noch: "Wirkt ziemlich leer." Frau Stella stimmte dem zu und beide hatten wir uns arg getäuscht, denn die Hütte war brechend voll und dadurch bedingt auch sehr heiß.
Wir kamen aber genau richtig, um den ersten Poeten bzw. Dichter zu hören. An dieser Stelle muß gesagt werden, dass mir das besonders gut gefällt, dass mit den Poeten und Dichtern. Was soll ich schreiben? Neben ausgesprochen netter Begleitung, hatte ich auch ausgesprochen gute Unterhaltung, denn einige der Leute, die vortrugen, hatten es wirklich drauf. Der Unterschied zum Bloggen ist klar: Betonung, Sprechgeschwindigkeit und ect. lassen einen Text leben. Jut, da gab es auch einen, nach dessen Vortrag schauten Frau Stella und ich uns ein wenig verwundert an. Aber im Gros war es mehr als anregend. Auf was für Ideen Leute kommen können? Egal. Ich habe etwas für mich entdeckt und werde es auch ausprobieren. Der einzige Wehrmutstropfen an dem Ding ist, dass das Publikum bespasst werden will. So gewann dann auch ein Patrick, der, zugegeben, eine hervorragend witzige Geschichte verlas. Es war aber inhaltlich, meiner Meinung nach, nicht die Beste. Das sah Patrick auch so, denn bei der Preisverleihung verkündete er, dass eine andere, nämlich die von Thomas, die beste Geschichte des Abends gewesen wäre. Der Meinung war und bin ich auch. Das einzige Manko, dass diese Story hatte, war ihr Tiefgang, ihre Ernsthaftigkeit und leider viel zu sehr zum Nachdenken. Ich mochte sie aber sehr und den 29. Mai haben die Frau Stella und ich schon notiert, wäre schön, wenn die Frau Gutemine, die gestern aus Zeitgründen verhindert war, dann mitkommen könnte. Ich bin dann bestimmt auch besser vorbereitet;-)
So. Und nun schreib ich mal ne richtig fiese, perverse, nicht bloggbare Ekelgeschichte, aber erst muß ich Bennie ins Bett bringen. Gute Nacht.


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