Montag, 7. Mai 2012
Klein die Kosten! Groß der Gewinn!
Ringeliding.

So.

Vorvorneulich habe ich Brötchen gebacken, Sie wissen schon, man muss mit der Mode gehen. Daher war ich dann auch fest entschlossen, dieses Rezept da, welches ich in der New York Times fand, nachzubauen.

Der erste Versuch endete in einer mittelschweren Teigkatastrophe. Beim zweiten sprach ich zu Cabwoman, dass man ja natürlich das richtige Equipment bräuchte, nicht wahr, Profi-Leistung erzielt man mit Profi-Ausrüstung, weswegen ich sogleich mein Lieblingsnikki anzog, welches ich eigentlich mal für Cabwoman mitbrachte und siehe da, es klappte vorzüglich, das Anziehen des T-Shirts auch.

Gemessen an dem bisschen Wareneinsatz im Verhältnis zum Lachen und Spaß, den wir hatten kann man direkt schreiben:

Klein die Kosten! Groß der Gewinn!



Dann haben wir uns an dieser Stelle nie für Aussicht, Kuchen und die dazu passende genussvolle Unterhaltung bedankt, welche wir bei Ihnen, Herr Kid, nicht wahr, erfahren durften. Daher: DANKE!

Und weil eine Hand die andere wäscht, Herr Kid, hier noch ein brandalter Tip, der gleich kommt, wenn ich erklärt habe, wo ich ihn her habe.

Das ging nämlich so:

Vorneulich oblag es uns, die Wohnung der Omma zu räumen, welche leider viel zu früh gegangen ist. Während man also den angesammelten Kram aus den letzten 30 Jahren sortiert und größtenteils einfach nur entsorgt, stellt sich die Erkenntnis ein, dass die Mehrzahl der Dinge, die wir anhäufen und nicht zuletzt Ausdruck unseres Selbst sind, kaum erinnerungswürdig sind oder sein werden. Was bleibt ist der reale Mensch und sein Tun, denn ich mochte Else nicht wegen ihres Rosenthal-Geschirrs, wohl aber für diese kleine Geste, wenn sie mir Schokokekse darauf brachte.


Klein die Kosten! Groß der Gewinn!


Ich hoffe Sie verstehen was ich meine.

Na jedenfalls ist nun ein recht ansehnlicher Stapel Bücher in unseren Besitz übergegangen und eines davon ist dieses:



Und darin, Herr Kid, findet sich in der Rubrik Körperpflege und Heilmittel der Abschnitt 207.), der sich wie folgt zitieren läßt:


Katzenjammer:
Es empfiehlt sich, sich in frischer Luft aufzuhalten und öftere Abwaschungen zu machen. Auch Brausepulver einnehmen ist vorzüglich. - Fasten ist besser als Gänsebraten.


Ich denke dem ist nichts hinzuzufügen,...außer vielleicht noch dieser Hinweis für kostenbewußte und mopedfahrende Damen und Herren:

Haarwaschen:
Schmutziges und fettiges Haar, das noch gut onduliert ist, kann man durch Waschen mit 1/2 Liter Benzin wieder luftig uns sauber machen. Man muß dabei das Fenster öffnen und vor allen Dingen darf man keine offene Flamme in der Nähe haben.


An dieser Stelle bin ich über den letzten Satz in dieser Erklärung sehr glücklich. Nicht auszumalen, was da hätte alles passieren können.

Dann hat mir meine Mutter so ein Buch geschenkt, zum Thema Vater werden. Sinngemäß steht in der Einleitung, dass dies tolle Geschichten sind, die davon erzählen, wie Männer durch ihre Vaterschaft den letzten Schritt ins Erwachsenwerden unternehmen, sozuschreiben, das letzte Abenteuer.

Jut, der Einleitungsschreiber ist wahrscheinlich nie bei Sturm in Budapest gelandet, ich neulich aber und das war definitv ein Abenteuer, fast eine Nahtoderfahrung.



Und hätte das nicht schon gereicht, Frau Novemberregen, mussten wir natürlich in so einem hochgeschossigen Glaspalast wohnen und der hatte was? Genau! Einen vollverglasten Aussenfahrstuhl.

Es hat ein bisschen Überwindung gekostet, aber am letzten von insgesamt drei Tagen konnte ich tatsächlich runter schauen und auch ein Bild machen. Scheint, man muss das nur stumpf durchziehen und dann:


Klein die Kosten! Groß der Gewinn!


Dann hat mich Cabwoman vom Flughafen abgeholt und wir sind straight zum Hechelkurs gefahren. Ich glaube, ich bin absolut nicht dafür gemacht.

Weder kann ich den Geburtsschmerz nachvollziehen, noch habe ich nur ansatzweise eine Ahnung, was soetwas für den Körper der Frau bedeutet. Muss ich aber auch nicht, weil ich nämlich ein Mann bin und als solcher habe ich mich dann auch dieser Schmerzlautübung verweigert.

Sieben andere Männer übten sich in lauten Ah´s, Oh`s, Uh´s und Ih`s und sollten danach erklären, bei welchem Ton sie sich am wohlsten fühlten. So ein Blödsinn.

Ich sehe meine Aufgaben im Kreißsaal nicht darin eben solche Laute von mir zu geben, sondern Händchen zu halten, zu trösten, Mut zu zu sprechen, anfeuern, befeuern, Prellbock sein, Getränke zu holen, Schweiß abzuwischen, Baby begrüßen.

Hab ich der Hebamme auch gesacht, hat sie ein bisschen schief geschaut, aber es komplett akzeptiert. Sach ich doch, man muß sich auch treu bleiben, dann hat man:

Klein die Kosten! Groß der Gewinn!



Vor hundert Jahren habe ich Konzertkarten für Philip Boa hier in Hamburch gekauft und war demzufolge letzten Samstag zusammen mit meinem Kumpel Ingo vor Ort.

Keine Ahnung was da los war, aber ich durfte die Kamera nicht mit reinnehmen, weswegen es auch keine tollen Fotos gibt.

Im Nachhinein betrachtet war das bestimmt auch besser so, denn dieses Konzert war eines der wildesten + besten, die ich je gesehen habe. Folgendes Video gibt die Stimmung nur bedingt wieder und ich übertreibe nicht, wenn ich schreibe, das Herr Boa und Frau Lund das Haus zu rocken wußten.

"Fine art in silver" als Opener zu bringen, hätte uns Warnung sein sollen und irgendwann, als alle "get terminated" mitbrüllten und das Astra schmeckte, war es auch egal, als ich eine Bierdusche abbekam, denn:

Klein die Kosten! Groß der Gewinn!


Ein erfreulicher Abend, laut und bierselig, der dich kurz in deine Jugend entführte und erstmal ein bisschen vorhalten muß, denn wir wären soweit, wenn er soweit ist und das kann ja nun jederzeit sein. Wir bleiben gespannt.



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