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Samstag, 25. April 2009
Ahoi, Herr KaLeu
cabman, 23:37h

Jetzt bin ich ein Pirat,
sieh mein Schiff in voller Fahrt,
ich halte Dich gefangen...
Mysteryland/Die Ärzte
Uhu Uhu.
Als mittelmäßiger Freibeuter der Herzen überlege ich ja wirklich, ob ich mich nicht lieber auf ordinären Raub bzw. Piraterie verlegen sollte - vielleicht Alsterpirat. Zusammen mit Herrn Kid?
Denn wie dieser Tage nur überdeutlich wird, scheint dies eine lukrative Geschichte zu sein. Dabei spielt es gar keine Rolle, ob sie im Rahmen ihrer Tätigkeit bei einer Bank oder an der Somalischen Küste Pirat werden. Lohnend scheint es allemal.
Diese Woche, als ich der einzigen Relevanz harrte, nämlich dem Spiel HSV gegen Bremen, suchte ich NTV, bzw. dessen Programmplatz, um vorher noch Nachrichten zu schauen. Nachrichtensender sind bekanntlich immer auf den hinteren Plätzen von Hotelfernbedienungen zu finden, wohingegen die No. 7 recht häufig ausgenuddelt ist. Das allein sagt auch schon wieder viel aus und NTV war gar nicht erst programmiert.
Beim Durchzappen bin ich dann aber bei BBC hängengeblieben und habe die wirklich sehr kleine, jedoch beachtliche Meldung mitbekommen, die !Hoppla! nun kommts, ”Geberkonferenz” hätte beschlossen, Somalia 200 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen.
Jut, mag da so manch anderer Transferempfänger denken, wie soll ich damit aber die Boni bezahlen?
Gar nicht, denn das ist andere Baustelle, verstehste?
Und weiter im Text:
Den Namen „Geberkonferenz“ halte ich ja schon mal für überaus aus passend, denn dann wissen die Empfangenden auch gleich, wo sie sich im Gefüge der Staaten einzuordnen haben und vor wem es zu knien gilt. Es sollte klar sein, dass die wahren geschichtlichen Zusammenhänge sich etwas anders darstellen (wenn nicht, fragen Sie mich, ich habe darüber eine Hausarbeit geschrieben) und die daraus resultierende Benachteiligung eines ganzen Kontinentes mit all ihren verheerenden Auswirkungen bis heute anhält.
Auch das dieser Woche vergebene „Geschenk“ an die Somalier ist bei genauer Betrachtung nichts weiter, als die Fortführung dessen, was vor langer Zeit begann.
Es gäbe genügend Krisenherde auf dieser Welt, deren sich die Geberstaaten annehmen könnten. Jedoch keiner von denen bedroht die wirtschaftlichen Interessen der vorbenannten Staaten so immens wie die Piraterie vor Somalischer Küste. Ein Schelm, wer nun böses denkt. Dennoch sollte man vielleicht mal laut nachfragen, warum denn ausgerechnet Somalia die Hilfe erhielt?
Gutgläubige Menschen, die einen Hang zu Selbstgebackenem haben und immer total korrekt im Bio-Supermarkt einkaufen, werden nun vielleicht argumentieren, dass diese Hilfe besser sei als keine. Das wäre, würde es die Argumentation zur Bewilligung der Hilfe nicht geben, sogar richtig.
Freundlich wie die Geberkonferenz ist, wurde nämlich gleich klargemacht, wofür es die Gelder gibt: zur Ausrüstung des Militärs, denn die haben noch nicht mal gepanzerte Fahrzeuge, die Armen.
Somit ist es ja nur gut und richtig in die Bewaffnung zu investieren, denn es ist eine gelebte Tatsache mit langer Tradition, dass der gemeine Afrikaner viel lieber Panzer, AK47 und allerlei anderes Kriegsgerät hat, als eine funktionierende Infrastruktur, Bildung oder gar einen Teller voll mit Nahrung.
Und wenn man es noch ein wenig mehr positiv sehen möchte, tun die Geberstaaten auch gleich noch was gegen die Krise im eigenen Land: Selten hörte man davon, dass die Krisenherde dieser Welt mit Waffen aus Afrika ausgerüstet wurden. Wie auch. Glaubt man den neuesten Zahlen, exportieren die fünf permanenten Mitglieder des UN-Sicherheitsrates (China, Frankreich, Großbritannien, Russland und, allen voran, die USA) 90 Prozent der Waffen.
Eine Karte der Top 10 der exportierenden Nationen sieht man hier.
Und das schöne an so einer Entwicklungshilfe ist ja, sie hört nie auf. Fraglich, ob es nicht ehrlicher gewesen wäre, hätte man den Somalier gleich ein paar gepanzerte Fahrzeuge aus alten NVA Beständen geschickt?
Ich weiß, es ist müßig, sich über solche Dinge aufzuregen. Dennoch sollten wir uns nicht die Köpfe verdrehen lassen und die Dinge auf Ursache und Wirkung beleuchten. Mag sein, dass wir die Situation nicht ändern können, wir werden aber auf gar keinen Fall dümmer. Denn Sie wissen ja:
"tickt erst mal einer, dann ticken auch zwei
und ticken mal 2 sind bald alle dabei"

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Freitag, 24. April 2009
Was macht der Annorak im RS8
cabman, 13:16h
Lieb und artig wie ich bin, stelle ich dieses Bild mal hier rein. Ein ähnliches Bild gab es von mir nämlich schon in diesem Blog. Es sind aber unterschiedliche Zulassungen gewesen.
Beiden Fahrern scheint jedoch gleich zu sein, dass sie ihren Wagen nicht beherrschen, geschweige denn abschätzen können. Ähnlich wie beim letzten Mal, hat auch dieser Lenker den kompletten Nachfolgeverkehr bis nach Bremen zurückgestaut.
Als es möglich war zu überholen, schaute ich mir den Vollpfosten an und siehe da, es handelte sich um einen Opa mit Goldrandbrille und ACHTUNG! mit Annorak.
Drei Fragen tauchten da auf:
1.) Warum fahren solche Menschen solche Autos?
2.) Was ist aus der guten alten Übergangsjacke geworden, deretwegen es früher bei meinen Eltern immer Streit gab, weil das Geld dafür nicht da war?
3.) Steht dies in einem ursächlichen Zusammenhang?
Wir werden es nie erfahren, sollten uns aber den Luxus der Wärme einer Übergangsjacken gönnen, denn als ich heute Morgen, also ganz früh, losfuhr, brauchte ich nicht nur only 14min bis zum Elbtunnel, nein, es war auch arschkalt.
Insofern sollte jeder eine Übergangsjacke sein Eigen nennen, ein RS8 indess, macht nur Spaß, wenn man damit auch umgehen kann. Gilt für sovieles im Leben. Beispielsweise Kritik. Da hatte der Opa auch seine Probleme mit.

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Donnerstag, 23. April 2009
Nun bin ich aufgeklärt
cabman, 23:27h
copy & paste ist eine teuflische Sache. Und sagen Sie nicht, Sie hätten noch nie eine Mail zum falschen Adressaten geschickt. Das glaube ich Ihnen eh nicht.
PS Ist natürlich schon betrüblich, dass es nur ein Versehen war und die mich gar nicht begehrt. Die wollen doch alle nur das Eine.
PS Ist natürlich schon betrüblich, dass es nur ein Versehen war und die mich gar nicht begehrt. Die wollen doch alle nur das Eine.

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