Donnerstag, 8. März 2012
slippery slope
Undifferenzierte Begriffsnutzung als Ergebnis einer fehlenden Abgrenzung sorgt für einfache Diskussionsstrukturen und ermöglicht somit einen schnellen Konsens aller Diskutanten, bei denen sich das wohlige Gefühl des allseitigen Verstehens und Rechthabens einstellt, womit wieder ein hübsches Beispiel dafür gegeben ist, wie einfaches Denken der Rudelbildung Vorschub leistet.

Dabei gilt es doch, dem Rudel fernzubleiben, denn es verwischt in seiner Dynamik die konturierte Schönheit des Individuums. Im günstigsten Fall. Schlimmeres will man sich nicht vorstellen.

Je schlichter die Weltsicht, desto mehr wird ihr zugestimmt. Das kann ja noch heiter werden. Da bleib ich lieber weg.

Was anderes:

Noch so ein Lied, bei dessen hören ich mich schon inne Dancingschuhe sehe, oder bei nem Taiko-Workshop.

Meine armen Nachbarn.



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Mittwoch, 7. März 2012
Frankfurt
Sirrender Brandpfeil der Erkenntnis, komm geflogen und entfache ein Feuer in manch darbender geistigen Einöde. Es wäre nur recht. Auch willkommen, denn nicht nur in Reinigungen gibt es bisweilen Sachen auszubügeln, in Frankfurt auch.

Blieb aber aus und ich halte fest: Kann man hinfahren, ist aber nicht schlimm wenn man es lässt.

Beachtlich auch die Tatsache, dass ich beim Anblick dieser Türme da, unwillkürlich an den Rapunzelturm von Sie-wissen-schon denken und dabei auch ein wenig schmunzeln mußte.



Dann saßen wir, nicht allzu spät, in einem Restaurant und aus der Dunkelheit der Nacht betrat ein wild durcheinanderredender Haufen junger Business Typen mit ihren Hippster Frisuren und Tom Ford Brillen die bis dato heimlige Szenerie und versprühte dabei eine nonchalante Arroganz, die nix Gutes vermuten ließ.

Die sind bestimmt, so dachte ich mir still, diesen Türmen entstiegen, in denen sie tagtäglich sitzen und von wo aus sie, wenn es doof läuft, mit ihrem Tun ein komplexes, nichtlineares dynamisches System, genannt Weltwirtschaft, mal eben ins Wanken bringen. Man muß sie pflegen, die Schubladen, in denen es sich so herrlich einfach denken lässt.

Beim Hauptgang aber dann, waren diese Gedanken verflogen; stattdessen fragte ich mich, ob vielleicht Sie-wissen-schon dieser Gruppe gerade angehörte und wie unheimlich es wäre, würde dem so sein.

Man kommt vielleicht auf Ideen. Aber echt.

Und wäre dem nicht schon genug an Blogs gedacht, entdeckte ich in der Tiefgarage des Hotels folgendes Auto und glosste dabei innwänding.



War ich es nicht selber, der neulich noch monierte, dass man in Deutschland so selten Auto-Modelle unter Schneedecken erraten kann?

Doch. Doch. Das war ich und das Auto im Bild versteckt sich auch nicht unter Schnee, aber es sollte dem Spaß kein Abbruch tun. Also, welcher Hersteller, welches Modell?

Und diesmal gibt es auch was zu gewinnen, so richtig in echt und zwar das hier:



Das gab es im Meeting-Raum des Hotels. Neben Wasser, Kaffee und Apfelschorle nun auch den Immun-Boost. Da dachte man, man hätte schon alles gesehen und dann liegt dort ein knallgelber Immun-Boost rum. Sachen gibt es.

Ich hatte es eigentlich nur mitgebracht, um mich hier öffentlich über die neue Angewohnheit zu wundern, alles Mögliche mit Anführungstüttel zu versehen.

Diese Thematik haben aber bereits Herr Kid und Herr Mark aufgegriffen , weswegen es sich nun erledigt hat. Danke. Das ist wahre Effizienz einer thematischen Bearbeitung.


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Sonntag, 4. März 2012
Frühlingserwachen
Zuunk.

Da wollte ich also, so am Vorabend des astronomischen Frühlingsanfangs, einen zartschmelzenden Eintrag kredenzen, der vom ewigen Werden und Vergehen -nicht zuletzt der Liebe und Freundschaft- hätte handeln sollen und der mit einem Eröffnungssatz begonnen hätte, von dem man glatt glauben wollen würde, dass dieser sich bei dem von der Initiative Deutsche Sprache ausgelobten Preis Schönster erster Satz berechtigte Chancen ausrechnen können sollte, aber dann kam es anders, was mehr oder minder ein Zeichen einer, nämlich meiner Existenz ist.

Ich hole jetzt Luft und frage mich, ob man sich auch nur mit ersten Sätzen bewerben könnte und den Rest, auf den es eh nicht ankommt, gleich mal weglässt. Das wäre im Rahmen einer effizienten Durchsicht aller Einsendungen doch auch recht wünschenswert.

Falls dem so sein könnte, möchte ich gleich noch den Opener meines noch zu vervollständigenden Magnum Opus "Auch ein Herz ist zu kompostieren" hier veröffentlichen. Ich schreibe ihn auch lauter:

"Waschbetonplattenbelegt zeigte sich der Weg auf dem Erdenrund hin zur kamingewärmten Stätte des Wohlbehagens einzig betrübt durch die Ansicht der Hässlichkeit winterschlafender aber an sich immergrüner Randbepflanzung."

Also ich finde da ist alles drin.

Den Rest hätte ich gern hinterhergeschrieben, aber wie es so ist, ich hatte zu wenig Zeit und das kam so:

1. Ich war in Brüssel und weil ich darüber schon tausendmal geschrieben habe, folgen keine Details.

2. Dann war ich in Dänemark. Um dahin zukommen, fährt man durch Schleswig Holstein, welches nach eigenem Bekunden Das Land der Horizonte ist. Manchmal eben auch nicht:



3. Am Samstag hatte ich um 07.00 Uhr einen Friseurtermin und weil 07.00Uhr am Wochenende noch vor dem Aufstehen ist, habe ich mir nicht nur einen Wecker gestellt, sondern auch eine Zeitschaltuhr für den Kaffee. Während ich diesen in einem wachkomartigen Zustand wegschlürfte, ließ ich meinen Blick über das braun-grüne Erdenrund meines Gartens schweifen, als ich, direkt zu meinen Füßen, die ganz bezaubernde Begegnung von Maus und Rotkelchen verfolgen durfte und auch wollte und darüber fast zu spät zum Friseur kam:



4. Dann kam am Freitag auch noch eine Tonne Sand, die ich für ein größeres Projekt brauche, und überoptimistisch, wie ich in solchen Dingen oft bin, liegt der Sand auch noch immer da, weil ich irgendwie damit abgelenkt war, den Sand umzudekorieren. Ich freue mich auf den Tag, wo ich dieses hochoffiziell tun darf. Echt.





5. Dann habe ich immer noch die anklagenden Überreste der Baumfällung da rumliegen. Und alle klugen Leute, allen voran mein Nachbar, erzählen einem, man muss das ...Holz trocken lagern, sonst verschimmelt es!.

Es ist nicht so, dass ich das nicht wüßte, aber erstmal können, also Lagern, in Ermangelung einer geeigneten Überdachung.

Habe ich also, am Samstag, nach dem Friseur, erst Brötchen und dann Cabwoman geholt und war pünktlich 08 Hundert scharf zur Öffnung des bevorzugten Baumarktes vor Ort und habe das ganze Gedöns gekauft, das man so braucht, für ein Dach.

Jut. Hat fast den ganzen Samstag gedauert, denn es gibt ja immer so K O M P L I K A T I O N E N, aber am Ende hat es dann doch gepasst und nun könnte ich locker 5,5 Ster Holz einlagern, wenn es denn jemand spalten würde.

Macht aber keiner, weswegen mein Magnum Opus noch ein wenig auf sich warten lassen wird und der Sand wohl auch nächste Woche noch da rumliegt.

Egal. Das Leben unterliegt dem Prinzip Hoffnung und die kann man immer haben, sogar für lau.



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