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Mittwoch, 18. November 2015
Man muss die Party auch bezahlen können
cabman, 17:47h

Mag ja sein, dass ich Ihnen jetzt den Spass verderbe, aber in solchen Fragen (Siehe Bild hier drunter) bin ich eher öhm...konservativ und glaube daran, dass ich den Euro, den ich ausgebe möchte, erstmal haben muss. Ich weiß, dass ist in diesen Zeiten, wo man immer auch an Zukunftschancen glauben muss und wir Gefangene der Bubblewirtschaft sind, ein bisschen altmodisch. So bin ich halt, nicht? *Zwinker-Zwinker*, *Blinzel-Blinzel*, *Schmunzel-Schmunzel*

Und wenn das allein als Argument noch nicht reicht, htmliere ich noch einen LINK rein, wo neben dem schnöden Mammon noch sieben weitere gute Gründe ins Feld geführt werden, warum man mit NEIN stimmen sollte und das dann auch noch von Menschen, die bestimmt viel schlauer sind als ich, bei all den Prof. Dings da vorweg. Schlimm, dass die Stadt mit all ihrer Propaganda es versäumt, auch mögliche Nachteile zu benennen.
Egal. Um aber beim Geld zu bleiben: Hätten Sie privat die Rahmendaten der Stadt Hamburg, würden Sie in der Privatinsolvenz stecken und für die nächsten 7 Jahre vielleicht containern oder sowas.
Hier der nigelnagelneue Faktencheck:

Nun könnte ich ja zynischer weise schreiben, dass man sich ca. 22Mrd. Euro Schulden erstmal leisten können muss und wenn man dass dann geschafft hat, sind die bummelig 1,2 Mrd., die die Stadt Hamburg für Olympia zuschiessen möchte, rein prozentual betrachtet ja auch nur noch so knappe fünfkommaundeinbisschen mehr, also gefühlt gar nicht so schlimm, alles in allem so. Es ändert allerdings nix daran, dass dieses Geld gar nicht da ist.
Welche Auswüchse das annehmen kann, wird hier recht anschaulich geschildert, wenngleich das eine die Stadt ist und das andere der Bezirk:
Dem Kindertreff Heimfeld und anderen Einrichtungen lege der Bezirk daher nahe, sich auf die Flüchtlingsarbeit zu konzentrieren, um damit Gelder aus einem anderen Topf zu generieren.
Ist hübsch, oder? So zynisch bin ich dann auch nicht, die eine minderbemittelte Gruppe gegen die andere auszuspielen.
Egal, gemessen an der langen Liste städtischen Versagens, mit Geld richtig umzugehen (Elbphilharmonie, Alter Elbtunnel, Busbeschleunigungsspuren, Big Belly) und denn großen Herausforderungen (Integration von Flüchtlingen, sozialverträglicher Wohnraum, Bildungsausbau, Umsatzeinbruch der HHLA, Bürgschaft HSH), die auf uns zukommen, halte ich es für mehr als angebracht, auf dieses Olympia-Prestige-Ding von Olaf und seinen Freunden zu verzichten.
Es wird aber bestimmt anders kommen, denn der Olaf liess die klar artikulierte Frage eines Reporters, ob Hamburg seine Bewerbung zurückziehen wird, wenn der Bund nicht die zusätzlichen 6,2 Milliarden Euro trägt, völlig unbeantwortet und verfiel in Politiker BlaBlaBla.
Nun denn. Bleiben wir gespannt. Ich habe meine Bürgerpflicht für heute erledigt.
Sonst noch was?
Nein.
Gut. Dann weiter mit Terrorignoranz, Nüsschen und Rotwein.
PS
Mich würde so sehr interessieren, was Harry und Helmut dazu zu sagen gehabt hätten. Echt.

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Montag, 16. November 2015
Danach
cabman, 11:26h
Da habe ich am Freitag einen wunderschönen Beitrag angefangen, dessen Beendigung und Veröffentlichung aufgrund von Abendbrot, Kinder bettfein machen, Geschichte von Alfons vorlesen, Aufräumen und danach unbedingt Fussball schauen zu wollen, außerplanmäßig auf Samstag verschoben wurde.
Dann geschah, was geschah und das Bild des weinenden Jungen, der neben seinem Vater in den Stadioninnenraum lief, zerriss mein Herz und ließ mich erkennen, dass andächtig meiner Fassungslosigkeit der Geschehnisse und das Leid, welches unvermittelt über Hunderte gebracht wurde, also in den wahren Relationen betrachtet, mein Freitagsbeitrag in die absolut zu vernachlässigende Bedeutunglosigkeit entschwebte.
Das war gestern.
Heute, als ich Cabkid in die Kita brachte und wir lachten, uns über Pupsuschis und Doofköppe beömmelten, reifte der Gedanke, dass mein kleines Leben vielleicht nicht das wichtigste ist, das einem Menschen gegönnt war, zu leben, man denke nur an Helmut Schmidt, aber es ist verdammt noch mal meins und ich werde mir die Freude daran nicht nehmen lassen, oder um es mit Harry Rowohlt zu sagen:
"Der Kampf geht weiter!"
Dann geschah, was geschah und das Bild des weinenden Jungen, der neben seinem Vater in den Stadioninnenraum lief, zerriss mein Herz und ließ mich erkennen, dass andächtig meiner Fassungslosigkeit der Geschehnisse und das Leid, welches unvermittelt über Hunderte gebracht wurde, also in den wahren Relationen betrachtet, mein Freitagsbeitrag in die absolut zu vernachlässigende Bedeutunglosigkeit entschwebte.
Das war gestern.
Heute, als ich Cabkid in die Kita brachte und wir lachten, uns über Pupsuschis und Doofköppe beömmelten, reifte der Gedanke, dass mein kleines Leben vielleicht nicht das wichtigste ist, das einem Menschen gegönnt war, zu leben, man denke nur an Helmut Schmidt, aber es ist verdammt noch mal meins und ich werde mir die Freude daran nicht nehmen lassen, oder um es mit Harry Rowohlt zu sagen:
"Der Kampf geht weiter!"

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Mittwoch, 4. November 2015
Let them be blogged
cabman, 20:00h

Zssching und weil es schön schwingt auch noch ein Baschuung hinterher und nun geht´s los. Vorher allerdings noch der Hinweis, dass der Herr Prieditis da ein herrliches Stück Kunst gemacht hat und Ihr üblen Kunstbanausen wisst dies nicht zu würdigen. Trollt euch also, huscht rüber und freut euch, dass es so etwas noch gibt in diesen schlimmen Tagen der Ignoranz.
Ansonsten war ich in
Wenn Sie die hier innewohnende Schönheit der Nichtlinearität der Chronologie der Ereignisgipfel als solche nicht erkennen, dann denken Sie bestimmt auch, dass Malbücher für Erwachsene tatsächlich was mit Kreativität zu tun haben. Dazu gleich mehr. Vorher aber noch zu Kassel:
„He, guck mal da, die Kassler ZEA für Flüchtlinge.“
„HAHAHA.“
Darf man darüber Witze machen? Unbedingt. Für mich der einzige Weg, nicht an der Unfähigkeit unserer Regierung, sich diesem Thema professionell und zu stellen, zu verzweifeln.
Ich war dann auch in Brüssel und weil es am Hamburger Flughafen tatsächlich niemanden gab, der die Koffer der Mitreisenden einladen konnte, wollte, sollte, musste, oder was auch immer, standen wir halt eine Stunde da so rum, weswegen wir den Kollegen das geplante Dinner am Abend in diesem belgischen Landgasthaus absagten.
Warum wir dann trotzdem dahin fuhren und zwar in ländlich entspannender Lage, fern ab vom Großstadtstress, Genuss für Seele und Gaumen geniessen… hatte Gründe, die man als Verpeiltheit gepaart mit öhm… Ignoranz bezeichnen kann.
Der Kollege, dem ich dies zu verdanken hatte, meinte aber, wir bräuchten nun wirklich nicht hundert Jahre auf das nächste Taxi hier in dieser ländlich entspannende(n) Lage, fern ab vom Großstadtstress, zu warten, da (nach GUUGEL-Maps) das Hotel fußläufig nur 1600m entfernt sei.
Mhm. War schön. Artete in eine Nachtwanderung aus, da das Kollegenhandy natürlich out of energy lief und kurz darauf auch meins.
Der Vogel meinte aber, dass er sich den Weg eingeprägt hätte, was ich bis zur ersten Kreuzung auch bestätigen kann und dann kam der Moment, wo er dann den Laptop rauskramte, weil wir wirklich im Nirgendwo endeten.
Ich frage mich nicht, was die Leute, unseres Anblickes ansichtig, wohl dachten. Wirklich nicht. Egal.
Was mich bewegte war eigentlich die Frage, warum jemand in einem 300 Seelendorf einen Blumen-To-Go-Automaten im Garten stehen hat. Das macht man doch nicht ohne Grund, oder? Sehen Sie, meine ich doch auch.
Tags darauf war es unser Begehr, wieder nach HH zu fliegen, weswegen wir folgerichtig in der neuen Lounge in Brüssel auf den Flug wartenden, die, endlich fertigrenoviert, gar nicht mehr den DDR-Mitropa-Charme und einen netten Ausblick hat. Guckst du hier:
Neben uns saß eine dauergewellte, bereits welke Dame, deren Schönheit verflossener Jahre bisweilen durch die stark überschminkte Altersfratze blitzte, dass man direkt schreiben könnte:
Bass baff blitzte Bourgeoises bereits begossener Jahre brutal bannend barsch und zwar auf.
Schreib ich aber nicht.
Stattdessen das hier: Die Dame packte einen großen Block und diverse Buntstifte aus und fing an, in diesem Block vorgedruckte Tiere auszumalen. An ihre nicht minder verblühte Begleiterin, die, dachte man sich ihre randlose Controllerbrille weg, aussah wie Carmen Nebel in noch welker, gewandt, sprach sie:
„Das ist so herrlich entspannend und kreativ.“
Im Rahmen des allgemeinen Interesses und neugierig wie ich in solchen Themen sein kann, frug ich sogleich:
„Ähm, Entschuldigung wenn ich Sie störe, aber was finden Sie denn daran kreativ?“
Sie entgegnete: „Man kann sich die Farben aussuchen.“
Ist hybsch, oder? Ich lass das mal so abklingen und mach was anderes.
Ich flog dann nach Stuttgart und weil ich am Abend weiterreisen wollte, nicht wahr, hatte ich auch einen Leihwagen ordern lassen und als ich den abholen wollte, sachte der nette Herr:
„Ah, Hallo, Herr Cabman, schön, dass Sie sich wieder für uns entschieden haben. Ich hab heute zur Auswahl VW Touareg, Opel Mokka oder Audi TT.“
Ich gucke.
Er guckt.
Er sagt: „Schon gut. Ich gebe Ihnen den Audi. P4, Londoner Strasse, 134, alles wie immer, bitte noch hier unterschreiben.“
Was hat der denn für eine Meinung von mir? Egal, ich wollte eigentlich darüber schreiben, dass ich definitiv zu alt bin für diese Roadster.
Ich habe wohl Spaß an der Geschwindigkeit, aber als soignierter Herr mit Bandscheibe machte mich die straffe Sportfahrwerkabstimmung fertig, weswegen ich Cabwoman anrief und sagte:
„Wenn wir jemals in die Verlegenheit kommen sollten, soviel Geld zu haben, dass wir uns eine Kasperkarre kaufen können, erinnere mich bitte an diese Fahrt. Danke!“
Aber geil war es schon.

Danach habe ich was mit NRW gemacht und das beste aus und an NRW ist Cabwoman und danach kommen gleich Bilder wie dieses:

"Da kann man direkt sagen, ich wohne in einer stattlichen Nachbarschaft.", sagte ich zur liebsten Lieblingsmitarbeiterin, worauf diese auch wieder nur mit den Augen rollte und meinte: "Du schon wieder.", und weiter: "Mach mal hin, du hast den Termin auf 09.00 Uhr gesetzt. Immer dieser Fotoquatsch."
Egal. Ich finde das knorke und zwar genauso wie diese Kuriosität:
Dat "Zum Schiffchen" befindet sich im Ankunftsbereich des Düsseldorfer Flughafens gegenüber den Toiletten. Nicht gut? Zu feinsinnig gar? Also ich finds herrlich. Ich mag aber auch Helge Schneider.
Zur Nacht hielten wir Einzug und bezogen sogar auch Quartier im Revier, im besten Haus am Platz, welches sich vor allem dadurch hervorzuheben versuchte, dass irgendwelche Pseudokunst rumstand. Vielleicht war das aber tatsächlich auch was mit Anspruch und Wichtiges, denn wer bin ich denn schon, so etwas zu bewerten.
Auf jeden Fall waren die meisten Bilder von eineme Niveau, das ich auch hinbekommen könnte. Echt. Und wenn das sogar die Lieblingsmitarbeiterin meint, die mir sonst immer kontra gibt, fühle ich mich doch gleich bestätigt und mache demnächst auch mal wieder Kunst.
Bei Tisch gelüstete es mir nach Junkfood. Ich finde das immer interessant, wenn in solchen Kerzenlichtetablissments mit drei Bestecksets am Platz und vier Gläsern dazu, versucht wird, Streetfood bar jeglicher credibility in die unpassende Form der gefühlten Haute cuisin zu pressen. Also bestellte ich einen Enten-Döner und dann kam das:
"Recht überschaubar, oder?", fragte ich die Lieblingskollegin. Diese prüfte noch mal die Karte und siehe da, war aus der Sektion Vorspeise. Drum prüfe immer erst Dich, bevor du andere richtest.
Danach kam schon Frankfurt. Da gibt es nicht viel zu berichten, ausser der enttäuschenden Tatsache, dass kein Tor fiel. Da fährt man da hin, um die Bayern siegen zu sehen, weil dass auch für den HSV recht hybsch gewesen wäre und dann das.
Erstaunt hat mich aber wirklich die Atmosphere und die Stimmung im Stadion. Da ist der Frankfurter schon speziell, so scheints und dafür muss man die ja schon fast wieder liebhaben. Hörst Du? T O L L E Fans! Schön für das Spiel und Danke für die Einladung!
Ich denke mir noch, naja, denke ich, die Kleinen haben soviel Phantasie. Bis ich dann auf seiner Höhe war und das sah:

Was antwortet man einem Dreijährigen auf die Fragen:
A.) Was das ist?
B.) Warum der Besitzer das macht?
C.) Warum der Baum keine Äste hat?
D.) Wo sind die Blätter?
E.) Kann da ein Vogel draufsitzen?
Sehen Sie, da braucht man manchmal ein bisschen mehr Kreativität als die reine Fähigkeit, Farben auszusuchen.
Die wirklich spannende Frage ist doch aber: Was will uns der Besitzer damit sagen?
Merkwürdigkeiten allerorten. Let them be blogged.

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