Dienstag, 8. Dezember 2015
Auch so ein Samstag
So. Sie werden das bestimmt wieder gleich gewußt haben und insbesondere DARKMARK kommt wahrscheinlich mit der Günther-Jauch-Antwort um die Ecke, aber ich gestehe, mir ist das erst jetzt in Osnabrück aufgefallen.

Da war ich nämlich. Letzte Woche und das Schöne für mich an Osnabrück ist, dass ich da nicht bleiben muss. Manch anderem ergeht es da anders.

Egal. Die große Frage, die mich beschäftigt, und das erst jetzt, obwohl ich als Vielfahrer und Comfort-Status-Kunde das doch wissen müsste, lautet:

Verzichtet die Bahn bei allen Zügen auf die Waggonnummer 13 und wenn ja, erfolgt das aus abergläubischen Gründen und wenn ja, ist das nicht diskriminierend gegenüber Menschen, die für sich beschlossen haben, dass die Zahl 13 eine glücksbringende ist?


Schauen Sie mal hier, für mich war das tatsächlich neu und berichtenswert:

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Dann hatten wir das Auto voll Geschenke, für die, die sonst wenig Aussicht auf solche haben dieser Tage. Macht man gern, wenn auch leicht genervt dabei, weil man nämlich Samstagmorgen in die Innenstadt muss.

Nicht hybsch. Die Menschen, die uns, bzw. die Spenden, in Empfang nahmen, schon. Lob, Anerkennung und tiefen Respekt, dass ihr das alles in eurer Freizeit wuppt. Chapeau!



Danach IKEA-Altona. Wenn ich bis dato glaubte, den größten Spass mache das Parkhaus, dann habe ich mich geirrt.

Den größten Spass hat man mit diesen komischen Tüteneinkaufswagen, die auch als Rollatorersatz funktionieren könnten, mit denen man dann Scooter-like durch die Gänge kurvt, sich Rennen mit anderen Vätern liefert, angefeuert von den Jungs, die da rufen:"Schneller, Papa!", und die dafür sorgen, dass Menschen aus ländlicher Randlage, mit Oldenburger oder Schleswiger Kennzeichen ansichtig all des samstäglichen Übermutes, den Kopf schütteln. Hat sich also gelohnt und Friede den Hütten.


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Dienstag, 1. Dezember 2015
Da hätte man aber steil gehen können



So, nun mal Hand aufs Herz, kennt einer von euch diesen Ausdruck? Steil gehen? Meine liebe Frau ist heute so auffe Arbeit begrüßt worden: "Ihr seid am Wochenende steil gegangen?" Also ich habe das noch nie gehört, aber was heisst das schon, bei all absenter Jugendlichkeit, über die ich verfüge.

Die Frage als solche kam so zustande:

Es gelangte uns zu Gehör, dass die Herren FB in HH aufspielen wollten und da, wie hier bereits bestimmt schon einmal vermerkt, wir da jemanden kennen, in der Band, um nicht zu schreiben, befreundet sind und deswegen schon reichlich viele Konzerte von denen gesehen haben, weil wir eigentlich immer hingehen, wenn es die Zeit zulässt, wollten wir eben bei diesem auch dabei sein.

Leider war das gar nicht so einfach, denn mit zwei Kindern will die sorglose Spontanität früherer Tage mittlerweile gut geplant sein und unsere Babysitterin, die Steffi heißt, hier aber anonym bleiben soll, stand leider auch nicht zur Verfügung, weil die nämlich mit uns da hin wollte, also zum Konzert, weswegen sie bei uns schlief, weswegen sie den schwarzen Hirschen ritt und ich die blaue Prophete, weswegen eine andere Lösung her musste.

Haben wir also Omma gefragt.

Hat sie sich gefreut, die Oma und gesagt: "Dann kann ich ja bei euch schlafen und Boxen gucken."

War abgemacht und wir hatten eine Triplewin-Situation: die Babysitterin, die Steffi heißt, konnte das Konzert sehen, wir konnten das Konzert sehen und Oma konnte Boxen schauen und hatte reichlich viel Zeit mit den Jungs. Das kleine Geschenke-Malheur mit den Pixi-Büchern, die sie wieder mitnehmen musste, wollen wir hier nicht weiter thematisieren.

Sind also die Babysitterin, die Steffi heißt, Cabwoman und ich zum Konzertort geradelt, weil es einfach viel entspannter ist. Nix Parkplatz, nix dumme Leute in den Öffis, keine Extrakosten fürs Taxi, nur gelebte jugendliche Leichtigkeit, Hand in Hand daherkommend mit der absoluten Freiheit, auch im Regen. Leider musste ich feststellen, dass es durchaus sinnvoll ist, Schutzbleche am Rad zu haben, denn an dein cooles Rad denkt bestimmt niemand, wenn du mit einer vollgesifften "Guten"-Jacke im Pulk der Wartenden stehst. Sahen wir scheiße besprengelt aus, aber nicht scheißebesprengelt, also die Babysitterin, die Steffi heißt und ich, denn ja, na klar, Cabwomans Fahrrad hat natürlich welche: Uncoole Alte-Frau-Schutzbleche.

Egal. Einmal drin, war es schön, da man die Jacke ausziehen konnte. Wir zischten ein Bierchen, wartenden auf die Person, die wir da in der Band kennen, der Gute kam auch, große Freude und Hallo inklusive Überreichung der "Goldenen Bändchen" für den VIP-Bereich der Aftershow-Party. Dann lauschten wir als artiges Publikum der Vorband, applaudierten höflich als er endlich ging und waren dann von den Herrn FB total geflasht. GEILE SHOW! hörst du?! SEHR GEIL!

Dass die Herrn zu rocken wissen, sollte ja bekannt sein, was sie diesmal aber abgezogen haben, hat mich tatsächlich sehr beeindruckt und war eines der besten Konzerte, dem ich beiwohnen durft. Was für eine extravagante Version von Nordisch by Nature .

Das Einzige, was Cabwoman und mir zu denken gab, war die Tatsache, dass die ganzen Knaller recht früh gezündet wurden und Cabwoman auch ganz richtig fragte, was kommt denn dann zum Schluß?

Nix. Es kamen nach ca. 2 Stunden FB-Konzert, nach deren eigenem Bekunden ein Geschenk für die Fans und das Geschenk war ein 30min Gig von Kraftklub und das war ja dann mal richtig schick. Ich mag sowas ja, sehr, Gitarrengeschrammel.

Dann war irgendwann Ende und dank des güldenen Armbereifs mussten wir uns auch gar nicht mit den Massen hinausquälen, sondern wurden von sehr netten Security-Menschen in den VIP-Bereich geleitet. Da standen wir dann mit ganz vielen unbekannten und ganz vielen sehr bekannten Menschen, ein paar Omas und supervielen Kindern (so um die 13-14 Jahre, wir werden halt alle älter und Eltern) und tranken Fritz-Cola. Ich will das gar nicht weiter ausbreiten, ich glaube aber, würden wir nicht die Jungs haben, hätte das ein Abend werden können, an dem wir steil gegangen wären. So aber blieb es bei Cola und einer Verabschiedung gegen 01.00 Uhr morgens, was reichlich spät ist, wenn die fantastischen Zwei um pünktlich 06.00 auf der Matte stehen.

Haben die Babysitterin, die Steffi heisst, Cabwoman und ich uns also irgendwie aus den Katakomben herausgeforscht und fanden uns dann, ja, na klar, in so einem richtigen Hamburger Pissregen irgendwie auf der falschen Seite der Arena wieder, was eh schon egal war, bei der Jacke.

Als wir endlich den Weg fanden und das Gelände verliessen, standen dort am Tor 5 wilde Mädchen mit einem Bettlaken, auf dem irgendwas mit "FB--bla bla bla" draufstand und ich sagte zu der Babysitterin, die Steffi heisst und Cabwoman: "Wie bekloppt muss man sein, mitten in der Nacht im Regen rumzustehen? Wofür?"

Vielleicht für den Augenblick dem eigentlich Unerreichbarem sehr sehr nahe zu kommen? Würde ich für ein persönlichen Schnack mit Robert zwei Stunden im Regen stehen? Bestimmt. Ich meine: Es wäre R O B E R T, verdammt!

So, wir sind dann nach Hause geradelt, die Mädels vorweg, ich aufgrund falscher Abzweigung dann hinterher. Jacke war eh durch, konnte man mit der Prophete auch wilde Sachen machen und daheim wurden wir von Oma begrüßt mit den Worten: "Der wurde ganz schön verhauen."

Wir so: "Wer?

"Na der Klitschko!"

Da ist er wohl steil gegangen.

Am Sonntag gabs Frühstück für alle, um 08.00 und so wurde dann auch der Tag für Cabwoman und mich. Aber heh, wir sind die Summe unserer Erfahrungen, oder?

Immer weitermachen. Immer wieder.


Hier der abgeschlossene Fotoroman zum Samstag:























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Montag, 30. November 2015
"Da hilft das Rumheulen nix." oder
OOPS, wer hat das denn kaputt gemacht?




Da fuhr ich heute Morgen, recht früh, nicht wahr, ins Büro und hörte wie immer NDR-Info und da kam das Interview mit Herrn Neumann zum Thema des Bürgerentscheids über Olympia.

Für Nicht-Hamburger, Herr Neumann ist unser Innensenator und auch derjenige, der dafür mit verantwortlich ist, das mal ganz galant ein ganzer Stadtteil zum Gefahrengebiet erklärt wurde, ein Vorgehen, welches seinerzeit vom Oberverwaltungsgricht kassiert wurde und damals bereits Grund genug gewesen wäre, ihn zum Klomann in der Elbdisharmonie zu machen. Eigentlich.

Denn uneigentlich möchte ich nur auf die Wortwahl Herrn Neumanns hinweisen, die tiefer blicken lässt, als er vermutlich selber glaubt. Das schönste Zitat:

"Ich sage mir auch, um mich selbst zu trösten: Wenn man das Volk fragt, muss man auch ertragen, was es antwortet."

Ganz erstaunlich, oder? Ich will das gar nicht interpretieren, oder hinterfragen, dass überlass ich den zwei-drei Menschen, die hier noch mitdenken, ich frage mich lediglich, wie unser Staat aussehen würde, würden wir öfter die Chance bekommen, direkt mitabzustimmen?

"Wenn die Hamburger sagen, dass wollen wir nicht, wir wollen beschaulich und bedächtig vor uns hinleben, dann ist das eine Entscheidung, die man akzeptieren muss."

Das würde ich mir direkt wünschen, dass der blassierte Herr Neumann, sich selber beim Wort nimmt und das überschriftige Zitat seinerselbst befolgt und nicht auf diese Weise nachkatert.

Die Mehrheit der Hamburger hat verantwortlich entschieden, und das zu allerletzt etwas mit Sport, oder der Terrorgefahr zu tun, also für mich. Es ist für mich schlicht der Tatsache geschuldet, dass man eben nicht verschlafene Stadtentwicklungspolitik mit so einem Mammutprojekt revidieren kann, von dem keiner weiß, wie es bezahlt werden soll. Schön dazu auch gestern noch Herr Schäuble.

Egal. Es ist aber hübsch, zu wissen, dass irgendwie, irgendwo ca. 1,2 Mrd. Euro locker zu machen sind. Ich wäre für Investitionen in die Bildung und für den Ausbau der Radwege, sowie der Innenstadtbefreiung von privatem Autoverkehr.

PS Wette verloren. Ich glaubte, Olaf and the Senators kriegen das durch. Da bezahlt man gern ein Bier.


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