Sonntag, 1. September 2019
4in1

Das Allerbeste an Dublin war das Licht und die Tatsache, dass es von oben aussieht wie Schleswig Holstein.

Für das Zweite kann es nix, für das Erste auch nix, es lässt aber die Bilder in richtig groß toll aussehen.

"Wir sollten da mal hin, mit den Jungs", höre ich mich zu meiner Frau sagen.

Sie so: Wo denn nun noch überall hin?

Stimmt.

Beruflich war es auch recht hybsch.

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Danach war es mir Freude und Ehre, einen kleinen hutzeligen Ort in Vorpommern zu besuchen.

Das Schönste daran waren die traurigen Augen des Berliner Hauptbahnhofs und das Gefühl des Verlassenseins, welches sich meiner am Zielbahnhof bemächtigte.

Wo wenn nicht hier, könnte man zum Cormac McCarthy des Ostens aufsteigen, bei all der Inspiration?

"Fehlt nur noch die Melodie des Todes, um sich stimmig in der Szenerie eines Neo-Westerns wiederzufinden", sagte ich zum Kollegen, der mich abholte.

Er daraufhin: "??"


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Kurz darauf flog ich nach Innsbruck, was jetzt nur deswegen wichtig ist, weil es für meine Person die notwendige Bedingung dafür darstellt, um von Innsbruck wieder nach Hamburg zu reisen, wenn man denn da hin will, weil man da ja Hamburg wohnt.

Da hatten sich also alle Passagiere eingefunden, das Boarding war beendet, alle Sitzgurte geschlossen und wir zum Abheben bereit, als der Kapitän sich meldete und meinte, der Start würde sich um ein paar Minuten verzögern, um genau zu sein: um ca. 1,5 Stunden.

Da war Stimmung in den Reihen 30-1.

Habe ich ehrlich geschrieben nicht verstanden.

Die junge Frau neben mir echauffierte sich gar lautstark:

"Man kann sich auf gar nix mehr verlassen. Am besten fährt man nur noch mit dem Auto! Da hat man auch keinen Ärger mit all der Umsteigerei Das hier ist doch echt unmöglich!!"

Ich war dann ein bisschen genervt von der Guten, da ich versuchte ein Buch von Terry Eagleton zu lesen, das unter dem schönen Titel Der Sinn des Lebens im Bücherhallenkatalog zu finden ist.

Ich hielt ihr kurz die Meldung der WarnWetterApp des Deutschen Wetterdienstes unter die Nase und sagte ihr, dass weder die Lufthansa noch der Frankfurter Flughafen im Geringsten ein Interesse daran haben, den Start zu verzögern. Im Gegenteil. Das kostet richtig Geld.

"Und Sie haben bestimmt auch keine Lust, durch eine Gewitterzelle zu fliegen und noch viel weniger haben Sie Lust, aufgrund der Wetterbedingungen in Hannover, Kopenhagen oder Berlin zu landen, obwohl Sie nach Hamburg wollten. Bestimmt nicht."

Sie bekam dann ein Mineralwasser vom Steward und ich hörte sie erst wieder nach der Landung Danke zu mir sagen, da ich ihr den Vortritt beim Verlassen des Flugzeugs ließ.

Ich glaube die war noch jung. Früher habe ich mich auch immer über so was aufgeregt.

Auf jeden Fall musste das Ganze in Hamburg schon etwas doller gewesen sein, denn es regnete durch das Dach des Terminals. Hat man ja auch eher selten.


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Um all dem mental zu entkommen und natürlich auch zum Zwecke der körperlichen Ertüchtigung waren wir mit einem befreundeten Paar ein bisschen Wandern.

Das Gute an diesem Urban-Marsch war: Abwechslungsreich, daher kurzweilig und man kam in so Ecken, die man auch als Hamburger eher selten zu Gesicht bekommt.

Das Schlechte: Wenn du mittemang der Hamburg Touristen mit deinem Gerödel bei allerfeinstem Kaiserwetter so ziemlichen jeden touristischen Hot Spot abklapperst, wo du ohne diesen Event im Leben nicht hingegangen wärst.

Egal.

Tolle Stimmung, tolle Organisation und sehr hybsch auch, dass es immer weniger schmerzt ;-)

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Samstag, 10. August 2019
Hello, Mobile Man

Die Bilder des heutigen Eintrages wurden alle mit dem Telefon pixelfixiert, weswegen ich jetzt schonmal für die Qualität um Entschuldige bitte. Ich hatte aber echt keine Lust mit der Kamera rumzulaufen, wo ich mich doch mittlerweile von allen Zwängen befreien möchte und nur noch mit Handgepäck reise. Außerdem macht auf diese Weise die Überschrift des Eintrages vielmehr Spaß.

Hier die Top Erlebnisse:

N°1

Wir stehen im Foyer des schnieken Hotels und der Agent vor Ort wetteifert mit meinem Mitarbeiter, wer den billigsten Fahrpreis bei Uber für die Fahrt zum Termin besorgen kann.

Freudig erregt ob seines Jagdglücks ruft er: „69,-HKD, Tesla, kann in 4 Minuten hier sein!“

Mein Mitarbeiter entgegnet: „Sollten wir nehmen. Mein bestes Angebot liegt bei 89,-HKD.“

Machen wir.

Der Wagen fährt vor, wir steigen ein, der Wagen fährt los. Fährt. Und fährt weiter. Quer durch die Stadt.

Nach ca. 15 Minuten bleibt der Wagen stehen und der Fahrer schaut erwartungsfroh.

Der Agent schaut ihn an und meint: „Aber das ist nicht die Büro-Adresse.“

Der Fahrer: „Das ist die Adresse, die ihr angefordert habt.“

Der Agent: „??“

Der Fahrer hält ihm sein Mobile unter der die Nase.

Der Agent: „Ach Scheiße, ich habe meine private Wohnungsadresse angegeben.“

Mein Mitarbeiter und ich, beide auf der Rücksitzbank, bekommen einen Lachflash. Nicht wegen des Missgeschickes, sondern wegen der Tatsache, dass der Agent überhaupt nicht mitbekommen hat, dass er sich auf den Weg nachhause befand und dass er bei sich vor der Tür stand.

„Sieht ja auch alles gleich aus,“ meinte er entschuldigend, als wir ihn über den Grund unseres Anfalls aufklärten. Wir sind dann übrigens 110,-HKD losgeworden und der Agent wohnt seit 7 Jahren in Honkong.

N°2

Wir waren auf den Weg Richtung Festland-China. In einem neuen BMW X5. Auf der Autobahn, auf halbem Weg, platzte hinten links der Reifen. Mein Mitarbeiter registrierte das. Ich auch. Unsere Partnerin aus Shenzhen irgendwie nicht. Wir verweichlichten Westler.

Ich riet ihr, mal anzuhalten, was sie auch tat. Auf der ganz rechten Spur. Es gab drei in jede Richtung. Ich hatte etwas Panik. Ich fragte nach dem Reserverad. Sie meinte ich spinne, denn dafür gibt es Leute. Die kamen auch. 1,5 Stunde später. Es hatte 34° und eine Luftfeuchtigkeit von ca. 87%.

In der Werkstatt wurden dann die Hinterräder demontiert. Das Profil war teilweise weg, es fehlten Stücke der Bemäntelung - groß wir die 2 Euro-Münze.

Daraufhin schaute ich mir die Vorderräder an und war schlicht geschockt. Schlimm. Ich ging zu unserer Partnerin und zeigte ihr das Ungemach. Sie lachte und meinte die Reifen wären noch gut.

Vielleicht für chinesische Verhältnisse dachte ich und sagte: Wenn du die nicht wechselst, bleibe ich hier.

Die Reifen wurden dann gewechselt. Für die Dauer der Arbeiten gingen wir derweil zu einem traditionellen Lunch. Hölle. Aber das sollte man ja wissen: Nach Sonne kommt immer auch Regen und dann wieder Sonne und dann wieder Regen usw., usw. ……..

N° 3

Als wir uns am Ende des ersten Tages von der hübschen Marketing-Assistentin, die uns den ganzen Tag begleitete und übersetzte, verabschiedeten, sagte sie zu meinem Mitarbeiter, Achtung, jetzt kommts, festhalten:

„You're as cute as Pooh the bear.“

Hahaha, ich habe mich nicht eingekriegt und war nun sehr gespannt, welchen schönen Vergleich sie für mich hatte.

Doch sie sagte einfach:

„And you are just handsome….“

Da schwebte ich natürlich. Und mein Mitarbeiter meinte: „Wenn du das irgendwem in der Firma erzählst, dann bin ich echt sauer mit dir!“

Mach ich natürlich nicht, wer würde denn Pooh ärgern wollen, Harry Rowohlts Lieblingsbuch??!

N° 4

Aufgrund zolltechnischer Unwägbarkeiten blieb mein Mitarbeiter noch einen Tag länger, denn ich hatte einen Folgetermin in DE, der unaufschiebbar war.

Also eierte ich allein zurück, über die Grenze, zum Flughafen und saß da geschafft in der Lounge und wartete aufs Boarding.

Ich chattete mit Cabwoman und mit dem Mitarbeiter, der sich furchtbar langweilte, weil Festlandchina nicht Honkong ist und allein schonmal gar nicht
.
Ein riesiger Mensch setzte ich zu mir. Nicht das es an Platz gemangelt hätte, es war bereits 22:00 Uhr, die Lounge entsprechend leer, aber der Mann suchte wohl irgendwie Kontakt.

Es entspann sich folgender Dialog auf Englisch, den ich hier der Einfachheit halber auf Deutsch niederschreibe:

„Mein Flug hat Verspätung. Egal. Habe ich noch Zeit für einen weiteren Drink.“

„Ach“, sagte ich, „dass ist blöd. Wie lange wird es dauern?“

„Ca. 40 Minuten. Das macht bei der Gesamtzeit auch nix mehr.“

„Ich nehme an, du fliegst nach Heathrow?“

„Nein, nach Istanbul.“

„Oh, ich dachte wegen des Akzentes, dass du Engländer bist.“

„Bin ich auch. Aber ich fliege zu unserem Werk in die Türkei. Ich bilde mir ein, meinen Jetlag damit in den Griff zu bekommen.“

„Bullshit.“

„Klar ist das Bullshit.“

„Warst du hier auf Business Trip?“

„Kann man so nicht sagen. Ich arbeite ca. 6 Monate im Jahr in Honkong, 2 Monate in der Türkei und dann noch 4 Monate im Jahr in Deutschland, bei Nürnberg. Da ist der Hauptsitz.“

„Oha. Du bist nicht verheiratet? Und du hast sicherlich keine Kinder?“

„Nope. Eigentlich bin ich im Jahr vielleicht nur 16-20 Tage in UK.“

„Und wo ist dein Zuhause?“

„Da wo meine Freunde sind.“

„Würde ich dann hier in Honkong vermuten, wegen der längeren Zeit am Stück?“

„Ja, das ist so.“

„Wie lange machst du das denn schon?“

„6 Jahre.“

„Verdammt lange Zeit, gemessen an der Endlichkeit des Lebens.“

„Das stimmt. Aber hier in Honkong bin ich wer.“

„??“

„Na in England bin ich eine 3 out of 10 für die Frauen. Ich sehe durchschnittlich aus und habe zwar ein sehr gutes Gehalt, aber nicht so riesig, dass es mich dort attraktiver macht. Hier bin ich eine 8 out of 10. Ich bin weiß, ich bin 195cm groß, verdiene im Vergleich ein Vermögen und habe eine Firmenwohnung. Allein damit bin ich unwiderstehlich.“

Er lacht. Kippt sich einen Whisky in den Hals und kramt sein Mobile raus.

„Ich habe hier eine Freundin. Die ist echt sexy. Gestern waren wir in einem Club und alle haben sich nach ihr umgeschaut. Das hat mich stolz gemacht. Warte mal, ich zeig dir mal ein Foto.“

Er zeigt mir ein Foto. Die Frau ist vielleicht 18-20 Jahre, von artifizieller Schönheit, dabei auch nuttig. Ich kann mir vorstellen, dass sich aller Kerle nach umschauen.

„Und? Ist es Liebe?“

„Nein. Es ist eine gute Zeit.“

„Na, wenn man das so auseinanderhalten kann, dann ist man zumindest noch ein bisschen Realist.“

„Für Träume habe ich keine Zeit.“

„Zum Thema Zeit: Ich muss gehen. Es hat mich gefreut, dich kennen gelernt zu haben. Ich wünsche Dir alles Gute, vor allem einen guten Flug.“

„Ja, Dir auch, ich hole mir noch einen Drink. Bye“

Und dann ist man wieder raus aus dem unvorstellbaren Universum des Mannes aus UK und freut sich, dass man das kann, also rauskommen.

N° 5

Ich ging dann zum Gate. Der Mitarbeiter schrieb: „Hey, handsome, ich hoffe du bekommst nicht einen dicken, schnarchenden Chinesen als Sitznachbarn, der herrlich laut schmatzt beim Essen. Dir einen guten Flug.“

Ich bedankte mich artig und schrieb zurück, dass dies auch für mich ein schwererträglicher Gedanke ist.

Im Flugzeug war ich dann angenehm überrascht und auch ganz glücklich, denn neben mir würde eine wunderschöne junge Frau sitzen.

Ich stellte mich ordnungsgemäß vor. Immerhin verbringt man ja ca. 11 Stunden und 40 Minuten Lebenszeit auf engstem Raum miteinander.

Sie gab mir die Hand und sagte, sie hieße Theresa und wäre gebürtige Tschechien, die aber schon 10 Jahre in Honkong lebte. Dabei hatte sie eine Stimme, die so gar nicht zu ihrem Körper und ihrem Gesicht passen wollte und irgendwo zwischen Harry Rowohlt und Bonnie Tyler changierte. Sehr angenehm.

„Was war denn der Grund dafür, dass deine Eltern mit dir nach Honkong gingen“, fragte ich ehrlich interessiert.

Sie indes war völlig entgeistert und fragte mich, was ich denn glaubte, wie alt sie sei.

„Hm. Vielleicht 25-27 Jahre???“

Sie hielt mir die Hand für ein High Five hin, ich klatschte ab.

„Ich bin 35. Mach dir aber nix draus, alle schätzen mich auf 25.“

Und dann erfuhr ich, dass sie tatsächlich Ex-Model ist und nun irgendwas mit Event-Management macht und auf dem Weg nach Split war, wo sie auf dem Boot Ihres Chefs irgendwelche Partys für irgendwelche Rich-Kids organisierte und ich fragte sie, ob sie denn vielleicht auch noch Pläne für das restliche Leben hätte und sie sagte: „Nein. Das Leben passiert, ich lass mich gern treiben.“

Ich antwortete ihr, dass dies sogar nicht meine Auffassung ist und ich auf dem Standpunkt stehe, dass Leben ist das, was man daraus macht.

Sie schaute mich an und meinte trocken: Dein Standpunkt ist ja nicht schlimm und es sind die Gegensätze, die uns Menschen füreinander interessant machen, oder?

Und dann setzte sie sich die Kopfhörer auf und Trailer en masse geschaut.

Wenig später kam dann die wirklich nette Stewardess, ratterte ihre Vorstellungstext runter und hielt uns dabei ganz offensichtlich für ein Paar, was meine Sitznachbarin etwas aufbrachte und sie sich bei mir darüber beschwerte, wieso man denn nicht annehmen könne, dass eine Frau wie sie auch alleine unterwegs sein könne???

„Keine Ahnung. Weil der Mensch gern in Short Cuts denkt, und das umso mehr je komplizierter die Welt ist?“ Sie lachte.

„Das ist doch jetzt auch ein Short Cut?“

Nur die Aussage. Der Gedanke dahinter ist riesig.

„Vielleicht passen wir in den Augen der Stewardess einfach nur zueinander, also alterstechnisch?“

Die Menus wurden gebracht und wir stellten fest, dass wir beide dasselbe bestellt hatten. Sie schaute auf meinen Teller, dann zu mir und raunt mit dieser Reibeisenstimme: „I'm a good girl and I always order what my husband takes.“

Wahrscheinlich schaute ich indigniert, denn Sie lachte laut los und meinte: „You should`ve seen your face. Hilarious!“

Danach nix. Nix für mich, außer schlafen. Ohrenstöpsel rein, Augenmaske auf und los.

Ein paar Stunden später wachte ich auf, sagte ihr: „Honey, the night with you was wonderful. A true flight of fancy“.

Sie lachte und entgegnete: „Was it? Your legs were on my side.“

Das war mir dann ein bisschen unangenehm und ich versicherte, dass diese kein Versuch des Anbaggerns war.

Sie aber wieder ganz trocken: „I didn't say it was unpleasant.“

Und dann Frühstück, Frankfurt, Landen. In der Reihenfolge.

Ich verabschiedete mich von ihr, entschuldigte mich dafür, dass dies hastig erfolgte, aber ich hatte eine echt kurze Umsteigzeit nach Hamburg und danach noch 200km zum Folgetermin zu fahren, weswegen ich diesen Anschlussflug nicht verpassen durfte.

Verstand sie, wir wünschten uns gute Weiterreisen und dann waren wie kein Paar mehr.

Während des Fluges nach HH lese ich folgenden Absatz:

Eine zweite, deutlich effektivere und nachhaltigere Möglichkeit zur Überwindung der Begrenztheit der eigenen Vorstellungswelt ergibt sich aus der Begegnung mit anderen Menschen und deren fremdartigen, von den eigenen Überzeugungen abweichenden Vorstellungen. Solche Begegnungen öffnen und relativieren die eigenen Selbst- und Weltbilder. (…)

Die einzige, alle Menschen in all ihrer Verschiedenheit verbindende gemeinsame Vorstellung kann nur die von ihnen selbst gemachte Erfahrung ihrer eigenen Würde als Mensch zum Ausdruck bringen. Das zutiefst Menschliche in uns selbst zu entdecken wird somit zur wichtigsten Aufgabe im 21. Jahrhundert.“
(1)

Ich dachte an die letzte 5 Tage: Recht hat er.

Man sollte über die verpflichtende Teilnahme eines Auslandsaufenthaltes junger Menschen in einem anderen Kulturkreis nachdenken, zu charakterlichen Ertüchtigung.

Vielleicht würde dies in diesen Tagen helfen?


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(1)Würde, Gerald Hüter, 1.Aufl., 2019 Pantheon Verlag München, Seite 80ff



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Freitag, 2. August 2019
feux d'artifice

Ganz erstaunlich ist ja, dass dieses Telefon die Fotos in wasweissdenn- ichfürtausendverschiedene Sortierreihenfolgen bringen kann. Und nur, weil es das kann, kann ich jetzt mit Gewissheit niederschreiben, es war 2015 als ich mit meiner Frau hier im schönen Hamburg mal einer Einladung an die Außenalster folgte. Im Rahmen des Kirschblütenfestes fand dort ein Empfang statt, dessen Ablauforganisationshochpunkt das Feuerwerk sein sollte.

Ob es das war, weiß ich nicht, denn aufgrund der Reziprozität von Balkongröße zu Anzahl geladener und dazu noch sehinteressierter Gäste, hatten wir eher schlechte Sicht. War meiner Frau und mir aber auch egal, weil wir uns sowieso eher für HH, also die Hamburger Hautevolee und ihr bisweilen fremdschämwürdigen Verhaltens interessierten. Wir sind dann auch schnell wieder nach Hauses gefahren.

Ganz anders war das nun neulich, als ich mich entgegen meiner sonstigen Gewohnheit dazu breitschlagen ließ, an einem dieser Menschenaufläufe teilzunehmen und dass dann auch noch in Frankreich.

Folgerichtig sagte ich also zu Cabwoman: „Wenn ich ISIS wäre, würde ich mit dem LKW da durch kommen…“ und wies auf eine Lücke, die einzige, die ich entdeckte in all dem Security-Gebammel.

Ich weiß nicht, was ich schlimmer finden soll: Die Tatsache, dass ich solche Gedanken hege, oder den Umstand, dass ich es als völlig normal akzeptiere, dass ein Volksfest wie ein militärischer Sicherheitsbereich abgeschirmt wird.

Egal. Das Feuerwerk war eines der beeindruckendsten, die ich je gesehen habe und das lag nicht daran, dass wir erste Reihe direkt am Wasser standen.







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