Mittwoch, 20. April 2022
Dieses & Jens

"Ob man das wohl zukünftig noch guten Gewissens darf, dieses Skifahren und dafür in die Berge reisen?", sagte ich eher zu mir, versonnen und verloren in Gedanken.

"Pah, ihr müsst sogar", rief Isolde, die rustikal grantelnde Hauswirtin mit einem Herz so groß wie der Baikalsee.

"Wie sollte ich sonst meine Rechnungen bezahlen? Und außerdem seid ihr ganz nette Gäste."

Na dann. Jedes Jahr eine gute Tat. Und die Jungs werden immer besser.


Klicken

*

"Und du glaubst, das Leben wird dann enden? Schau dich um, James, den Menschen ist es egal und sie leben den Augenblick", so der Mann aus Valencia.

"Sieht danach aus. Weil sie die Tragweite zukünftiger Entwicklungen nicht abschätzen können. Ist wie in diesem Video von der Tsunami-Katastrophe. Wobei... nicht ganz, die Welle dort war sichtbar. Blinde Menschen."


Klicken

*

Ich stand vor dem Fenster des Ladens und sang:

The butcher man was some lady, who really stole my...
Pass me some of that stuff, that slaughterhouse art
I lost my heart to a meathook
Meathook, meathook, meathook, meathook...


Der Mann aus Irland wußte sofort die Band. Wir sind ein Jahrgang.

"Ich könnte gut deine Hilfe hier gebrauchen," meinter er dann später am Abend. Und: "Könntest du nicht mal für eine Woche oder so vorbeikommen? Eine Trainingssession?"

"Ich muss den Boss fragen."

"Meinst du er hätte was dagegen?"

"Wieso er? Ich meine Cabwoman."


Klicken


*

Cabwoman und ich sind nun geprüft und können neben allerlei anderen Dingen auch den Partnercheck.

Partnercheck, sonst Partner weg, kündet eine makabre Werbung des Verbandes. Partnercheck...gilt für so vieles: Ehe, Nato, Gasversorger....

Die größte Überwindung für mich? Als ich unterm Hallendach hing, gesichert nur durch Cabwoman, die mal schlappe 20kg weniger wiegt und der Trainer dann rief: "Und jetzt mal abstürzen." Will ja alles geübt sein.

Nur 1 Millisekunde Zweifel, dann: Fatalismus, dann 1 Millisekunde freier Fall bis das Seil anzog und schon hob Cabwoman ab. Ich liebte sie danach direkt ein bisschen mehr. Man könnte das also auch gut als vertrauensbildende Maßnahme mit den Kollegen machen. Oder der Olaf lädt mal den Wladimir ein.


Klicken


*

Bin ich beruflich nicht unterwegs, ist die schönste Zeit des Tages für mich morgens um 05:00 Uhr, wenn ich mit dem Hund gehe. Keine Menschen, keine E-Mails, kein Mobil einfach nur der Wald, der Fuchs, der Hund und ich mit meinen Gedanken. Ich sage das den Mitarbeitenden dann auch immer so. "Folgende Idee, ich habe die heute Morgen schon mit dem Hund besprochen, wir machen das jetzt so und so."

Die meisten Ideen waren gut und haben uns als Unternehmen bis hierhin den Arsch gerettet, deswegen lacht auch keiner mehr, wenn ich mit dem Hund rede.


Klicken


*

Und dann war ich neulich in Berlin zu einer Veranstaltung eingeladen. Da gab es Menschen, die standen voll auf ?Z?. Ich stehe auf ?Peace? und habe mir das auch gleich mal als meinen Hauptsponsor aufs Sakko gebügelt. War gar nicht teuer, 3,50? für ne Willensbekundung und ein bisschen Freude. Ich glaube, das Überraschende war die Farbe des Badges; die war so passend und schmeichelt zart meinem Teint. Der Rest ist Haltung.




... link (1 Kommentar)   ... comment


Dienstag, 1. März 2022
VIP ENJOY

EXPO in Dubai, 7 Tage Aufenthalt in einer Stadt, die deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient als eine Dienstreise ermöglichen kann.

Ich habe Menschen kennengelernt, die definitiv kein Interesse am Krieg haben. Es waren auch Russen dabei. Ukrainer sowieso. Und dennoch machten mich die CNN-Berichte etwas nervös.

Eine Dame des käuflichen Gewerbes strich mir sacht übers Gesäß? Ich könnte auch schreiben, sie grapschte mir unverhohlen an den Arsch und fragte mich, ob ich mit Ihr feiern wollte, auf meinem Zimmer. Eine im besten Sinne merkwürdige Erfahrung.

Sehr wohl gesehen und gesprochen habe ich, im Gegensatz zu Herrn Beckenbauer seinerzeit, mit Menschen, deren Lebensumstände als sklavenähnlich beschrieben werden können. Besser wohl auch müssen. Blöd ist halt, wann man zu blöd ist, die blöden unsichtbaren Fesseln zu sehen, denn nicht erst seit Douglas Adams wissen wir, nur weil wir Dinge nicht sehen, existieren sie nicht.

Manchmal geschehen Dinge direkt vor unseren Augen, wir sehen sie also und schaffen es dann trotzdem, die Offensichtlichkeit ihrer Existenz zu ignorieren und Bum & Zack ist Krieg und mittenhinein in die naive lilienweiße Unschuld deutscher Außen-, Sicherheits- und Energiepolitik rammt sich die brutalistische Machtpolitik Putins Russland. Ich schreibe bewusst Putin, denn wir sollten uns wahrlich davor hüten, ein Volk zu verurteilen.

Und siehe da, auf einmal höre ich den Bundeskanzler sagen: Bundeswehr, Sondervermögen, 100 Mrd.?. Was nicht alles geht?.

Dieses Blog hier ist seit langem nur noch Bühne der Selbstreferenz und persönlicher Erinnerungsjahrmarkt. Die Weltverbesserung überlasse ich oft anderen, aber wenn es darum geht im richtigen Leben anzupacken und zu helfen, dann mache ich, machen wir (Cabwoman und ich) das direkt live und schreibe nix bis wenig darüber. Es gibt genügend Schaumschläger, Tastenaktivisten und Homeofficephlegmatikern, die faktenarm, aber meinungsstark der Welt genau erklären können, wie sie zu funktionieren hat. Manchmal kommt dann eben doch ein bisschen Realität des Weges, aber lang lebe des Kommentariat!

Dennoch möchte ich auf 2 Punkte hinweisen, die ich in diesen Tagen beachtenswert und denkwürdig erachte:

Im Krieg zweier Staaten ergreift ein Unternehmer eines dritten Staates Partei und bietet damit maßgebliche Unterstützung. Einfach so.

Eine Schattenarmee ergreift ebenfalls Partei und zieht in den Cyberwar.

Frage: Was sagt uns das über zukünftige Konflikte jedweder Art und die Relevanz von territorialstaatlicher Notwendigkeit?

Ich frage das nur, weil ich in irgendeiner Dystopie, deren Titel ich leider nicht parat habe, Bücherkiste und so, mal gelesen habe, dass zukünftig nicht der Staat, also die Gesamtheit der Institutionen, deren Zusammenwirken das dauerhafte und geordnete Zusammenleben der in einem bestimmten abgegrenzten Territorium lebenden Menschen gewährleisten soll, wichtig sein wird, sondern multinationale bzw. global agierende Unternehmen mit starken Marken als Distinktionsmerkmale Kriege um Ressourcen führen? Ist es schon so weit?

Lassen Sie uns später im Stau darüber nachedenken und nun zur Entspannung ein bisschen Bilder schauen:


Klicken



... link (2 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 30. Januar 2022
Länsi - Saksa

Waren wir mal wieder richtig selber draussen. In Ladengeschäften. Die Winkekatzen da oben, stehen im Schaufenster eines Geschäftes eines Bekannten, den ich sonst immer nur beim Feiern traf. Laundrette. Er mag auch The Cure.

Am Samstag sah ich ihn zum ersten Mal in seinem Laden, bei seiner selbständigen Tätigkeit als türstehender Impfkontrolleuer. War schön.

Ansonsten: Was gäbe es nicht alle zu berichten, sich zu erzürnen, harnischen oder zu empören. Aber was würde es ändern?

Zum Beispiel dieses schön gestaltete Schaufenster, dessen Aufforderung etwas öhm, ... nun ja. FrauMan könnte ja auch etwas weniger Blödes tun, um seiner schlechten Laune entgegenzuwirken. Handarbeit zum Beispiel, was immer derdie Einzelne darunter verstehen mag.



Ich schlendere ganz gern mal zwecks Erbauung, Ertüchtigung und Inspiration zur Bücherkiste. Kennen Sie wahrscheinlich. Bücher, für die ich keine Verwendung habe, stelle ich da rein und schaue, was andere Menschen abgelegt haben und bei Gefallen nehme ich das ein oder andere Buch mit. Tolles Konzept. Schon alleine wegen der gespannten Erwartung auf dem Weg dahin, was es wohl Tolles geben wird.

Cabkid I mag das nicht, weil die Bücher ja schon mal jemand im Gebrauch hatte. Cabkid II hat ein weniger ausgeprägtes Hygienebewusstsein. Egal. Ich unterstütze die Lesefreude der Jungs ausdrücklich, auch wenn ich dafür immer tüchtig zum Thalia latschen muss.

Wie geschrieben, habe ich große Freude an der Kiste und den alten Büchern, die man bisweilen in der beschriebenen Kiste findet. Neulich dieses:


Das Buch nahm ich gerne mit, wegen der mir bis dahin unbekannten Geschichte.

Viel schöner wurde der Fund aber durch die Postkarte, die sich zwischen den Seiten befand:







Ich liebe diese Karte, sie läßt mich träumen. Mein neues Lieblingslesezeichen.

Wer war wohl Lydia und ich welchem Verhältnis stand sie zu Harry? So viel Phantasie, so viele Möglichkeiten, mein Herz so melancholisch.

... zuviel Regen sowieso. Aber die Stille ist wunderbar... Ich will sofort da hin!



... link (5 Kommentare)   ... comment