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Montag, 7. März 2011
Kameradschaft kann man nicht kaufen...
hieß es früher beim Bund. Man muss sie sich verdienen und an dieser Aussage gibt es grundsätzlich nix zu meckern.


Aber immer wenn Du denkst, es geht nicht blöder, kommt der Gegenbeweis.

Ich finde das sehr, sehr, sehr verwunderlich und frage mich tatsächlich:


Quo vadis Deutschland?


Wir demonstrieren auf eine neue Art und helfen so unseren Soldatinnen und Soldaten. Wir zeigen damit, dass wir hinter zu Guttenberg stehen und handeln wie er. KTzG hat über 30.000 Euro gespenden. Das schaffen wir gemeinsam auch und demonstrieren mit dem Überweisungsbetreff "Guttenberg".
Seite: ‎ 2.342 Personen gefällt das.



Ich weiß gar nicht, ob ich darüber verstört sein soll, dass 2.342 Personen dieser Müll gefällt, dass hier, ähnlich wie bei Guttenbergs Abtrittsrede, wieder Leid einzelner Menschen instrumentalisiert wird, oder aber, dass nach Aussage der Seitenbetreiber bereits 4.300,-€ gespendet wurden.

So oder so, es bekommt immer bizarrere Züge und wenn sich irgendjemand mal wieder fragt, wie es dazu kommen konnte, damals, dann ...

Ach, Ihr dummen Guttenberggroupies, Ihr Gefällt-mir-Button-Pusher, Ignoranten, Lämmer, Lemminge, Nachfolger, Nichtdenker, Schafe, Nichtversteher, Verführbaren, Schwachen, Karakterlosen, Gedankenkonsumenten, Blödiane, narrow minded scum bags und Mitläufer, sucht euch einen, der lesen kann und der sollt euch dieses Buch vorlesen:


Einzig in der Masse, diesem von „Affekten“ geleiteten Gebilde verliert der Mensch seine Furcht vor der Berührung, kann es zu einem Zustand der „Entladung“ kommen, zu dem Moment, an dem alle „ihre Verschiedenheiten loswerden und sich als gleiche fühlen“. Der Verlust jeder Individualität wird dabei als befreiender Akt betrachtet, da der Einzelne nicht mehr alleine der chaotischen Welt gegenüber steht. Jetzt, da sich alle gleich fühlen, ist die Furcht vor dem Fremden innerhalb der Masse zwar aufgehoben, doch das Andersartige der Welt da draußen wird der Masse umso deutlicher bewusst. Das Andersartige gefährdet das „Überleben“ der Masse, da es Alternativen zu dem Zustand der Gleichheit aufzeigt. Und so ist die auffälligste Eigenschaft einer Masse die „Zerstörungssucht“. Um ihr eigenes Überleben zu sichern, will sie das Andere vernichten.




Ich werde dann das Andersartige sein, schon aus Prinzip.

Rein persönlich würde mich aber interessieren, ob die Individualisierungstendenzen der letzten Dekaden eine Sehnsucht nach Gemeinschaft, nach einer integrierenden Persönlichkeit nachgerade heraufbeschworen hat?

Denn das ist die einzig wichtige Frage in diesem Zusammenhang und es beruhigt mich, zu wissen, dass schlauere Leute als ich es bin, ähnliches fragen.

Erst neulich stellte Ines Pohl in einer Talk Show die Frage: Was treibt die Menschen zu solchen Willensbekundungen, wie sie bei Facebook zu lesen sind?

Tja. Wenn es selbst die Ines nicht weiß, dann vielleicht SIE?



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Hicham
Hydros Aussage ist ja wirklich passend.

Auf Milosevic, Baschir oder auch Lambsdorff ebenso, um nur ein paar wenige zu nennen.

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Oha, Herr Pathologe, das tanzen wir aber wieder auf obladendünnem Eis. Kann es einen solch großen Topf überhaupt geben, in den Sie da den Adligen reinwerfen? ;-)

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Jetzt ist mir schlecht. Nicht wegen Ihnen, Herr Cabman, sondern wegen dieser F+++book-Kommentare. Mensch, da werden Ermittlungen geführt gegen Herrn von und zu Content-Klau - wie peinlich ist das denn, bitte, das peinlich zu finden?
Die wollen wohl alle einen Kaiser haben hierzulande. Und entsprechende Gesetze gegen Majestätsbeleidigung gleich mit. Damit niemand mehr pöhse sein darf mit Herrn KT (Kaiser von Teutschland).

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ja, aber neben hicham hydro sind auch dani arjen thuro, ulrike lehmann, marina kreklau, siegfried zabel, tino hübsch, maria stegmüller, karsten fritzsche und tanja kohlmann veritable anwärterInnen für den politischen darwin-award.
wenn es also leute gäbe, die die hier genannten als komplettverwirrte bezeichneten - die könnte ich glatt verstehen!

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Ich hoffe nur, erwähnte Komplerrverwirrte stellen eine Minderheit dar.

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@ Fr. Mifasola: Da bin ich aber beruhigt, dass ich es nicht bin, der bei Ihnen unwohlsein auslöst, Frau Mifasola. Aber echt. Und ja, es ist tatsächlich beängstigend, wie weit manche einer sich in totalitäre Strukturen wünscht.

@Hr. Vert: Sie Schlingel und Konjunktivreiter;-) Ich halte die für alle völlig gaga.

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was mich auch nachhaltig irritiert: die duzen ihren theo(s) - nur kinder dürfen den lieben herrgott derartig ankumpeln!

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Verbrüderung auf sozialer Ebene, wir sind alle gleich und ich bin einer wie Du, und wir beide sind Teil eines viel Größeren, wahrscheinlich IKEA. ;-)

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Es gibt eben nicht nur Schwarmintelligenz, sondern auch Schwarmdummheit.

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Das ist auch so. Eines meiner liebsten Bücher in diesem Jahr bisher:



Und wenn man das alles zusammennimmt, kann man festhalten:

Der Schwarm ist nur so intelligent, wie es das zu erreichende Ziel erfordert.

Wieviel Intelligenz braucht Stimmvieh, wenn es seine größte Begeisterung durch streicheln in Form von bunten Bildern royaler Anmutung erfährt? Nicht viel will ich meinen.

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don´t worry. die profile waren ja offenbar nur fake und gekauft. ne ganz normale pr-maßnahme, also fast. ;)

was nicht heißen soll, dass mir zeitweise ganz schwummrig wird von so einem anarchisch-rückwärtsgewandten, antiaufklärerischen proll-mob, der gedankenlos dem obeir-et-mourir-prinzip folgt. kann man die nicht einfach an scientology vermitteln? die wären doch sicher anfällig für so ein eschaton durch regelbefolgung? ;)

canetti ist absolut zeitlos. menschen, die canetti lesen (und verstehen), können keine schlechten menschen sein oder werden. ;)

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Das mit Canetti, also da stimm ich dir absolut zu. ;-)


Leider sind die Blödiane zu arm für Scientology, die nehmen da auch nicht jeden.

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Am Wochenende klickte ich auch mal in dieser Facebook-Fankurve herum und habe immer noch Nackenschmerzen vor lauten ungläubigem Kopfschütteln.

Ich hatte die ganze Zeit dieses Lied im Ohr:

Ein Mensch, ein Ziel, eine Weisung, ein Herz, ein Geist, nur eine Lösung, jaaaa, ein Gott, ein Leitbild (...)

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Usch, Herr Mark, dass Sie eine kleine dunkle Seite (;-)) haben, dass war mir klar. Aber das Sie diese Mucke kennen und das müssen Sie ja, sonst hätten Sie es ja nicht im Ohr gehabt...., also das finde ich... alle Achtung, finde ich das. Und das schreibe ich wertfrei.

Und recht haben Sie, es ist zum Kopfschütteln, fraglich aber bleibt, warum die nun Spenden, um ihre Verbundenheit mit dem Lügenbaron auszudrücken. Mir erschliesst sich das alles nicht. Echt nicht.

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Naja,
in dem Punker-, Waver- und Gruftieschuppen, den ich in den 80ern frequentierte, lief dieses Lied durchaus nicht selten, und ich war nicht der einzige, den es zunächst etwas, nunja, irritierte. Ich habe mich dann aus Interesse etwas schlauer gemacht über Laibach und das NSK-Künstlerkollektiv in Ljubliana und war einerseits sehr fasziniert, andererseits lag für mich da schon ab 1987 irgendwas in der Luft, eine Vorahnung von Aufruhr, Gewalt und Bürgerkrieg, und im Nachhinein hat diese Nummer etwas prophetisches im Hinblick auf die Geburt der slowenischen Nation wenige Jahre später.

Was ich damit sagen will: Vielleicht werden wir auch erst in ein paar Jahren klarer sehen, welche Zäsur dieses Internet-Phänomen der Gutti-Groupies für unser Gemeinwesen bedeutet.

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