Samstag, 3. Januar 2009
Hinten, im antikapitalistischen Konsumviertel,
sieht es in den Läden so aus:



Man ist auch schon zwei Schritte weiter. Die Mode zur Krise ist bereits erhältlich. Habe mir überlegt, diese Jacke für meinen Chef zu kaufen. Dann braucht er keine E-Mails mehr mit gleichlautendem Auftrag zu schreiben, was ja auch wieder ne Effizienzsteigerung wäre. Dann fand ich aber, ich verdiene zu wenig für solche Spielereien.



Wenn das hier wirklich Mode wird, ärgere ich mich. Ich hatte mal na ganze Clogssammlung. In Schweden sind die nämlich schon immer IN. Meinen Sie, dass setzt sich durch?


Egal. Dann flüchtest du mit deiner charmanten Begleitung vor dem Regen ins Auto und dort, völlig durchgefroren sagt diese:

"Da haben wir ja wieder ganz viel bekommen, was wir gar nicht wollten."

Du lachst. Und denkst: Das könnte auch eine schöne Definition des Lebens sein und startest den Wagen.

Zuhause dann schaut ihr euch an, was ihr da eigentlich kauftet. Ihr lacht und denkt: Was ein Quatsch. Braucht kein Mensch und ist nur Ausdruck, dass ihr zuviel Kohle habt.

Solche Kniestrümpfe?



So ein Kinder T-Shirt?



Nicht soviel denken. Einfach machen. Tat keinem weh, machte uns Spaß, wir haben die schöne Gewißheit, etwas für die lahmende Wirtschaft getan zu haben und wenn ich am Montag auf dem Weg in die Schweiz abstürze, dann habe ich wenigstens schonmal gelacht in 2009. Danke!


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Montag, 15. September 2008
on a rainy sunday afternoon
Schon früh skandierten die Bewohner der Flora, worum es beim Bloggen wirklich geht. Kann mir jemand das Wort "transphob" erklären? Danke.



Ein Lokal, 3 MACs. Wir sind Jung, total Hip, tragen Markenklamotten für mehrere hundert Euro und verachten das Establishment. So, so:




Hinterhöfe in der Schanze laden nicht nur zum Träumen ein, lassen Phantasien blühen.



Nein, sie geben auch Raum für die gepflegte Eitelkeit.



Wir haben zwar kein Geld für die Elbphilharmonie,


aber schon 5 Baukräne


Das einzige Haus, in dem ich wohnen wollen würde, stünde es nicht da, wo es steht.


Grey sky over cold town. Alles wirkt bemüht und dabei wenig inspiriert.


Hypnotisierende Fassade, während


an diese ein Warnschild für Epileptiker angebracht werden sollte. Längeres Draufschauen verursacht Kopschmerzen, oder Schlimmeres.


In Gedenken an die kurz aufblitzende Assoziation zu Leni Riefenstahls Lichtdom.


Ich weiß nicht, ob es an den fehlenden Menschen gelegen hat, am miesen Wetter, oder was-weiß-ich. Uns wurde nicht warm, alles wirkt künstlich, jeder Baum hat seinen ihm zugewiesenen Platz. Ein schönes Arrangement, entwurfen am Zeichenbrett, bei dessen Betrachtung wir uns fragten, ob auch an die Menschen gedacht wurde, die hier wohnen sollen? Es hat keinen Flair, dieses neue Wohnen am Wasser, dass ja nicht billig ist und so hoch im Kurs steht. Bei wem bloß? Wer tut sich diese Wüste aus Stahl und Beton an?

Ich wage eine vorsichtige Prognose und behaupte: In 30 Jahren wird dieses Projekt eine städtebauliche Sünde genannt.


Ich huschte dann schnell hier drunter, einen Kaffee in der Hand und ein Lachen erhaschend. Beides wärmte und dann ging es zurück in den Altbau, da wo die Türen klemmen und die Dielen knarren, alles nicht perfekt, gerade so wie wir und so soll es bleiben. Amen.


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