Dienstag, 6. März 2007
Konstipationen wären ungünstig
Zum Nutzen und Behagen gieße ich heute nun wieder Sprudelndes in Wortform. Gemach, gemach, denn auch Persönliches soll Eingang finden in Stunden ausklingender Zeiten. Daher heute und einmalig, aus der nie wieder auftauchenden Rubrik Cabmans leckerschmecker Lieblingsrezepte zum Nachkochen, das hier:
Halten Sie bitte bereit, ein Kastrull, was Schwedisch ist und auch ein Topf sein kann, einen Schaumschläger, der mehr hält als er verspricht und einen Messbecher. Und nun soll es auch schon gleich losgehen, denn Zeit haben wir ja selten.
Man nehme, Frau im Manne auch, Frau sowieso, mittels Messbecher Wasser nach Maß, 250 ml sollten dem Vorhaben genügen und gieße diese in den dafür gedachten Topf. Sollte es aus Versehen ein anderer Topf sein, ist dies nicht weiter schlimm, solange man sich daran erinnert, dass der mit dem Wasser drin noch im Schrank steht. Man stelle nun befüllten Topf auf die Herdplatte und unter zuführen von Hitze, rühre man die superbe Tütensuppe ein. Das ist lecker und leicht und so superb, dass ich gleich vergessen habe wie superb. Das war ja ne astreine Hinführung zu Nachfolgendem:
So. Beschäftigen wir uns heute nun mit Verdauung. Zu verdauen gibt es viel: Vor-, Rück,- Zu und manchmal auch Umschläge. Man denke bloß an solche, die so schöne Absendernamen tragen wie: Kreiswehrersatzamt, Zentrales Verkehrsregister Flensburg, Finanzamt oder Polizeidienststelle Hamburg Fuhlsbüttel. Alles so Leute, von denen man nicht so gern Post bekommt, bedeutet dies doch meist nur Arbeit. Damit wäre bewiesen, Verdauung ist auch Arbeit, so und so und irgendwie ist das ganze Leben doch ein Verdauungsprozess. Diese These zu unterstreichen, mühe ich mich auch nicht, noch einen anderen Vergleich zu Rate zu ziehen, nämlich den der Transformation. Verdauung ist nämlich auch Veränderung, meist des zu verdauenden Objektes und manchmal auch des Verdauenden und endet in glücklichen Fällen mit der Ausscheidung. In weniger glücklichen Fällen, kann es zur Verstopfung kommen. Ein schönes Beispiel, für eine gestörte Lebensperistaltik, wäre 35 Semester irgendeines Studienganges, aber bestimmt bei Soziologie. Um also am Leben dran zu bleiben: Wir alle verändern uns, alle und so ganz nebenbei habe ich mal lockerflockig denn Sinn des Lebens erklärt: Erfolgreiches Ausscheiden, wenn möglich und je nach Sachlage, ohne beschwerliche Verstopfungen.
Und wie ich wieder auf so etwas komme? Na ganz einfach, ich bin im Scho Schonenland und zwar im Gästehaus, aber nicht allein, alle Bäume sind da und zwei Schweden. Und auch die scheiden aus, auf Sicht bestimmt und nach dem Essen sicher. Und was soll ich sagen? Die benutzen die WC-Bürste nicht. Das wäre ja so, als würden wir unsere Toten liegenlassen, was sehr unangenehm wäre, anschaulich und gewiss auch olfaktorisch und wir würden uns sicherlich fragen: Was soll der Scheiss? Also ich tat es, ich bin ja sehr reinlich, ein Kater eben, ich wasche mir sogar die Hände. Ich weiß halt nur nicht, wie man denen erklären soll, sie mögen doch bitte hinter sich reine machen? Kann man hingehen und sagen: Ey, benutze doch bitte die Klobürste und tu mir den Gefallen und wasch dir die Hände?
Wie dem auch sei, im Sinne der Beschreibung, gehe ich jetzt noch ein bisschen verdauen. Ab morgen dann in Hamburg und auf dieses Stück Leben freue ich mich gewaltig. So. Das war es für heute und vielleicht sollten wir dem Leben als Prozess mehr huldigen und rufe daher allen ein freudiges: „Gutes Ausscheiden!“ zu.


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