Samstag, 9. Juni 2007
Diese Tage, eine Erkenntnis
Suchen Sie in allem und jedem das Lächerliche, und Sie werden es finden.

Jules Renard, 1890



Ein Wahlspruch, den ich oft beherzige, und ein Wahlspruch, der das Leben ein wenig einfacher macht.
Und dann kommen so Tage wie heute, wo du deine Mama besuchst, von ihrer Güte und Wärme gefangen wirst und du dich vielleicht fragst, warum du in den letzten Jahren so viel von möglicher gemeinsamer Zeit weggeworfen hast. Du gehst mit ihr in den Baumarkt und ihr kindisches Getue ist dir plötzlich nicht mehr peinlich.

Dann stehst du vielleicht mit ihr im Garten, sie zeigt dir voll stolz all die Pflanzen, gepflanzt zu einer Zeit, in der du nicht mit ihr gesprochen hast und du erkennst sie nicht wieder.
Sie hat sich verändert, du sowieso und gemeinsam bewegt ihr euch aufeinander zu.
Deine Härte ist nicht mehr ganz ausgeprägt, du bist nachsichtiger. Mama lässt dich in Ruhe, stellt dein Tun nicht mehr in Frage. Ab und an blitzt es noch durch, dann fängt sie an, dich zu verplanen, gesteht dir kein eigenes Leben zu. Doch im Gegensatz zu früher, bleibst du gelassen, wirst nicht böse.

"Ja", antwortest du ihr, "es gefällt mir sehr gut. Ein schöner Platz, läd zum Träumen ein."
"Du bist jederzeit willkommen. Du kannst auch hier schlafen."

An dieser Stelle umspült dich dieses Gefühl von Sicherheit, da liegt er, der Hafen, der dich nach wöchentlicher Sturmfahrt einlaufen ließe, so wie du bist. Manchmal ist eben nichts Lächerliches zu finden.
Ich sage Danke, Mama.




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