Dienstag, 18. März 2008
Cordula wird nur heiß, wenn ich sie abfülle
Uff. Gott und die Welt soll ja Wellness machen. Jut. Da es oft bei meinem Erscheinen raunt: Oh Gott, du schon wieder, fühle ich mich auch direkt angesprochen. Und natürlich, weil meine Physiotherapeutin meint, die Grundspannung der Muskeln wäre zu hoch und ich sollte, so zum Ausgleich, mal Wellness machen.

Damit wäre dann auch schon die Problemstellung geschildert, denn wie macht man eigentlich Wellness?

Während meiner dazu unternommenen und ausufernden Zehnminuten Internetrecherche, erkannte ich schnell, dass meine bisherige Lebensauffassung nicht funktioniert und auch gar nicht funktionieren kann. Auf wellness.de wurde ich nicht nur schlau, sondern auch fündig, denn mir und damit bestimmt auch Ihnen, fehlt der

Rechtsdrehende Wellness Obeliske(…) zum Schutz in Haus, Wohnung, Hotel und Unternehmen mit der ORIGINAL NATURSTEIGER BIOENERGIE-TECHNOLOGIE zum Wohlfühlen.

Und nicht nur der, will ich meinen.

Tausend schöne Produkte kann man kaufen und alles ist total bioenergetisch und alles sehr förderlich für die „Gesundheit“, denn mehr wird mit dem Begriff Wellness eigentlich gar nicht gemeint, wenn auch der Ansatz der Ganzheitlichkeit berücksichtigt werden muss.

Dieser will ich im Gro auch nicht widersprechen, sondern viel mehr zustimmen, entspricht es doch meiner Sicht des Universums – alles ist mit allem verwoben - und weil gerade alles mehr oder minder in direktem Zusammenhang gesehen werden muss, sollte es auch noch Wellness-Schuhcreme geben, denn der reinigende Effekt des Schuheputzens, stellt sich auch in meiner Seele ein, habe ich doch immer die tiefe Befriedigung, etwas Sinnvolles und direkt Erlebtes getan zu haben. Beim Rasenmähen übrigens auch.

Wenn man es ganz genau nimmt, läuft sowieso alles darauf hinaus, einen Ausgleich, einen Gleichklang zu finden. Mihaly Csikszentmihalyis Flow-Theorie ist dabei nicht nur mein Liebling, sondern erklärend ohnegleichen:
Wie durch die von mir improvisierte Darstellung deutlich werden soll, müssen Fähigkeit und Anforderungen in einem bestimmten Rahmen übereinstimmen; dann bewegt sich betreffende Person im Flow und die Leistung erfolgt, ohne das dies als anstrengend empfunden wird. Sollte die Person, wie durch den grünen Pfeil dargestellt, vielleicht unterfordert sein, wird sie bestenfalls kündigen, im schlechtesten Fall Dummheiten machen.

Das Spannende ist allerdings, dass man dieses Flow-Modell auch auf Beziehungen anwenden kann. Ersetzen Sie Anforderungen und Fähigkeit mit Geben und Nehmen und knallen Sie davor ein Merkmal wie Liebe, Verständnis, Vertrauen, oder, oder, oder und sehr schnell ist eine Analyse zur Hand.
Galant und einfach ist zu erkennen, die Glückseligkeit liegt im Ausgleich und Gleichklang. An dieser Stelle nicht zu vergessen, das all dies auch eine Perspektive braucht. Alles braucht Perspektiven, denn diese ist Motivation. Unternehmensanteile an der Börse z.B. werden nach Zukunftserwartungen bewertet, nicht nach Status Quo. Auch und gerade eine Beziehung, eine gemeinsame Zukunft Zweier, braucht ein Perspektive. Solange die Vorstellung darüber im Gleichklang ist und auch alle anderen „Geben und Nehmen-Faktoren“ sich auf einem stabilen Level und ausgleichend einpendeln, solange hat man das beste Wellness-Programm ever.

Meine Überzeugung ist, der Mensch braucht eine sinnstiftende Aufgabe, die er als solche auch wahrnimmt, glückliche Beziehungen (Liebe, Familie, Freundschaften), in der Geben und Nehmen sich ausgleichen, ein bisschen Sport und ausreichend Schlaf und fertig ist das existenzielle Wellness-Programm. Alles andere Drumherum ist Pippifax mit anfassen und Geldschneiderei, oder glaubt jemand wirklich, dass durch Wellness-Tee trinken Mobbing verhindert wird? Dass Fremdgehen in der Beziehung durch bioenergetischen, Bettbezug unterbunden wird? Ich nicht! Aber ich bin sicher, dass es genau solche Dinge sind, die uns aus der Bahn werfen und letztendlich damit unsere Wellness reduzieren.

Und weil mein körperlicher Flow gerade etwas eingeschränkt ist und mit ihm mein geistiger, denn auch diese Verbindung strebt nach Ausgleich und weil die Überschrift einen Sinn ergeben muss, bin ich zum Wellness-Fachgeschäft gehumpelt, oder wie wir in Hamburg sagen: zu Budni.

Ich habe mir sozusagen die Wellness ins Haus geholt. Ihr Name ist Cordula und sie ist eine unverbrauchte deutsche Schönheit, nicht ganz billig, aber sie ist ihr Geld wert. Gern schmiege ich mich an sie, vernehm ihr zufriedenes Glucksen, wenn ich sie sanft in die Hand nehme und walke. Wenn sie so richtig heiß ist, dann gefällt sie mir am besten und es ist überflüssig zu erwähnen, dass wir den meisten Spaß im Bett haben. Cordula und ich, das ist ne ziemlich entspannende Kiste.


Laszive Cordula auf Leder


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