Donnerstag, 11. Juni 2009
Ich und die anderen Bratwürste auf dem Dach - danach: Sex versprochen

Beste bloggende Mitmenschen, die ihr euch bisweilen hierher verirrt, ich weiß ja nicht ob Ihr es bereits wusstet, aber wir haben Juni und ich war auf dem Amt und zwar vorgestern. Vorab möchte ich Worte der Entschuldigung ins Netz depeschieren, denn leider war mir nicht die Möglichkeit gegeben, ein Bild der dortigen WC´s zu machen und das, wo doch gerade WC´s so unumstößliche Visitenkarten sind, nicht?

Es gibt bekanntermaßen zu kurz geratene (dafür aber leicht übergewichtige) Menschen, die fehlendes Gardemaß mittels ebenso zu kurzer Hose zu kaschieren versuchen, die mögen Berlin nicht so. Ich schon. Und das liegt nicht nur darin begründet, dass die werte Frau Bona und der Herr Büffel dort siedeln und das mit dem Amt ging so:



Einmal im Jahr gibt es ein come together der Branche, welches immer in unterschiedlichen Städten unserer bunten Republik stattfindet. Das eigentliche Hochlicht ist dabei die Abendveranstaltung am Tag davor, ja, man könnte direkt schreiben, dass diese Konferenz tags darauf nur Legitimierung ist. Sieht ja auch doof aus, wenn im Outlook steht: 19.00 Uhr, Saufen, Berlin. Wobei, im Sinne der neuen Ehrlichkeit?

So. Schon beim Einchecken in der goldenen Herberge überreicht man dem Dicken und mir ein nettes Schreiben, in dem wir angewiesen wurden, unsere Ausweise mitzunehmen, denn man lässt ja nicht jeden in den International Club des Auswärtigen Amtes, nicht? Nun raten Sie mal, wer seinen Ausweis nicht dabei hatte, als wir in der prognostizierten Schlange anstanden, um Einlass zu finden. Richtig! Die Holländer. Kennt man ja.

In benannten Schreiben wurde auch darauf hingewiesen, dass es nur einen Fahrstuhl gäbe, was zu Wartzeiten führen könnte, weswegen man auch die Treppe erwähnte.

Juti, sachte ich zum Dicken und zum Chefchen, nachdem wir die Kontrolle passierten, nehmen wir halt die Treppe. Was man wohl aber vergaß zu vermerken, war die Tatsache, dass dieser Club sich in der Etage befand, die man gemeinhin als die letzte bezeichnet, nämlich in der letzten, was in diesem Fall die Siebte war.



Aber, ein Mann ein Wort und weil Chefchen manchmal eben auch ein Kindskopf ist, hat er auf jeder Etage den Knopf am Fahrstuhl gedrückt. Das führte zu außerplanmäßigen Verspätungen der Fahstuhlenden und uns zum besten Tisch auf der Terrasse, denn wider Erwarten war das Wetter einfach nur gut und der Blick über die Stadt, hach, was soll´s, der war noch viel guter besser:



Der Name dieses Handarbeitskurses ist auch Programm: Networking. In beschaulicher Atmosphäre und einem Bier lernt man Leute kennen, von denen man sonst eher liest, oder immer nur über die Resultate ihrer Arbeit. Insofern eine gute Sache und nun bleiben Sie mir mit Ihren Vorbehalten weg, niemand macht es anders, es finden sich immer nur sozialverträglicherer Namen dafür.

Was mich aber wirklich angepisst hat, meine lieben Freunde, und das mein ich ernst, war dieses Schwänzevergleichen. Meine Yacht, mein Auto, mein Fahrrad, meine Finka. Es sei ja jedem gegönnt, aber die schamlose Zurschaustellung, die ist ähm….BÄH und PFUI. Ich hielt mich dann auch zurück, was hätte ich beitragen können? Hallo? In der Liga spielen der Dicke und ich noch lange nicht und ich frage mich, ob ich das überhaupt will?

Mag ja sein, dass es Menschen in zu kurzen Hosen gibt, die, in Anbetracht fehlender Alternativen, teure Uhren und so Schnick Schnack thematisieren müssen, aber wissen Sie, solche Uhren besitze ich ebenfalls, doch mehr als die Zeit anzeigen können die nicht und demnach sind sie auch nicht wichtig. Man sollte doch auch einfach seinen Job machen dürfen und nebenher ein bisschen normal bleiben, oder?

Sehen Sie, dass wäre mein Anspruch und ich sehe keinen Grund, warum das nicht funktionieren sollte.

So. Weil das nun eh wieder keinen interessiert, habe ich auch was mit Sex vorbereitet. Schwache Charaktere und solche mit hohen moralischen Werten sollten sich diesen Beitrag aber nicht anschauen. Und sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt. Habe die Ehre!


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