Donnerstag, 7. Juli 2011
Überall Säcke,
die wenigsten davon zu gebrauchen, oder gar originell.


Ganz erstaunlich für mich, ist zu sehen, welch Reibungswärme die Frauen Fußball-WM erzeugt.

Da lamentieren und beklagen wir oft das Bild und die Rolle der Frauen in „rückständigen“ Staaten und schaffen es selber nicht, ein sportliches Großereignis im Rahmen der von uns vereinnahmten humanistisch-liberalen Sicht als das wahrzunehmen was es ist: Spiel, Sport, Spaß.

Klar ist Frauenfußball anders. Männerfußball aber auch. Das liegt schon allein in der Physis der Beteiligten begründet. Eine Bewertung in besser oder schlechter kann demnach nur subjektiv erfolgen, weil objektive Bewertungsmaßstäbe nicht gegeben sind.

Insofern halte ich die meisten kursierenden abwertenden Meinungen zum Thema Frauenfußball-WM für chauvinistisches Geseier, die einen Blick tief ins Selbstverständnis des Meinenden geben. Es lebt sich halt bequem hinterm geistigen Lattenzaun.

Groß ist, wer anderen Platz zum Wachsen lassen kann, ohne sich dabei aufzugeben. Wer hiermit als Mann in seinem Rollenverständnis der Geschlechter ein Problem hat, wird mit Hinblick auf die mittelfristig anzunehmende demographische Entwicklung sein Wunder erleben.

Welch bizarre Auswüchse die Diskussion haben kann, wurde in der pseudo-knall-hart-diskutier-Show vom Plasberg deutlich, die den schönen Titel trug:

Das verordnete Sommermärchen - müssen jetzt alle Frauenfußball gut finden?


Allein die Frage ist der Hohn und zeigt welche perverse Züge Mediengewalt haben kann. Denn wer, wenn nicht die Medien, hätte die Kraft zur Manipulation und damit das Vermögen, ein Sommermärchen zu verordnen? Was für eine erbärmliche Pseudodiskussion über ein Thema, welches gar nicht existent ist.

Wir müssen nicht alle Frauenfußball gut finden und die tausenden Menschen, die ins Stadion strömen, um die Nationalmannschaft zu sehen, haben vielleicht einfach nur Spaß an der Freude und ein anderes Weltbild als eben jene, denen die kritische Distanz zum Thema fehlt. Meist sind dies alte Säcke, was nicht nur eine Frage des Alters ist, eher der Grundhaltung.

Säcke sollten nur praktisch sein, wie der abgebildete, den ich demnächst auch als Teil der Büroausstattung vorschlagen werde, und es bleibt festzuhalten:

Ich habe kein Problem mit meiner Männlichkeit, um Frauenfußball gut zu finden, oder die Handtasche meiner Frau zu tragen, wenn diese dafür zu müde ist. Basta!


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