Donnerstag, 1. November 2012
Worte, nichts als Worte
Seneca: “Nichts bringt uns in größere Übel, als wenn wir uns nach dem Gerede der Leute richten, welche für das beste halten, was allgemeine Zustimmung genießt, die nicht nach Vernunft, sondern nach Beispielen leben.”

Amen.

Und dazu noch eine recht interessante Meldung aus der Süddeutschen vom 04. September, Heuer, sinngemäß:

Da haben also Forscher festgestellt, dass es nur Mitteilungen aus 140 Zeichen bedarf (Warum wohl 140 Zeichen, Sherlock?), um einen Einblick in das Seelenleben des Absenders zu werfen.

Die so gewonnenen Erkenntnisse wären sogar fahndungstauglich.

Man untersuchte 3 Millionen öffentliche Äußerungen (call them Tweeds) von fast 3000 Usern, um Rückschlüsse auf Psychopathien zu ziehen.

Ich zitiere wörtlich:

"Das Ergebnis: Menschen, die in das psychologische Spektrum der dunklen Triade fallen, verraten sich durch Worte, etwa durch eine aufgeregtere Sprache, besonders kräftige Ausdrücke wie << ich hasse>> oder der verstärkte Einsatz von Konjunktionen wie << weil>, << so dass>> oder << da ich>>.

Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung sollen außerdem weniger flüssig tippen und auch Ersatzlaute wie << uh>> oder << um>>in ihren Tweets verwenden."

Aha. Ganz erstaunlich. Da liest man Blogs mit ganz anderen Augen, Emails auch und wundert sich nicht mehr. Auch nicht darüber, dass ich im Rahmen eines Seminars nur 48 Begriffpaare bilden musste, dessen Kombinationen eine Aussage über mich als Person zuließen.


Ist schon merkwürdig, heute sind es die Worte selbst, früher hat man sich nur der Handschrift gewidmet:


Achtung! Alter Eintrag dahinter
Zeiten ändern sich. Muss man nur akzeptieren. Können.


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