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Sonntag, 22. August 2010
Sag mir, was du magst, und ich sage dir, wer du bist
cabman, 19:38h
Flupps.Die letzten Wochen entsprachen fast so etwas wie einer Hochzeitsparade. Dabei war meine eigene nur Initial für die folgenden Ver- mählungen der lieben Verwandten und Bekannten. Neulich erst waren wir zu einem solchen Anlass im Süden der Republik.
Im Süden ist da, wo sie immer den toten Mann ausstellen zum Gemahnen und Erinnern an dessen Leiden und zum Erschrecken von Touristen. Bei all dem Leid, welches da holzschnittsachverständig und bunt lackiert in die Linde geritzt wird, entwickelt unsereins, Atheist und Blumenfreund, leichte Beklemmungen.
Fraglich auch, welchen Spaß eine solche Religion machen kann, die einen immer zuerst mit Tod und Elend konfrontiert, ähnlich den Gesprächen, die mir immer zugemutet werden auf Familienfestivitäten jeglicher Art. Ich will mich nicht über Prostatakrebs unterhalten und ich will auch nicht auf jedem Feldweg diesen toten Mann sehen.In diesem Zusammenhang fällt mir gerade die Studie der TKK ein, der zufolge sich die Verschreibungen von Psychopharmaka in den letzten 10 Jahren in Deutschland verdoppelt hat. Spitzenreiter im bundesweiten Vergleich ist demnach Bayern. Kann man sich ja direkt fragen, ob da irgendein Zusammenhang besteht, also zwischen skulpturalen Elend und dem Bedarf an Prozac und Konsorten.
Anyway. Kommen wir zum Thema.
Also, weil nun viele dieser Feste in kurzen Abständen folgten und man dort mehr oder minder immer dieselben Leute trifft, empfahl es sich, kleidungstechnisch mal zu variieren. Dies ist für Männer im Allgemeinen und für mich im Besonderen ziemlich einfach, denn wir fallen einfach in die Anzüge, die wir haben, womit aber nicht gesacht ist, dass alle Männer eine sichere Kombinationsgabe bezgl. Farben, Schnitt und Stil besitzen. Thema Schuheputzen klammern wir hier ohnehin komplett aus.
Cabwoman dürstete es allerdings nach einem neuen Kleid und weil es ihrer Person schmeicheln sollte, musste es dementsprechend besonders sein. Haben wir dann auch gefunden, in so einem putzeligen kleinen Mini-Laden, wo Frau Designerin noch selber verkauft, irgendwo in Hinterschanzeversteckt.
Ich wollte ihr dieses Kleid schenken, aber sie wollte sich nicht beschenken lassen (auch so ein Grund, warum ich Cabwoman liebe: Sie braucht mich nicht, um ihr Leben zu regeln). Im Gegenteil. Cabwoman hatte sich ausgedacht, mir ein Hemd zu schenken, was dann aber irgendwie alles in Tüttel geriet, denn ich war hocherfreut und daher abgelenkt über diese kostenlose Werbezeitung, der eine kleine CD anhing, die da hieß:
Da fängt dann das heutige Thema an und ich möchte mich auch stehenden Fußes namentlich bei kid 37, Vert und Frau Monolog darüber beschweren, dass keineR darauf hinwies, dass es da eine Nachfolgeregelung von The Knife gibt.
Auf der CD existiert nämlich ein Lied, welches da heißt Keep the streets empty for me, Band: Fever Ray. Dieses Lied ging sehr schnell ins Ohr und erinnerte mich sehr stark an Bekanntes, aber weil diese ganzen Hochzeiten und die Arbeit anstanden, fand ich nicht genügend Zeit, der Sache nachzugehen.
Doch gestern, da habe mich schlau gemacht und siehe da, diese Band ist das Folgeprojekt von Karin, der singenden Schwester der Geschwister Dreijer. Und da war ich natürlich bass baff erleichtert darüber, dass ich mir nicht noch einen Namen merken muss, wo doch mit jeder Hochzeiten die Liste der potentiell zu Erkrankenden immer länger wird und man wird sicherlich von mir erwarten, dass ich weiß, welcher Udo nun mit Blinddarm im Krankenhaus liegt, oder?
Sehen Sie. Alles eine Frage der Speichereffizienz.
Und wenn Sie sich jetzt wundern, wo das Thema, der rote Faden ist, nun:
Gestern habe ich in der Gehirn & Geist, Nr. 9 einen Artikel gelesen, der da titelte:
Sag mir, was du magst, und ich sage dir, wer du bist.
Im Groben ging es darum, wie Vorlieben in bildender Kunst, Musik, Literatur etc. Rückschlüsse auf Charaktereigenschaften zulassen. Interessant war die Aussage, das Bücher über Musik, Philosophie sowie Comics nichts über die kulturelle Offenheit der Besitzer aussagen, wohingegen Kunst- und Lyrikbände, Bücher über Psychologie sowie Nachrichtenmagazine auf einen offenen Charakter schließen lassen. Und wenn man da – wie ich – gleich ein Psychologie-Magazin kauft, ist man bestimmt direkt superoffen – evtuell.
Mir ging es beim Erwerb um die Klassifikationen bezogen auf Musik und die ging so:
Mögen Sie eine der Musikarten, gilt für Sie Eingeschobenes und wundern Sie sich nicht, wenn im nächsten Bewerbungsgespräch nach Ihrer Lieblingsmusik gefragt wird. Ich werde dann Fever Ray antworten und mich fragen, wo der Personaler das wohl verortet. Und Sie?
Auf der letzten Hochzeit jedenfalls, konnten die Menschen alle so ein Lied mitsingen, das ging irgendwie: Wir spielen Cowboy und Indianer bla bla bla
Und gestern, auf der Geburtstagsfeier in der niedersächsischen Provinz, wo es lecker Spanferkel gab, da sangen sie alle den jovialen Gassenhauer: Nix reimt sich auf Uschi....MUSCHI MUSCHI MUSCHI...ist das eigentlich im weitesten Sinne Folk?
Egal. In solchen Fälle denke ich direkt an

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Samstag, 21. August 2010
Mandelblättohen
cabman, 20:02h
Schalumm.
Betrachten wir das Thema Radio, so gilt: Ich mag NDR-Info, oder WDR-Info, oder DLF, oder BFBS. Je nach dem welchen Radioäther die kleine Stummelantenne des Automobiles sacht streift.
Auf jeden Fall und unter keinen Umständen aber, mag ich Radiosender, die mich Dutzen. Ich möchte nicht Gedutzt werden und ich will auch nicht wissen, warum Heiko Sorge, dessen Name auch Programm ist, weil er diesen Dutzsender hört, gerade eben jenen Sender am liebsten einschaltet.
Egal.
Cabwoman indes ist ganz verzückt über Klassik-Radio, was zugegebenermaßen sehr beruhigend wirken kann, besonders, wenn man gerade eben wieder durchs Sendefrequenzgebiet vom Dutzsender fuhr.
Kommen Sie noch mit?
Also: Neulich nun, es war auf dem laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangen Weg von Karlsruhe nach Hause, da stellten sie bei diesem Literaturformat auf NDR folgendes Buch vor:
Ich sachte noch, dass dies aber eine lustige Idee wäre, weil doch so Einkaufzettel tatsächlich Raum zur Spekulation lassen und das es nun alles ein bisschen doof sei, weil ich doch vermeinte, diese Idee gedacht gefühlt gewollt zu haben. Aber, wie es dann so ist, man kann nicht alles haben. Und ich wohne ja auch nicht in Berlin.
Aber.
Ich gehe ja trotzdem Einkaufen. Gestern auch, und was sehen da meine wochenendherbeisehnenden Augen? Einen tollen Einkaufszettel, weil schön groß und leichtleserlich geschrieben.
Nun bin ich ja in der glücklichen Lage, behaupten zu können, dass Cabwoman den einen oder anderen Spleen mit mir teilt. Als dann fanden wir uns also wieder, noch immer an der Einkaufswagenentnahmestation und kamen partout nicht dahinter, was wohl Mandelblättohen sind.
Und warum kaufen Menschen eigentlich Eiswürfel?
Interessant, alles das.
Morgen werde ich den Zettel unter Zuhilfenahme von diesem Buch genauer analysieren.
Wenn Sie zwischenzeitlich so nett wären und das Mandelblättohen-Rätsel lösen könnten? Danke!
PS Frau Lorilo, Sie sehen, es gibt noch andere Menschen, die all den Käse mögen. ;-)
Betrachten wir das Thema Radio, so gilt: Ich mag NDR-Info, oder WDR-Info, oder DLF, oder BFBS. Je nach dem welchen Radioäther die kleine Stummelantenne des Automobiles sacht streift.
Auf jeden Fall und unter keinen Umständen aber, mag ich Radiosender, die mich Dutzen. Ich möchte nicht Gedutzt werden und ich will auch nicht wissen, warum Heiko Sorge, dessen Name auch Programm ist, weil er diesen Dutzsender hört, gerade eben jenen Sender am liebsten einschaltet.
Egal.
Cabwoman indes ist ganz verzückt über Klassik-Radio, was zugegebenermaßen sehr beruhigend wirken kann, besonders, wenn man gerade eben wieder durchs Sendefrequenzgebiet vom Dutzsender fuhr.
Kommen Sie noch mit?
Also: Neulich nun, es war auf dem laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangen Weg von Karlsruhe nach Hause, da stellten sie bei diesem Literaturformat auf NDR folgendes Buch vor:
Ich sachte noch, dass dies aber eine lustige Idee wäre, weil doch so Einkaufzettel tatsächlich Raum zur Spekulation lassen und das es nun alles ein bisschen doof sei, weil ich doch vermeinte, diese Idee gedacht gefühlt gewollt zu haben. Aber, wie es dann so ist, man kann nicht alles haben. Und ich wohne ja auch nicht in Berlin.
Aber.
Ich gehe ja trotzdem Einkaufen. Gestern auch, und was sehen da meine wochenendherbeisehnenden Augen? Einen tollen Einkaufszettel, weil schön groß und leichtleserlich geschrieben.
Nun bin ich ja in der glücklichen Lage, behaupten zu können, dass Cabwoman den einen oder anderen Spleen mit mir teilt. Als dann fanden wir uns also wieder, noch immer an der Einkaufswagenentnahmestation und kamen partout nicht dahinter, was wohl Mandelblättohen sind.
Und warum kaufen Menschen eigentlich Eiswürfel?
Interessant, alles das.
Morgen werde ich den Zettel unter Zuhilfenahme von diesem Buch genauer analysieren.
Wenn Sie zwischenzeitlich so nett wären und das Mandelblättohen-Rätsel lösen könnten? Danke!
PS Frau Lorilo, Sie sehen, es gibt noch andere Menschen, die all den Käse mögen. ;-)

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Freitag, 20. August 2010
Wandelnde LOBOtomie
cabman, 13:39h
In der W&V Ausgabe Nr. 32 gibt es ein Interview von the posterboy of generation upload zu bestaunen.
W&V: Sie sind der Meinung, Social Media und Events seien "eine Art Zwillingsgespräch". Warum?
Lobo: .....Der pompöseste Event ist schließlich nichts wert, wenn die anderen Teilnehmer doof sind. Für soziale Netzwerke gilt dasselbe.
Genau. Und weil Typen wie du da sind, bin ich nicht da.
W&V: Wie lassen sich diese Gemeinsamkeiten fürs Marketing nutzen?
Lobo: Man muss sich ihrer Wechselwirkung bewusst sein. Der Anlass für Kommunikation ist doch das Erleben.(...) Wenn man zu einem angeblichen Sensationskonzert nur zwei maue Twitter-Botschaften findet, wird man schnell misstrauisch.
Das, mein lieber Freund, ist haltbar, wenn die Anzahl der Twitter-Botschaften ein Maß zur Qualitätsbeurteilung wären. Sind sie aber nicht. Ähnlich wie die Anzahl der Kommentare zu Blogeinträgen nichts über deren Qualität aussagt.
Und nur so am Rande, es soll ja Menschen geben, die in ein Konzert gehen, um es zu erleben, für sich, in dem Augenblick. Und dann gibt es Menschen, die Kreditkarteneinkäufe ins Internet stellen.
Erklärender Einschub:
Lobo: Über Blippy wird registriert, was ich wo mit Kreditkarte wie teuer einkaufe. Das kann für andere Verbraucher eine zusätzliche Information sein, die mehr Transparenz in den Markt bringt., oder ein Ausleben der eigenen Geltungssucht darstellen.
W&V: Was meinen Sie, wie lange der Hype um Sie persönlich noch anhält?
Lobo (lacht): Na, für immer! Im Ernst: Was meine eigene Marke angeht, so beherzige ich, was ich auch Unternehmen rate: Ich versuche, interessant zu bleiben. Das kann man zum Beispiel erreichen, indem man beständig Neues produziert. Ich habe gerade einen Roman geschrieben.
Welcher Hype? Und, um interessant zu bleiben, muss man es erstmal sein.
Und wieder Lebenszeit verschenkt.
W&V: Sie sind der Meinung, Social Media und Events seien "eine Art Zwillingsgespräch". Warum?
Lobo: .....Der pompöseste Event ist schließlich nichts wert, wenn die anderen Teilnehmer doof sind. Für soziale Netzwerke gilt dasselbe.
Genau. Und weil Typen wie du da sind, bin ich nicht da.
W&V: Wie lassen sich diese Gemeinsamkeiten fürs Marketing nutzen?
Lobo: Man muss sich ihrer Wechselwirkung bewusst sein. Der Anlass für Kommunikation ist doch das Erleben.(...) Wenn man zu einem angeblichen Sensationskonzert nur zwei maue Twitter-Botschaften findet, wird man schnell misstrauisch.
Das, mein lieber Freund, ist haltbar, wenn die Anzahl der Twitter-Botschaften ein Maß zur Qualitätsbeurteilung wären. Sind sie aber nicht. Ähnlich wie die Anzahl der Kommentare zu Blogeinträgen nichts über deren Qualität aussagt.
Und nur so am Rande, es soll ja Menschen geben, die in ein Konzert gehen, um es zu erleben, für sich, in dem Augenblick. Und dann gibt es Menschen, die Kreditkarteneinkäufe ins Internet stellen.
Erklärender Einschub:
Lobo: Über Blippy wird registriert, was ich wo mit Kreditkarte wie teuer einkaufe. Das kann für andere Verbraucher eine zusätzliche Information sein, die mehr Transparenz in den Markt bringt., oder ein Ausleben der eigenen Geltungssucht darstellen.
W&V: Was meinen Sie, wie lange der Hype um Sie persönlich noch anhält?
Lobo (lacht): Na, für immer! Im Ernst: Was meine eigene Marke angeht, so beherzige ich, was ich auch Unternehmen rate: Ich versuche, interessant zu bleiben. Das kann man zum Beispiel erreichen, indem man beständig Neues produziert. Ich habe gerade einen Roman geschrieben.
Welcher Hype? Und, um interessant zu bleiben, muss man es erstmal sein.
Und wieder Lebenszeit verschenkt.

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