Dienstag, 2. Juni 2009
Blaukäppchen
Beste Blogger, keine Ahnung, was ihr so getrieben habt, an diesem schönen und vor allem längeren Wochenden, ich jedenfalls setzte mir ein albernes blaues Haarnetz auf und ging zur Maloche, wa?

Und das kam so:

Vor drei Wochen, oder so, ging es im Managerterrarium, also in unserem Konferenzraum, hoch her, weil die Krise woanders ist, und wir nicht so liefern können, wie wir gern wollen.


Deswegen drückten der Dicke und ich, machten Stress und irgendwann gab die Gegenseite klein bei. Ein kleiner Punktsieg, den wir mit der Ansage garnierten, auch mitzuhelfen, wenn die Sonderschichten an den Wochenenden gefahren werden. Jut, das war aus der Situation heraus geboren - und ich bereute diese Ansage am Samstag sehr.

Dennoch, ein Mann ein Wort, packte ich die von Püppie mit Liebe, aber vor allem viel Käse gemachten Brote ein und fuhr huxflux zur Wirkstätte.

Schlimmes, so war meine Erwartung, würde man mit uns Schlipsträgern tun. Und anfangs, als ich die total hippen Klamotten anzog, insbesondere diese Schuhe:



fühlte ich mich auch bestätigt.

Aber - mit der kleinen Ausnahme des Lagerfuzzis, der sich auf der Weihnachtsfeier nicht benehmen konnte und eines unserer Mädels vom Innendienst mehr mochte als sie es zulassen wollte, worauf sie sich bei mir versteckte und wir dann tanzten, tanzten, tanzten, tanzten und sie somit zu beschäftigt war, um mit ihm auch nur ansatzweise auf die Freundschaft zu trinken - freuten sich wirklich alle Produktionsmitarbeiter darüber, dass ich mal mitmachte.

Ich freute mich auch, besonders darüber als endlich Feierabend war. Ich habe mich nicht versteckt und bin ganz ehrlich dahin gegangen, wo es weh tut. Es ging nicht darum, dass wir Drehstuhldesperados irgendetwas beweisen wollten. Es sollte ein Zeichen sein und es ist auch so angekommen.

Im Besonderen beeindruckte mich der Kollege, mit dem ich die Station am Band teilte:

Wassili, Russlanddeutscher und Leiharbeiter, der so positiv eingestellt war, soviel über unsere Produkte wußte und so interessiert war, was, wieso, warum , dass ich mich frage, warum wir den nicht fest einstellen?

Naja. Kann ich ja mal anmerken.

Es bleibt festzuhalten: Schöne, aber anstrengende Erfahrung. Umkleideräume riechen immer noch wie zu der Zeit, als ich solche Jobs zum Leben brauchte und ich habe mich nicht blamiert. Als wäre es mein Job, sprach der Produktionsleiter und das will was heißen, denn Erhardt ist eigentlich ein Obernörgelkopp.


... comment

 
Sicher eine gute Erfahrung, so ein Blick zurück in die Gefilde derjenigen, die da die Produktion am Laufen halten. Dass Sie das am Wochenende tun mussten, passt aber nicht zu dem Vorsatz, doch ein wenig kürzer zu treten *tadel*. };-)

... link  

 
Das war, entgegen aller Erwartungen, doch sehr entspannend für den Kopf. Man musste sich gar nicht anstrengen. Nur machen.

... link  

 
Das freut mich. Und dann entspannen Sie auch noch bei einem Nordkracher der Handball-Bundesliga. Sie machen sich };-)
PS: Ich war auch immer Kreisläufer. Und das tat weh, sag ich Ihnen. Nicht psychisch, sondern physisch. Ganz brutaler Spocht, so Handball.

... link  


... comment
 
RESPEKT!!!!!

Solche Chef´s braucht das Land!!!! :-)

... link  

 
Echt lobenswert! DAS bleibt länger im Gedächtnis als irgendwelche Betriebsfeiern oder so und bringt mehr fürs Klima *Daumen hoch!*

... link  

 
Yep. Das glaube ich auch. Und ich weiß nun was es heisst, eine Reinigung durchzuführen. Was für eine Sauerei.

... link  


... comment
 
Blogger in die Produktion! So hieß es doch früher schon. ;-)

... link  

 
heißt das dann jetzt demnächst bramfelder weg?

(mit all seinen problemen;-)

... link  

 
HAHAHA. Sie nun wieder. Man sollte der Produktionsleitung für ihren Mut ein Lob aussprechen.

... link  


... comment
 
Für einen Sommer habe ich auch mal die Gummistiefel und das sexy Häubchen am Band angehabt. Aber der Lärm, die feuchte Wärme und der unangenehme Geruch nach vergorener Milch (Speiseeisproduktion) haben mich schwören lassen, dort nie wieder hin zu müssen. Ist mir gelungen, irgendwie.
Aber zu diesem Anlass hätte auch ich noch mal für einen Tag mit angepackt.

OT - Überall wird man beobachtet, sogar hier beim Kommentieren....

... link  

 
Dat Bild ist ja, ähm... etwas eklig?

Wobei ich das Bild von Ihnen mit Häubchen schon gern mal sehen würde;-)

... link  


... comment
 
Respekt!

SIcher eine gute Erfahrung für alle...

... link  

 
Am allermeisten wohl für Wassili.

... link  


... comment
 
ich hab nur augen fuer die schuhe. klopper!

... link  

 
Die wogen eine Tonne, mit zunehmender Dauer auch zwei.

... link  


... comment
 
keine Ahnung, was ihr so getrieben habt, an diesem schönen und vor allem längeren Wochenden

Gearbeitet. Wie du. Nur ohne blaues Haarnetz.

... link  

 
Also habe ich den most sexy clothes award gewonnen? ;-)

... link  


... comment
 
besorgte frage: wer und wieviele hatten die schuhe vorher an?

... link  

 
Das, Gnädigste, ist eine Frage, die ich mir nicht zu stellen getraute. Alle Klamotten waren von Kollegen, weswegen die Hose zu kurz und das T-Shirt zu eng waren. Die Schuhe rochen auch etwas, aber will denn pingelig sein?

... link  


... comment
 
Produzenten aller Klassen vereinigt euch! Begrüßenswerte Aktion, die das Bild eines Manchen zerstören mag, dass "die da oben" noch niemals richtig gearbeitet hätten. Zumindest von diesen da oben weiß man nun besseres.

PS: Schön Rationalisierungssvorschläge für den Produktionsablauf gesammelt? ;)

... link  


... comment