Samstag, 21. April 2007
Das Erscheinen der Messia S. oder Die Reise des Kühlschrankes geht weiter
Darum geht es.
Herzlichen Dank auch an Herrn Gorilla mit der Bitte um Entschuldigung für die Verspätung;-)


Anderen Orts, zur gleichen Zeit, während stille Apathie Einzug hielt und die versammelten Kühlschränke ihren Gedanken nachhingen, weit draußen vor der Küste Afrikas, wo die Sonne hoch stand und wenig glückvolle Emigrierversuche am Meeresgrund zu Fischfutter mutierten, also eben da, auf einem Schiff, dass da hieß „Sonne des Ostens“, welches aus dem Westen kam, da stand sie, die Messia S..
Sie war jung und schön, eine preisprämierte Augenweide, Tochter deutsche Ingenieurskunst, grazil, elegant, gut gebaut, verlässlich und funktional.
Eine Sünde sei es, sagten die Matrosen an Bord, die ihr oft die Flanken rieben. Nur zu gern hätte sie sich ihnen dann hingegeben, hätte sich ihnen bereitwillig geöffnet und sie in höchste Höhen bugsiert. Doch vorbei war die Zeit dieses tollen Treibens, bevor sie wirklich anfing.
Es war nun schon eine lange Reise und sie hatte sich zwischenzeitlich mit einem Toaster angefreundet. Dieser hieß P-Trus 1000 und war einmal ein recht flottes Modell, doch seit die Schäflein, die ihm anvertraut wurden, allzu oft ihre schwarze Gesinnung auch durch ihr Äußeres Ausdruck verliehen und in Ausnahmefällen auch Brände stiften, war seine Zeit abgelaufen. Er hatte ja gesagt, er fühle sich immer öfter ausgebrannt, etwas überspannt, könne nicht mehr garantieren, jedem die gleiche Sorgfalt und Hingabe schenken zu können, wie es seine Pflicht gewesen wäre. Doch sie hörten nicht auf ihn, sondern schickten ihn in eine Therapie, wo so ca. hundertachtzig anderer alternde Elektros und eben diese so untypisch junge Fahrstuhlkabine zusammengepfercht ihrer ungewissen Zukunft harrten.
Ins gelobte Land solle es gehen, tuschelte der eine oder andere alternde Elektro unter Deck. Und ruhe sollten sie finden, von ihrer Jahre dauernden Tätigkeit, ihren Stütz- und Nützfunktionen für diese Menschheit.
„Meinst du, wir werden es besser haben, da wo sie uns nun hinbringen werden? Meinst du man wird uns aufnehmen und vielleicht ein beschaulicheres Leben ermöglichen?“ fragte P-Trus 1000 und Skepsis klang durch in den Worten.
„Verzage nicht mein lieber P-Trus. Du hast es überwunden, das alte deinige Leben und stehst nun hier, neben mir, mit der Heerschar anderer entrechteter und geknechteter Elektros. Es ist dies schon einer deiner Siege, errungen und verdient durch dein Streben ganz allein. Natürlich wird es nicht das Ende sein, eine Etappe wohl und Beginn neuen Leidens. Doch ich stehe dir zur Seite und werde dein Leid lindern, an kalten und heißen Tagen, wenn Wärme und Schatten ich dir spende.“ Dies waren die Worte der Fahrstuhlkabine, in die Dunkelheit des Laderaums gehaucht, doch all die, an die sie nicht gerichtet waren und doch vernahmen, schöpften Hoffnung auf eine Zukunft ohne Strom und quälender Widerstände. Kein Ohm und Volt sollte es zukünftig mehr geben. Sie summten zufrieden in die Nacht.
Ein Rucken und Stoßen war das Signal, das das Schiff die Kaimauer erreichte und damit auch das gelobte Land. Ruckartig wurde die Ladeluke des Frachters geöffnet und Sonnenlicht fiel ein, schnell und schneller, erbarmungslos jeden Winkel des Frachtraumes ausleuchtend. Ein Menschlein, groß und dunkelhäutig mit scharfen Gesichtszügen, rief einem anderen, der nicht zu sehen war, zu: „Mach schon Johnny, lass den Schrott schnell löschen und auf den Chevy verladen. Dann nichts wie hin zu Mama Jo.
Schrott? Setzte ein Murmeln unter den Elektro ein. Wer war hier Schrott? Das Murmeln wuchs schnell zu einem panischen Geschrei an.
„So beruhigt euch doch.“ sprach Messia S. sanft. „Kein Leid wird euch widerfahren. Vertraut mir, denn ich bin wissend. Mein Vater ist kein geringerer als Prof. Dr. Koch, Ingenieur und begnadeter Techniker.“
Die Elektro glaubten ihr, glaubten ihr nur zu gern, denn es war für sie einfacher, sich der Hoffnung hinzugeben, als der Wahrheit ins Gesicht zu schauen.
Eine Staubwolke, groß, weiß und undurchdringlich, folgte dem Lastwagen, als dieser viel zu schnell durch die vertrocknete Landschaft raste. Er und seine Ladung waren auf dem Weg, hin dort, wo schon zahlreiche andere Elektros ihrem Nichtstun Ausdruck verliehen, indem sie einfach nur herum standen. Würde die Fahrstuhlkabine auch ihnen Hoffnung und Elan bringen können? Wer weiß es - bestimmt Frau Schlüsselkind, der ich diese Geschichte nun anvertrauen möchte.


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Das Vertrauen ehrt mich ja sehr, aber im Schlüsselblog schreien sich schon allerlei Geschichten die Kehle heiser nach Beachtung, und feiner Staub schwebt über dem Schreibstöckchen von Frau Cosmo. Bitte verzeih, dass ich mich unhöflich wegducke, während der Kühlschrank hoffentlich irgendwohin weiterfliegt, wo er besser behandelt wird.

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Dann schicken wir da ganze zu Hansi Kasupke, Hansi Kasupke

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....gute Idee...

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