Samstag, 9. Juni 2007
Diese Tage, eine Erkenntnis
cabman, 23:32h
Suchen Sie in allem und jedem das Lächerliche, und Sie werden es finden.
Ein Wahlspruch, den ich oft beherzige, und ein Wahlspruch, der das Leben ein wenig einfacher macht.
Und dann kommen so Tage wie heute, wo du deine Mama besuchst, von ihrer Güte und Wärme gefangen wirst und du dich vielleicht fragst, warum du in den letzten Jahren so viel von möglicher gemeinsamer Zeit weggeworfen hast. Du gehst mit ihr in den Baumarkt und ihr kindisches Getue ist dir plötzlich nicht mehr peinlich.
Dann stehst du vielleicht mit ihr im Garten, sie zeigt dir voll stolz all die Pflanzen, gepflanzt zu einer Zeit, in der du nicht mit ihr gesprochen hast und du erkennst sie nicht wieder.
Sie hat sich verändert, du sowieso und gemeinsam bewegt ihr euch aufeinander zu.
Deine Härte ist nicht mehr ganz ausgeprägt, du bist nachsichtiger. Mama lässt dich in Ruhe, stellt dein Tun nicht mehr in Frage. Ab und an blitzt es noch durch, dann fängt sie an, dich zu verplanen, gesteht dir kein eigenes Leben zu. Doch im Gegensatz zu früher, bleibst du gelassen, wirst nicht böse.
"Ja", antwortest du ihr, "es gefällt mir sehr gut. Ein schöner Platz, läd zum Träumen ein."
"Du bist jederzeit willkommen. Du kannst auch hier schlafen."
An dieser Stelle umspült dich dieses Gefühl von Sicherheit, da liegt er, der Hafen, der dich nach wöchentlicher Sturmfahrt einlaufen ließe, so wie du bist. Manchmal ist eben nichts Lächerliches zu finden.
Ich sage Danke, Mama.
Jules Renard, 1890
Ein Wahlspruch, den ich oft beherzige, und ein Wahlspruch, der das Leben ein wenig einfacher macht.
Und dann kommen so Tage wie heute, wo du deine Mama besuchst, von ihrer Güte und Wärme gefangen wirst und du dich vielleicht fragst, warum du in den letzten Jahren so viel von möglicher gemeinsamer Zeit weggeworfen hast. Du gehst mit ihr in den Baumarkt und ihr kindisches Getue ist dir plötzlich nicht mehr peinlich.
Dann stehst du vielleicht mit ihr im Garten, sie zeigt dir voll stolz all die Pflanzen, gepflanzt zu einer Zeit, in der du nicht mit ihr gesprochen hast und du erkennst sie nicht wieder.
Sie hat sich verändert, du sowieso und gemeinsam bewegt ihr euch aufeinander zu.
Deine Härte ist nicht mehr ganz ausgeprägt, du bist nachsichtiger. Mama lässt dich in Ruhe, stellt dein Tun nicht mehr in Frage. Ab und an blitzt es noch durch, dann fängt sie an, dich zu verplanen, gesteht dir kein eigenes Leben zu. Doch im Gegensatz zu früher, bleibst du gelassen, wirst nicht böse.
"Ja", antwortest du ihr, "es gefällt mir sehr gut. Ein schöner Platz, läd zum Träumen ein."
"Du bist jederzeit willkommen. Du kannst auch hier schlafen."
An dieser Stelle umspült dich dieses Gefühl von Sicherheit, da liegt er, der Hafen, der dich nach wöchentlicher Sturmfahrt einlaufen ließe, so wie du bist. Manchmal ist eben nichts Lächerliches zu finden.
Ich sage Danke, Mama.
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eria,
Sonntag, 10. Juni 2007, 02:08
schön zu lesen, schöner garten.
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cabman,
Sonntag, 10. Juni 2007, 02:11
Mamas Stolz, gleich nach mir, wie sie mir heute verriet;-)
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eria,
Sonntag, 10. Juni 2007, 13:29
also meine mam ist glaub ich auf ihren garten noch stolzer, als auf mich ;)
http://www.flickr.com/photos/eria/49125511
http://www.flickr.com/photos/eria/49125511
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cabman,
Sonntag, 10. Juni 2007, 13:38
oha, der ist aber nicht zu verachten. Tolles Panorama habt ihr da bestimmt.
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lunally,
Sonntag, 10. Juni 2007, 02:24
Das ist der Garten Deiner Mama? Mein lieber Herr Gesangsverein!
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lunally,
Sonntag, 10. Juni 2007, 02:31
Ich bin da schon sehr neidisch irgendwie, schon wegen dem Pool, seufz. Hat sie denn einen Gärtner oder wie schafft sie das alles?
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cabman,
Sonntag, 10. Juni 2007, 02:34
Der Gärtner ist ihr Lebensabschnittgefährte. Dieser ist frühpensoniert, 60 Jahre jung und seit 16 Jahren dabei.
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lunally,
Sonntag, 10. Juni 2007, 02:41
Oh. Oha. Das ist natürlich schon bedeutend. Und sagt viel über einen Mann aus.
(ich hatte nur Männer, die nicht grillen konnten, es ist tragisch)
(ich hatte nur Männer, die nicht grillen konnten, es ist tragisch)
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cabman,
Sonntag, 10. Juni 2007, 13:43
Ein Mann muß es können. Grillen ist die Aufgabe eines Mannes. Du solltest das als Beziehungstest einführen.
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beetfreeq,
Sonntag, 10. Juni 2007, 02:29
Ja, das ist wirklich ein kleines Paradies - vor allem der Pool wäre bei dem Wetter grad optimal - so im Schatten der Bäume!
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cabman,
Sonntag, 10. Juni 2007, 02:35
Ja, und Saubermachen muß man den auch. War heute meine Aufgabe, habe ich gern getan, mal was Anderes.
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gorillaschnitzel,
Sonntag, 10. Juni 2007, 02:50
Sehr schöner Garten.
Und der Fachmann ist scheint´s im Haus. Die Platten so kerzengerade zu legen, ist sooo einfach nicht. Schlagschnur hin, Schlagschnur her.
Und der Fachmann ist scheint´s im Haus. Die Platten so kerzengerade zu legen, ist sooo einfach nicht. Schlagschnur hin, Schlagschnur her.
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sittichbiene,
Sonntag, 10. Juni 2007, 12:23
Der Garten ist wirklich ein Traum! Beneidenswert.
In ein paar Wochen werde ich nach vielen Monaten wieder meine Eltern besuchen und freue mich sehr darauf, auch auf den Garten und die wunderbare ländliche Gegend.
Meine Mama lässt mich in Ruhe, behandelt mich nicht mehr wie einen ungehorsamen Teenager (der sowieso nichts recht machen konnte), wir verhalten uns wie erwachsene Leute und ich fühle mich nach vielen kämpferischen Jahren so wohl mit Mutter und Vater, daß ich die Abende meistens lieber mit Ihnen als mit alten Freunden verbringen möchte ...
Aber nach ca. 5-6 Tagen stellt es sich wieder ein, dieses Nörgelige, Unzufriedene, auf mich gerichtete Rumgezicke, warum hast du dies nicht so gemacht, ich habs dir doch immer gesagt; was? - du kannst immer noch nicht mit Geld umgehen?; du willst schon wieder den Job wechseln?; dir wurde gekündigt? kann nur deine Schuld sein ... usw. usw.
Wenn dieser Moment beginnt, bleibe ich seit neuestem ruhig, atme tief ein und aus, lächle (in mich hinein) und nehme mit ruhiger Gegenargumentation meiner Mama den Wind aus den Segeln.
Mich beschleicht dann das Gefühl, dass Sie sogar großen Respekt in diesen Momenten vor mir hat ...
Hätte ich vor Jahren so nicht gekonnt.
In ein paar Wochen werde ich nach vielen Monaten wieder meine Eltern besuchen und freue mich sehr darauf, auch auf den Garten und die wunderbare ländliche Gegend.
Meine Mama lässt mich in Ruhe, behandelt mich nicht mehr wie einen ungehorsamen Teenager (der sowieso nichts recht machen konnte), wir verhalten uns wie erwachsene Leute und ich fühle mich nach vielen kämpferischen Jahren so wohl mit Mutter und Vater, daß ich die Abende meistens lieber mit Ihnen als mit alten Freunden verbringen möchte ...
Aber nach ca. 5-6 Tagen stellt es sich wieder ein, dieses Nörgelige, Unzufriedene, auf mich gerichtete Rumgezicke, warum hast du dies nicht so gemacht, ich habs dir doch immer gesagt; was? - du kannst immer noch nicht mit Geld umgehen?; du willst schon wieder den Job wechseln?; dir wurde gekündigt? kann nur deine Schuld sein ... usw. usw.
Wenn dieser Moment beginnt, bleibe ich seit neuestem ruhig, atme tief ein und aus, lächle (in mich hinein) und nehme mit ruhiger Gegenargumentation meiner Mama den Wind aus den Segeln.
Mich beschleicht dann das Gefühl, dass Sie sogar großen Respekt in diesen Momenten vor mir hat ...
Hätte ich vor Jahren so nicht gekonnt.
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cabman,
Sonntag, 10. Juni 2007, 13:45
Wir werden alle älter und erfahrener. Du und ich und unsere Eltern. Schön das es bei dir auch so gut läuft.
@Gorilla: Ja, Grillen kann er nicht, aber handwerklich ist er nicht zu schlagen. Ein ganz pfiffiges Kerlchen.
@Gorilla: Ja, Grillen kann er nicht, aber handwerklich ist er nicht zu schlagen. Ein ganz pfiffiges Kerlchen.
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schluesselkind,
Sonntag, 10. Juni 2007, 12:32
Ein sehr schöner Hafen für den müden SehSeemann. Aber Lächerlichkeit suchen ist Deiner nicht würdig, ist außerdem so einfach und billig. Schönheit suchen ist die anspruchsvollere Aufgabe, man wird aber auch (fast) immer fündig. Aber das weißt Du ja.
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cabman,
Sonntag, 10. Juni 2007, 13:42
Lächerliches schützt manchmal, indem man feststellt, dass die, die meinen sie sind die ganz obertollen Mitmenschen, auch nur Würstchen sind, oder so.
Aber ansonsten haste natürlich recht: Das Schöne und Wahre gilt es zu finden und zu bewahren, so wie unser, ähm, Be-, Freund-, und Bloggerantschaft;-)??
Aber ansonsten haste natürlich recht: Das Schöne und Wahre gilt es zu finden und zu bewahren, so wie unser, ähm, Be-, Freund-, und Bloggerantschaft;-)??
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schluesselkind,
Sonntag, 10. Juni 2007, 13:53
Ja, stimmt, die obertollen Mtmenschen hatte ich ausgeblendet. Die fallen dann natürlich unter das "fast" da oben. ;-) Bloggerfreund- und Komplizenschaft??? :-)
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cabman,
Sonntag, 10. Juni 2007, 14:08
Gefällt mir:
Bloggerfreund- und Komplizenschaft!!! Gefällt mir sehr gut.
So nennen wir es, von jetzt an bis immer da, mag es Kröten regnen und Welten versinken!
Bloggerfreund- und Komplizenschaft!!! Gefällt mir sehr gut.
So nennen wir es, von jetzt an bis immer da, mag es Kröten regnen und Welten versinken!
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kid37,
Sonntag, 10. Juni 2007, 20:58
Ah, dort findet also das übernächste Bloggertreffen statt. Mit Themen-Picknick im Wunderland-Stil.
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ilse.bilse,
Montag, 11. Juni 2007, 20:22
Mit dem Alter kommt die Milde. Beiderseits. Und ja, wenn man mag, kann man alles ins Lächerliche ziehen - und es wirkt, sich selbst weniger wichtig zu nehmen und das, von dem man glaubt, dass es einem angetan wird, auch. Zumindest ein Weilchen.
Schön, der Garten der Mama, und schön, dass es doch noch - oder wieder - geht. Danke für den wunderbaren Text.
Schön, der Garten der Mama, und schön, dass es doch noch - oder wieder - geht. Danke für den wunderbaren Text.
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