Sonntag, 14. Mai 2006
Bloglesung
Für manch einen ist ja die Aussage “fein Essengehen“, wenn sie im selben Satz vorkommt, in dem auch der Begriff “Schweinske“ fällt, unhaltbar? eine Frechheit? Blasphemie? gelogen? Was immer Sie wollen. Sollten Sie aber gar nicht wissen, was das Schweinske ist, tja dann wissen Sie leider nicht, was das Schweinske ist. Das Leben kann manchmal so einfach sein.
Ich sass heute Morgen (stellen Sie sich bitte vor, es wäre noch nicht Sonntag), bei eitlem Sonnenschein vor dem Schweinske, nämlich auf einem deren outdoor-Stühle gleich neben der Ampel direkt am Erdkampsweg und frühstückte vor mich lang hin.
Es war ziemlich voll da und ich saß an einem Vierer ganz für mich allein, als zwei sportliche Damen auf mich zu kamen. Die waren so sportlich, mit ihren adidas Walking-Shirts, Nike Laufschuhen, diesen komischen halblangen Radlerhosen, den Nordic-Walking-Stöcken und dem hochroten Köpfen, dass man erst auf den zweiten Blick sah, dass beide auch ziemlich unsportlich fett waren.
(Bildungsteil: Nordic-Walking ist auch wieder so eine Erfindung. Gibt es im Norden gar nicht heißt dort schlicht Walken, was hierzulande wohl ein wenig profan, farblos und noch viel weniger exotisch wäre. Und Schwedenfeuer gibt es auch nur in Schweden, und immer nur dann, wenn man da etwas verfeuert...)
Natürlich waren die Plätze noch frei, und natürlich durften sie sich setzen, und natürlich ging das in die Hose, oder besser auf, den die gute Frau neben mir, bekleckerte sich mit ihrer “Großen Sause“ und einen Sprachfehler hatte sie auch. Und als sie dann lauthals verkündete, sie würde gern noch einen warmen Apfelstrudel (hier bitte Zungenspitze an die vorderen Schneidezähne, Danke!) essen, musste ich gehen; ich feixte mir sowieso schon die ganze Zeit einen. Passte auch ganz gut, denn ich musste ja zur Bloglesung.
Die habe ich selber organisiert, stand unter dem Motto. B-Blogger united und war auf ganzer Linie ein Erfolg. Es wurden Texte gelesen vom cabman, bufflon, cabman, gorillaschnitzel, cabman, bonafide (hier kamen vorwiegend Bilder zum Vorschein, war aber hervorscheinend), cabman, zampano, cabman, ericpp, wie gesagt, war super.
Mit der Lokalität, oder wie man heute so schön sagt location hatten wir ein bisschen Pech, denn wir bekamen nur die ungepflegte Terrasse meines ansonsten wohlgepflegten Kumpel Magnus, bei dem ich gerade wohne, der eigentlich auch gar nicht mein Kumpel sondern mehr mein Ziehkind ist, denn ich kenn den schon, da war der 13. Sein Projekte: Fahrräder können auch auf Terrassen verrosten und Löwenzahn, eine wichtige Kulturpflanze, die auf keiner gepflasterten Terrasse fehlen darf störten ein wenig den Gesamteindruck und das Ambiente sowieso.
Die Gästeschar war illuster, wenngleich ein wenig mürrisch ob des schlechten Services, denn gereicht wurde nichts, was dann irgendwann allen reichte und den kleinen Herrn Cha Cha Charming-Bär dazu veranlasste, sich protesthalber umzudrehen. Er fand das ganze sowieso irgendwie aufgesetzt,
Am Ende beglückwünschten wir uns noch alle, zu der wirklich gelungenen Vorstellung, versprachen uns, dass zu wiederholen und icke habe mich dann gleich vor Ort in die Sonne gehauen und meine Füße auch und bewunderte den schönen, lokalkolorierten Löwenzahn.


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