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Freitag, 22. Februar 2008
Ich seh da Rot
cabman, 18:36h
Neulich und zwar gestern, im Hotel, zwischen Zähneputzen und dem Stuhlgang, weil sich auf diesem meine lausig-launigen Socken befanden, da fiel mein kurzsichtiger, jedoch milder, weil noch schläfrig, Blick auf den Fernseher. Keine Sorge, es ging nichts kaputt, aber bei irgendeinem Nachrichtensender kündete ein schreiendrotes Laufband (Achtung! Nachfolgend abgebildetes Laufband ist nachempfunden und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit. Die anschließenden Ab- und einfachen Sätze verschieben sich dadurch um 20pix) Folgendes:
Nanu, dachte ich mir, was das wohl sei und war ehrlich enttäuscht davon, dass es sich nur um die schwarze Echauffierung über das Gedankenspiel einer Rot-Rot Koalition in Hessen handelte.
Jeder weiß wohl, dass Betrug im strafrechtlichen Sinne ein Vermögensdelikt ist und Frau Ypsilanti im Wahlkampf niemanden bestohlen hat, oder in einer anderen Art und Weise vermögenswirksam übervorteilte.
Sie hält, wenn sie sich nun tatsächlich zu einer solchen Koalition entschließt, schlichtweg nicht ihr Versprechen, was eine gewisse Charakterlosigkeit bedeuten würde, oder es wurde im Vorwege ganz normal gelogen, was zu genau selben Resümee führen würde und man könnte direkt fragen: Ist die Lüge am Steuerzahler verwerflicher als die am Wahlvolk und sind Wahlkampflügner dann genauso asozial wie Steuerhinterzieher? Egal.
Lächerlich ist allerding zu beobachten, wie nun dieses Politik-Theater losgeht und die CDU sich einen frisch polierten Heiligenschein aufsetzt. Das politische Gedächtnis ist kurz, scheint mir, wie sonst könnte man erklären, dass die Nummer in Kiel schon wieder in Vergessenheit geriet? Alles nun aufzurechnen, ist müßig und jedes Kind weiß:
Wer im Gasthaus sitzt, sollte nicht mit Schnitzeln werfen, er könnte selber von einem Wiener getroffen werden, oder einer Wurst, was sich nicht ausschließen muss. Und wir sehen, es lebt sich generell gefährlich.
Die wahre Traurigkeit ist doch aber, dass es mich nicht die Bohne juckt. Ich bin kein Stück moralisch entsetzt, interessiere mich für diese politischen Possen nur am Rande und grundsätzlich ist mir Politik egal, denn ich habe nicht das Gefühl a.) etwas bewegen zu können und b.) dass es irgendwen in Berlin oder hier in Hamburg interessiert, was ich, der Wähler, eigentlich will. Ich finde mich in keiner der Parteien wieder.
Vor ein paar Monaten habe ich mir mal hier bei mir um die Ecke das Schauspiel „Stadtteilgruppe der SPD tagt“ gegeben. Man hätte auch leicht den Eindruck gewinnen können, der Seniorenstift „Baldige Ruh“ lädt zu Kaffe und Kuchen; das einzige was dort sprudelte, war das Mineralwasser in zittriger Hand.
Ich beklage an dieser Stelle die Profillosigkeit der deutschen Parteien, das Fehlen von Charakteren, ich beklage die Lustlosigkeit deutscher Politiker und die Ignoranz gegenüber dem Wähler, die darin gipfelt, dass sich ein Kurt „Mäcki“ Beck soweit aus dem Fenster lehnt und skandiert, dass es keine Rot-Rote Koalition geben wird. Dies tut er mit einer solchen selbstgefälligen Arroganz, wie man sie sonst nur von Super-A-Bloggern kennt, und in völligem Vergessen, dass genau eine solche Koalition vielleicht Wählerwunsch ist.
Wir werden, und da gebe ich Herrn Jörges recht, vielleicht schon bald erleben, dass sich die Parteienlandschaft weiter zersplittert, es zu allen möglichen und unmöglichen Konstellationen kommen wird, eben so, wie sich auch die Gesellschaft weiter differenziert, wie sich z.B. auch in Unternehmen Projektgruppen bilden, um nur bestimmte Probleme zu lösen.
Was wir derzeit in dieser Republik erleben - dieser Linksrutsch innerhalb der Gesellschaft und damit einhergehend in den Parteien, dass sich sogar eine CDU traditionell Linken Themen annimmt (sich sogar dazu gezwungen sieht sich ihrer anzunehmen) - liegt einzig in der Existenz der Links-Partei begründet.
Ein Gespenst, diese Partei, die keines ist und vor der man nicht Angst haben sollte. Im Gegenteil. Ich plädiere dafür, sie zu wählen.
Sollen sie beweisen, dass sie nicht nur opponieren können, sondern den Mut, den Witz und die Ideen haben, die Regierungsverantwortung zu tragen. Vielleicht werde ich von diese Partei überrascht, viel wahrscheinlicher aber ist, dass sie sich abnutzen wird, gerade so, wie es die Grünen taten.
Nanu, dachte ich mir, was das wohl sei und war ehrlich enttäuscht davon, dass es sich nur um die schwarze Echauffierung über das Gedankenspiel einer Rot-Rot Koalition in Hessen handelte.
Jeder weiß wohl, dass Betrug im strafrechtlichen Sinne ein Vermögensdelikt ist und Frau Ypsilanti im Wahlkampf niemanden bestohlen hat, oder in einer anderen Art und Weise vermögenswirksam übervorteilte.
Sie hält, wenn sie sich nun tatsächlich zu einer solchen Koalition entschließt, schlichtweg nicht ihr Versprechen, was eine gewisse Charakterlosigkeit bedeuten würde, oder es wurde im Vorwege ganz normal gelogen, was zu genau selben Resümee führen würde und man könnte direkt fragen: Ist die Lüge am Steuerzahler verwerflicher als die am Wahlvolk und sind Wahlkampflügner dann genauso asozial wie Steuerhinterzieher? Egal.
Lächerlich ist allerding zu beobachten, wie nun dieses Politik-Theater losgeht und die CDU sich einen frisch polierten Heiligenschein aufsetzt. Das politische Gedächtnis ist kurz, scheint mir, wie sonst könnte man erklären, dass die Nummer in Kiel schon wieder in Vergessenheit geriet? Alles nun aufzurechnen, ist müßig und jedes Kind weiß:
Wer im Gasthaus sitzt, sollte nicht mit Schnitzeln werfen, er könnte selber von einem Wiener getroffen werden, oder einer Wurst, was sich nicht ausschließen muss. Und wir sehen, es lebt sich generell gefährlich.
Die wahre Traurigkeit ist doch aber, dass es mich nicht die Bohne juckt. Ich bin kein Stück moralisch entsetzt, interessiere mich für diese politischen Possen nur am Rande und grundsätzlich ist mir Politik egal, denn ich habe nicht das Gefühl a.) etwas bewegen zu können und b.) dass es irgendwen in Berlin oder hier in Hamburg interessiert, was ich, der Wähler, eigentlich will. Ich finde mich in keiner der Parteien wieder.
Vor ein paar Monaten habe ich mir mal hier bei mir um die Ecke das Schauspiel „Stadtteilgruppe der SPD tagt“ gegeben. Man hätte auch leicht den Eindruck gewinnen können, der Seniorenstift „Baldige Ruh“ lädt zu Kaffe und Kuchen; das einzige was dort sprudelte, war das Mineralwasser in zittriger Hand.
Ich beklage an dieser Stelle die Profillosigkeit der deutschen Parteien, das Fehlen von Charakteren, ich beklage die Lustlosigkeit deutscher Politiker und die Ignoranz gegenüber dem Wähler, die darin gipfelt, dass sich ein Kurt „Mäcki“ Beck soweit aus dem Fenster lehnt und skandiert, dass es keine Rot-Rote Koalition geben wird. Dies tut er mit einer solchen selbstgefälligen Arroganz, wie man sie sonst nur von Super-A-Bloggern kennt, und in völligem Vergessen, dass genau eine solche Koalition vielleicht Wählerwunsch ist.
Wir werden, und da gebe ich Herrn Jörges recht, vielleicht schon bald erleben, dass sich die Parteienlandschaft weiter zersplittert, es zu allen möglichen und unmöglichen Konstellationen kommen wird, eben so, wie sich auch die Gesellschaft weiter differenziert, wie sich z.B. auch in Unternehmen Projektgruppen bilden, um nur bestimmte Probleme zu lösen.
Was wir derzeit in dieser Republik erleben - dieser Linksrutsch innerhalb der Gesellschaft und damit einhergehend in den Parteien, dass sich sogar eine CDU traditionell Linken Themen annimmt (sich sogar dazu gezwungen sieht sich ihrer anzunehmen) - liegt einzig in der Existenz der Links-Partei begründet.
Ein Gespenst, diese Partei, die keines ist und vor der man nicht Angst haben sollte. Im Gegenteil. Ich plädiere dafür, sie zu wählen.
Sollen sie beweisen, dass sie nicht nur opponieren können, sondern den Mut, den Witz und die Ideen haben, die Regierungsverantwortung zu tragen. Vielleicht werde ich von diese Partei überrascht, viel wahrscheinlicher aber ist, dass sie sich abnutzen wird, gerade so, wie es die Grünen taten.
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