Samstag, 5. April 2008
Ein Nachruf
Wie anderswo fallende Tomaten, zerplatzen bisweilen Wünsche, nur nicht so farbenfroh, aber immer ärgerlich.

Und so umhüllt mich der Mantel der Traurigkeit und die salzige Feuchtigkeit saurer Tränen lässt ihn in bitterkalter Nacht des Scheidens gefrieren, mich damit zur Bewegungslosigkeit verdammend.

Still. Still und regungslos stehe ich mit pulsierendem Herz in Gedenken an funkelnde Zeiten, da alles möglich schien und zärtlich ich dich berührte, die Zukunft noch vor uns lag, als gemeinsam wir die Dinge niederschrieben, Form gaben und unseres Tuns erfreuten.

Sie ist vorbei, diese Zeit, und auch wenn es uns immer bewusst war, so verschwendeten wir nie einen Gedanken daran, dass einst uns die Unausweichlichkeit unseres Schicksals einholen würde, denn das war ja erst morgen und erst morgen würden wir alt sein, nicht heute.

So war ich erschrocken, als Kummer an den Pforten des Gedankenpalastes klopfte, jeder Raum ein Salon der wilden Gedanken, der frivolen Ideen, ausgelegt mit den dicksten Teppichen, auf denen es sich vortrefflich gleiten ließ, zu jeder Zeit und über dessen Wellenschlag wir oft auch stolperten.

Nun hast du mich verlassen, lässt den Palast leer zurück. Die Lücke, die es zu schließen gilt, ist groß und vielleicht sollte sie bleiben, als Mahnung an die Vergänglichkeit. Ich höre hinein, doch da ist kein Echo und was ich zu sagen habe verhallt ungehört, unnotiert, denn der, der es für die Ewigkeit festhielt, der warst Du!

Andere werden kommen, wie sie es immer tun. Bitte verzeih mir, doch ich bin zu jung, mich deinem Schicksal ergebend zu verwerfen und in Erinnerung Deiner zu verzagen. Verzeih mir, wenn andere ich berühre und wilde Tänze der Gedanken aufführe, sie fest im Griff behalte. Nie werden sie deiner ebenbürtig sein, denn du warst ein Geschenk, ein treuer Freund, mein Lieblingsbleistift.


Und nun lasst uns ein wenig weinen, bitte.





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