Dienstag, 30. Dezember 2008
Interludium
Mit besonderen Grüßen zum Mädchen aus dem Endzeitthriller: No sleep in Barmbecki:

Attemptäbelt attemptiert werden attemporiere ich attendiert und halte es für attendriertes Attentätum.


Für alle anderen gilt weiterhin:

Bernadette verlor die Bagnolette aus Bagdalin, da war sie hin, auch ihre Trägerin.

ad arma:



Heute mit Bloggern getroffen, die alle unbenannt bleiben. Tragische Botschaft dabei aufgeschnappt:

Der Hype ums Bloggen ist vorbei! Kein Wunder also, dass das nichts mit meiner A-Bloggerkarriere wird. Außerdem fehlen mir auch die Key-Reader, so Menschen, die ganz wichtig sind, will man auch mal ein großer Blogger werden. Habe ich mir schon immer gedacht und habe ich auch nicht, also Key-Reader. Egal, dafür habe ich die besten Leser! Und wegen des anderen: Wieder gilt es, eine Hoffnung zu begraben, aber hey, da bin ich verdammt gut drin. Amen.

PS Danke für die nette Gesellschaft.



So. Gestern abend hinter verschlossenen Türen fast ausgiebig getanzt. Natürlich nicht ohne vorher vom wirklich netten Türsteher ein: „Macht aber bitte die Tür zu, den Nachbarn ist es zu laut.“ mit auf den Weg bekommen zu haben.

Das taten wir sehr gern, denn nur weil wir ab 24.00 Uhr frohlockend Rocken wollten, mussten es ja nicht die Hilde und der Gerd. Nicht? Manchmal kostet es gar nichts, mal lieb zu sein.

Ich bin auch nur hingegangen, weil ich es der Künstlerin versprochen hatte.

Ich meine, man kann doch einer Frau, die meine Aussage:

„Du kannst doch nicht den Weg von der S-Bahn-Station bei der Arschkälte zu Fuß gehen. Ich hole dich ab.“ mit der Ansage:

„Oh, James, ich bin Russin, ich kann das ab. Geh schon mal rein und bestell ein Bier für mich.“ quittiert, also einer solchen Frau muss man doch gehorchen, oder?

Egal. Ich habe gemacht wie mir aufgetragen wurde und huxflux war sie auch schon da und alles wie immer.

Ich steckte ihr Geld und die Zigaretten ein und sie sagte dazu: " Du darfst mich erst einladen, wenn mein Zwanni durch ist. Versprochen?"

"Versprochen."

Und dann hatten wir beide einen netten Abend, den ich gar nicht weiter ausschmücken will, weil es eh keinen interessiert und ich so bestimmt nie A-Blogger werde, geschweige denn jemals einen Opel fahren werde;-)

Daher. Nun. Was Wissen schafft:

Wenn man so unterwegs ist, egal wo, schau ich mir gern die Leute an, mit denen man ja doch irgendwie Zeit und ein Erlebnis teilt. So auch gestern abend.

Wäre ich mit Püppie dagewesen, hätten wir bestimmt wieder gelästert. So musste ich alleine beobachten, denn die Künstlerin wollte nur Tanzen, Tanzen, Tanzen und dann wollte sie auch noch Tanzen und Bier trinken. Ich blieb bei Bio-Brause. Sie wissen schon, ich bin älter und brauch immer länger, um mich von einem Gelage zu erholen.

Also stand ich am Rand des Geschehens, weil man nicht zu allem Tanzen kann, also ich, und beschaute mir die Anwesenden. Es war gestern wirklich voll und neben den üblichen Leidenden, die ihren Weltschmerz mittels Tanz Ausdruck geben, waren auch ganz viele komische Leute da.
Selbst die Künstlerin, die in einer ihren wenigen Tanzpausen sich erschöpft an mich lehnte, wunderte sich.

Ich habe, der einfachheithalber nur die Mädels, mal die Gruppen qualifizert:



Zu No.1

Das ist Barkeeperin Mike. Da legt sie Wert drauf: M I K E!

Komischer Name. Fand ich.

Mike steht exemplarisch für die Mädchen, die ganz hübsch sind, schaut man sie sich von der Seite aus an, auf der sie noch Haupthaar tragen.

Würde sie dann noch Kleider statt Unterhemden ohne BH angezogen haben und vielleicht eine Strumpfhose, die keine Laufmaschen hat, dann würden mich ihre toll geschminkten Augen umhauen. So aber bestellte ich nur Brause.
Mike-Mädchen tanzen hierzu. Finde ich auch gut. Seit Neuestem und frage mich immer, wie Mike-Mädchen das mit diesen Monsterstiefeln hinbekommen....Rätsel allerorten.

Zu No.2

Leicht untersetztes Mädchen, deren Figur sich diametral zu der eines Fotomodell verhält, das aber wenigsten schön mit einem zu kleinem T-Shirt (und immer ist ein Totenkopf drauf, oder was mit St. Pauli, oder beides) betont. Man muss auch Akzente setzen können. So wie damals, als sie immer in der Rutsche stecken blieb.

Diese Mädchen haben eine ausgesprochene Lebenslust, trinken wie die Berserker und sind ganz wunderbar anzuschauen. Ehrlich. Rauh. Robust und unverstellt. Mag ich. Ihre Musik allerdings nicht, denn die Mädels tanzen mir zu wild. Manchmal boxen die mich auch.

Zu No.3

Mädchen Nummer 3 will mal was Verrücktes machen. Sie trägt Verwaltungsfachangestelltenfrisur und Ralph Lauren Polo-Shirt mit Streifen - bauchfrei, denn sie hat die Figur dafür und später auch die Nierenentzündung davon.

Diese Mädchen gibt es immmmmmmmer im Rudel, ganz im Gegensatz zu Mädchen Nummer 2. Und wo diese sich ganz galant mit Becks ins Koma schiessen, brauchen Mädchen Nummer 3 schon einen Prosecco, oder so etwas ähnliches. Sie spielen mit den Männern und wollen eigentlich gar nichts, außer diese zum Horst machen. Ich bin aber James und bleibe es, genauso, wie diese Mädchen mir gestohlen bleiben können, nämlich immer.

Mädchen Nummer 3 habe ich gestern beobachtet. Da waren gefühlte Tausend. Keine Ahnung warum, vielleicht weil der Eintritt nur 3€ kostete. Egal.

Mir fiel auf, dass diese Mädchen gar nicht tanzen können. Die zappeln nur. Da wo Mike-Mädchen und Mädchen Nummer 3 richtig rocken, da hüpfen diese Tanten, das man fast tränenblind wird, vor Lachen.

Und mir fiel weiter auf, dass es richtig spackige Mucke werden muss, damit diese Mädels ausflippen.

So was hier. Finde ich ja gut. Aber nicht so.

Und während ich der Horde wilder Mädchen zuschaute, da fiel mir ein, dass unsere Controllerin, auch ein Highlight menschlicher Existenz, auf der Weihnachtsfeier erzählte, dass sie ihren Job langweilig findet, ihre Beziehung auch und irgendwie das ganze Leben.

Letzte Woche, oder die Woche davor, war sie in Hamburg, weil Deichkind hier einen Auftritt hatten. Wir wollten eigentlich davor einen Kaffee trinken, aber irgendwie(irgendwas ist ja immer) hat das nicht geklappt.

Ich schreibe das auch nur, weil es mich zu der kühnen These veranlasste:

Je langweiliger das Leben, desto spackiger die Musik.

Das ist auch zu belegen, denn es ist berechenbar und zwar mit dem Korrelationskoeffizient. Ich habe das mal vorbereitet:



Dies ist die Berechnung nach Bravais-Pearson und muß wie folgt interpretiert werden:

Stehen 21 Sparkassenangestellte auf der Tanzfläche, spielt der DJ 2 spackige Lieder.... usw.

Wenn man die Gleichung aufgrund der empirisch belegbaren Werte auflöst, erhält man r=0,99 und damit ist ein starker positiver Zusammenhang zwischen Vom-Leben-Gelangweilten und spackiger Musik gegeben. Es sei denn, ich habe mich verrechnet. Das wäre auch egal, denn Glaube muß nicht bewiesen werden. Siehe hierzu auch Religion.

Sollten Sie sich jetzt noch fragen, was das alles soll, kann ich Ihnen auch keine gute Anwort geben. Ich hatte da Lust zu. Außerdem ist nächste Woche der Urlaub vorbei und dann kommt man auch wieder zu nichts.

Sollten Sie sich desweiteren fragen, wer das Fragezeichen ist, dann nur so viel:

Er ist das Mysterium in karierten Hosen, der die Künstlerin anbaggern wollte und der einzige Mittänzer zu dem hier. Sach ich ja, der Mann hatte Geschmack, auch wenn sein Zopfpulli(!!) etwas anderes signalisierte. Egal. Die Tanzfläche war unser,
und das ist der beste Song des Abends gewesen, gleich nach Fire in Cairo.


So Ihr Lieben, die Ihr in diesem Jahr hier immer für Aufmunterung sorgtet und Zuspruch gabt. Ihr, die Ihr tröstliche Mails schriebt und Ihr, mit denen ich gern ein Bier trank. Ihr, die Ihr mich gar nicht kennt und Ihr, die Ihr mich gerne könnt und Ihr Stillen, die Ihr zu scheu oder was auch immer seid.

Ich wünsche Euch das Beste, das Schönste und das, was Ihr Euch selber am meisten wünscht. Auf das neue Jahr, ein neues Glück, eine neue Liebe, eine alte Liebe, auf die Freundschaft und darauf, dass wir uns morgen weiter in die Augen schauen können. Auf Euch!


... link (15 Kommentare)   ... comment