Sonntag, 30. Januar 2011
Das Eierkopfprinzip oder
Wo sind all die Helmuts hin?




Das da oben, dass ist die Gabi, die eigentlich Gabriele heißt und gern von mir gewählt werden würde.

Und weil das so ist, hat die Gabi auf der Rückseite des SPD-Flyers auch Platz bekommen, um sich mir zu erklären.

Da steht dann, dass sie für Altona folgendes bewegen möchte (man achte auf die Semantik: Sie will was bewegen, nix ändern oder erneuern, einfach nur bewegen. Das wird gemütlich, ähnlich dem Bewegungsbad in der Geriatrie.

a.) Berufstätige Eltern - und davon gibt es viele in Altona!- brauchen eine funktionierende Infrastruktur mit Kinderbetreuung, Pflegestützpunkten und einer Arbeitswelt, die dem Rechnung trägt.

b.) Kultur für alle! Kultur nicht nur für einige wenige, sondern für Jung und Alt, Kultur für Menschen gleich welcher Herkunft, für alteingesessene Altonaerinnen und Altonaer ebenso wir für Zugezogene - das muss unser Ziel sein!

c.) Medien, It-, E-Commerce und Kreativsektor prägen mittlerweile den Standort Altona. Dafür müssen die Rahmenbedingungen, auch Balance von Leben und Arbeiten, von Gewerbe und Wohnen vor Ort stimmen.


So. Nun weiß ich nicht wie Sie das sehen, wahrscheinlich anders, aber ich kann mit diesen Allgemeinplätzen rein gar nix anfangen. Was meint sie denn mit Kultur für alle? Es gibt doch schon RTL und das Dschungelcamp?

Wenn man dann verwirrt die Hauptseite des Flyers durchliest, da wo der Olaf Scholz sich und seine SPD präsentiert und dort auf Gehaltvolleres spekulierte, wird man enttäuscht. Die einzig nutzbare, da nachprüfbare Aussage lautet:

Wir schaffen Kita- und Studiengebühren ab. OK!

Solche Aussagen wünsche ich mit viel mehr und diese sind es, liebe SPD, die auch zur Profilschärfer beitragen.

Denn wie schon bei allen letzten Wahlen, tue ich mich sehr schwer, die Partei zu benennen, von der ich mich gut repräsentiert ehe.

Viel mehr ist es wie immer und zwar so wie mit meinen Schuhen:





Sie unterscheiden sich ein bisschen in Form und Stil, was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass es schwarze Halbschuhe sind. Und dann auch noch alle von LLOYD. Es ist also Wurst, welche ich anziehe, der Gesamteindruck ist immer gleich. Ähnlich der Parteienaussagen.

Und so geht es mir mit diesen politischen Menschen: Es gibt sie in zwei Sorten: Partei An- und Abhänger. Erstere stehen im Nieselregen am Parteistand auf dem Winterhudermarktplatz und üben sich in verbaler Akkrobatik, die gleichwohl inhalts- wie farblos beibt und letztere nennen sich Bundetagsabgeordnete, die gern mal die Auswirkungen der Klimakatastrophe direkt vor Ort auf den Malediven begutachten.

Keiner von beiden beeindruckt mich durch Charisma oder besonderes Können. Den letzten aktiven Politiker, der bei mir einen Eindruck hinterlassen hat, das war Friedrich Merz.

Die Frage, die ich mir dabei oft stelle, warum ist das so? Wo sind die großen, coolen Anführer hin, die, die sich klare Worte trauen und dazu stehen, sich daran messen lassen und ggf. Fehler einräumen?

Man lese z.B. in der aktuellen Zeit das Interview mir Helmut Schmidt.

Jut, ich mag diesen Menschen eh. Aber mal ehrlich, ich wünscht mir, es gäbe wieder Typen seines Schlages. Nicht nur in der Politik, nein, auch in der Wirtschaft, doch ich glaube nicht, dass diese geschehen wird.

Man schaue sich z.B. die Vita von der Gabi an. Nicht, das ich was gegen die Gabi hätte, aber es verstärkt sich bei mir der Eindruck, dass wir nach dem Eierkopfprinzip von einer sich selbstbefruchtenden Kaste regiert werden. Insofern lass ich alle Hoffnung fahren.




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