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Samstag, 9. Januar 2010
Strebsamkeitsbeleg und ein Beziehungsratschlag
cabman, 17:00h
Liebe Liebende, ach nee, das war ja die Ouvertüre der Rede für meinen Swinger-Club, kennen Sie doch, oder, so Clubs, in denen Swing getanzt wird?
Also ich kenne zumindest eine charmante junge Frau, die sogar extra nach Stockholm zum Swingen fliegt. Ju, då var jag mycket imponerad att det finns personer som gör det på det sättet. Verkligen!
So, Mutti hat (wie bereits erwähnt) in den Unterlagen gekramt, wegen all der Behördlichkeit und dabei charmanterweise einen Beleg für bereits frühere und an anderer Stelle getroffene Aussagen gefunden, nämlich u.a. meiner Strebsamkeit. Habe ich mich sehr gefreut, darüber, denn so viele Unterlagen sind nicht übrig geblieben von einer, nämlich meiner Jugend. Fotos auch irgendwie nicht.
Jaså, denkt sich der Schwede und ich komme nicht umhin, dieses Zeugnis der Jugend und damit der Vergangenheit hier einzustellen.
Zur Beurteilung selbst möchte ich nur hinzufügen, dass ich nicht weiß, warum meine Klassenkameraden mich zum Sekretär machten und ich aus Berechnung annahm, wegen des Studiums.
Weiterhin bleibt festzuhalten, dass ich damals noch einen Papa hatte, bevor er alkoholbedingt zur Witzfigur verkümmerte und das Papa immer gern die Entschuldigungen für das Fernbleiben von FDJ-Veranstaltungen und schrieb.
Leider hat James im darauffolgenden Schuljahr die Information bekommen, dass er nach der POS nicht auf die EOS wechseln dürfte und somit auch keine Zugangsberechtigung für ein Studium erwerben würde, wodurch seine Leistungen im zweiten Halbjahr dramatisch abfielen. Hatte ich im ersten Halbjahr noch einen Schnitt von 1,7, blieb davon im zweiten Halbjahr gar nichts übrig.
Dafür habe ich Mädchen für mich entdeckt, ging mit Hansen alkoholisiert zur Schule; wir fuhren schwarz Auto, provozierten Schlägereien, provozierten unsere Lehrer, schwänzten, lernten vom Leben und hatten wirklich Spaß, im Schuljahr 88/89.
Soho. Heute Morgen beim Einkauf dann das gefunden:
und mich gefragt, welche Emotion diese Verpackung in mir anstossen soll und was die daraus resultierende Kaufentscheidung ist? Habe ich mich wirklich lange gefragt, und zwar genau so lange, wie die Frau des Herzens brauchte, ihre Milch zu holen, was Sie jetzt nicht wissen können, aber ich, weswegen Sie es immer noch nicht wissen, weil ich es Ihnen nun auch nicht mehr verrate.
Ist das jetzt so eine Art Beziehungsversprechen, nach dem Motto: Wer pumpernickelt, sich bald in Herzensdinge verwickelt? Na dann: Guten Appetit.
Ich wundere mich aber wirklich ein wenig, weil nämlich die Chefin von dem Laden, die ich vorneulich auf dem Kongress traf, mal sagte:
„Der Modernisierungsstau der Männeremanzipation aktiviert mich besonders“
Wie geht denn das jetzt mit soner Verpackung zusammen? Oder ist es nur wie immer: Money talks?
Grüßlichst in Erwartung des Blizzards
Ihr
Also ich kenne zumindest eine charmante junge Frau, die sogar extra nach Stockholm zum Swingen fliegt. Ju, då var jag mycket imponerad att det finns personer som gör det på det sättet. Verkligen!
So, Mutti hat (wie bereits erwähnt) in den Unterlagen gekramt, wegen all der Behördlichkeit und dabei charmanterweise einen Beleg für bereits frühere und an anderer Stelle getroffene Aussagen gefunden, nämlich u.a. meiner Strebsamkeit. Habe ich mich sehr gefreut, darüber, denn so viele Unterlagen sind nicht übrig geblieben von einer, nämlich meiner Jugend. Fotos auch irgendwie nicht.
Jaså, denkt sich der Schwede und ich komme nicht umhin, dieses Zeugnis der Jugend und damit der Vergangenheit hier einzustellen.
Zur Beurteilung selbst möchte ich nur hinzufügen, dass ich nicht weiß, warum meine Klassenkameraden mich zum Sekretär machten und ich aus Berechnung annahm, wegen des Studiums.
Weiterhin bleibt festzuhalten, dass ich damals noch einen Papa hatte, bevor er alkoholbedingt zur Witzfigur verkümmerte und das Papa immer gern die Entschuldigungen für das Fernbleiben von FDJ-Veranstaltungen und schrieb.
Leider hat James im darauffolgenden Schuljahr die Information bekommen, dass er nach der POS nicht auf die EOS wechseln dürfte und somit auch keine Zugangsberechtigung für ein Studium erwerben würde, wodurch seine Leistungen im zweiten Halbjahr dramatisch abfielen. Hatte ich im ersten Halbjahr noch einen Schnitt von 1,7, blieb davon im zweiten Halbjahr gar nichts übrig.
Dafür habe ich Mädchen für mich entdeckt, ging mit Hansen alkoholisiert zur Schule; wir fuhren schwarz Auto, provozierten Schlägereien, provozierten unsere Lehrer, schwänzten, lernten vom Leben und hatten wirklich Spaß, im Schuljahr 88/89.
Soho. Heute Morgen beim Einkauf dann das gefunden:
und mich gefragt, welche Emotion diese Verpackung in mir anstossen soll und was die daraus resultierende Kaufentscheidung ist? Habe ich mich wirklich lange gefragt, und zwar genau so lange, wie die Frau des Herzens brauchte, ihre Milch zu holen, was Sie jetzt nicht wissen können, aber ich, weswegen Sie es immer noch nicht wissen, weil ich es Ihnen nun auch nicht mehr verrate.
Ist das jetzt so eine Art Beziehungsversprechen, nach dem Motto: Wer pumpernickelt, sich bald in Herzensdinge verwickelt? Na dann: Guten Appetit.
Ich wundere mich aber wirklich ein wenig, weil nämlich die Chefin von dem Laden, die ich vorneulich auf dem Kongress traf, mal sagte:
„Der Modernisierungsstau der Männeremanzipation aktiviert mich besonders“
Wie geht denn das jetzt mit soner Verpackung zusammen? Oder ist es nur wie immer: Money talks?
Grüßlichst in Erwartung des Blizzards
Ihr
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Dienstag, 5. Januar 2010
Another world
cabman, 21:15h
Manche Welten will man gar nicht entdecken.
Mein neues Lieblingsschimpfwort ist: Tärä: Schrumpfbeutel
Mein neues Lieblingsschimpfwort ist: Tärä: Schrumpfbeutel
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Montag, 4. Januar 2010
Name drops keep falling in my head
cabman, 19:55h
Schringedingelingpliiiingh. So. Das ist ja mal ne akkurat elfenmäßige Eröffnung und bevor ich gleich noch öffentlicher staune, vorher schnell das:
War ich also gestern bis spät, ach was schreibe ich, bis richtig spät mit der Frau in der Sauna und wunderte mich über all die türkischen Männer da. Besonders über die Dinge, die ich an ihnen nicht sah und ich meine keine Goldketten.
Da sagte die Frau sehr nachdenklich, sie würde sich ohne Ring irgendwie nackt vorkommen. Schringedingelingpliiiingh machte es sogleich im alten knöchrigen Gehäuse genannt Herz, total elfenmäßig.
Und weiter: Bin ich gestern, noch vor der Sauna, elfengleich zum Bäcker geelft und zwar ohne die anderen zu erwartenden Zehn.
Geschmeidig auf einem Bein hüpfend, mit sachtem Flügelschlag versehen und jedem Menschen, der mir begegnete, ein fröhliches "Frohe Ostern" zu rufend, denn ich bin ja auch gern first mover, nicht.
Dort angekommen, also beim Bäcker, in der Reihe anstehend, sang ich fröhlich:
Ich gehe zum Bäcker, kaufe Brötchen für 5 Mark
ich esse gerne Brötchen, denn Brötchen machen stark
1 Kohlkopf und 1 Rote Bete, für denjenigen, der das dazugehörige Album benennen kann
Als ich endlich dran war und diese untergewichtigen Luftbrötchen bestellt hatte, fiel mein Blick auf den Zeitungsstapel und da ganz besonders auf die MoPo, denn von deren Titelseite rief es mir laut zu:
Hamburger Vornamen 2009
Aha, so dachte ich mir. Und dazu noch ein geschnurrtes Soso und weiter: Das könnte ja interessant sein und huxflux erwarb ich die Lektüre.
Nicht das wir Inspiration bräuchten, nein, nein, das nun wirklich nicht, wir sind schon durch und der Hund wird Klaus heißen, soviel ist klar. Auch Sonderfallnamen haben wir in petto, sollten sich widererwarten doch keine Reihenkinder einstellen und dieses noch zu gestaltende zelluläre Gemenge sich dafür entscheiden, ein Zwillingspaar zu werden.
Eigentlich ging es mir beim Zeitungskauf nur darum, zu überprüfen, ob wir keine Namen ausgesucht haben, die In sind. Haben wir nicht und bekamen dann dazu noch gleich die Bestätigung, dass wir gebildet seien, auch wenn manch Leser dieses Blogs da seine Zweifel bzgl. des Autors hat.
Aber, Frau Gabriele Rodriguez wurde in der MoPo auf Seite 4 wie folgt zitiert:
"Besonders gebildete Eltern suchen nach Namen, die nicht so verbreitet sind, und orientieren sich dabei an der Großelterngeneration."
Natürlich, Gabriele, will man da fast denken und wer wünscht sich eigentlich nicht kluge Eltern? ;-)
Hier die Liste der Top Five 2009 weibliche Vornamen in Hamburg:
1. Alina
2. Lilly
3. Charlotte
4. Emma
5. Julia
Top Five 2009 männliche Vornamen in Hamburg
1. Ben
2. Elias
3. Luka
4. Lukas
5. Fynn
Das Gute ist, die Namen, die wir unseren Kindern geben würden, sind nicht auf dieser Liste. Das Schlechte, oder vielleicht Zweifelhafte ist, müsste es nicht viel mehr Edeltrauts und Karl Wilhelms auf den Listen geben, oder was soll uns diese Namenswahl im Sinne der Aussage von Gabi über Hamburger Eltern 2009 sagen?
Man wird ja mal fragen dürfen, wenn man nicht nur konsumiert, sondern auch versucht, mitzudenken. Persönlich fand ich aber das Designer-Paar toll, welches seinen Sohn Maximilian nannte. Die Begründung hierfür war:
"Das kann man gut abkürzen: Max klingt kernig."
Aha. Und warum heisst das Kind nicht gleich kernig und zwar einfach nur Max?
Na weil die beiden wohl eine anerkannte Berufskrankheit haben könnten: Designmäßige Neuinterpretation von Altem, verbunden mit neuer emotionaler Aufladung von Bekanntem und dessen Durchsetzung mit geistigen Sollbruchstellen, auf dass das Original als solches unverfälscht im Kern durchschimmert, aber nur von solchen zu erkennen, welche die Codes der Verblendung lesen und verstehen können.
Das ist übrigens auch der Grund, warum Menschen aus ländlicher Randlage bei ihren Landjugendtreffen, oder Landfrauen-Nachmittagen immer nur Kaffee trinken und nie Half Decaf Double Tall Vanilla Low Fat Extra Foamy Brewed Coffee. Die sind zu schlau für das Marketing. Alles klar soweit?
Und weil die so schlau sind, lesen die auch keine MoPo und nennen ihre Kinder auch lieber Jürgen und Bertha als Jeremy, Amy, Jason oder Jennifer, denn das sind so Beispiele für Namen, die Eltern aus weniger gebildeten Schichten ihren Kindern geben. Und warum machen sie das? Weil sie stärker von den Medien beeinflusst werden. Aha. Und wer hat jetzt Schuld an der Verdummung der weniger gebildeten Schichten und verdient damit Geld?
War ich also gestern bis spät, ach was schreibe ich, bis richtig spät mit der Frau in der Sauna und wunderte mich über all die türkischen Männer da. Besonders über die Dinge, die ich an ihnen nicht sah und ich meine keine Goldketten.
Da sagte die Frau sehr nachdenklich, sie würde sich ohne Ring irgendwie nackt vorkommen. Schringedingelingpliiiingh machte es sogleich im alten knöchrigen Gehäuse genannt Herz, total elfenmäßig.
Und weiter: Bin ich gestern, noch vor der Sauna, elfengleich zum Bäcker geelft und zwar ohne die anderen zu erwartenden Zehn.
Geschmeidig auf einem Bein hüpfend, mit sachtem Flügelschlag versehen und jedem Menschen, der mir begegnete, ein fröhliches "Frohe Ostern" zu rufend, denn ich bin ja auch gern first mover, nicht.
Dort angekommen, also beim Bäcker, in der Reihe anstehend, sang ich fröhlich:
ich esse gerne Brötchen, denn Brötchen machen stark
1 Kohlkopf und 1 Rote Bete, für denjenigen, der das dazugehörige Album benennen kann
Als ich endlich dran war und diese untergewichtigen Luftbrötchen bestellt hatte, fiel mein Blick auf den Zeitungsstapel und da ganz besonders auf die MoPo, denn von deren Titelseite rief es mir laut zu:
Aha, so dachte ich mir. Und dazu noch ein geschnurrtes Soso und weiter: Das könnte ja interessant sein und huxflux erwarb ich die Lektüre.
Nicht das wir Inspiration bräuchten, nein, nein, das nun wirklich nicht, wir sind schon durch und der Hund wird Klaus heißen, soviel ist klar. Auch Sonderfallnamen haben wir in petto, sollten sich widererwarten doch keine Reihenkinder einstellen und dieses noch zu gestaltende zelluläre Gemenge sich dafür entscheiden, ein Zwillingspaar zu werden.
Eigentlich ging es mir beim Zeitungskauf nur darum, zu überprüfen, ob wir keine Namen ausgesucht haben, die In sind. Haben wir nicht und bekamen dann dazu noch gleich die Bestätigung, dass wir gebildet seien, auch wenn manch Leser dieses Blogs da seine Zweifel bzgl. des Autors hat.
Aber, Frau Gabriele Rodriguez wurde in der MoPo auf Seite 4 wie folgt zitiert:
"Besonders gebildete Eltern suchen nach Namen, die nicht so verbreitet sind, und orientieren sich dabei an der Großelterngeneration."
Natürlich, Gabriele, will man da fast denken und wer wünscht sich eigentlich nicht kluge Eltern? ;-)
Hier die Liste der Top Five 2009 weibliche Vornamen in Hamburg:
2. Lilly
3. Charlotte
4. Emma
5. Julia
Top Five 2009 männliche Vornamen in Hamburg
2. Elias
3. Luka
4. Lukas
5. Fynn
Das Gute ist, die Namen, die wir unseren Kindern geben würden, sind nicht auf dieser Liste. Das Schlechte, oder vielleicht Zweifelhafte ist, müsste es nicht viel mehr Edeltrauts und Karl Wilhelms auf den Listen geben, oder was soll uns diese Namenswahl im Sinne der Aussage von Gabi über Hamburger Eltern 2009 sagen?
Man wird ja mal fragen dürfen, wenn man nicht nur konsumiert, sondern auch versucht, mitzudenken. Persönlich fand ich aber das Designer-Paar toll, welches seinen Sohn Maximilian nannte. Die Begründung hierfür war:
"Das kann man gut abkürzen: Max klingt kernig."
Aha. Und warum heisst das Kind nicht gleich kernig und zwar einfach nur Max?
Na weil die beiden wohl eine anerkannte Berufskrankheit haben könnten: Designmäßige Neuinterpretation von Altem, verbunden mit neuer emotionaler Aufladung von Bekanntem und dessen Durchsetzung mit geistigen Sollbruchstellen, auf dass das Original als solches unverfälscht im Kern durchschimmert, aber nur von solchen zu erkennen, welche die Codes der Verblendung lesen und verstehen können.
Das ist übrigens auch der Grund, warum Menschen aus ländlicher Randlage bei ihren Landjugendtreffen, oder Landfrauen-Nachmittagen immer nur Kaffee trinken und nie Half Decaf Double Tall Vanilla Low Fat Extra Foamy Brewed Coffee. Die sind zu schlau für das Marketing. Alles klar soweit?
Und weil die so schlau sind, lesen die auch keine MoPo und nennen ihre Kinder auch lieber Jürgen und Bertha als Jeremy, Amy, Jason oder Jennifer, denn das sind so Beispiele für Namen, die Eltern aus weniger gebildeten Schichten ihren Kindern geben. Und warum machen sie das? Weil sie stärker von den Medien beeinflusst werden. Aha. Und wer hat jetzt Schuld an der Verdummung der weniger gebildeten Schichten und verdient damit Geld?
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