Freitag, 22. Februar 2008
Ich seh da Rot
Neulich und zwar gestern, im Hotel, zwischen Zähneputzen und dem Stuhlgang, weil sich auf diesem meine lausig-launigen Socken befanden, da fiel mein kurzsichtiger, jedoch milder, weil noch schläfrig, Blick auf den Fernseher. Keine Sorge, es ging nichts kaputt, aber bei irgendeinem Nachrichtensender kündete ein schreiendrotes Laufband (Achtung! Nachfolgend abgebildetes Laufband ist nachempfunden und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit. Die anschließenden Ab- und einfachen Sätze verschieben sich dadurch um 20pix) Folgendes:





Nanu, dachte ich mir, was das wohl sei und war ehrlich enttäuscht davon, dass es sich nur um die schwarze Echauffierung über das Gedankenspiel einer Rot-Rot Koalition in Hessen handelte.
Jeder weiß wohl, dass Betrug im strafrechtlichen Sinne ein Vermögensdelikt ist und Frau Ypsilanti im Wahlkampf niemanden bestohlen hat, oder in einer anderen Art und Weise vermögenswirksam übervorteilte.

Sie hält, wenn sie sich nun tatsächlich zu einer solchen Koalition entschließt, schlichtweg nicht ihr Versprechen, was eine gewisse Charakterlosigkeit bedeuten würde, oder es wurde im Vorwege ganz normal gelogen, was zu genau selben Resümee führen würde und man könnte direkt fragen: Ist die Lüge am Steuerzahler verwerflicher als die am Wahlvolk und sind Wahlkampflügner dann genauso asozial wie Steuerhinterzieher? Egal.

Lächerlich ist allerding zu beobachten, wie nun dieses Politik-Theater losgeht und die CDU sich einen frisch polierten Heiligenschein aufsetzt. Das politische Gedächtnis ist kurz, scheint mir, wie sonst könnte man erklären, dass die Nummer in Kiel schon wieder in Vergessenheit geriet? Alles nun aufzurechnen, ist müßig und jedes Kind weiß:
Wer im Gasthaus sitzt, sollte nicht mit Schnitzeln werfen, er könnte selber von einem Wiener getroffen werden, oder einer Wurst, was sich nicht ausschließen muss. Und wir sehen, es lebt sich generell gefährlich.

Die wahre Traurigkeit ist doch aber, dass es mich nicht die Bohne juckt. Ich bin kein Stück moralisch entsetzt, interessiere mich für diese politischen Possen nur am Rande und grundsätzlich ist mir Politik egal, denn ich habe nicht das Gefühl a.) etwas bewegen zu können und b.) dass es irgendwen in Berlin oder hier in Hamburg interessiert, was ich, der Wähler, eigentlich will. Ich finde mich in keiner der Parteien wieder.

Vor ein paar Monaten habe ich mir mal hier bei mir um die Ecke das Schauspiel „Stadtteilgruppe der SPD tagt“ gegeben. Man hätte auch leicht den Eindruck gewinnen können, der Seniorenstift „Baldige Ruh“ lädt zu Kaffe und Kuchen; das einzige was dort sprudelte, war das Mineralwasser in zittriger Hand.

Ich beklage an dieser Stelle die Profillosigkeit der deutschen Parteien, das Fehlen von Charakteren, ich beklage die Lustlosigkeit deutscher Politiker und die Ignoranz gegenüber dem Wähler, die darin gipfelt, dass sich ein Kurt „Mäcki“ Beck soweit aus dem Fenster lehnt und skandiert, dass es keine Rot-Rote Koalition geben wird. Dies tut er mit einer solchen selbstgefälligen Arroganz, wie man sie sonst nur von Super-A-Bloggern kennt, und in völligem Vergessen, dass genau eine solche Koalition vielleicht Wählerwunsch ist.

Wir werden, und da gebe ich Herrn Jörges recht, vielleicht schon bald erleben, dass sich die Parteienlandschaft weiter zersplittert, es zu allen möglichen und unmöglichen Konstellationen kommen wird, eben so, wie sich auch die Gesellschaft weiter differenziert, wie sich z.B. auch in Unternehmen Projektgruppen bilden, um nur bestimmte Probleme zu lösen.

Was wir derzeit in dieser Republik erleben - dieser Linksrutsch innerhalb der Gesellschaft und damit einhergehend in den Parteien, dass sich sogar eine CDU traditionell Linken Themen annimmt (sich sogar dazu gezwungen sieht sich ihrer anzunehmen) - liegt einzig in der Existenz der Links-Partei begründet.
Ein Gespenst, diese Partei, die keines ist und vor der man nicht Angst haben sollte. Im Gegenteil. Ich plädiere dafür, sie zu wählen.
Sollen sie beweisen, dass sie nicht nur opponieren können, sondern den Mut, den Witz und die Ideen haben, die Regierungsverantwortung zu tragen. Vielleicht werde ich von diese Partei überrascht, viel wahrscheinlicher aber ist, dass sie sich abnutzen wird, gerade so, wie es die Grünen taten.


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Dass nach der Wahl nicht vor der Wahl ist, ist ja eine Binsenweisheit. Regierungen fußen nunmal auf den Wahlergebnissen und was sie möglich machen. So etwas nennt man Demokratie und damit muss man umgehen. Dass man dabei auch gerne mal pöbelt und so tut als gäbe es zwischenparteiliche, kategorische Wahrheiten ist nunmal dem Wähler geschuldet. Genau dem ist auch der sog. "Linksruck" (Mindestlohn - da ist es nur ein kleiner Schritt zum langen Marsch) anzulasten. Bei derartigen gesellschaftlichen Verhältnissen und den dazu passenden aktuellen Ereignissen (Mannesmann, Zumwinkel, Siemens) ist es kein Wunder, dass der Wählerwille nunmal in eine bestimme Richtung geht. Dem Deutschen dabei jedoch einen "Linksruck" zu unterstellen ist schlichtweg lächerlich. Das erinnert doch stark an den Ductus der amerikanischen Konservativen, die staatliche Krankenkassen als "sozialized medicine" titulieren - als ersten Schritt zur Diktatur des Proletariats. Genauso gut hätte man die Ära Schröder als "Rechtsruck" bezeichnen können nur weil die SPD plötzlich CDU-nahe Themen aufgriff und wirtschaftsliberal agierte und argumentierte.
Das Problem liegt, wie so treffend gesagt wurde, in der Charakterlosigkeit der Politik begründet. Doch worin liegt wiederum diese begründet? Jedes Land wählt sich seine Politiker - nicht anders herum, auch im Parteienwahlrechtsdeutschland. Und gefragt sind nun mal charakterlose Wendehälse, Duckeberger und Aale. In der Politik wie überall. Das kann man dem Politiker nicht anlasten. Der macht, wie man es von ihm erwartet, auch nur seinen Job. Und da liegt vielleicht das Problem.

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ich finde, daß problem liegt auch darin begründet, daß es gewisse charaktereigenschaften braucht um überhaupt politiker werden zu wollen. dann noch welche um die leiter nach oben zu stürmen. dann noch andere um in der öffentlichkeit wahrgenommen zu werden, zum wählen. alles was der mensch dazu braucht, kann er dann nicht ad hoc, sei er oben angekommen, abstreifen, all das formt. die auswahl derer die wir wählen dürfen finde ich lausig.

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ich finde, daß problem liegt auch darin begründet, daß es gewisse charaktereigenschaften braucht um überhaupt politiker werden zu wollen. dann noch welche um die leiter nach oben zu stürmen. dann noch andere um in der öffentlichkeit wahrgenommen zu werden, zum wählen. alles was der mensch dazu braucht, kann er dann nicht ad hoc, sei er oben angekommen, abstreifen, all das formt. die auswahl derer die wir wählen dürfen finde ich lausig.



ot: antworten? liegt das im bereich deiner möglichkeiten?

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@ LIEBE gaborone: Dich ruf ich lieber an, das ist leckerer!;-)

@Lieber Gonzo,

Deiner Kommentare sind hier stets willkommen und hochgeschätzt. Das schreib ich wie es es meine, nämlich ehrlich.
Der "Linksruck" ist vielleicht ein zu starkes Wort, einen Sachverhalt zu beschreiben, der de facto (man verzeihe mir, dass ich noch keine Zahlen vorlegen kann, denn ich habe sie selber noch nicht bekommen) in der deutschen Gesellschaft stattfindet.
Alle Statistiker und Trendforscher sehen eine Zunahme im linken Spektrum. Das muss auch so sein, den mit der Erosion der "bürgerlichen Mitte" siehe hierzu:



ist leider ein überproportionaler Anstieg in den sozial schwachen Schichten zu verzeichnen. Die wenigsten "steigen auf", die meisten steigen ab und Schere klafft immer weiter auseinander. Natürlich haben in solchen Situationen Heilsversprecher, Möchtergernsoteriologen und Demagogen regen Zulauf und vielleicht sollten wir uns einfach nur glücklich schätzen, dass es dem Rechten Flügel noch nicht gelungen ist, sich a.) zu bündeln und b.) eine charismatische Führerperson zu präsentieren. Auch das wird kommen, wenn nichts dagegen getan wird.

Bezgl. des ganzen Restes haste recht und auch das ist traurig. Ich glaube, ich würde es anders machen....

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Die Zahlen teile ich durchaus. Auch die Prognose, dass es ein immer größeres Präkariat gibt (was eigentlich gar kein schlechter Ausdruck ist, ich denke man kann von einer Präkarisierung nahezu aller Schichten sprechen, nicht von einer neuen Schicht des Präkariats). Nur sind wir in Deutschland ja mittlerweile damit vertraut, dass es keine Milieuanliegen oder -parteien mehr gibt. Wer arm ist, denkt deswegen, wählt deswegen nicht gleich extrem. Das war doch in den letzten Jahren wunderbar zu beobachten, in denen trotz teils miserabler Lage des gemeinen Lohnarbeiters z.b. die Bildzeitung ihre Auflage mit Hasstiraden gegen Gewerkschaften und Sozialschmarotzer durchaus halten konnte. Auch haben diese Leute zu großen Teilen CDU gewählt, einige wahrscheinlich sogar Guido.
Die blanken Zahlen sprechen eben nicht nur für sich. Das sieht man auch an der Linkspartei, die ja eben nicht erstarkt weil sie vom bürgerlichen Lager so viele Wähler abziehen würde, sondern weil die SPD derart schwach geworden ist. Sie blutete aus, da sie für Jahre wesentliche Sozialdemokratische Positionen aufgab. Dabei hat sie viel ursprüngliches Klientel vergrault, dass aber nicht "linker" geworden ist, nur weil es nun keine SPD mehr wählt. Wenn diese 6 oder 7 Prozent alter SPD-Wähler nun wieder SPD wählen würden, dann würde wohl kaum mehr jemand von "Linksruck" sprechen, nur weil die CDU langsam merkt, dass Kinderbetreuung sinnvoll ist und eigentlich alle Länder einen Mindestlohn haben. So, ich muss nun los zum Kaffeekränzchen. Schönen Samstag noch!

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Lieber Cabman,
Du, als Kanzler in spe, müsstest es doch besser wissen.

Demokratie, besonders die angewandte, verlangt den Politikern eine gewisse...äh..."Flexibilität" ab, was in der Praxis soviel heißt, wie: "Was interessiert mich heute mein Geschwätz von vor dem Wahlsonntag?"

Das gilt für Frau Ypsilon natürlich genau so, wie für Herrn Icks, Frau Zett oder Roland Koch, für den es ganz besonders und schon immer galt - das ist ja der Witz an der...äh...Demokratie.

Als aufrechte am LeDorfleben-Teilnehmerin besuche ich natürlich einmal wöchentlich einen Stammtisch, und ich muss Dir sagen, was da so geredet wurde, die Woche, ähnelt sehr dem, was Du da schreibst.

Nämlich, es ging um die "Steuersparer" in Deutschland, und überhaupt und sowieso, ja genau, die Steuererklärung muss auf einen Bierdeckel passen (O-Ton: "Das wollen sie ja jetzt bringen..." - Hä???), der kleine Mann ist immer der Dumme, es muss verboten werden (ich bin ja ein ganz großer Freund des Verbots im Einzelnen und im Besonderen!), dass die Reichen ins Ausland abhauen (Oh-Oh, dacht' ich da, "niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"?), ja, und früher, da sind sie wegen jedem Scheiß auf die Straße demonstrieren gegangen, und heute demonstriert gar keiner mehr, und überhaupt machen die Franzosen alles besser.
Aha.

Das Problem ist die Erwartungshaltung: "Die bringen die Steuererklärung auf dem Bierdeckel, die demonstrieren ja gar nicht mehr. Der Deutsche erwartet anscheinend schicksalsergeben, dass irgendjemand ihn regiert, oder seine Demos organisiert oder ihm sagt, wann er mit seinem Traktor nach Brüssel fahren soll, um dort ein bisschen Mist abzukippen. (Aber Wehe es kommt mal 6 Wochen keine Müllabfuhr, oder der Zug fährt nicht...!)
So gesehen kann ja auch gar nix mehr an "basisdemokratischen" Aktionen laufen, denn wie Du selbst sagst, bekommen die Akteure an der Basis nur einmal wöchentlich Gelegenheit, sich bei Selters und Krümelkuchen zu treffen - um 16:30 Uhr steht ihr Zivi auf der Matte, und schiebt sie zurück ins "Haus Abendruh'". Auf die Weise organisiert man keinen Generalstreik - auch nicht wir zwei, wo wir wahrscheinlich noch etwas "frischer" sind. Es will aber auch keiner, also so überhaupt gar keiner, in eine Partei 'rein, was ich auch wieder verstehe, aber das weiter unten.

Den "Linksruck" merk' ich ehrlich gesagt auch nicht.
Die Deutschen teilen Themen und Probleme gerne in "links" und "rechts", was ich völlig Banane finde. Wenn Du "Ausländer" sagst, bist Du rechts, wenn Du "Mindestlohn" sagst, bist Du links - was ein Blödsinn.

Ich muss Gonzosophie völlig recht geben: Jedes Volk wählt seine Politiker selber. Da sich weltweit die größten Schleimscheißer in Parteien zusammenfinden, und die untereinander den größten Schleimi ausmachen, der ihnen dann allen voranschleimt, wird man eben auch immer von solchen welchen regiert. Das kannst Du mir glauben, ich war jahrelang in einer Partei, man kann dort irre schnell aufsteigen, wenn man recht früh ein bisschen mitschleimt, aber je weiter weiter Du da aufsteigst, umso mehr Schleim musst Du absondern, und das gelingt nur den fettesten Nacktschnecken, ob die jetzt Mecki Beck oder Holzkasperroland oder Frau Ypsilon heißen.
Mir stand irgendwann sowas wie ein soziales Gewissen moralisch im Weg und beendete meine komentenhaft begonnene "Karriere" schon auf einer der unteren Stufen - für sowas ist nämlich kein Platz im Club der Nacktschnecken (ich war eben noch sehr jung...).

Vor irgendeiner Partei, und schon gar nicht vor einer linken, habe ich mal überhaupt keine Angst. Erfahrungsgemäß zerfallen die nach spätestens drei Jahren in mindestens zwei total verfeindete Lager, wovon das eine zwar größer und mächtiger, dafür aber in weitere drei unversöhnliche "Strömungen" zersplittert kriegt. Auf diese Weise beschützen sie selbst uns vor ihrer Politik, man warte also gar nicht drauf, dass irgendwas passiert. Es reicht ja auch schon, sich die Hansel anzugucken Lafontaine 2.0 und Gysi 3.0 - das sind ja auch keine Erstausstrahlungen.

So.
Und jetzt möcht' ich mich noch für ein paar besonders schöne Formulierungen in Deinem Beitrag bedanken, die mir echt den Morgen versüßt haben.

Am besten gefällt mir die Überlegung:Ist die Lüge am Steuerzahler verwerflicher als die am Wahlvolk und sind Wahlkampflügner dann genauso asozial wie Steuerhinterzieher?

Wenn ich das nächste mal zum Stammtisch gehe, wo gerne mit Schnitzeln geworfen wird, werde ich mir erlauben, diesen Diskussionspunkt in die anwesende Expertenrunde zu werfen...

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Hier schreibe ich später was zu, denn Püppie sitzt mir im Nacken und stresst mich.

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nachdem ich eine halbe stunde im bad verbracht habe, damit der cabkater hier seine wichtigen kommentare loswerden kann, und er sitzt immer noch da, guckt alte einträge und fotos und bewundert diese lautstark. also gab ich den einwand, dass wir am besten ZWEI internetanschlüsse haben müssten, woraufhin mein kater sehr sensibel reagierte. naja, managersyndrom eben. ;)
so, ich muss jetzt aufhören, sonst gibts wieder sexentzug.

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Anders ausgedrückt und frei nach Friedrich Küppersbusch: Wenns in 10 Jahren die Linkspartei noch gibt, dann hat sie versagt.

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Also mir geht das ganze Rumgeeier mit den Linken auf den S... Jeder ist eifrig bemüht zu versichern, mit "denen da" nichts am Hut zu haben. Dabei hat ausnahmslos jeder von der SPD solch ein Szenario im Kopf schon einmal durchgespielt und im Grunde weiß jeder, dass der Tag X kommen wird, an dem man mit den Linken am Koalitionstisch sitzen wird.

Die deutsche Vielparteienlandschaft wird zunehmend unglaubwürdiger, wenn Wähler nach der Wahl abgewatscht und verhöhnt werden. Beim 5%-Anteil der Linken in Hessen handele es sich ja lediglich um „Protestwähler“. Das Wort Protestwahl möchte man mal definiert bekommen. Es ist eines jeden Recht, die Partei seiner -Wahl- zu -wählen-, aus welch gearteten Gründen auch immer. Es wirkt befremdend, wenn die Parteien Wahlen analysieren, dabei einräumen, dass sie Teile ihrer Stammwählerschaft nicht halten konnten und gleichzeitig ihr ehemaliges Klientel beschimpfen und sich weigern, auch nur ansatzweise mit den „Kommunisten“ in Sondierungsgesprächen zu verhandeln.

Da können sich die etablierten Parteien auf den Kopf stellen und so lange mit den Füßen wackeln, wie sie wollen. Sie werden die Linken nicht von der politischen Landkarte wegdiskutieren können. Wenn Parlamentarier zukünftig wenigstens in Grundzügen als Volksverteter verstanden werden wollen, sollte die Eigeninterpretation und Ächtung von Wahlergebnissen überdacht werden, vom pietätlosen Wahlkampf in Hessen ganz abgesehen. Denn es wurde -gewählt-.

Ein Theater.

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Ein Theater?

Yepppp!!!!!

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Die comédie politesque setzt sich ja auch in der anderen Richtung fort: wozu eine FDP wählen deren Vorsitzender scheinbar darauf versessen ist, die abgelegten Hosenanzüge von l`Angela aufzutragen? Da bin ich richtig froh dass diese Truppe, der ich zu Zeiten von Mende mal näher stand, es wieder nicht in die hamburgische Palaverbude geschafft hat. Die CDU unterstellt der SPD Böses weil diese sich die Freiheit nimmt andere Optionen zu prüfen (immerhin sind die Linken eine demokratisch gewählte Partei, die auch mir im Moment führwahr als einzig taugliche Option erscheint, den Muff aus den berliner Kuppelstallungen heraus zu fegen - nur durch ihre einfache Existenz. Da freue ich mich schon jetzt auf die pekinesischen Mundwinkel von l`Angela am Wahlabend 2009) während sie sich gleichzeitig nicht gescheut hat, mit dem unsäglichen Politrandalierer Schill zu pakten. Hahaha, frei nach Bertolt Brecht: die Regierenden mögen doch losziehen und sich ein Volk nach ihrem eigenen Gusto besorgen. Aus Gründen der Restrukturierung wird l`Angela sich wohl demnächst gewzungen sehen, so rund 80 Millionen aus der Deutschland AG zu entlassen und sich neue Wähler in Weissrussland zu besorgen... Outsourcing vom Feinsten...

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Sehr richtig. Das Ganze - deswegen schrieb ich es auch- ist ein hausgemachter Mumpitz und es geht, das ist die Traurigkeit und Anklage zugleich, nicht mehr darum, was dem Land, dem Volk gut tut, sondern auschliesslich um Macht, und Parteipolitik.
Die Frage muss also lauten: Was sind die Interessen des Volkes und wer vertritt sie?
Leider kann ich da niemanden sehen, auch nicht am Horizont, der meine Interessen vertritt....

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