Mittwoch, 30. April 2008
Die Deutschen sind die neuen Italiener, oder Türken
See in der Schweiz, in der es aufgrunde meiner Anwesenheit regnete


Oha. Habe ich nicht nur ne neue Tastatur, sondern auch gleich was zu berichten, nämlich, dass die Tastatur nicht mehr so schön arbeitsam klackert und ich in Zürich war. Gestern und heute.

Nachdem mein alter Kumpel Max Goldt (Hörn Se ma, wenn man alle Bücher von einem Kerl gelesen hat, der sehr selbstreferenziell schreibt, dann ist man so etwas wie Kumpels, auch wenn man sich nicht persönlich kennt) mal schrieb, man dürfe nicht "Flieger" schreiben, erwähne ich kurz, dass ich mich gestern mit dem letzten Fluchzeuch auf und dahin machte, nämlich nach de Schweiz hin.

Sie kennen dieses lustige Völkchrren, welches dort auf den Bergen wohnt und zwar denen aus steuerflüchtigem Geld? Also ich kenn die und ich mag die, die ich persönlich kenne, sogar sehr.;-)

Kam ich also an und es regnete. Das ist nicht ungewöhnlich, denn da wo ich bin, ist auch Regen, es nervt aber trotzdem.
Frug ich den Taxifahrer, ob meine 70 SFR wohl zur Entlohnung der Wegstrecke hin zum Hotel reichen würden und er antwortete auf völlig korrektem Hochdeutsch und mit dem CHF-Zeichen in den Augen:

„130 ist eher wahrscheinlich.“

„Aha“, so ließ ich von mir vernehmen und weiter „da haben wir ein Problem.“

„Nicht wenn Sie eine Kreditkarte habe.“
„Habe ich.“

„Na dann steigen Sie ein.“

„Merci.“ entfuhr es mir, denn man will ja seine Grandeur auch mal zeigen, auch wenn es keinen interessiert.

So zuckelten wir durch das frühabendliche Zürich, nur begleitet vom Plopp Plopp der Scheibenwischer und ich hing meinen Gedanken nach, als der Fahrer die Konversation eröffnete, indem er anmerkte:

„Ihr Hotel liegt auf dem halben Weg nach Zug.“

„Das liegt nur daran, dass dieses Land so klein ist und man ja irgendwie immer irgendwo auf halben Wege ist: Auf dem halben Weg nach Bern, nach Chur, Basel, nach Luzern oder Neuchâtel. Im Augenblick befindet ihr euch auf halben Weg in die Krise, wenn man den Zeitungen trauen darf.“

„Da sagen Sie was“, antwortet der Fahrer, sichtlich angetan, dass ich mehr als eine Stadt in der Schweiz kenne und es entspann sich eine nette Unterhaltung, in deren Verlauf wir auch auf das Thema Ausländer zu sprechen kamen:

„Früher“, so sprach der Führer Fahrer, „da waren es die Italiener und auch Türken. Heute sind es die Deutschen. 600.000 haben wir mittlerweile hier und das Schlimme ist, die sind alle Qualifiziert. Die nehmen doch unseren Leuten die guten Jobs weg.“

„Ja, ja, „ antwortete ich „der Stellenabbau der deutschen Banken muss ja irgendwo aufgefangen werden.“

„Pah. Banken! Die sind überall. Schaffner, Hotelerie, sogar in Krankenhäusern. Und es werden nicht weniger.“

„Tja. Das nennt man Globalisierung und den Wunsch der Menschen, zu arbeiten und dafür anständig bezahlt zu werden. Wer will es ihnen verübeln?“

„Ich finde“, sprach der Fahrer wohl im aufkeimenden Bewusstsein, dass er einen Deutschen als Fahrgast hatte, „dass es wenigstens reguliert werden sollte. So 10.000 im Jahr.“

„Oha. Wir wollen Sie die denn auswählen? Wonach wollen Sie bewerten, wer darf und wer nicht?“

„Das sollte das Los bestimmen.“

„Was glauben Sie, was ihre Industrie dazu sagt?“

„Na was schon. Die werden schreien, die alten Gewinnmaximierer, denen ist doch alles egal, solange die Gewinnspanne passt.“

„Sach ich ja, auf halben Weg in den Untergang und es spielt keine Rolle, welcher Nationalität die Totengräber sind, oder?“

„Das ist auch wahr. So. Wir sind da. Das macht dann 125 SFR.“

„Danke. Machen Sie 130 und geben Sie mir bitte ein Quittung.“

Interessant, oder? Also ich fand es furchtbar spannend. Und was glauben Sie, bei wem ich dann in diesem schicken Hotel mit Blick auf den Züricher See eincheckte?

Bei Mario, aus Boizenburg! Das ist kein Witz. Mario erfüllte alle Klischees, die man nur haben kann: Blonde Strähnchen, Boss-Gürtel in der H&M Hose und Slipper. Aber nett. Sehr nett.

Wenn Sie sich jetzt wundern, woher ich weiß, dass Mario aus Boizenburg kommt, nun, ich habe ihn gefragt, woher er stamme, denn er sprach einen mir vertrauten Akzent. Ganz früher nämlich, da ging ich mal zur Berufsschule und da gab es ein Mädchen, die kam aus Boizenburg, keine Schönheit, eher so eine Person, deren Brille ihre Unansehnlichkeit noch abrundete und so was von zickig. Sie meinte immer, wir sollten mal nen Klassenausflug nach Boizenburg machen, es wäre eine Reise wert. Davon gehe ich aus und ich verspreche, sollte irgendwann einmal der liebe Herrgott oder ein anderer Vorstandschef von einem für mich relevanten Unternehmen die Entscheidung treffen, das HQ nach Boizenburg zu verlegen, dann fahr ich da auch hin. Ehrenwort!

Ganz was anderes.

Geschäftlich war heute auch gut, eigentlich sehr gut, das wollen Sie jedoch nicht wissen. Ich möchte aber trotzdem ein paar Fragen stellen. Ich war heute nämlich in so einem neuen, supertollen und riesigen Einkaufscenter, mal schauen was die in der Schweiz so machen und dabei entdeckte ich dieses:


Das sind allerlei Kräuter und Zutaten aus aller Herren Länder. Sie können das jetzt nicht lesen (vielleicht bei der Vergrößerung des Chilis, da steht Herkunftsland: Thailand), aber es kamen als Erzeugerländer so Namen vor wie Israel, Vietnam, Thailand, Korea.

Mein Fragen:

Glaubt wirklich jemand, dass dies frische Zutaten sind?

Können wir es uns wirklich leisten, in Zeiten, in denen der Barrel Rohöl demnächst die 130$ Marke überschreiten wird, so ein Zeug quer um die Welt zu schippern und es dann in diesen wahnsinnig frischhaltenden Plastikblister zu verpacken, der auch Öl verbraucht?

Kauft der Blogger so etwas, ja?

Es würde mich wirklich interessieren.


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Ich fahre öfter mal die 200 plus Kilometer nach Zürich und kaufe dort abgepackte Chili-Schoten.

Quatsch. Aber sowas wird gekauft, da bin ich mir sehr sicher. Die Verpackung muss nur stylish rüberkommen und die Marketingabteilung einigermaßen fit sein.

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Womit der Verbaucher also dumm wäre. Wie lange muss man seinen Fernseher auslassen, damit man die Öko-Bilanz, die durch den Kauf solcher Produkte arg ins Minus rutscht, wieder ausgeglichen wird?

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Darüber wird nicht nachgedacht. Convenience allenthalben. Um einen Pfannkuchen zu machen braucht es Mehl, Milch, Salz und noch irgendwas. Das wird gemischt und das wars. Trotzdem kaufen die Leute "Pfannkuchenteig" in einer Plastikflasche, die neben oben genanntem noch zusätzlichen Kram enthalten, damit das Zeug nicht schimmelt. Extrem blöd, ist aber so.

Ja, der Verbraucher ist dumm. Oft zumindest.

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Da ich viel unterwegs bin, und wenn daheim, oft auch zeitlich begrenzt, kann ich dem Convenience-Gedanken einiges abgewinnen. Ich frage mich aber oft, warum es notwendig sein soll, aus allen Ecken dieser Erde, alle möglichen Zutaten einzuführen, während in Haiti oder auch Ägypten die Leute nicht mal ein Brot bekommen. Das ist die wahre Krux an der Geschichte.

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Das frag ich mich in der Tat auch. Wer regelmäßig bei Frau N. liest, der kennt ja unsere Gemüsekiste. Wenn man sieht, was für leckere Sachen unsere eigenen Böden so hervorbringen, halte ich das für mehr als unnötig... schließe aber nicht aus, dass ich auch häufiger ferneingeführte Lebensmittel zu mir nehme. Ich sollte da mehr drauf achten.

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Convenience hat natürlich auch seine Vorteile und ist nicht immer schlecht. Aber manchmal bedeutet das auch, dass der gestresste Cosmopolit, den es abends noch nach einem Sushi gelüstet, dieses auch bei Aldi vorfindet. Tiefgekühlt und in ausreichender Menge. Damit dem so ist, muss der Tuna in ebenso ausreichender Menge gefangen werden und die Garnelen legen sich auch nicht im Zuge einer Freitod-Aktion auf die Rohfischröllchen. Das sind die Schattenseiten einer Konsumgesellschaft, die immer und zu jeder Zeit alles in greifbarer Nähe haben will. Und wer hat schon tagsüber Zeit nach frischen Gewürzen auf dem Markt Ausschau zu halten. Für die gibt es selbiges eingeschweißt und formschön verpackt im Supermarkt.

Was ich damit sagen will: es sind Typen wie Du, die dafür verantwortlich sind!!! ;-) War nur ein Scherz.

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Nix da! Mein Döner-Mann kauft noch selber im Großmarkt, die von der AlsterLounge auch. Ich gestehe: Es gibt oft mal ne TK-Pizza und vorgeschnittenes Obst, aber dafür habe ich auch keinen Kühlschrank, oder einen Fernseher.

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Klar, aber wie ist das mit dem Döner-Mann, bei dem Du auf Deinen Reisen einkehrst?

Letztlich fehlt den meisten da einfach des Bewusstsein - und ich muss gestehen, mir oft auch.

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Sie haben keinen Kühlschrank???? Wie machen Sie denn Ihr Bier kalt??? *entsetzt*

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Leisten können wir uns das nicht, aber es wird ja subventioniert };-)

Nicht, dass die Deutschen den Schweizern dann auch noch die Frauen wegnehmen:

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Herr Jammernich, Sie haben recht. Leisten sollten wir uns so etwas nicht. Es liegt an Ihnen und mir.

Dem Nazi-Vollpfosten auf Ihrem Bild möchte ich zurufen: Mit der Frisur bekommst du nie ne Frau. Die sollten sich schämen, für die Aussage an sich und die Dummheit, die dahinter steht!

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Ich denke nicht, dass das echt ist, könnte es aber leider sein. Ihrer Meinung stimme ich zu, mit dem Aussehen und der Einstellung liebt den vermutlich nicht mal seine rechte Hand...

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Das Bild sieht aber irgendwie nach Fake aus.

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Sag ich doch };-)

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Ich hätte das jetzt als Original durchgehen lassen. Schlimm, was man denen alles zutraut.

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Kauft der Blogger so etwas, ja?

Ich kriege schon das Kotzen, wenn ich in der Kaufhalle Äpfel aus Argentinien und China sehe. Die werden da mit einer Größe von 3 cm Durchmesser gepflückt und reifen schön nach im großen schaukelnden Dampfer nach Europa.

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Bei dir gibt es noch Kaufhallen?

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In meinem Exil nicht. Aber meine Mutter quatscht heute noch davon, dass sie vor Ladenschluss noch rasch innen Konsum muss.

Manche Dinge ändern sich nie.

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YES!

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Erstma: Züri is scheen, aba sauteua...wobei mir angesichts Zürich der alte Witz einfällt:

Im Abteil eines Zugs sitzen ein Zürcher, ein Schwabe und ein Preusse. Fragt der Zürcher den Preussen: "Sind Sie s´Züri gsi?". Der Preusse schaut fragend und der Schwabe hilft: "Där moint gwäa".

...das nur nebenbei....(versteht man eventuell nur, wenn man die sprachlichen Zusammenhänge hat)


Aaaalso zum Thema und ernsthaft: Der Verbraucher kauft noch immer und wird weiterhin Zeugs kaufen, das zigtausend Kilometer angeflogen kommt, ganz einfach deshalb, weil die Zusammenhänge so nicht bewusst sind und man halt doch die Bananen mag. Übrigens finde ich nicht, dass man die Leute dafür verurteilen sollte (nicht nur deshalb, weil ich selbst Bananen kaufe). Sehr despektierlich und extrem respektlos gesagt: War der Fall der Mauer nicht sowas wie eine "Bananenrevolution"?
Wie ist es denn mit dem Thema "Entwicklungshilfe"? Ich habe neulich 5 Mangos schweineteuer gekauft (die übrigens unvergleichlich sensationell schmecken) und die aus Burkina Faso herbeigebracht wurden und ich hab die Dinger gekauft, weil damit Schulen gebaut werden.

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Ich bin Preuße und verstehe bloß Ostbahnhof. Bitte um Erläuterung.

Ökologisch ist es Schwachsinn. Von Ökonomie habe ich keine gar nix Ahnung.

Bananenrevolution? Deutschland ist ja auch eine Bananenrepublik.

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Lieber Herr Gorilla,

so man denn davon ausgehen möchte, das ca. 16 Mio. DDR Bewohner eine Bande reudiger Affen und deren höchstes Begehr die Banane war, dann haben Sie recht. Ich nehme es Ihnen aber nicht krumm, ich kenn Sie ja.;-)
Es geht auch nicht um die Bananen, oder Mangos, oder Ananas, sondern viel mehr darum, ob wirklich alles, was machbar ist, auch gemacht werden muß? Wer bitte braucht Salbei aus Israel?

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@patois: ...das reicht für nen Preussen...:-)
Kurz erklärend: "Sind Sie s´Züri gsi" meint in etwa "Sind Sie in Zürich gewesen?" und die darauf folgende Antwort sagt "er meint: gewesen" (das spielt auf den alemannischen Unterschied zwischen "gsi" und "gwäa" an)

Herr cab: Das mit der "Bananenrevolution" stammt ehrlicherweise nicht von mir sondern von einer Ex-Kommilitonin. Unter uns gesagt fand ich das aber so schlagwortmäßig provozierend recht annehmbar, weshalb ich das hin und wieder einstreue.
Was die eigentliche Frage angeht: Natürlich muss kein Salbei aus Israel, weil das unter Umständen auch hier im Garten wächst, aber es ist halt auch so, dass Salbei aus Israel marktwirtschaftlich scheint´s irgendwie billiger und der Preis halt den Markt (aber das muss ich ja dem Profi nich sagn, wa?). Eigentlich ists ein altes Thema: Ich schwätz an die Leute hin, dass es Blödsinn is, im Januar Tomaten zu kaufen und man doch -wenn schon Umwelt- sich ein wenig saisonorientiert zu orientieren sollte....hilft aber alles nix: Wenn die Leut´ im Januar nen Tomatensalat wollen, dann kaufen Sie Tomatensalat.

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Das ist genau der Punkt, an dem ich rühre: Ökologische Bigotterie(!), Ich finde, diese Kreation hat das Zeug zum Wort des Jahres 2008. die sich all over all breit macht.

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das reicht für nen Preussen

Ts. Das habe ich überlesen, Sie Goetheliebhaber.

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HAHAHAHA!

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Ökologische Bigotterie zweifelsohne...so isses....mir konnte noch kein Mensch plausibel darlegen, weshalb Tomaten von Holland gen Neapel gekarrt werden müssen und weshalb es der Fertigbrezeln aus Polen oder sonstwoher bedarf. 100% Zustimmung, aber leider wird es wohl so sein, dass irgendwo irgendwer billiger kann...

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"Ökologische Bigotterie"

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Das hier ist ja mal wieder ne tolle Diskussion. Bravo, ich bin am feiern. Auch toll Herr Cabman, daß Sie es dem Schnitzelchen nicht krumm nehmen wollen, daß er über Bananen spricht. Auch unter dem Aspekt, daß die Banane selbst ja schon krumm genug ist, und das trotz EU- Norm.

Zum Thema zurück:
Prinzipiell schätze ich ja die Nahrungsmittelvielfalt, die uns die kapitalistische Marktwirktschaft ins Haus bringt. Man stelle sich vor, es gäbe nur saisonale Artikel im Supermarkt - den ganzen Winter durch nur Kohl und Kartoffeln, na vielen Dank auch.
Trotzdem versuche ich, nach Möglichkeit, Obst und Gemüse mit europäischer Kinderstube zu kaufen - weniger wegen der Ökobilanz sondern eher weil ich mir sage, daß da in Bezug auf Pestizide vielleicht ein wenig vorsichtiger gewirtschaftet wird als in Übersee. Ich würd ja am Liebsten auch auf spanischen Kram verzichten, aber dann bleibt leider kaum mehr Auswahl.

Zu diesen Gewürzpäckchen kann ich sagen, daß ich da - Schande über mich - auch schonmal zugegriffen habe. Ich wollte was mit Rosmarin machen, und leider ist der Platz für Gewürzpflanzen am Küchenfenster arg beschränkt. Wobei mich aber zumindest zu erinnern glaube, daß das Zeug laut Aufkleber aus einem teutonischen Gewächshaus stammte.

So, und jetzt noch was zu den Fertigbretzeln: denn die haben bitteschön aus Mainz zu kommen ;o)

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Selbstverständlich sind die frisch. Flugware. Wir liefern da überall hin die hübschen deutschen Verpackungsmaschinen und die liefern uns die Kräuter. Nacht für. Also diese Mangos hier Flugware, die Kiwis auch. Demnächst kommt der A380 als Frachtflieger voll von geschmacklich tollen Dingen.

Öl, Öl, Öl. Öl kommt bei uns aus dem Bohrloch. Natürlich melden die alle Peak Oil. Aber man muss ja nicht alles glauben. Es geht schon noch. So zwanzig bis dreißig Jahre wird es reichen. Und dann. Dann bin ich schon lange tot.

Nein. Das ist bösartig. Die Sache regelt sich von selbst. Ein paar Millionen werden verhungern, weitere Böden und ganze Kontinente werden durch gentechnisch verbesserte Pflanzen zur Chemikalienwüste ohne Ertrag und dann irgendwann, am Ende der Nahrung und des Öl, werden sich Grüppchen sammeln. Sagen wir mal auf dem Niveau von 1820 und ganz vorsichtig wieder anfangen.

Sie werden es schwer haben. Den der Genkrieg ist zu ihren Ungunsten ausgegangen. Aber seien wir mal ehrlich, niemand hat ihnen Glück versprochen. Vielleicht haben meine Urenkel ja das Glück dann schon tot zu sein.

Aber die Flugware ist wirklich köstlich. Im Ernst.
http://www.duckhome.de/tb/archives/2476-OEl-und-Gas-wie-knapp-wird-das.html

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Werter Herr Hoff,

ich glaube nicht, dass es Flugware ist. Dies scheint mit zu teuer. Ich glaube, dass es sich hier im Containerware handelt, die TK via Seeweg zu uns gelangt. Das senkt die Transportkosten dramatisch.
Und das es eine Ende geben wird, das ist ganz sicher! Jeder kennt wohl das Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs. Ergo: Auch der beste Superdünger wird eines Tages nicht mehr ausreichen, die Böden ertragsstark zu machen. Amen.

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Herr Hoff, wussten Sie schon, dass morgen die Welt untergeht?

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Natürlich kaufe ich Mangos, Bananen, Red Hot Chili Peppers oder Ruccola nur auf dem heimischen BioBioBauernmarkt, frisch vom Felde, aber nur im Morgengrauen gepflückt, von Einheimischen aus der Mark. Und mein Pesto mach ich mir selbstverständlich selber, allerdings muss ich mir vorher Wollsocken und Biolatschen anziehen. Sagt mein Bigott. Ich kaufe auch Bio-Äpfel aus Südtirol und frische Krabben von der Nordsee, irgendwo in Marokko gepuhlt. Ich nehme an, wenn das Barrel Rohöl dann 260$ kostet und ich endlich meinen SUV stehen lassen kann (außer sonntags), werden alle anderen Menschen auch so gut sein wie ich.

(Da wären wir wieder bei den Grünkernbratlingen, die letztendlich doch aus gemischtem Hackfleisch vom Discounter zurecht gematscht und als Bulette verkauft werden. Ein breites Bewusstsein der Notwendigkeit gibt es, glaube ich, nicht, allein schon wegen der Tatsache, dass es schwierig ist, Informationen zu bekommen, die nicht irgendeiner Panik oder Abwiegelung selbiger entsprungen sind, also rein objektiv gesehen.)

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Ich denke dass man das differenzieren muss. Mit "exotischen" Gütern über weite Distanzen gehandelt wurde schon immer. Man erinnere sich nur an Salz und Pfeffer. Und warum soll nicht - logistische Vernunft voraus gesetzt - auch heute mit "Exotischem" gehandelt werden? Curcuma und Ingwer wachsen hierzulande nun mal schlecht. Aber warum muss das Zeug in kleine Plastiktüten verpackt werden und wird nicht wie früher beim Kolonialwarenhändler aus einer Dose in ein Papiersackerl abgewogen? Aha, dazu brauchts eine Verkäuferin und die kostet Geld, schmälert den shareholder value.
Man gehe doch mal durch einen ganz normalen Baumarkt: Schrauben zu zehn Stück abgepackt im Blister und mehr. Was für ein Wahnsinn! Warum müssen wir Yoghurt aus Bayern über Luxemburg und Spanien nach Norddeutschland karren, bloss weil es dann EU-Subventionsbegünstigt ist? Und schmeckt ein aus korrekter Milch mit was weiss ich links-rechts drehenden oder wegen mir bioernegetisch in der Pampe auf- und ab hüpfenden Lactobakterien aus Bayern wirklich anders als ein genau so korrekt hergestelltes Yoghurt einer halbwegs lokalen Molkerei? Mineralwasser wird kreuz und quer durch Europa gekarrt. Die Spanier bauen unter kollossalem Raubbau an ihren Ressourcen nach Stroh schmeckende Erdbeeren an, die dann in ganz Europa verteilt werden. Und mein LIeblingsbeispiel sind die in diesem Landstrich so beliebten Nordseekrabben: die werden von einem holländischen Großhändler (Heiploog) entlang der ganzen Nordseeküste aufgekauft, per LKW !!! nach Marrokko zum pulen trasportiert, dann wieder auf dem gleichen Weg per LKW zurück, und hier werden sie den Touris als "fangfrische Krabben" aufs pappige Fabrikbrötchen aus dem Ruhrgebiet geklatscht. HAHAHAHA
Ich mach mir jedemal in die Hose vor Lachen wenn ich die Spacken aus dem Ruhrgebiet sehe, die sich das Zeuch in den Rachen stemmen und etwas Murmeln von "schmeckt nach Meer!" Das ist Ascorbinsäure, ihr Deppen. Und für das Geld, das Euch für das pappige Fischbrötchen abgeknöpft wird könnt Ihr Euch ein halbes Pfund Ascorbinsäure kaufen und Euch damit einreiben!
Sicher: der Verbaucher hat eine Tendenz zur Dummheit weil ihm das Nachdenken langsam aber sicher - und nicht ohne Hintergedanken - abgewöhnt wurde. Marketing nennt man das glaube ich. Aber warten wir mal ab, wenn es demnächst Benzin nur noch auf ärztliches Rezept gibt dann regelt sich das alles wieder von selbst.

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Meine Rede. Werbung gehört verboten. Aber zackig.

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