Donnerstag, 15. Januar 2009
Nimmste Pommes dabei,
cabman, 18:21h
So wah? War ich gestern mit Mr. Südafrika, der aus...ähm nun habe ich ganz vergessen, aus welchem Land der kam, und Chefchen und Kollegen zum Dinner.
Sie wissen schon, diese Business-Essen, wo man so tut, als wäre es das Großartigste, was man sich vorstellen kann, genau zu diesem Zeitpunkt mit genau den Typen abzuhängen. Kennen Sie doch, oder? Manchmal heißt sowas auch Familienfest und schlimm wäre, würde man soetwas auch Bloggertreffen nennen müssen. Sie verstehen?
Weil es nun in Südafrika, huch, jetzt fällt mir auch wieder ein, aus welchem Land der kam: Südafrika.
Weil es nun also in Südafrika ganz tolle Weine geben soll, haben die geschätzten Tischpartner auch gleich einen bestellt und zwar einen aus Deutschland, wegen des Vergleichens. Ist klar, oder?
Wissen Sie, wer keinen Wein trank? Ich. Und ich tue nicht mal ansatzweise so, als hätte ich Ahnung davon, kann mich aber immer köstlich beömmeln, wenn dann jeder zum Sommelier mutiert. Egal.
Auf der Karte gab es tausend leckere Leckerein, die auch genauso teuer waren und wenn Sie jetzt eine überaus hübsche und ebenso leichtverständliche Übersetzung für "Grünkohl und Pinkel" haben und zwar pronto, dann bin ich tief beeindruckt. Aber bitte ohne Lexikon.
Egal. Die Gäste fanden Rehrücken ganz toll, was vielleicht auch an unserer Übersetzung der restlichen Speisen auf der Tageskarte gelegen haben könnte, denn die gab es nicht im Englischen Menu. Den Rehrücken schon.
Und dann, Freunde der gepflegten Eigensinnigkeit, dann las ich ganz hinten: Hausgemachte Currywurst und ebensolche, nämlich hausgemachte, Pommes.
Fand ich das gut? Nee. Ich fand das super und die Entscheidung war auch schnell getroffen.
Kollege M., der, der immer sehr auf Status und Hierarchie bedacht ist, so einer, der immer nur von aussen schaut, nie das Wesen eines Menschen ergründen will, der war etwas entsetzt.
Warum?, so fragte ich. Steht doch auf der Karte und wir sind immer noch im selben Restaurant.
Naja, aber Currywurst?
Wo ist denn das Problem?
Ich weiß nicht. Das ist doch kein richtiges Essen an einem solchen Abend.
Warum? Ich finde das super und es passt zu meinem schlichten Gemüt.
Er hat mich nicht verstanden, war aber sehr erschocken, als Chefchen irgendwann sagte:
Weißte, Herr Cabman, das ist wirklich mal was anderes. Ich nehme auch die Currywurst.
Und plötzlich, weil der Chef eine nahm, war es für M. nun auch kein Problem und ich frage mich, was ist denn bitte verkehrt an Currywurst, auch noch hausgemachte? Gut, die Tatsache, dass Berliner meinen, sie hätten die erfunden, ist natürlich völlig verkehrt und haltlos, aber darum ging es ja nicht.
Herzlichen Lachen mußte ich, als Chefchen sagte, er geht mal in die Küche und sagt denen, dass wir zwei Würste haben wollen, denn wir sind ja richtige Kerle und von einer wird man doch nicht satt.
Hatte er recht und lecker war es auch. Mahlzeit!
Ein Lied zur Speise stimmt an, Zwo drei vier.....
Sie wissen schon, diese Business-Essen, wo man so tut, als wäre es das Großartigste, was man sich vorstellen kann, genau zu diesem Zeitpunkt mit genau den Typen abzuhängen. Kennen Sie doch, oder? Manchmal heißt sowas auch Familienfest und schlimm wäre, würde man soetwas auch Bloggertreffen nennen müssen. Sie verstehen?
Weil es nun in Südafrika, huch, jetzt fällt mir auch wieder ein, aus welchem Land der kam: Südafrika.
Weil es nun also in Südafrika ganz tolle Weine geben soll, haben die geschätzten Tischpartner auch gleich einen bestellt und zwar einen aus Deutschland, wegen des Vergleichens. Ist klar, oder?
Wissen Sie, wer keinen Wein trank? Ich. Und ich tue nicht mal ansatzweise so, als hätte ich Ahnung davon, kann mich aber immer köstlich beömmeln, wenn dann jeder zum Sommelier mutiert. Egal.
Auf der Karte gab es tausend leckere Leckerein, die auch genauso teuer waren und wenn Sie jetzt eine überaus hübsche und ebenso leichtverständliche Übersetzung für "Grünkohl und Pinkel" haben und zwar pronto, dann bin ich tief beeindruckt. Aber bitte ohne Lexikon.
Egal. Die Gäste fanden Rehrücken ganz toll, was vielleicht auch an unserer Übersetzung der restlichen Speisen auf der Tageskarte gelegen haben könnte, denn die gab es nicht im Englischen Menu. Den Rehrücken schon.
Und dann, Freunde der gepflegten Eigensinnigkeit, dann las ich ganz hinten: Hausgemachte Currywurst und ebensolche, nämlich hausgemachte, Pommes.
Fand ich das gut? Nee. Ich fand das super und die Entscheidung war auch schnell getroffen.
Kollege M., der, der immer sehr auf Status und Hierarchie bedacht ist, so einer, der immer nur von aussen schaut, nie das Wesen eines Menschen ergründen will, der war etwas entsetzt.
Warum?, so fragte ich. Steht doch auf der Karte und wir sind immer noch im selben Restaurant.
Naja, aber Currywurst?
Wo ist denn das Problem?
Ich weiß nicht. Das ist doch kein richtiges Essen an einem solchen Abend.
Warum? Ich finde das super und es passt zu meinem schlichten Gemüt.
Er hat mich nicht verstanden, war aber sehr erschocken, als Chefchen irgendwann sagte:
Weißte, Herr Cabman, das ist wirklich mal was anderes. Ich nehme auch die Currywurst.
Und plötzlich, weil der Chef eine nahm, war es für M. nun auch kein Problem und ich frage mich, was ist denn bitte verkehrt an Currywurst, auch noch hausgemachte? Gut, die Tatsache, dass Berliner meinen, sie hätten die erfunden, ist natürlich völlig verkehrt und haltlos, aber darum ging es ja nicht.
Herzlichen Lachen mußte ich, als Chefchen sagte, er geht mal in die Küche und sagt denen, dass wir zwei Würste haben wollen, denn wir sind ja richtige Kerle und von einer wird man doch nicht satt.
Hatte er recht und lecker war es auch. Mahlzeit!
Ein Lied zur Speise stimmt an, Zwo drei vier.....
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mark793,
Donnerstag, 15. Januar 2009, 19:14
Haha,
hier in Düdorf gibts ein Restaurant von einem Was-weiß-ich-Sternekoch, der nichts als diverse Sorten Currywurst am Start hat. Da fühlen sich auch die Schlipsträger aus dem Medienhafen locker genug für dieses Essen.
Aber in so ner Runde aus der Reihe tanzen, da sag ich doch einfach mal RESPEKT.
Aber in so ner Runde aus der Reihe tanzen, da sag ich doch einfach mal RESPEKT.
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cabman,
Freitag, 16. Januar 2009, 08:19
@mark: Ja, den Laden kenne ich auch. Und wissen Sie, ich glaube ja, dass ist bereits einsetzender Altersstarrsinn bei mir. Aber das kennen Sie ja selber;-)
@Mönsch Verti, du hast es wohl gerade mit Tieren, oder?;-)
@Mönsch Verti, du hast es wohl gerade mit Tieren, oder?;-)
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vert,
Freitag, 16. Januar 2009, 12:37
ich habe sogar eine eigene rubrik dafür.
und bei spitznamen krisch plack. musste mich gerade wundern, wie sehr mir das auch bei einem ausgegdachten namen so ging. ist aber so.
und bei spitznamen krisch plack. musste mich gerade wundern, wie sehr mir das auch bei einem ausgegdachten namen so ging. ist aber so.
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cabman,
Freitag, 16. Januar 2009, 13:23
HaHAHAHa, ich nicht, also Plack, aber ich respektiere ditte, wenngleich der Herr weiterhin im Hausgebrauch Verti bleibt, Herr Vert.
Was Sie nicht wissen, macht Sie nicht heiß und was Sie nicht heiß macht, brauchen Sie auch nicht zu wissen, oder? ;-)
Was Sie nicht wissen, macht Sie nicht heiß und was Sie nicht heiß macht, brauchen Sie auch nicht zu wissen, oder? ;-)
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biochomiker,
Donnerstag, 15. Januar 2009, 21:55
Ja, die Sache mit dem Wein ist immer lustig. Plötzlich haben alle Ahnung. Ich persöhnlih trinke gerne Rotwein. Ich habe keine Ahnung von Wein. Brauch ich aber auch. Als ebenfall schlichtes gemüt teile ich Weine ein in "schmeckt mir" und "schmeckt mir nicht". Das Brimborium außenrum habe ich nie verstanden. Bei anderen Getränken macht man das ja auch nicht. Obwohl: wäre bestimmt interessant mal so ein Getue um die verschiedenen Minrealwässer der Welt zu machen. "Im abgang etwas zu Natriumhaltig, ansonsten aber vollmunding im Geschmack. Man fühlt die Gegenwart von Granit, Bimsstein und einer Lehmhaltigen Mittelschicht auf der Zunge."
P.S.: Die Currywurst wurde definitiv in Berlin erfunden!
P.S.: Die Currywurst wurde definitiv in Berlin erfunden!
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cabman,
Freitag, 16. Januar 2009, 08:21
Nix, Herr Bio! Wir lassen uns in Hamburg nicht alles nehmen. Die Currywurst kommt aus Hamburg.
PS Ich musste eben Lachen: die lehmhaltige Mittelschicht!hatte es mir sehr angetan. So herrlich doppeldeutig.
PS Ich musste eben Lachen: die lehmhaltige Mittelschicht!hatte es mir sehr angetan. So herrlich doppeldeutig.
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mark793,
Freitag, 16. Januar 2009, 13:35
@Biochomiker: Naja,
nachdem es ja auch schon Essig-Verkostungen gibt, ist das bei Mineralwasser definitiv nicht mehr weit weg. Tatsächlich kannte ich Menschen, die schon vor 20 Jahren detailgenau erklärten, warum es bei ihnen un-be-dingt Perrier oder San Peregrino (oder nehmen sie eine Posh-Plörre Ihrer Wahl) sein muss, andernfalls drohe Sodbrennen, Entsalzung, Blasen- und Darmverschluss und was weiß ich noch alles.
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cabman,
Freitag, 16. Januar 2009, 13:38
Sage niemand, Marketing würde nicht wirken, oder der Selbstbetrug. Wie sangen sie einst: I´m so fucking special...man muss es nur glauben;-)
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biochomiker,
Sonntag, 18. Januar 2009, 00:47
@Mark: echt für Essig? Ich wusste dass es das schon für Salz gibt, aber für Essig?
@Cabman: wir können euch nihts nehmen, was ihr nie hattet. Wie du hier nachlesen kannst war die gute Herta eindeutig Berlinerin.
@Cabman: wir können euch nihts nehmen, was ihr nie hattet. Wie du hier nachlesen kannst war die gute Herta eindeutig Berlinerin.
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bufflon,
Freitag, 16. Januar 2009, 10:02
Abgesehen von der
unumstößlichen Tatsache, dass die Currywurst natürlich in Berlin erfunden wurde (ich war dabei!), muss man natürlich festhalten, dass es ja immer wieder Exemplare der Gattung "Mensch" gibt, denen es besonders erscheint, angeekelt auf andere geradezu hinab zu schauen, vor allem, um sich selbst zu erhöhen. Abgründe tun sich für sie auf und dabei fassen sie sich an die Stirn und sehen dabei Abendland und Kultur in selbige rauschen, bitter, bitter, bitter, alles. Handgeklöppelte Vegetarierspeisen mit positiv ökobilanzierten Zutaten statt TK-Pizza, Döner ist noch schlimmer als Hundefutter, Currywurst isst sowieso nur der prekariöse Abschaum und so weiter. An irgendetwas muss man sich ja hoch ziehen. Aber wem sage ich das, du weißt das doch. Ich sage immer: Der Currywurstesser ist kein anderer Mensch als der Kaviarverputzer, so lange mich keiner vom Gegenteil überzeugt.
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cabman,
Freitag, 16. Januar 2009, 13:27
Amen. Wobei der erste Halbsatz noch zur Gänze zu diskutieren wäre.;-)
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bonafide,
Sonntag, 18. Januar 2009, 22:18
also wenn dich jemand versucht hat am wochenende zu erreichen, dann war ick ditt!! hm. ich wünsche eine schöne woche und sage mal optimistisch: uff bald. ;-)
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gonzosophie,
Dienstag, 20. Januar 2009, 04:34
"Green cabbage with grits-groats sausages." ... A flatgerman meal of national importance.
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