Montag, 11. Juni 2007
Morphine, Tante Hertha und ich
Ja, ich gestehe, ich war in diesem Jahr schon Hertha BSC Fan. Aber nur für 2 Minuten. Vorauseilend und erklärend möchte ich schreiben: Ich bin jung, ich brauch das Geld.
Jut, so jung nun auch nicht mehr, besonders, wenn man dieser Dame Glauben schenken möchte. Möchte ich aber nicht, und Kohle brauche ich noch immer. Weiter im Text: Da bot es sich natürlich an, dass ich als loyaler und williger Stiefelknecht eines der Sponsoren extra nach Berlin durfte, Mademoiselle auch, um die elf Mannen zum sportlichen Erfolg zu peitschen. Ich denke, es gibt schlimmere Wege, um zu Geld zu kommen.
Weiter im Text:
Weil klar ist, dass nach dem sportlichen Erfolg gleich der ökonomische für den Sponsor kommt, denn sonst würden wir das ja gar nicht machen, sah ich es natürlich als meine Pflicht an, die Tante zu unterstützen. Ich möchte hier entschuldigend ob des Eindruckes einer charakterlosen, sich selbstverkaufenden Klatschnutte einschieben, ja, stimmt, denn mich interessiert Fußball so was von gar nicht, man könnte fast sagen überhaupt nicht, wenn es denn nicht internationale Wettbewerbe geben würde.
Nun denn, wenden Sie nun ihre Augen nach links und sehen Sie die Fankurve der Hertha, wenden Sie sie nach rechts, und Sie würden die von Kaiserslautern sehen, wenn Kaiserslautern gespielt hätte. So sehen Sie die von Bayer Leverkusen, glaube ich. Fragen Sie hierzu bitte Mademoiselle, denn die ließ mich ne halbe Halbzeit lang Kaiserslautern unterstützen, obwohl die in nem anderen Stadion waren, oder auch nicht, was weiß ich, wann und ob die überhaupt gespielt haben.


Wie nun vorliegendes Bildmaterial eindeutig beweist, waren die Gäste in Unterzahl und damit hatten deren Akteure auf dem Platz natürlich meine Unterstützung sicher, denn wie ich gar nicht oft genug schreiben kann: Ich sympathisiere immer mit den vermeintlich Schwachen!
Es ist notwendigerweise ein gewagtes Unterfangen, auf der VIP-Tribühne des Hertha BSC, den Gegner zu unterstützen. Atypische, und nun kommen wir zum bildenden Teil, AHHHs, für entgangene Chancen und OHHHs, sowie SCHIEBUNG, für nicht gegeben Strafstösse, ziehen schon komische Blicke auf einen. Aber störte mich das? Pff, kein Fatz.

Zwei Erkenntnisse dieses Tages sind:
1.) Hätte ich die Kohle privat ausgeben müssen, hätte ich mich geärgert.
2.) Ich kann mich noch immer nicht für Fußball im Allgemeinen und das euphorische Unterstützen von irgendwelchen Mannschaften und kultischer Verehrung von überhaupt irgendwelchen Personen im Besonderen begeistern.
Ist wie bei de Blogger und beim Thema Badelatschen.

Es ist mir auch herzlich egal, was ich denken und glauben soll, nur eins ist wichtig: Der oder die, welche sich in der stärkeren Position befinden, haben auch die größere Verantwortung und Badelatschen gehen immer, wie man und frau hier sehen können. Dieses Bild entstand beim Rewe Kaufmann meines Vertrauens, nur getraut habe ich mich nicht, ich bin kitzlig:



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Sonntag, 10. Juni 2007
Sonntägliche Fragen


So. Sitze ich hier nun schon den ganzen Tag und forste mich so durch Berichte und Zahlen, denn nächste Woche muß die Präsentation stehen, der marknadsplan ( mit freundlichen Grüßen an Frau diagonale. Dies war Schwedisch: Businessplan)
Dabei habe ich auch ne GFK-Studie zur Hand, die hat 160 Seiten und eine davon ist die oben abgebildete.
Man beachte bitte die Verschiebung der sogenannten Neue Mitte nach links, in den Bereich: wir kommen gerade so über die Runden, während rechts, der Bereich: ne ne ne wir können uns alles leisten, konstant bleibt.
Haben unsere Politiker eigentlich auch Zugang zu solchen Zahlen? Ich meine ja nur, denn ich bin auch aus ganz egoistischen Gründen gegen eine solche Verschiebung:
Ich brauche diese verdammte Mitte!
Und nun, zur Melodie: Fuchs du hast die Gans gestohlen, stimmen wir alle ein:
Also gebt sie wieder her, denn sonst wird sie sich links ein Adolf holen und dann wirds wirklich schweeeher.

Klar habe ich ja ein bisschen geflunkert. Ich sitze hier natürlich nicht den ganzen Tag schon über Papierkram, aber immerhin den Nachmittag und das fühlt sich bei den Temperaturen an wie, ach egal.
War ich also heute morgen beim Brunch. Ist günstig, is lecker, is leckere Gesellschaft. Und was fiel mir auf? Männer.
Liebe Brüder, wer hat euch eigentlich erzählt, man könne Halbschuhe, ich wiederhole: HALBSCHUHE(!) und braune, BRAUNE(!) Socken zu Shorts tragen, die aussehen, als hätte man sie aus alten Vorhängen genäht? Wer? Egal.
Ich proklamiere hier und heute, denn sie sind kleidsam und auch sehr günstig:
The terrific return of Badelatschen!
Badelatschen sind im Zeitalter von Flip Flops und Ballerinas unterbewertet und nur was für hartgesottene Trendsetter.
Mein Paar hier, habe ich letztes Jahr in Spanien gekauft, der Gorilla erinnert sich bestimmt. Die kosteten nur 4,50 Euro, sehen stark Blau aus, sind bequem und schmeicheln dem Fuß sehr.
Und ich könnte belegen, dass man mit ihnen sogar zum Brunch immer richtig gekleidet ist.

Also, I go for Badelatschen!




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Freitag, 8. Juni 2007
Fragen:

Wie sieht das denn nun aus, mit dem Bloggertreffen?
Wer kommt denn nun? Also ich bestimmt, Mademoiselle la Püppie auch. Wer noch?
Ich frag ja nur, weil Frau Stella oder icke eventuelle dann nen Tisch bestellen müssen.



Kommen, Sehen, Gehen
Ja, ick bin dabei.
Nö, iss langweilig und dich will ich eh nicht sehen
Eventuell, ähm, weiß noch nicht.
Nein, ich hab leider keine Zeit, wäre aber liebend gern dabei gewesen.
Nein, ich würde zwar gern kommen, scheue aber die 450 Kilometer (einfache Strecke).

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Erstellt von cabman am 2007.06.08, 12:25.



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Freitag, 8. Juni 2007
The fucking hotel life
Hotelflur Dänemark, gestern



„Du kennst mich zu gut“, sagt Matze, den ich nun schon über 8 Jahre kenne. So manche Niederlage haben wir eingesteckt und so manchen Sieg davon getragen. Einer auf den man sich verlassen kann.
„Wie geht es Manu?“ will ich von ihm wissen.
„Beschissen. Ich glaube, ich habe ein ernsthaftes Problem.“
„Wieso? Neulich, in Berlin, schien mir alles in Ordnung.“
Und er redet los, es bricht aus ihm heraus wie ein Wasserfall. Er erzählt mir davon, dass sie nicht mehr so viel miteinander reden, weil er zu müde ist wenn er nach Hause kommt, vom unerfüllten Kinderwunsch, was Manu sehr enttäuscht. Aber immer, wenn sie ihre guten Tage hat, ist er nicht da und ist er da, ist er manchmal zu müde. Er redet davon, dass sie nichts mehr miteinander unternehmen, der Hausbau stockt und davon, dass er in letzter Zeit nur noch gereizt ist.
„Ist mir auch aufgefallen. Du bist viel am Meckern.“
„Stimmt. Es fiel mir schon selbst auf und das ist ein schlechtes Zeichen. Ich kenn mich.“
„Ursachen?“
An dieser Stelle geht es weiter, der Stress, die Verantwortung, die Zielvorgaben.
„Ich weiß, alles ziemlich tuff. Aber nichts, was wir nicht meistern könnten, oder?“
„Eigentlich nicht, doch die Grundvoraussetzungen fehlen. Aber das weißt du ja selber.“
„Ja. Nur zu gut.“
„Ich glaube, ich hätte gern einen anderen Job.“
„Und was hält dich davon ab?“
„Ja. Gute Frage. Was hält mich eigentlich davon ab? Ich habe derzeit 5 Angebote. Doch nichts davon überzeugt mich wirklich.“
„Tja. Weißt du, ich glaube das ist dein Problem. Frag mich! Ich war in ähnlicher Situation. Das Lähmendste an dieser Geschichte ist die Ungewissheit. Glaub mir, hast du erstmal eine Entscheidung getroffen, dann fällt ein Großteil der Spannung ab.“
„Ich kann keine treffen. Ich weiß nicht wohin und was.“
„Dabei kann ich dir nicht helfen. Die Frage ist: Was willst du erreichen? Warum würdest du wechseln? Willst du es, weil dich alles in der Firma annervt? Willst du es für Manu? Willst du mehr Zeit für sie und mit ihr haben? Mehr Verantwortung? Mehr Geld?“
„Ich glaube, ich wäre mit meinem Job zufrieden, wenn ich nur 1-2 Tage reisen müsste. Wenn ich Manu die Garantie geben könnte, viele Entscheidungen nicht allein treffen zu müssen, wenn ich da wäre und wenn mein Job nicht auch einen Großteil meiner privaten Zeit fordern würde.“
„Aber dann ist es doch einfach. Such dir was bei dir in der Nähe und trage weniger Verantwortung. So gut werden wir nun auch nicht bezahlt, als das dieser Schritt erhebliche finanzielle Einbußen fordern würde, oder?“
„Nein. Ach, ich weiß auch nicht, warum ich mich so schwer tue.“
„Kann ich dir verraten. Es sind unsere Eitelkeit, das geile Gefühl bestimmen und bewegen zu können und die Tatsache, dass du und ich keine nine-to-five-people sind. Wir wollen alles und manchmal ist das zu viel. Es funktioniert einfach nicht. Weißt du, als ich die Antike fragte, wo der Knackpunkt bei uns war, da sagte sie, es hätte schon in Hamburg angefangen, damals, als ich aus Belgien kam und sie mich fragte: Wenn du wählen müsstest, zwischen mir und deinem Job, wie würdest du dich entscheiden? Weißt du was ich antwortete? Ohne nachzudenken? Mein Job. Die Antike meinte, dass war der Anfang vom Ende.“
„War es ja auch. Wir geht es ihr eigentlich?“
„Oh, recht gut. Sie hat eine komische Beziehung aber einen gut bezahlten Job.“
„Und wie geht es Morphine?“
„Auch gut. Natürlich ist sie im Stress, aber das sehr gute Resultat ihrer Zulassung hat ihr Auftrieb gegeben.“
„Sie ist aber auch wirklich nett und ich war sehr beeindruckt, was sie alles über Bücher und Autoren wusste.“
„Ja, ich bin auch immer verwundert und ehrlich gesagt auch ein wenig neidisch. Ich würde das auch gern können.“
„Du sprichst wenigstens Sprachen. Ich kann gerade leidlich Englisch und das einzige, was mir zu Büchern einfällt ist Erich Kästner.“
„Wieso, magst du den?“
„Nee, meine Eltern wohnen in der Erich-Kästner-Strasse. Wie macht ihr das eigentlich? Ich meine, ihr seht euch auch nicht oft, oder?“
„Nee. Ist noch immer eine Wochenendbeziehung. Im Augenblick funktioniert es aber, wenngleich ich sie gern öfters sehen möchte.“
„Aber es ist doch schon ein Fortschritt gegenüber zu Stockholm?“
„Das bestimmt. Der Trick an der Sache ist, dass ich mir vorgenommen habe, eben nichts für die Firma zu tun, wenn wir zusammen sind. Letztes Wochenende war das erste Mal, dass ich in ihrem Beisein etwas für die Firma tat. Nur kurz und doch elendig lang.“
„Und zukünftig?“
„Zukünftig würde ich gern mit ihr zusammen wohnen.“
„Meinst du das klappt?“
„Ich werde alles daran setzen.“
„Kann sie denn akzeptieren, dass du selten daheim bist?“
„Ich denke schon, zumindest sagt sie es.“
„Und wenn es wieder so weit kommt wie bei der Antiken?“
„Einmal verkehrt machen ist Lernen. Zweimal ist dumm. Ich werde nicht dumm sein.“
„Meinst du ich wäre dumm?“
„Oh ja. Du wärst dumm. Manu ist ein Top-Frau.“
„Ich weiß. Ich hätte sie sonst nicht geheiratet. Ich hätte gern, dass alles so ist wie vor 2-3 Monaten.“
„Dann tu was dafür.“
„Du kennst meine Alternativen. Würdest du mitkommen?“
„Das kommt darauf an.“
„Eigentlich sind wir doch geile Macker in dem was wir tun.“
„Ja, eigentlich schon. Die Tatsache vernachlässigend, dass uns etwas entgeht, etwas wie Freundeskreis, regelmäßiges Training und politisches Engagement, eine gute Beziehung,
alles was uns als Person auch reifen lassen würde, dann sind wir geile Macker.“
„Irgendwie traurig. Aber immerhin sehen wir etwas von der Welt, sind in Bewegung."
„Yepp. Immer bis zum nächsten Hotel, dessen Aussicht geniessen und weiter."
"What a fucking hotel life."
"Geht doch mit deinem Englisch."




Paris

Berlin


Kopenhagen


Amsterdam


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Donnerstag, 10. Mai 2007
Zwischen zwei Toten



Zwischen zwei Toten,
da wächst oft Gras.

Zwischen zwei Toten,
steht manchmal ein Glas.

Zwischen zwei Toten,
wird oft geschwiegen.

Zwischen zwei Toten,
meist Welten liegen.

Zwischen zwei Toten,
fußt oft auch ein Kind.

Zwischen zwei Toten,
weht ein kräftiger Wind.

Zwischen zwei Toten,
fehlen immer die Worte.

Zwischen zwei Toten,
gibt es an jedem Orte.

Zwischen zwei Toten,
schweben kranke Gedanken.

Zwischen zwei Toten,
fallen immer die Schranken.

Der Lauf der Zeit,
er lässt sich nicht halten.
Zu viele Tote,
gilt es zu verwalten
Es gab sie immer,
und es wird sie immer geben,
doch ich bitte dich,
lass uns noch leben.


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Montag, 30. April 2007
Fette Null-Nummer
Ach herrje, mein neues Hobby, mit dem Rauchen aufzuhören, hat es in sich. Jut, Oberschwester Ich-gebe-hier-die-Zippen-streng-nach-Plan-raus-Mademoiselle-la Püppiee von der Mentalen meint ja, es handele sich hierbei um eine lebensverlängernde Maßnahme. Hm. Außer Mademoiselle la Püppiee fällt mir da ad hoc kein wofür ein. Na egal jetze mal, weil bestehende Tatsache ist, man riecht mehr und auch besser, der Geschmack des Spermas bleibt gleich (glaub ich), die Haut strafft sich so, dass ich schon nen recht verzerrten Blick entwickle, was natürlich auch am Zucker-Schock liegen kann. Ist ja unglaublich, was ich für einen Heißhunger entwickle und noch viel schlimmer, ist ja unglaublich, dass ich dem Heißhunger auch nachgebe. Schlimm. Ich werde bestimmt furchtbar fett. Die 300gr Tafel, die Oberschwester Ich-gebe-hier-die-Zippen-streng-nach-Plan-raus-Mademoiselle-la Püppiee von der Mentalen mir heute morgen in sorgevoller Erwartung eines Rückfalles hinlegte, wies eine gewisse Beharrlichkeit auf, so Kühlschrank gekühlt. Dennoch schmolz ihr Raumanteil im Kühlaggregat beträchtlich, so um 250gr, was sich bestimmt an meinem Hintern zu 1kg Fett metamorphisiert. Bestimmt. Kann natürlich auch am Doppel Whopper Menü von BK liegen, welches ich vorhin, als ich Oberschwester Ich-gebe-hier-die-Zippen-streng-nach-Plan-raus-Mademoiselle-la Püppiee von der Mentalen von Arbeit abholte, spontan und impulsiv käuflich erwarb. Die Frage, ob Maxi-Menü oder nicht, erwog ich wirklich nur ganz kurz.
Jut. Eigentlich will ich mich nicht beklagen. Ich wiege zu wenig, ich könnte ein paar Kilo mehr vertragen, aber der Wunsch nach einer gewissen Ansehnlichkeit ist doch wohl gerechtfertigt? Nee, rufen die Hobbypsychologen und solche, die meinen, sie wären wirkliche, weil se ein Diplom dafür haben. Sei im Gleichklang mit der Seele, das reicht, sagen die. Pah.
Ich bin so pissig und gereizt, das Oberschwester Ich-gebe-hier-die-Zippen-streng-nach-Plan-raus-Mademoiselle-la Püppiee von der Mentalen meinte, ich wäre ein arroganter Zyniker. Nach kurzen und intensiven Verhandlungen konnten wir uns auf arroganter Sarkast einigen. Und alles lag nur an den dicken Kindern bei Lidl. Unbeschreiblich, was manche Eltern ihren Kindern und deren Knochen sowie Herz-Kreislauf-und-unser-Krankenkassen-System antun. Darf man ja aber nichts sagen, ist ja Kinderfeindlich, was nicht stimmt, maximal Elternfeindlich, aber auch das darf man nicht sagen, denn die tun ja wenigsten was gegen den Kollaps des Rentensystems. Wollte ich ja auch, aber Oberschwester Ich-gebe-hier-die-Zippen-streng-nach-Plan-raus-Mademoiselle-la Püppiee von der Mentalen hat dem einen und dem anderen Ansatz erstmal einen Riegel vorgeschoben. Für den einen bin ich ihr sogar dankbar, über den anderen verhandeln wir in Zukunft noch mal.
So, wie spät? 18:54 Uhr. Jut, denn 21:30 bekommt ich meine nächste Ration zugeteilt. Ich bin dann runter auf 4 Zigaretten am Tag. Das glaubt keiner von meinen Freunden, im Leben nicht. Morgen versuch ich die Null-Nummer, auch auf die Gefahr hin, dass ich dolle fett werde, ihr liebt mich doch dann trotzdem noch, oder? ;-)))))))))))))))))))))))))))))))))))))


vorher:


nachher:


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Sonntag, 29. April 2007
Jagdglück oder Wo sind all die Mammuts hin?
Das ist ja so, während Frau, unter Vortäuschung von Schwangerschaft, Haarsaus- und Pilzbefall, in der Höhle blieb, um das Feuer einzuhüten, was auf Dauer langweilig wurde und sie deswegen die Kunst erfunden hat, ja, man könnte also sagen, Kunst machen Gelangweilte und Kranke, ging Mann los, um sich sinnvolleren Beschäftigungen zu widmen. Essen jagen, z.B., oder andere umbringen. Im Laufe der Zeit besann sich Frau aber eines Besseren, was gut war, verließ die Höhle und schwang sich bis ganz ins Bundeskanzleramt auf, was besser ist. Der einzige, für den die Entwicklungsgeschichte dann einen dramatischen Verlauf nahm - denn mit der Erfindung von 500gr abgepackte Rindersteaks und Supermärkte fiel ja seine Daseinsberechtigung weg - ist der Mann. Nun, auch ich bin einer und ab und an fühl auch ich, wie die alte Programmierung des Gen-Codes durchschlägt. Unter der Woche und dienstlich ist dies kein Problem, aber was machen wir am Wochenende? Stumpf aufs Grillfleisch schauen, welches, nicht selbst gejagt, vor sich lang hin brutzelt? Nix da! Der Herrgott hat uns gütigen Auges und milde lächelnd Rettung geschenkt. Was ist die letzte Bastion maskuliner Alleinstellung und Heimstatt samstäglicher Stunden? Genau, der Baumarkt. Nix ist Mann mehr Ersatz, dient mehr für die Beweisführung der Richtigkeit seiner Existenz, als eine Runde durch die endlosen Hallen der „Jetzt-hilft-sich-Mann-selbst!“ Tempel. Jut, da laufen auch Frauen rum, haben immer so kleine Zettel in der Hand und Bedienungsanleitungen, ja, ja die müssen ja immer die Bedienungsanleitungen lesen, liegen dann da, bäuchlings auf dem Teppich, mit nem Kaffee Latte und lesen Bedienungsanleitungen. Lächerlich. Die liest man(n) erst, wenn nix funktioniert, bis dahin betrachtet man sie als Beleidigung des männlichen Intellekts, außerdem haben wir den Verbraucherschutz, kann man(n) doch alles reklamieren. So. Das einzige Problem, dass ich immer mit dieser Ersatzhandlung habe, ist die Tatsache, dass es in unseren schicken Stadtwohnungen nun nie wirklich große Projekte gibt. Da gibt es nichts, was dem Gefühl der Erlegung eines Mammuts gleichkommt. Bild aufhängen hätte wohl den emotionalen Gegenwert zu: Kleine-Fallgrube-ausheben, während Wände streichen wohl der Gefühlslage von: Dodes-Kaniggl-aas-gleina-Fallgrum-zäichn* entspricht. Aber wie oft streicht man seine Wände, nur um in die Dodes-Kaniggl-aas-gleina-Fallgrum-zäichn-Stimmung zu kommen? Nicht so oft und deswegen entwickelte der Jagdglück-Junkie die Biete-deine-Hilfe-an-Strategie. So auch ich, denn dies ist sehr recreant.
Während la Püppiee also, …ähm… halt so Dinge tut, wahrscheinlich Kunstvolles, denn sie ist ja irgendwie krank, ich meine bei dem Studium, gibt unsereins das jagende Individuum. Da wird dann das Fahrrad repariert. Gepaart mit Sonnenschein, schmutzigen Händen und schweißiger Brust kann dies ein stimulierendes Ereignis sein, so etwa wie das Ziehe-Räuse-aus-Gewässer- und-entdecke-Aal-darin-Gefühl. Der Kracher, und das nur, weil ein Besuch des örtlichen Baumarktes von Nöten war, ist und bleibt aber die Zelebrierung der Bohrlöcher. Welch Jagdglück ist es doch, eine aus der Wand gerissene Garderobe vorzufinden. Da gab es Bohrlöcher, so groß wie die Augen junger Wehrpflichtiger, wenn die schöne Stabsärztin mit charmantem Lächeln auffordert, sich doch mal zu bücken. Jut, also diese Bohrlöcher forderten ein wenig Geschick, aber nix, was James Jean Pütz Cabman nicht hinbekommen hätte, denn (Achtung, Achtung Bildungsteil!!)
“…im Mittelpunkt des höfischen Ehebildes steht der Gedanke, dass der Ritter und angehende Herrscher durch die Liebe seiner Frau und durch die Liebe zu ihr zu großen Taten und tugendhaftem Verhalten angeregt wird.“**
Genau. Und neben der Liebe bedurfte es dann nur noch ein wenig (Achtung Werbung!) Pattex Power-Knete.

(Pattex Repair-Express Power-Knete ist eine schnell härtende 2-Komponenten-Knetmasse. Sie ist die schnelle und einfache Lösung für viele Sofortreparaturen im Haushalt, Werkstatt und Garten. Multi-funktional: Klebt, montiert, repariert, füllt, dichtet ab, rekonstruiert und schreibt Weblogin-Einträge. Jetzt nur 8,99!!

Sehr zu empfehlen.)


So, als alles fertig war, sah es dann so aus:


Ich fand dat jut, fühlte mich auch so, so nach Kleiner-Vogel-vom Baum-geschossen und schwang beschwingt noch schnell den Wischlappen und andere Dinge und denke mir, ja, ich bin ein wichtiges Mitglied meiner Gesellschaft, ganz bestimmt nur ein Mann, und das nächste Mammut kommt bestimmt auch, man darf es nur nicht übersehen;-))

PS. Vor lauter Jägerlatein habe ich ganz vergessen zu erwähnen, dass dieses Wochenende nun ein ernst gemeinter Versuch gestartet wurde, dass Rauchen aufzugeben.

Projektbeschreibung: Rauchen aufgeben
Timeline: 28.04.2007-01.05.2007
Projektdurchführung: JR Cabman
Projektkontrolle: Mademoiselle Morphine
Kostenbesparungseffekt: Null, vorläufige Prognose: Wird teurer als bisheriger Lebensstil, da Schoki-Sucht ausbricht, damit einhergehend Fettleibigkeit und dadurch neue Kleidung nötig sein wird. Diese aber bitte vorzugsweise in Ringlemuster und natürlich in den hässlichsten und unmodischsten Farben, die es geben kann.

* das war "frängisch" für: Totes-Kanienchen-aus-Fallgrube-ziehen
** Jochim Bumke, Erec. Eine Einführung


PPS. Da war viel drin, Persönliches, Bildendes, Werbung, Lokalidiomatisches, ergo,
Ich will ne Kolumne!


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Freitag, 27. April 2007
Und immer Lächeln

Während anderswo die Welt vibriert, die Dinge ihren unheilvollen Verlauf nehmen, offenen Auges in den Abgrund, aber immer dabei lächelnd, sitze ich hier, eintägiger Nestling, nackt und verletzlich. Es tut mir leid, ich bin nicht interessant. Hab kein quälendes Leben, keinen zu kleinen Penis und auch nicht zu wenig Geld. Ich gehöre zu keiner Randgruppe und nenn mich auch nicht Politiker. Im Grunde bin ich ich und mir reicht das. Ich könnte das ja interessanter gestalten, rüber zum Abgrund wandern, dem Sternenlicht folgen und mal schauen, ob es ihn gibt, diesen Gott. Bei meinem Glück wäre er ein Reinkarnation Erich Honnekers. Also steige ich nicht hinab, suche nichts und könnte darauf warten, dass mich jemand bei der Hand nimmt und da abholt. Ich könnte mich aber auch eines Besseren besinnen, wohl wissend, das Doktorseife gleichnamige Spiele nicht sauberer macht. Hygienischer vielleicht, aber es riecht nicht mehr, wäre das der Sinn? So reibe ich mir mein Kinn, während ich in den Hörer lausche, hm, ja, das könnte es sein, oder doch nicht. Was weiß denn ich, wo doch alles mehr oder minder komplizierter wird. Dabei hänge ich an diesen Lippen, lausche den Worten, weil ich es gerne tue. Worte, die wie Eiswürfel aus dem Mund gekullert kommen und beim Aufprall zersplittern, tausendfach. Wusstest du denn nicht, dass diese Worte auch schlagen können? Hat dir niemand gesagt, dass sie tieferer Wunden reißen können als die Neunschwänzige? Mach dir keine Sorgen, heute nicht und morgen nicht. Ich werde wieder verstummen, nichts soll man mehr von mir hören, waren doch die meinen Worte schon verhallt, bevor ich sie gedacht hatte. Und, habe ich mich je beklagt? Hat je ein Wort der Schuldzuweisung meinen Mund verlassen? Nie. Warum auch. Oft hat man es sich selbst zu zuschreiben. Ist Grausam, nicht? Aber der größte Feind bist du dir selbst.
Und nun, wo es zu regnen beginnt, drinnen im Herzen, Muskeln sich verkrampfen und die Kälte in alle Poren dringt, könnte ich sie gebrauchen, die Nestwärme. Es tut mir leid.


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Dienstag, 24. April 2007
Während...
woanders der Umsturz seinen Anfang nimmt und das ganze auch eventuell noch mit Schokikuchen verpfelgt wird, pflege ich nur meine Hemden, denn man(n) will auch schick sein, ab und an. Fraglich nur, wieso die so


aus der Maschine kommen. Es mag daran liegen, dass der Hersteller damit wirbt, Hoflieferant des englischen Königshauses zu sein. Hat wohl mit der Richtung der Drehung zu tun. Diese verwirrt mich auch bei Joghurt. Links - Rechts, ist eh nur Marketing. Fragen Sie doch mal den Truhensheriff beim Kaufmann Ihres Vertrauens, ob er auch Leerlauf-Joghurt führt. Sie könnten sagen, Sie vertrügen die ganze Dreherei nicht. Ich glaube, ich habe gerade ne Marktlücke entdeckt, frei nach dem Motto, wir lösen Probleme, die sie ohne uns nicht hätten. Mal schauen, ob mein Waschmaschinenbauer zufällig auch nen Hemdentknoter im Angebot hat.





Nee. Hat er nicht. P Ü P P I E !!!!! Zur Hilfe!!!!!


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Montag, 23. April 2007
Immer wieder Holland und eine Entdeckung
Wenn Sie in Amsterdam sind, haben Sie vielleicht das Glück, auch in Holland zu sein, wenn nicht, dann sind Sie vielleicht in so einem komischen Land, wo noch nie jemand hin wollte, ausser die holländischen Gründungsväter, die in einem Anflug von Heimatliebe, das ganze Kaff so benannten. Wenn dem so ist, dann will das eh keiner wissen. Was diesen Eintrag hier angeht, bin ich mir da auch nicht so sicher, aber wir können ja mal nen Versuch starten. Also, ich war heute in Amsterdam. Schon mal nicht schlecht. Morgens hin und abends zurück, was natürlich zu einem Aufschrei beim ungleichen Geschwisterpaar ökologisches Gewissen I+II führte. Man mag es mir ja kaum bis gar nicht abnehmen, aber so ab und an, in stillen Minuten, da frage ich mich, inwieweit so etwas im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit natürlichen Ressourcen vertretbar ist. Ehrlich jetze. Mein Öko-Bilanz sieht eigentlich recht gut aus, nenne ich mich doch Nichtbesitzer von Herd, Kühlschrank, Fernseher oder gar Tiefkühltruhe. Fraglich ob das schon reicht, bei all dem Rumgejette.
Morgens in Hamburg ging der Ärger schon los: Rentner. Rentner, besonders in Gruppen und auf großer Fahrt, können hinderlich bis nervig sein. Geduld gehört nun nicht zu meinen Stärken, aber nichtsdestominder kann ich den Augen einer schönen Frau, auch wenn sie 108 Jahre alt ist, natürlich nicht böse sein. Ja, ich ließ mich sogar dazu hinreißen, der rüstigen Dame die viel zu große Tasche zum Gate zu tragen. Da bin ich ja nicht so. Währenddessen plauschten wir ein wenig und so erfuhr ich, dass dies nun Omis erste Fernreise war. Ach schön, sagte ich und, wo geht es denn hin? Spanien, kam prompt die Antwort. Ja, schön. Dann mal to und ich kann gar nicht aufhören, mich, bis jetzt, zu wundern. (Einschub vom Autor: Sollten Sie hier den Spannungsbogen vermissen, dann haben Sie natürlich recht. Der liegt aber gerade neben der Pointe, da er sich heute frei nahm.)
Spannungsfrei geht es weiter, ich will ja nicht, dass sich jemand wieder verspannt und vielleicht darüber sogar zickig wird. Es bleibt noch anzumerken, dass ich schon in Hamburg eine Entdeckung machte, die so abscheulich ist, dass ich ihr einen eigenenen Absatz widmen muss. Später dazu mehr.
In Amsterdam lief es so, wie ich es mir nicht vorstellte, sondern viel besser. Wenn das durchgeht, also dann, tja. Dann nehm ich frei.
Ich hatte also noch ein bisschen Zeit und lief durch die Stadt. Das nennt man Marktbeobachtung und wird nur dann dramatisch, wenn es nichts zu beobachten gibt. Dabei lief ich erst an einem Antiquitätengeschäft vorbei und dann rein. Ich kann mich der Faszination dieser muffigen Läden nicht entziehen. Gar nicht. Ich mag diese alten Möbel, Lampen und den ganzen Firlefanz, ich mag mir vorstellen, wie es gebraucht wurde, als es der neueste Stand der Technik war. Ich fand auch ein sehr schönes Bild, aber es war viel zu teuer. Egal. Da stand ich also gerade vor so nem Kästchen mit allerlei Schmuck und suchte was für Püppie, als ich angesprochen wurde. Auf Holländisch natürlich und von einem Vorhang, so schien es erst. Der Vorhang hatte auch Füße und ganz versteckt, kaum sehbar, ein Gesicht. Es gehörte zu einer dicken Matrone, die irgendwie aus der Karibik zu stammen schien. Höflich wie ich bin fragte ich: "Pardon?"
"I like your shoes," antwortete der Vorhang mit Gesicht.
"Me too. Quite a lot actually. I bought them in England."
"Oh really? Do you wanne sell them?"
Häh? Nix. Ich sah zu, dass ich da raus kam und deswegen kriegt Püppie nun auch kein Geschenk. (Einschub vom Autor: Der Spannungsbogen ist jetzt im Keller.)
So, und nun zur Ungeheuerlichkeit. Es liegt in der Natur der Sache, dass alles was hochgeht, auch wieder runterkommt. Flugzeuge, Erektionen, ja sogar Gehaltsvorstellungen. (Steuern allerdings nicht. Benzinpreise auch nicht, aber der goße Rest.) Genauso natürlich ist der Stuhlgang. Das ist nicht schlimm. Hände danach nicht zu waschen allerdings schon!
Ich war heute dreimal pullern. Ich geh jetzt nicht ins Detail, wie, wann, wo, aber zu meinem Erstaunen stellte ich fest, dass Händewaschen nicht länger en vogue ist. Also meine Herren, stellen Sie sich bitte an dieser Stelle meinen ernsten Blick vor: Ich fordere, dass Sie sich die Hände waschen! Bedenken Sie bitte bei Ihrem Tun, dass auch ich die Türklinke berühren muss, wenn ich das WC wieder verlasse. Nehmen Sie sich ein Beispiel an den Damen! Nicht das ich wüßte, wie es auf einem Damen-WC zugeht, aber die Vorstellung, dass diese netten Menschen, die immer so gut duften, die da in ihren Marco Polo-Kostümchen und Schühchen rumtippeln und dabei immer so galant wirken, die ihren Milchschaum schlürfen und nie nen Bart davon behalten, also diese reizenden Geschöpfe, die uns gar nicht brauchen, die waschen sich bestimmt die Hände! Laßt es uns Ihnen gleichtun und so den zivilisatorischen Abstand verringern. Laßt uns deren Größe als Maßstab unserer Entwicklung nehmen und bedenkt, ich seh dann auch nicht mehr so affig aus, wenn ich die Tür mit dem Ellenbogen öffne. Übrigens, ich wasch mir die Hände auch einfach mal so. Nur falls es jemanden interessieren sollte.


PS: Ich trage Manschettenknöpfe. Ist das noch modern?
PPS: Morgen mach ich was ganz Neues. Mal sehen, ob ich mich traue, darüber zu bloggen. Es wird aber noch nicht verraten.
PPPS: In Holland haben sie Mercedes S600 als Taxi. Dieser Wagen ist nur für Herrn Cabman, sagte die Rezeptionisten, als jemand anderes in den Mercer einsteigen wollte. Muss an den Manschettenknöpfen liegen.
PPPPS: Ich muss jetzt Frau Stella anrufen, denn ich wollte ja sie und Frau Gutemine morgen mitnehmen. Immer diese Zeitprobleme.


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