Dienstag, 15. Oktober 2013
Yep
cabman, 21:37h
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Montag, 7. Oktober 2013
Nachtrag
cabman, 23:53h
Schlauere Menschen als ich es bin und davon gibt es nach deren eigenem Bekunden erstaunlich viele, wundern sich nun hier und dort (auf dem Gesichtsbuch) über den Ausgang der Bundestagswahl und beklagen sogar deren Ergebnis. Warum?
Es ist ein Faktum, dass zukünftig westliche Regierungen deutlich konservativer ausfallen werden und zwar im wörtlichen Sinne.
Denn obwohl stay younger for longer als DER neue Megatrend bisweilen bizarre Blüten treibt und immer wieder in geschmackliche Körperverletzung durch junggebliebene 65 gipfelt, können die allermeisten von uns eben nicht ihren Kopf ausschalten und verhalten sich entsprechend ihres Alters; das dannn auch zur Wahl.
Der Zusammenhang ist auch recht schnell erklärt: Die meisten Menschen haben im Alter mehr zu verlieren als zu erwarten. Jut, Menschen mit pseudobukowskesen Lebenstil, der nur als Leichentuch für die eigenen Erwartungen ans Leben dient, weil die eigene Unfähigkeit unakzeptiert und damit unbehandelt bleibt und deswegen dann gern die gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse als Erklärung bemüht werden, warum die eigene Grandiosität unhonoriert verpufft, also solche Menschen sehen das bestimmt anders. Ganz bestimmt. Weswegen es aber für mich nicht richtiger ist.
Das Verlieren in diesem Zusammenhang bezieht sich nämlich ausdrücklich nicht allein auf materielle Dinge, sondern auf die Lebensumstände im Allgemeinen und es ist nunmal ein Fakt, dass mit zunehmenden Alter die Handlungsoptionen für der Mehrzahl der Menschen weniger werden. Spielt gar keine Rolle, ob das zeitliche oder gesundheitliche Gründe hat, es werden weniger.
Eine falsche Wahl bzw. Entscheidung eines alten Menschen kann unter Umständen bedeuteten, dass diese nicht mehr für ihn zu revidieren ist. Deswegen wägen alte Menschen die Dinge besonders intensiv ab und halten im Zweifel lieber am Status quo fest und kaufen bei Manufaktum total bescheuert Scheiß, nur weil es aus der Jugend vertraut ist.
Kurz um und sehr zugespitzt: Wer die Sicherheit der bestehenden Verhältnisse verspricht, wird damit zukünftig Wahlen gewinnen. Heisst auch: Wer nix verspricht, suggeriert damit auch schon die Wahrung des Bestehenden.
Schauen Sie sich die Alterspyramide in Deutschland an und die zu erwartende Prognose. Und das wird schlimmer.
Letzte Woche war Weltaltentag und zu diesem Anlass wurde eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass es im Jahr 2050 mehr Alte über 60 als Kinder unter 15 Jahren geben wird. Was glauben Sie, welche Interessen dann hauptsächlich in den Parlamenten verhandelt werden? Wohl die der Mehrheit der Bevölkerung, oder nicht? Glauben Sie nicht?
Hier die Alterszusammensetzung der CDU-Wähler:
Fall Sie es nicht wissen sollten: Das Durchschnittsalter in Deutschland ist 46.
Wenn man hier also eins und eins zusammenrechnet und sich vielleicht ein bisschen intensiver mit der Thematik beschäftigt, als dem gängigen FDP-Bashing zu applaudieren, werden zukünftiger Problmfelder deutlich...ich sehe da eine ganze neue Form von Altersdiskriminierung auf uns zu kommen.
Apropos FDP-Bashing: Kann man machen. Da war nicht viel was man hätte wählen können. Ich glaube aber auch, dass es in Zeiten konsensgespülter Volksparteien und der Aufweichung von Bürgerrechten eine Partei braucht, die genau diese Rechte vertritt.
Und so hörte ich mich zu meiner Frau sagen: "Wenn die sich öffentlich für ein Asyl für Snowden aussprechen, also das wäre schonmal die richtig Richtung...." Haben se aber nicht, wie so viele andere Chancen auch vertan wurden, sich sozialliberal zu positionieren. Egal
Den Charakterschwachen, die nun mit Spott und Häme über die Belanglosigkeit des Unterganges einer Partei herziehen, möchte man in Schönschrift hinter die Ohren tätowieren, dass dies Verhalten von wenig Größe zeugt.
Interessanter und viel spannender finde ich nämlich an dieser Stelle die Frage, wie es kommen kann, dass nach noch nicht einmal 25 Jahren Mauerfall die SED-Nachfolgepartei, (Sie erinnern sich? Die, die mit der Stasi nach eigenem Bekunden Schild und Schwert besaßen und dieses recht trefflich gegen die eigene Bevölkerung einzusetzen vermochten?) also diese Partei wird mit 8,6% in den Bundestag gewählt und keiner fragt wie das kommt?
Mag sein, dass mir meine persönliche Geschichte im Weg steht, zu diesem Punkt Versöhnliches zu denken, aber mir bleibt das unverständlich.
Egal. Letzte Woche stand ich mit Chefchen und anderen Kapitalisten in Zürich auf dem Balkon des Casinos und ich fragte ihn, wie lange wir uns schon kennen.
Nach kurzem Überlegen sagte er: "15 Jahre."
"Mhm. Wenn ich 50 bin, kann ich also sagen, wir kennen uns schon mein halbes Leben."
"Stimmt!", lachte er und " Bis dahin sind es aber noch ein paar Feiern. Fang du jetzt erstmal mit der nächsten an...."
Habe ich gemacht. War schön. Danke für alles, besonders für eure Aufmerksamkeit und die Dinge, die ihr mich sein lasst. Danke!
Es ist ein Faktum, dass zukünftig westliche Regierungen deutlich konservativer ausfallen werden und zwar im wörtlichen Sinne.
Denn obwohl stay younger for longer als DER neue Megatrend bisweilen bizarre Blüten treibt und immer wieder in geschmackliche Körperverletzung durch junggebliebene 65 gipfelt, können die allermeisten von uns eben nicht ihren Kopf ausschalten und verhalten sich entsprechend ihres Alters; das dannn auch zur Wahl.
Der Zusammenhang ist auch recht schnell erklärt: Die meisten Menschen haben im Alter mehr zu verlieren als zu erwarten. Jut, Menschen mit pseudobukowskesen Lebenstil, der nur als Leichentuch für die eigenen Erwartungen ans Leben dient, weil die eigene Unfähigkeit unakzeptiert und damit unbehandelt bleibt und deswegen dann gern die gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse als Erklärung bemüht werden, warum die eigene Grandiosität unhonoriert verpufft, also solche Menschen sehen das bestimmt anders. Ganz bestimmt. Weswegen es aber für mich nicht richtiger ist.
Das Verlieren in diesem Zusammenhang bezieht sich nämlich ausdrücklich nicht allein auf materielle Dinge, sondern auf die Lebensumstände im Allgemeinen und es ist nunmal ein Fakt, dass mit zunehmenden Alter die Handlungsoptionen für der Mehrzahl der Menschen weniger werden. Spielt gar keine Rolle, ob das zeitliche oder gesundheitliche Gründe hat, es werden weniger.
Eine falsche Wahl bzw. Entscheidung eines alten Menschen kann unter Umständen bedeuteten, dass diese nicht mehr für ihn zu revidieren ist. Deswegen wägen alte Menschen die Dinge besonders intensiv ab und halten im Zweifel lieber am Status quo fest und kaufen bei Manufaktum total bescheuert Scheiß, nur weil es aus der Jugend vertraut ist.
Kurz um und sehr zugespitzt: Wer die Sicherheit der bestehenden Verhältnisse verspricht, wird damit zukünftig Wahlen gewinnen. Heisst auch: Wer nix verspricht, suggeriert damit auch schon die Wahrung des Bestehenden.
Schauen Sie sich die Alterspyramide in Deutschland an und die zu erwartende Prognose. Und das wird schlimmer.
Letzte Woche war Weltaltentag und zu diesem Anlass wurde eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass es im Jahr 2050 mehr Alte über 60 als Kinder unter 15 Jahren geben wird. Was glauben Sie, welche Interessen dann hauptsächlich in den Parlamenten verhandelt werden? Wohl die der Mehrheit der Bevölkerung, oder nicht? Glauben Sie nicht?
Hier die Alterszusammensetzung der CDU-Wähler:
Fall Sie es nicht wissen sollten: Das Durchschnittsalter in Deutschland ist 46.
Wenn man hier also eins und eins zusammenrechnet und sich vielleicht ein bisschen intensiver mit der Thematik beschäftigt, als dem gängigen FDP-Bashing zu applaudieren, werden zukünftiger Problmfelder deutlich...ich sehe da eine ganze neue Form von Altersdiskriminierung auf uns zu kommen.
Apropos FDP-Bashing: Kann man machen. Da war nicht viel was man hätte wählen können. Ich glaube aber auch, dass es in Zeiten konsensgespülter Volksparteien und der Aufweichung von Bürgerrechten eine Partei braucht, die genau diese Rechte vertritt.
Und so hörte ich mich zu meiner Frau sagen: "Wenn die sich öffentlich für ein Asyl für Snowden aussprechen, also das wäre schonmal die richtig Richtung...." Haben se aber nicht, wie so viele andere Chancen auch vertan wurden, sich sozialliberal zu positionieren. Egal
Den Charakterschwachen, die nun mit Spott und Häme über die Belanglosigkeit des Unterganges einer Partei herziehen, möchte man in Schönschrift hinter die Ohren tätowieren, dass dies Verhalten von wenig Größe zeugt.
Interessanter und viel spannender finde ich nämlich an dieser Stelle die Frage, wie es kommen kann, dass nach noch nicht einmal 25 Jahren Mauerfall die SED-Nachfolgepartei, (Sie erinnern sich? Die, die mit der Stasi nach eigenem Bekunden Schild und Schwert besaßen und dieses recht trefflich gegen die eigene Bevölkerung einzusetzen vermochten?) also diese Partei wird mit 8,6% in den Bundestag gewählt und keiner fragt wie das kommt?
Mag sein, dass mir meine persönliche Geschichte im Weg steht, zu diesem Punkt Versöhnliches zu denken, aber mir bleibt das unverständlich.
Egal. Letzte Woche stand ich mit Chefchen und anderen Kapitalisten in Zürich auf dem Balkon des Casinos und ich fragte ihn, wie lange wir uns schon kennen.
Nach kurzem Überlegen sagte er: "15 Jahre."
"Mhm. Wenn ich 50 bin, kann ich also sagen, wir kennen uns schon mein halbes Leben."
"Stimmt!", lachte er und " Bis dahin sind es aber noch ein paar Feiern. Fang du jetzt erstmal mit der nächsten an...."
Habe ich gemacht. War schön. Danke für alles, besonders für eure Aufmerksamkeit und die Dinge, die ihr mich sein lasst. Danke!
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Freitag, 30. August 2013
That beats me!
cabman, 00:10h
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Dienstag, 20. August 2013
MACH2
cabman, 21:05h
Wenn Sie der Meinung sind, Samstagvormittag bei 7° und Nieselregen im IKEA ist eine nervliche Herausforderung, dann gehen Sie doch mal am ersten warmen Tag des Jahres, der dann auch noch Feiertag ist, in den Zoo.
Standen wir also vorm Teich und waren noch ganz gerührt ansichtig all der Kreaturen und anderen Menschen, als im Stechschritt eine Kleinstfamilie angebraust kam, ganz so, als gelte es, etwas zu gewinnen.
Sie war der Typ Miss Wizebsk 1995 mit ARAL-Sonnebrille, er mehr so der Pate von Steilshoop, aber nur im Gropiusring 1-25. Das Kind dazu war eigentlich recht hübsch, wenn man sich den Hello Kitty-Scheiß wegdachte und dann hörte ich es sagen:
"Schaut mal, ein Strauß!" und dabei zeigt das Mädel auf einen Pfau.
Die Eltern reagierten nicht. Immer noch nicht.
Das Kind wiederholte: "Ein Strauß!!"
Was macht man da? Man will sich ja nicht in die Erziehung anderer Menschen einmischen. Andererseits ist man aber auch Gesellschaft und damit auch für selbige verantwortlich. Hab ich also ganz kurz und auch nur ganz leise interveniert und das Kind berichtigt.
Sprach es mit großen Augen und einem kleinem Grinsen: "Ach ja, ein Pfau. Das hab ich wohl verwechselt."
Da wünscht man dem Kind direkt andere Eltern.
Und dann sagte der Ex-Chef, dass wir darauf anstossen müssten und fragte, ob er Champus bestellen sollte. Ich antwortete:
"Ich bin seit 4.30 Uhr auf den Beinen und habe ausser Kaffee und ein labberiges Toast noch nix zu mir genommen. Jetzt ein Champagner und ich bin hackedicht und dann lassen sie mich nicht ins Flugzeug..außerdem werde ich das mit meiner Frau feiern... bei einem Glas Rotwein... nachher..."
Verstand er und dann haben wir mit breitem Grinsen im Transitbereich des Kopenhagener Flughafens das letzte Mal gemeinsam gegessen...Salat und Kohlbrot...auf die Zukunft!
Ich flog dann nach Stockholm. Zu meinem Pech waren schon 25.802.589 andere Menschen, also ganz Skandinavien incl. Grön- und Åland vor Ort, weil nämlich Eishockey-WM war.
Deswegen war die Stadt voll, weswegen ich nicht das Stammhotel bekam, weswegen ich noch einen kleinen Taxiausflug machen musste, der fast so lange dauerte wie der Flug und als wir endlich am südlichsten Ende Stockholms ankamen, die zwei Stammleser werden es erraten, funktionierte keine meiner 5 Kreditkarten.
Völlig angenervt fuhren wir dann noch ein bisschen rum, einen funktionierenden Automaten zu suchen. Als das auch geschafft war, belohnte ich mit einem Glas Rotwein für umgerechnet 9,-€ und gutes Fernsehprogramm, von dem man sich wünscht, dass es auch in Deutschland ausgestrahlt werden würde...endlich mal ein Ratgeber, von dem man(n) auch was hat und zwar...ähm handfest.
Dann hatten wir, also zuerst meine Frau, beschlossen, dass Kind taufen zu lassen.
Zu Beginn haderte ich damit. Erst als der Steuerbescheid kam, aus dem hervorging, dass Teil meiner saftigen Nachzahlung die nun auch von mir zu entrichtende Kirschsteuer war, lenkte ich ein.
Gut nicht gleich anfänglich. Erst habe ich das Internet durchpflügt, um herauszufinden, ob ich nicht etwas gegen diese Steuer machen könnte…nicht wahr? Ich meine, ich bin noch nie in der Kirche gewesen, nahm keine Dienstleistung in Anspruch und sollte trotzdem mehrere Hundert Euro Steuer zahlen? Für gar nix und nur weil meine Frau in der Kirche ist? Also das geht massiv gegen mein Rechtsempfinden.
Habe ich also geforscht. Das niederschmetternde Resultat: Viele Brüder im Geiste zogen bereits bis nach Karlsruhe, was ja immer eine Reise wert ist, blieben aber erfolglos.
Wollte ich also die erstbeste Kirche anzünden. Das ist nur folgerichtig, aber auch strafbar, im Gegensatz zum staatl. legitimierten Diebstahl. Daher verfolge ich nun den Plan, durch Ausnutzung aller Angebote, nach Möglichkeit sogar zweimal, z.B. am Heiligen Abend zum Mittags- und Mitternachtsgottesdienst zu gehen, die Kirche in den Ruin zu treiben. Don´t mess with
Ergo: Taufe.
Weil wir den einen schönen Tag schon hatten, als wir im Zoo waren und weil alle tausend eingeladenen Menschen auch zusagten, hatten wir 7° Grad und Nieselregen, was die liebe Frau und mich vor die Frage stellte, wie wir das geplante Gartenfest denn nun in der Küche machen würden. Gar nicht.
Die Küche habe ich selber aufgebaut. Jeder Kratzer schmerzt da besonders.
Da kam die Frau auf die Idee mit dem Festzelt. Nach langer Recherche hatten wir verschiedene Preise der Anbieter auf dem Tisch und ich sach mal so: Ich kann gar nicht solange leben, wie ich müsste, um die Kirchennebenkosten der Taufe durch Gottesdienstbesuche wieder reinzubeten. War ich also dagegen und schon kurz davor, beim Lieblingsitaliener anzurufen, dass wir mal kurzfristig eine geschlossene Gesellschaft bräuchten.
Haben wir dann nicht gemacht, weil wir im Praktiker waren.
Da gab es einen Doppelpavillon, der mal 400,- € kosten sollte und nun auf wundersame Weise und durch Ausnutzung meiner Kundenbindungsprogrammextrarabattprozentpunkte* auf schwindelige 174,- € beziffert wurde, weswegen wir sofort zuschlugen, denn eine neue Küche wäre ja dramatisch viel teurer gewesen und so einen Pavillon kann man, wenn denn erstmal Eigentum, auch viel häufiger nutzen; z.B. verdrängt er, im Keller liegend, Raumluft, die im Winter nicht erwärmt werden muss…muss man alles mit einkalkulieren. Haben wir das Ding also gekauft und damit unseren kleinen Beitrag geleistet, dass Praktiker Konkurs anmelden musste.
Einmal aufgebaut war die schiere Größe dann schon beeindruckend. Da passen tatsächlich drei Bierzeltgarnituren rein.
„Wenn die BWLerei mal irgendwann nix mehr ist, können wir immer noch als Kleinschausteller mit eigenem Zelt durchs Land ziehen“, sprach ich zur Frau, die dies wieder mit einem kritischen Ausatmen kommentierte. Ich aber dachte an die "Kid`n`Cab Freakshow - Blogger stellen sich vor"...
Wurde dann trotz Stress ein schöner Tag und noch viel schönerer Abend. Danke an die, die auch die weitesten Wege nicht scheuten.
Ich flog dann nach Frankfurt.
Das Flugzeug setzte hart auf und bog mit dramatischen Schwung rechts Richtung Terminal ab. Als es zum Stehen kam, standen wir, der üblichen Routine folgend, alle hübsch auf, sammelten unsere Sachen zusammen und warteten auf unsere ehrenhafte Entlassung, als die nette Begleiterin plötzlich sprach:
"Aus technischen Gründen müssen wir Sie bitten, die hinteren Ausstiege zu benutzen."
Da habe ich mich noch nicht gewundert, wohl aber geärgert, weil ich es eilig hatte.
Als wir dann endlich das Flugezug verließen, zeigte sich uns eine Szenerie wie aus einem Katastrophenfilm. Das Flugzeug qualmte aus dem rechten Triebwerk und war umstellt mit diesen Monsterfeuerwehrwagen. Feuerwehrleute mit Helmen und Masken rannten aufgeregt rum und verliehen dem Ganzen etwas Gespenstisches.
Erst als der Bus, der uns zum Terminal bringen sollte, anfuhr, realisierte ich, dass da etwas vorgefallen war, was hätte anders ausgehen können. Hätte ich doof gefunden.
Ich finde eigenes Ableben generell doof und konnte mich noch nie damit arrangieren. Doch diesmal gesellte sich zum puren Egoismus, noch nicht genug gelebt zu haben, auch ein Gefühl der Verantwortung für Frau und Kind. Nicht wegen der Kohle. Da wären beide 200% abgesichert.
Es geht mir darum, dabei zu sein und den verdammten Unbill, der aufziehen könnte, einfach umzuboxen. Verstehen Sie? Gut. Ich nähmlich nicht.
Dann war ich auch noch im Süden. Kommt man leider nicht drumherum. Manchmal.
Der Kollege schrieb mir eine SMS, dass er nicht zum Früshstück kommen würde, da er die halbe Stunde gern länger schlafen wollte. Waren wir also direkt am Wagen verabredet.
Meinereiner ging, in Erwartung eines langen Tages mit schlechter Versorgungslage natürlich zum Frühstück. Es gab Rührei, Bratwürstchen, Schinken, Frikadellen, Käse, anderen Käse, Marmelade, Konfitüre, Nussnougataufstrich, Toast, Brot, Brötchen, Croissants, Kaffee, Tee, mehr Teer, O-Saft, Apfelsaft, Multivitaminsaft, Lachs, Forelle, Banane, Apfel, Kiwi, Orange, Müsli, Cornflakes, Chocopops und Feueralarm.
Zuerst saß ich da und dachte, verdammte Axt, dachte ich, dass ist doch Mist... ich bleibe einfach sitzen.
Wenn denn allerdings alle Mitfrühstückenden den Saal forschen Schrittes verlassen und die Saalaufsicht auch nicht zu Beruhigung beiträgt, geht man vielleicht einfach mal mit. Nicht das man wie das Toast endet.
Draussen dann große Aufregung, der ein oder andere wollte gern auschecken, wieder andere wollten nochmal schnell aufs Zimmer, den Trolly holen und wieder ganz andere standen in Schlafanzug oder das, was sie dafür hielten an der Rezeption rum. So auch mein Kollege.
Das Ganze stellte sich dann als Fehlalarm heraus, der nicht mehr auszuschalten war und mich hat beruhigt zu sehen, dass innerhalb von 4 Minuten sowohl Feuerwehr, Krankenwagen, Polizei und mein Kollege da waren. Hab ich ihm auch gesagt: "Mit dir kann man arbeiten, wenn es mal brennt." Fand er nicht gut.
Und dann waren wir, wie Herr Kid schreiben würde, bei der bekannten britischen Elektropopband mit düsterem Einschlag. Hatte ich mich sehr drauf gefreut, schon seit Februar, denn da rief ich die Frau aus dem Zug Richtung Berlin an und schrie fast: Kaufen, Kaufen, Kaufen...kann ja keiner wissen, dass diese Karten einen Arsch voll Geld kosten. War es aber wert.
Wann hat man schonmal die Chance, mit dem Fahrrad zur bekannten britischen Elektropopband mit düsterem Einschlag zu fahren? Ich mein...mit dem Fahrrad? Bis kurz vor die Tür, dorthin, wo arme Menschen aus Pinneberg, Winsen Luhe oder ähnlichen ländlichen Randlagen erst noch einen 1Stundenspaziergang vom Parkplatz aus hinmachen müssen, um dort, kurz vorm Eingang, erstmal ein völlig überteuertes Bier zur Stärkung zu trinken? Na? Sehen´se....
Das letzte Mal, als ich die bekannte britische Elektropopband mit düsterem Einschlag hätte live sehen können, wohnte ich noch in Stockholm und hatte ähnlich lange auf das Konzert gewartet. Habe aber dann die Karten meiner damaligen und Ihrem zukünftigen EX geschenkt. Ich wollte ja keinen Unfrieden nicht....Sehen`se, war die richtige Entscheidung, denn der Herr Gahan war 2013 viel besser drauf als er damals hätte sein können....Sie wissen schon wegen der geistige Wirkstoffe....wie man munkelt.
War ein wirklich gutes Konzert, wobei das schönste daran war, dass ich mit Cabwoman seit langer langer Zeit mal wieder nur als Paar unterwegs war....fühlte sich wohlig und amputiert zugleich an. So ähnlich wie ich mich nach den drei Bier, die ich hatte, denn die waren doch erstaunlich teuer. Dafür habe ich jetzt einen Sammelbecher vom Konzert der bekannten britischen Elektropopband mit düsterem Einschlag zu dem ich mit dem Fahrrad fuhr....war das schön: Schicke Frau im Arm, Bier trinken, mitgrölen und danach nach Hause eieren...als wäre man Zwanzig.
Video hier....yeah that´s right:
PS
Und nun, noch als kleines Goody on top, aber wahrscheinlich eher was für Liebhaber wie Frau Fragmente oder Frau Kittykoma das hier:
Ich versuche mich darin, dieses Lied dem Kind abends vorzusingen. Leider bin ich grottenschlecht im Singen, was nur dann schlimm wäre, würde ich damit Geld verdienen müssen, ähnlich dem Schreiben.
Hauptsache ist doch, wir haben Freude....
Und dann war noch viel mehr, aber ich will Sie echt nicht überfordern, echt nicht
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Donnerstag, 23. Mai 2013
Diätschnitte
cabman, 23:48h
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Dienstag, 30. April 2013
No escapism here; all dark corners are revealed.
cabman, 21:51h
Ich denke das Kind wird später irgendetwas im Bereich Entwicklungsarbeit machen. Die Ansätze sind da.
Und wenn Sie bisher nicht wußten, wer Laurie Lipton ist, ist das nur schlimm, wenn Sie es trotz des charmanten Links hier nicht sofort und umgehend ändern.
Sie wissen schon, Bloggen=Bildungsauftrag und damit ist nicht die eines Rudels gemeint.
link
“No escapism here; all dark corners are revealed.”
- The Guardian - zum Thema Laurie Lipton
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Donnerstag, 25. April 2013
Adios
cabman, 21:55h
Falls Sie noch etwas Dekoratives und zugleich Geschmackvolles für den Schreibtisch suchen:
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Freitag, 12. April 2013
Home and I know I am a vagabond
cabman, 23:35h
Nun denn, bevor Frau Inez eine Spannungsbogen bedingte veritable Fehlhaltung entwickelt, und ich auf dem besten Weg bin, meinen Rekord von 34 Einträgen im letzen Jahr noch mal zu unterbieten, heute also
8 Einträge in einem,
plus Rätselspaß und
einem Musiktipp.
Und alles mit fantastischer Abrisskante nach jedem Eintrag. Wahnsinn! Soviel Blog-Innovation! Wahnsinn!
No.1:
Flügelschlag
Es beliebte mir wetterbedingt die Dienstreise mit der Bahn zu unternehmen, was für sich genommen ja schon immer ein recht großes Abenteuer ist.
Da saß ich nun versunken in Lektüre der besonders entspannenden Art, als zack bumm und dasselbe noch mal rückwärts, es einen Knall und sogleich Getöse gab, flatterte doch lebensfroh das Seitenfenster der linken Seite des (Achtung! Schickes Wort) FÜHRERSTANDES wild umher. Bei Tempo 200.
Nachdem sich keiner der Mitreisenden bemüßigt sah, hilfesuchend einzuschreiten, ergriff ich gemäß meines Naturells die Initiative und auch mein Handy und ging mal Richtung Boardrestaurant, den Zugbegleiter suchen.
Fand ich auch. Also die Boardrestaurant-Dame und flötete ihr charmant ins Ohr:
Verzeihung, junge Dame, Cabman ist mein Name.
Ich versau Ihnen ungern nur den Tag,
aber wir haben Flügelschlag.
Und zwar dem vom Fenster.
Wo das denn wäre, begehrte die Dame zu wissen, die den Eindruck erweckte, ich hätte ihr hier, kurz hinter Hannover, das spannendste Erlebnis ihres Lebens bereitet und ich antwortete wahrheitsgemäß:
Letzte Sitzreihe vor Zugende, in Fahrtrichtung rechts.
Sie ließ mich wissen, dass gleich jemand käme und ich solle schonmal zurückgehen.
Habe ich ordnungsgemäß gemacht. Kurz vor dem Abteil, wurde ich etwas brüsk zur Seite geschoben, von einem Menschen, der aussah, wie eine Bulgarische Kugelstoßerin in DB-Uniform. Er sagte, es wäre ein Notfall und ich antwortete ihm, dass ich das bereits wisse, denn ich hätte ihn gerufen.
Ab da waren wir fast Freunde und gingen gemeinsam die letzten Meter, nur um dann zu sehen, dass das Fenster nicht mehr wild schlug, sondern friedlich geschlossen vor sich hin fensterte.
Ging gerade zu, sagte der Mann, der neben mir saß und der Zugbegleiter antwortete, dass er trotzdem mal nachsehe, was er dann auch tat.
Es war nicht abgeschlossen, wußter er kurz darauf zu berichten und erklärte mit gewichtiger Stimme, dass dies absolut notwendig sei, denn gerade bei den Geschwindigkeiten, die der ICE in der Spitzer erreicht, kann ein solches Fenster gefährlich werden.
Und ich ergänzte wissend, dass es dabei im Abteil auch sehr kalt werden kann, was der Zugbegleiter noch gewichtiger bejahte und meinem Mitfahrer ein leichtes Schmunzeln entlockte.
Weiß gar nicht warum.
Kurz hinter Kassel wollte ich nämlich mal austreten und dann prunkte mit dieses entgegen:
Nun, so dachte ich mir, man muss Verständnis haben, es sind -3° und so ein ICE ist ja nicht für Extremtemperaturen gemacht, geh ich halt zum nächsten WC, so ein Zug ist ja lang, länger als ein Flugzeug, weswegen die wohl auch mehr WC´s haben werden.
Recht hatte ich. Leider hatten diesen Gedanken auch viele andere Menschen seit Hamburg und deswegen sah das nächstgelegene WC so aus:
Das ist echt das Schlimmste am Rumreisen: Die mangelnde Hygiene der Anderen.
No.2:
What weighs 37g?
I´ll let you know:
Musste ich doch vorvorvorneulich, als ich die Waage sah, wieder an den 37erKid denken und habe sogleich geprüft, was wohl 37g entspreche. Lösung: Ein bisschen Papierhandtuch, ein Kartenhalter, ein Küchenmesser. Jut, es gibt beeindruckendere Dinge, aber immerhin kann man das überhaupt wiegen, was man von den allermeisten anderen Nicks nicht behaupten kann.
No.3:
Standzeit
Dann wollte ich doch mit dem Auto nach Hinterhannover kurz vorm Schkeuditzer Kreutz rechts, also kurz davor und dann hat es so dolle geschneit, dass ich umdrehte und nach Hause fuhr, um am nächsten Morgen mit der Bahn zu fahren.
Leider konnte ich aufgrund der Kurzfristigkeit nicht mehr reservieren, was aber auch egal ist, da ich als Schnösel-1.Klasse-Vielfahrer die bahn.bonus comfort Karte und somit immer reserviert habe. So wie die 10.000 anderen Menschen an dem Morgen auch.
Das Gute ist, ich fahr immer vom Startbahnhof, weswegen es eigentlich immer einen Platz gibt, nur diesmal eben nicht.
Sind wir also alle eingestiegen und haben nach diesen Schildchen geschaut. Normalerweise steht da immer: Reserviert für bahn.bonus comfort oder eben reserviert Hamburg-Berlin, oder Hamburg-Köln, oder Hamburg-Frankfurt...also das kommt jetzt echt darauf an wo Sie hin wollen. Echt.
An diesem Morgen gab es einige Plätze, die mit Reserviert für bahn.bonus comfort beschildert waren, doch die waren schneller weg als ich sie finden konnte. Aber dann, kurz vor Ende des Abteils, war noch ein Platzerl frei, welches nur mit Reserviert beschildert war und eben dieses nahm ich dann.
Kurze Zeit später, auf dem Weg Richtung Hauptbahnhof, kam die Zugebegleiterin vorbei, um die persönlichen Zugfahrpläne auf die Sitze zu legen. Da fragte ich höflich, was denn dieses Reserviert bedeuten würde, weil ich doch ungern jemandem den Platz wegnehmen wollte und womöglich sogar den Rest der Fahrt stehen müsste.
Da antwortete diese ganz richtig: "Na das heeßt dasses resservierrrt is."
Aha, dachte ich und stimmte sogleich in das Gelächter der anderen ein: So viel Auskunft am frühen Morgen ist aber auch verblüffend.
Als wir dann in den Hauptbahnhof einrollten und dabei Heerscharen Wartender passierten, schwante mir bereits, dass diese Masse an Leuten kaum Platz finden wird.
War dann auch so.
Denn nicht nur stiegen viele Menschen wetterbedingt auf die Bahn um, nein, zur Freude all derer, die Reservierungen für die Wagen 35 bis 39 hatten, waren diese Waggons gar nicht an den Zug gekoppelt. Aus technischen Gründen, wie es hieß.
Herrschte also schon recht reizvolle Stimmung, als ein hagerer Herr mit einer dafür umso dralleren Blondine, Typ Assistentin, im Schlepptau, sich direkt vor mir zum weiteren Verweilen niederließ.
Ich grüßte ordnungsgemäß und bekam einen gequälten Gruß zurück, als wieder die Zugbegleiterin vorbeikam. Der hagere Herr fragte sogleich, ob es denn sinnvoll wäre, in die zweite Klasse zu wechseln, oder gar ins Boardrestaurant?
"Nee, an Ihrer Schtelle würdsch hier bleim.", antwortete die Zugbegleiterin.
"Und wie kommen wir jetzt hier auseinander? Ich meine, wir haben reserviert, wir haben bezahlt und sollen jetzt allen Ernstes stehend nach Berlin fahren? Ich weiß, Sie sind nicht die richtige Ansprechpartnerin, aber rechtfertigt diese Art zu reisen den Preis, den ich pro Ticket bezahlt habe? Was gibt es da an Möglichkeiten eines Rabattes?", fragte der Hagere.
"Na, Sie kriegen natürlich die Reservierungsgebühr wieder.", antwortet mit einer Selbstverständlichkeit, die als ignorant bezeichnet werden muss, die Zugbegleiterin.
Darauf erschallte großes Gelächter ob dieser Aussage durchs Abteil. "Die kompletten 4,-€ etwa?!", begehrte die Masse zu wissen und beömmelte sich darüber. Ich auch. Herrlich.
Die so Ausgelachte entfloh eiligst und weil ich nett bin und kooperativ, schlug ich dem hageren Herrn vor, dass wir uns doch bis Berlin alle 20min abwechseln könnten, ich, er und die Assistentin. Und? Was meinen Sie? Genau!
So viel Nettigkeit ist dann auch nicht gewollt und vor seiner Assi-Maus macht man sich doch nicht zum Weichei. Hat er also abgelehnt, auch im Namen der Blondine, die zustimmend gekünstelt lächelte. Dann eben nicht.
Kurz nach dem wir die Grenze der Beitrittsgebiete passierten, beschlich Müdigkeit die Stehenden und alsbald sah man die 1.Klasse-Fahrer wie ordinäre Penner auf dem Boden sitzen.
Die Stützen der Gesellschaft, notierte ich in mein schwarzes Büchlein, sind es nur, weil sie die Gesellschaft so formen, dass sie die Stützen sein können. Ändert man das zu stützende Konstrukt, so bedarf man ihrer vielleicht gar nicht und dann....
No.4:
Stockholm
Ich flog danach nach Stockholm, was ja immer eine Reise wert ist und wenn Sie da noch nicht waren, sollten Sie das aber schleunigst machen.
Wir fuhren mit dem Taxi vom Flughafen Richtung Down Town und ich fragte in lupenreinen Stockholmschwedisch nach dem Festpreis und stellte mit Erstaunen fest, dass der immernoch 470 skr ist. Nach all den Jahren?
Vor dem Hotel probierten wir dann alle 7 Kreditkarten aus, um den Chauffeuer für seine Dienste zu entlohnen. Funktionierte aber nicht. Im Ganzen sieben Mal nicht. Fuhren wir, der Chauffeuer und ich, also nochmal los, einen Bankautomaten zu suchen, weil der neben dem Hotel natürlich out of order war. Die Kollegin derweil wartete und zog sich dabei Erfrierungen 1. Grades zu. Danach gefragt, warum sie denn nicht schon reinging, antwortete sie: "Ich musste doch auf deinen Koffer aufpassen!"
"Und hättest du den nicht mitnehmen können?"
"Ach so."
Auf dem Zimmer, ich war gerade dabei meine Schuhe zu putzen, hörte ich ein nicht zu verortendes Geräusch. Später an dem Abend, als ich das WC benutzte, erklärte es sich dann:
Sinngemäß steht da:
Hilf uns einen Toilettenausfall zu vermeiden
Das Rica Hotel Königsstrasse ist stolz darauf, das umweltfreundlichste Wassersystem (Vakuum), dass derzeit verfübar ist, einzusetzen. Die Wassermenge und Röhren machen das System sehr empfindlich für alles andere als Toilettenpapier und wir bitten daher darum, nichts anderes in die Toilette zu werfen.
Wir danken für Ihre Rücksichtnahme und wünschen einen schönen Aufenthalt!
Nichts anderes als Toilettenpapier....da kommt man ins Grübeln und verkneift sich so einiges.
Tags darauf bin ich dann von Stockholm nach Brüssel geflogen. Ich saß am Gate und wartete auf das Boarding, als eine ältere Dame angehumpelt kam. Offensichtlich hatte sie eine Gehbehinderung. Bot ich ihr also meinen Platz an. "Snälla, du.", sagt sie und setzte sich, während ich stehend in Nähe zum Drehkreuz wartete.
Als der Steward dann zum Boarding aufrief und ich, nach meinem Ticket kramend, auf ihn zuging, wurde ich von hinten fast umgerannt. Und ob man es glaubt es war die Humpeloma, die, wie ich dann erst sah, eine Senatorcard hatte.
Es gibt keine Liebe mehr im Verkehr.
No.5:
Charitiy
Dann besuchte ich mit meiner Frau auf ihren Wunsch eine Charity-Veranstaltung hier in Hamburg, zu der man nur persönlich eingeladen werden kann. Sie wissen schon, Charity, man bezahlt unerhört viel Geld für ein Essen, das man daheim viel besser und günstiger hätte haben können. Ist aber für einen guten Zweck, der ganze Ärger.
Ich war der Vermutung erlegen, dort Helmut Schmidt zu treffen und habe nur deswegen eingewilligt. Mit Helmut mal eine schmöken, dass hätte was und dann haben wir ihn getroffen, den Helmut, der nicht Schmidt hieß. Überall Lockangebote.
Auf dem Weg zur Veranstaltung sagte ich zu meiner Frau, dass ich mal hoffe, dass die Zeit zwischen Dose öffnen, in die Mirkowelle stellen und servieren, nicht so lange künstlich gedehnt wird, um den Anschein von Haute cuisine zu erzeugen. Ich hätte gern Ruckzuck und um 23.00 Uhr liegen alle in Ihren Betten. Man wird ja wohl noch hoffen dürfen?
Die Location war dann das eigentliche Hochlicht (im wahrsten Sinne, 23. Stock, genau meine Liga), denn das Essen war tatsächlich warmes Buffet auf diesen Spiritusschalen. Siehste, sachte ich da, so muss es sein: Wareneineinsatz von 3,50€ plus Transport und das Ganze dann für 160,-€ verkaufen, da bleibt nach Abzug aller Nebenkosten noch ordentlich was zum Spenden übrig. War auch so und wenn ich es mir recht bedenke, war es der Spaß, mit meiner Frau mal wieder zu tanzen, mehr als wert gewesen. Echt. Die hat einen Hüftschwung. Also wenn ich die nicht schon geheiratet hätte...
No.6:
Rom
Dann flog ich nach München, was nur schlimm gewesen wäre, hätte ich dort bleiben müssen.
Musste ich aber nicht.
Es ging weiter nach Rom und neben mir und einem weiteren Schlipsträger saß gefühlt halb Nagoya (2.263.907 Einwohner) im Flugzeug. Von deren Geduldigkeitswurst, die sie zelebrierten, könnte ich mir mal 10g abschneiden, aber nur von der feinen Art.
Jut. Wir sind dann nicht nur zu spät in Rom gelandet, wegen Wetter und so, nein, tatsächlich alle Japaner haben ihre Koffer zuerst bekommen und zwar nach der obligatorischen halben Stunde, die man eh schon auf das Gepäck warten muss. War ich also entsprechend angetan, so gegen 22:00 Uhr aus dem Flufhafen zu kommen und zu sehen, dass alle offiziellen Taxistände geschlossen hatten.
Ich bin dann in den Wagen eines Typen gestiegen, der aussah wie ein serbischer Legionär, der mir dann erklärte, dass sein Kollege jetzt auch Feierabend macht, weswegen die zu Zweit vorn saßen, weswegen ich mir ernsthaft Sorgen machte, weswegen ich meiner Frau eine Nachricht zukommen ließ, dass sie, wenn ich mich in 20Min nicht gemledet haben sollte, schonmal die Polizei anrufen kann.
War dann nicht nötig und ich erleichtert, auch um 50€.
Egal. Ankommen wird für mich auch immer schöner.
Der Termin bei Antonio war so töfte, dass es mir irgendwann zu blöd wurde und ich ihm sagte, dass wir so nicht weiter kommen und ich jetzt gehe. Verstand er nicht, hielt mich aber nicht auf, sondern bestellte mir auch noch ein Taxi.
Am Flughafen tummelten sich wieder 1.000.000 Japaner und zum ersten Mal freute ich mich über die Vorzüge der Business Class, denn deren Check In war verhältnismäßig wenig frequentiert.
Leider half das Ticket auch nicht, die 3 stündige Verspätung zu umgehen. Ist in solchen Fällen dann ja immer gekoppelt, denn weil niemand wußte, welchen Weiterflug ich in München erreichen konnte, konnte ich auch nicht durchchecken.
Was macht man da?
Im Zweifel macht man es sich in der Lounge gemütlich und arbeitet solange Emails wech, wie der Akku es zuläßt, weil man ja sein Ladekabel unbedingt mit dem Gepäck aufgeben musste.
Sitzt man dann also so rum und langweilt sich. Langweilt sich noch mehr und denkt sich, man könne ja mal schauen, was es zu essen gibt, weil man ja auch, wegen des späten Ankommens, kein Abendessen und auch kein Frühstück hatte, weil man ja länger schlafen wollte.
Jut. Es gab so Mini-Tramezzini, die wirklich unappetitlich waren und Kuchen. Bis zum Boarding versüßte ich mir den Tag mit diesen Kuchen und hatte nacher wirklich keine Ahnung, warum mir schlecht war.
Ich freute mich schon beim Einsteigen ins Flugzeug auf diesen Lunch, aber, wie es dann immer so ist, aufgrund des Chaos und all dem Ärger und so, hatte man keinen Lunch dabei, dafür aber einen Croissant und wenn Sie denken, der Croissant hat so geschmeckt, wie die Verpackung es vermuten läßt, haben Sie wahrscheinlich recht.
In München dann begann der große Run zum Helpdesk, weil nämlich wirklich alle weiterfliegen wollten und der Sohn meiner Mutter hatte einen Vorteil, denn er saß auf 1A und war damit der erste Passagier, der das Flugzeug verlassen durfte und das war sein Glück.
Die nette Dame nämlich, die am Schalter saß, ließ mich wissen, dass sie noch zwei Plätze nach Hamburg frei hätte und zwar für den letzten Flug um kurz vor 22.00 Uhr und da war ich aber was froh.
Jut. Musste ich wieder warten, diesmal gab es aber was Richtiges und alleine die Freude über den Heimflug wog den Ärger des Wartens auf. Stellen Sie sich vor, Sie stranden in München wegen Schneechaos. Wie blöd ist das denn. In München?
War ich dann also 00.35 Uhr zu Hause, was für sich genommen gar nicht schlecht ist und nur knappe 6 Stunden Verspätung bedeutete, aber egal.
No.7:
Schrankwand ziehen
Und dann hatte ich mit meiner Frau den Deal, dass wir, wenn es drei Tage Sonne am Stück hätte, diesen Anhänger für das Kind kaufen, damit wir auch mal wieder mit dem Rad fahren.
Sie müssen wissen, meine Frau ist sehr sportlich und unheimlich radfahraffin. Also so richtig, mit Alpenüberquerung und diesem ganzen Brimborium. Sie besitzt heute mehr Räder als ich in meinem ganzen Leben. Ergo war es naheliegend, auch so einen Anhänger zu haben, um sonntägliche Ausflüge zu machen.
Sagte ich also ganz folgerichtig: Ich zahl doch keine 1000,-€ für eine Sache, die wir dann in den Keller stellen. Und schon gab es drei Tage Sonne mit 18° in der Spitze und selbst ich war überzeugt, dass nun Frühling ist. War auch. Genau so lange, bis der Anhänger kam. Dann hatten wir erneuten Wintereinbruch.
Egal. Der Schnee ist weg, die ersten Touren gemacht, das Kind hat Freude und ich einen merklichen Trainingsrückstand, aber ich möchte Sie mal sehen, wenn Sie so eine Schrankwand den Berg hochziehen müssen, denn genau an einem solchen wohnen wir. Ist mir bisher nur nie aufgefallen.
No.8:
Stockholm II
Danach war ich mit der Kollegin nochmal in Stockholm. Und ob Sie es glauben oder nicht, als wir spät abends mit dem Taxi vor dem Hotel standen, da haben wir alle 7 Kreditkarten ausprobiert, um den Chauffeuer für seine Dienste zu entlohnen. Funktionierte aber nicht. Im Ganzen sieben Mal nicht. Fuhren wir, der Chauffeuer und ich, also nochmal los, einen Bankautomaten zu suchen, weil neben dem Hotel keiner war:
Die Kollegin war darüber völlig genervt, ich fast gar nicht, ich bin da immer sehr sehr verständisvoll. Echt. Wirklich.
Ich hatte extra um ein anderes Hotel gebeten, weil ich nicht darüber informiert werden wollte, wann meine Mitbewohner auf Toilette waren. Bekam ich dann auch. War leider nur ein Haus derselben Kette. Damn it!
Und wenn Sie auch finden, dass das Bild meiner Kollegin unten rechts etwas von Hopper hat, dann haben Sie einen guten Geschmack.
Rätselfrage:
Bitte ordnen Sie nachfolgende Bilder von Hotelzimmern den dazugehörigen Städten zu. Es stehen zur Auswahl: Rom, Stockholm, Brüssel, Århus:
A:
B:
C:
D:
PS Die Überschrift habe ich mir bei Frau Grimes geliehen, die Frau mit der MickyMouse Stimme, wie Herr Mark zu schreiben pflegte. Ich mag die trotzdem sehr und möchte nochmal auf sie verweisen, weil ich glaube, die wird komplett unterschätzt. Und wenn ich mir was wünschen dürfte, dann vielleicht ein Konzert von ihr, hier in HH.
Wäre nett, Frau Grimes, hörst du?!
8 Einträge in einem,
plus Rätselspaß und
einem Musiktipp.
Und alles mit fantastischer Abrisskante nach jedem Eintrag. Wahnsinn! Soviel Blog-Innovation! Wahnsinn!
No.1:
Es beliebte mir wetterbedingt die Dienstreise mit der Bahn zu unternehmen, was für sich genommen ja schon immer ein recht großes Abenteuer ist.
Da saß ich nun versunken in Lektüre der besonders entspannenden Art, als zack bumm und dasselbe noch mal rückwärts, es einen Knall und sogleich Getöse gab, flatterte doch lebensfroh das Seitenfenster der linken Seite des (Achtung! Schickes Wort) FÜHRERSTANDES wild umher. Bei Tempo 200.
Nachdem sich keiner der Mitreisenden bemüßigt sah, hilfesuchend einzuschreiten, ergriff ich gemäß meines Naturells die Initiative und auch mein Handy und ging mal Richtung Boardrestaurant, den Zugbegleiter suchen.
Fand ich auch. Also die Boardrestaurant-Dame und flötete ihr charmant ins Ohr:
Verzeihung, junge Dame, Cabman ist mein Name.
Ich versau Ihnen ungern nur den Tag,
aber wir haben Flügelschlag.
Und zwar dem vom Fenster.
Wo das denn wäre, begehrte die Dame zu wissen, die den Eindruck erweckte, ich hätte ihr hier, kurz hinter Hannover, das spannendste Erlebnis ihres Lebens bereitet und ich antwortete wahrheitsgemäß:
Letzte Sitzreihe vor Zugende, in Fahrtrichtung rechts.
Sie ließ mich wissen, dass gleich jemand käme und ich solle schonmal zurückgehen.
Habe ich ordnungsgemäß gemacht. Kurz vor dem Abteil, wurde ich etwas brüsk zur Seite geschoben, von einem Menschen, der aussah, wie eine Bulgarische Kugelstoßerin in DB-Uniform. Er sagte, es wäre ein Notfall und ich antwortete ihm, dass ich das bereits wisse, denn ich hätte ihn gerufen.
Ab da waren wir fast Freunde und gingen gemeinsam die letzten Meter, nur um dann zu sehen, dass das Fenster nicht mehr wild schlug, sondern friedlich geschlossen vor sich hin fensterte.
Ging gerade zu, sagte der Mann, der neben mir saß und der Zugbegleiter antwortete, dass er trotzdem mal nachsehe, was er dann auch tat.
Es war nicht abgeschlossen, wußter er kurz darauf zu berichten und erklärte mit gewichtiger Stimme, dass dies absolut notwendig sei, denn gerade bei den Geschwindigkeiten, die der ICE in der Spitzer erreicht, kann ein solches Fenster gefährlich werden.
Und ich ergänzte wissend, dass es dabei im Abteil auch sehr kalt werden kann, was der Zugbegleiter noch gewichtiger bejahte und meinem Mitfahrer ein leichtes Schmunzeln entlockte.
Weiß gar nicht warum.
Kurz hinter Kassel wollte ich nämlich mal austreten und dann prunkte mit dieses entgegen:
Nun, so dachte ich mir, man muss Verständnis haben, es sind -3° und so ein ICE ist ja nicht für Extremtemperaturen gemacht, geh ich halt zum nächsten WC, so ein Zug ist ja lang, länger als ein Flugzeug, weswegen die wohl auch mehr WC´s haben werden.
Recht hatte ich. Leider hatten diesen Gedanken auch viele andere Menschen seit Hamburg und deswegen sah das nächstgelegene WC so aus:
Das ist echt das Schlimmste am Rumreisen: Die mangelnde Hygiene der Anderen.
No.2:
I´ll let you know:
Musste ich doch vorvorvorneulich, als ich die Waage sah, wieder an den 37erKid denken und habe sogleich geprüft, was wohl 37g entspreche. Lösung: Ein bisschen Papierhandtuch, ein Kartenhalter, ein Küchenmesser. Jut, es gibt beeindruckendere Dinge, aber immerhin kann man das überhaupt wiegen, was man von den allermeisten anderen Nicks nicht behaupten kann.
No.3:
Dann wollte ich doch mit dem Auto nach Hinterhannover kurz vorm Schkeuditzer Kreutz rechts, also kurz davor und dann hat es so dolle geschneit, dass ich umdrehte und nach Hause fuhr, um am nächsten Morgen mit der Bahn zu fahren.
Leider konnte ich aufgrund der Kurzfristigkeit nicht mehr reservieren, was aber auch egal ist, da ich als Schnösel-1.Klasse-Vielfahrer die bahn.bonus comfort Karte und somit immer reserviert habe. So wie die 10.000 anderen Menschen an dem Morgen auch.
Das Gute ist, ich fahr immer vom Startbahnhof, weswegen es eigentlich immer einen Platz gibt, nur diesmal eben nicht.
Sind wir also alle eingestiegen und haben nach diesen Schildchen geschaut. Normalerweise steht da immer: Reserviert für bahn.bonus comfort oder eben reserviert Hamburg-Berlin, oder Hamburg-Köln, oder Hamburg-Frankfurt...also das kommt jetzt echt darauf an wo Sie hin wollen. Echt.
An diesem Morgen gab es einige Plätze, die mit Reserviert für bahn.bonus comfort beschildert waren, doch die waren schneller weg als ich sie finden konnte. Aber dann, kurz vor Ende des Abteils, war noch ein Platzerl frei, welches nur mit Reserviert beschildert war und eben dieses nahm ich dann.
Kurze Zeit später, auf dem Weg Richtung Hauptbahnhof, kam die Zugebegleiterin vorbei, um die persönlichen Zugfahrpläne auf die Sitze zu legen. Da fragte ich höflich, was denn dieses Reserviert bedeuten würde, weil ich doch ungern jemandem den Platz wegnehmen wollte und womöglich sogar den Rest der Fahrt stehen müsste.
Da antwortete diese ganz richtig: "Na das heeßt dasses resservierrrt is."
Aha, dachte ich und stimmte sogleich in das Gelächter der anderen ein: So viel Auskunft am frühen Morgen ist aber auch verblüffend.
Als wir dann in den Hauptbahnhof einrollten und dabei Heerscharen Wartender passierten, schwante mir bereits, dass diese Masse an Leuten kaum Platz finden wird.
War dann auch so.
Denn nicht nur stiegen viele Menschen wetterbedingt auf die Bahn um, nein, zur Freude all derer, die Reservierungen für die Wagen 35 bis 39 hatten, waren diese Waggons gar nicht an den Zug gekoppelt. Aus technischen Gründen, wie es hieß.
Herrschte also schon recht reizvolle Stimmung, als ein hagerer Herr mit einer dafür umso dralleren Blondine, Typ Assistentin, im Schlepptau, sich direkt vor mir zum weiteren Verweilen niederließ.
Ich grüßte ordnungsgemäß und bekam einen gequälten Gruß zurück, als wieder die Zugbegleiterin vorbeikam. Der hagere Herr fragte sogleich, ob es denn sinnvoll wäre, in die zweite Klasse zu wechseln, oder gar ins Boardrestaurant?
"Nee, an Ihrer Schtelle würdsch hier bleim.", antwortete die Zugbegleiterin.
"Und wie kommen wir jetzt hier auseinander? Ich meine, wir haben reserviert, wir haben bezahlt und sollen jetzt allen Ernstes stehend nach Berlin fahren? Ich weiß, Sie sind nicht die richtige Ansprechpartnerin, aber rechtfertigt diese Art zu reisen den Preis, den ich pro Ticket bezahlt habe? Was gibt es da an Möglichkeiten eines Rabattes?", fragte der Hagere.
"Na, Sie kriegen natürlich die Reservierungsgebühr wieder.", antwortet mit einer Selbstverständlichkeit, die als ignorant bezeichnet werden muss, die Zugbegleiterin.
Darauf erschallte großes Gelächter ob dieser Aussage durchs Abteil. "Die kompletten 4,-€ etwa?!", begehrte die Masse zu wissen und beömmelte sich darüber. Ich auch. Herrlich.
Die so Ausgelachte entfloh eiligst und weil ich nett bin und kooperativ, schlug ich dem hageren Herrn vor, dass wir uns doch bis Berlin alle 20min abwechseln könnten, ich, er und die Assistentin. Und? Was meinen Sie? Genau!
So viel Nettigkeit ist dann auch nicht gewollt und vor seiner Assi-Maus macht man sich doch nicht zum Weichei. Hat er also abgelehnt, auch im Namen der Blondine, die zustimmend gekünstelt lächelte. Dann eben nicht.
Kurz nach dem wir die Grenze der Beitrittsgebiete passierten, beschlich Müdigkeit die Stehenden und alsbald sah man die 1.Klasse-Fahrer wie ordinäre Penner auf dem Boden sitzen.
Die Stützen der Gesellschaft, notierte ich in mein schwarzes Büchlein, sind es nur, weil sie die Gesellschaft so formen, dass sie die Stützen sein können. Ändert man das zu stützende Konstrukt, so bedarf man ihrer vielleicht gar nicht und dann....
No.4:
Ich flog danach nach Stockholm, was ja immer eine Reise wert ist und wenn Sie da noch nicht waren, sollten Sie das aber schleunigst machen.
Wir fuhren mit dem Taxi vom Flughafen Richtung Down Town und ich fragte in lupenreinen Stockholmschwedisch nach dem Festpreis und stellte mit Erstaunen fest, dass der immernoch 470 skr ist. Nach all den Jahren?
Vor dem Hotel probierten wir dann alle 7 Kreditkarten aus, um den Chauffeuer für seine Dienste zu entlohnen. Funktionierte aber nicht. Im Ganzen sieben Mal nicht. Fuhren wir, der Chauffeuer und ich, also nochmal los, einen Bankautomaten zu suchen, weil der neben dem Hotel natürlich out of order war. Die Kollegin derweil wartete und zog sich dabei Erfrierungen 1. Grades zu. Danach gefragt, warum sie denn nicht schon reinging, antwortete sie: "Ich musste doch auf deinen Koffer aufpassen!"
"Und hättest du den nicht mitnehmen können?"
"Ach so."
Auf dem Zimmer, ich war gerade dabei meine Schuhe zu putzen, hörte ich ein nicht zu verortendes Geräusch. Später an dem Abend, als ich das WC benutzte, erklärte es sich dann:
Sinngemäß steht da:
Hilf uns einen Toilettenausfall zu vermeiden
Das Rica Hotel Königsstrasse ist stolz darauf, das umweltfreundlichste Wassersystem (Vakuum), dass derzeit verfübar ist, einzusetzen. Die Wassermenge und Röhren machen das System sehr empfindlich für alles andere als Toilettenpapier und wir bitten daher darum, nichts anderes in die Toilette zu werfen.
Wir danken für Ihre Rücksichtnahme und wünschen einen schönen Aufenthalt!
Nichts anderes als Toilettenpapier....da kommt man ins Grübeln und verkneift sich so einiges.
Tags darauf bin ich dann von Stockholm nach Brüssel geflogen. Ich saß am Gate und wartete auf das Boarding, als eine ältere Dame angehumpelt kam. Offensichtlich hatte sie eine Gehbehinderung. Bot ich ihr also meinen Platz an. "Snälla, du.", sagt sie und setzte sich, während ich stehend in Nähe zum Drehkreuz wartete.
Als der Steward dann zum Boarding aufrief und ich, nach meinem Ticket kramend, auf ihn zuging, wurde ich von hinten fast umgerannt. Und ob man es glaubt es war die Humpeloma, die, wie ich dann erst sah, eine Senatorcard hatte.
Es gibt keine Liebe mehr im Verkehr.
No.5:
Dann besuchte ich mit meiner Frau auf ihren Wunsch eine Charity-Veranstaltung hier in Hamburg, zu der man nur persönlich eingeladen werden kann. Sie wissen schon, Charity, man bezahlt unerhört viel Geld für ein Essen, das man daheim viel besser und günstiger hätte haben können. Ist aber für einen guten Zweck, der ganze Ärger.
Ich war der Vermutung erlegen, dort Helmut Schmidt zu treffen und habe nur deswegen eingewilligt. Mit Helmut mal eine schmöken, dass hätte was und dann haben wir ihn getroffen, den Helmut, der nicht Schmidt hieß. Überall Lockangebote.
Auf dem Weg zur Veranstaltung sagte ich zu meiner Frau, dass ich mal hoffe, dass die Zeit zwischen Dose öffnen, in die Mirkowelle stellen und servieren, nicht so lange künstlich gedehnt wird, um den Anschein von Haute cuisine zu erzeugen. Ich hätte gern Ruckzuck und um 23.00 Uhr liegen alle in Ihren Betten. Man wird ja wohl noch hoffen dürfen?
Die Location war dann das eigentliche Hochlicht (im wahrsten Sinne, 23. Stock, genau meine Liga), denn das Essen war tatsächlich warmes Buffet auf diesen Spiritusschalen. Siehste, sachte ich da, so muss es sein: Wareneineinsatz von 3,50€ plus Transport und das Ganze dann für 160,-€ verkaufen, da bleibt nach Abzug aller Nebenkosten noch ordentlich was zum Spenden übrig. War auch so und wenn ich es mir recht bedenke, war es der Spaß, mit meiner Frau mal wieder zu tanzen, mehr als wert gewesen. Echt. Die hat einen Hüftschwung. Also wenn ich die nicht schon geheiratet hätte...
No.6:
Dann flog ich nach München, was nur schlimm gewesen wäre, hätte ich dort bleiben müssen.
Musste ich aber nicht.
Es ging weiter nach Rom und neben mir und einem weiteren Schlipsträger saß gefühlt halb Nagoya (2.263.907 Einwohner) im Flugzeug. Von deren Geduldigkeitswurst, die sie zelebrierten, könnte ich mir mal 10g abschneiden, aber nur von der feinen Art.
Jut. Wir sind dann nicht nur zu spät in Rom gelandet, wegen Wetter und so, nein, tatsächlich alle Japaner haben ihre Koffer zuerst bekommen und zwar nach der obligatorischen halben Stunde, die man eh schon auf das Gepäck warten muss. War ich also entsprechend angetan, so gegen 22:00 Uhr aus dem Flufhafen zu kommen und zu sehen, dass alle offiziellen Taxistände geschlossen hatten.
Ich bin dann in den Wagen eines Typen gestiegen, der aussah wie ein serbischer Legionär, der mir dann erklärte, dass sein Kollege jetzt auch Feierabend macht, weswegen die zu Zweit vorn saßen, weswegen ich mir ernsthaft Sorgen machte, weswegen ich meiner Frau eine Nachricht zukommen ließ, dass sie, wenn ich mich in 20Min nicht gemledet haben sollte, schonmal die Polizei anrufen kann.
War dann nicht nötig und ich erleichtert, auch um 50€.
Egal. Ankommen wird für mich auch immer schöner.
Der Termin bei Antonio war so töfte, dass es mir irgendwann zu blöd wurde und ich ihm sagte, dass wir so nicht weiter kommen und ich jetzt gehe. Verstand er nicht, hielt mich aber nicht auf, sondern bestellte mir auch noch ein Taxi.
Am Flughafen tummelten sich wieder 1.000.000 Japaner und zum ersten Mal freute ich mich über die Vorzüge der Business Class, denn deren Check In war verhältnismäßig wenig frequentiert.
Leider half das Ticket auch nicht, die 3 stündige Verspätung zu umgehen. Ist in solchen Fällen dann ja immer gekoppelt, denn weil niemand wußte, welchen Weiterflug ich in München erreichen konnte, konnte ich auch nicht durchchecken.
Was macht man da?
Im Zweifel macht man es sich in der Lounge gemütlich und arbeitet solange Emails wech, wie der Akku es zuläßt, weil man ja sein Ladekabel unbedingt mit dem Gepäck aufgeben musste.
Sitzt man dann also so rum und langweilt sich. Langweilt sich noch mehr und denkt sich, man könne ja mal schauen, was es zu essen gibt, weil man ja auch, wegen des späten Ankommens, kein Abendessen und auch kein Frühstück hatte, weil man ja länger schlafen wollte.
Jut. Es gab so Mini-Tramezzini, die wirklich unappetitlich waren und Kuchen. Bis zum Boarding versüßte ich mir den Tag mit diesen Kuchen und hatte nacher wirklich keine Ahnung, warum mir schlecht war.
Ich freute mich schon beim Einsteigen ins Flugzeug auf diesen Lunch, aber, wie es dann immer so ist, aufgrund des Chaos und all dem Ärger und so, hatte man keinen Lunch dabei, dafür aber einen Croissant und wenn Sie denken, der Croissant hat so geschmeckt, wie die Verpackung es vermuten läßt, haben Sie wahrscheinlich recht.
In München dann begann der große Run zum Helpdesk, weil nämlich wirklich alle weiterfliegen wollten und der Sohn meiner Mutter hatte einen Vorteil, denn er saß auf 1A und war damit der erste Passagier, der das Flugzeug verlassen durfte und das war sein Glück.
Die nette Dame nämlich, die am Schalter saß, ließ mich wissen, dass sie noch zwei Plätze nach Hamburg frei hätte und zwar für den letzten Flug um kurz vor 22.00 Uhr und da war ich aber was froh.
Jut. Musste ich wieder warten, diesmal gab es aber was Richtiges und alleine die Freude über den Heimflug wog den Ärger des Wartens auf. Stellen Sie sich vor, Sie stranden in München wegen Schneechaos. Wie blöd ist das denn. In München?
War ich dann also 00.35 Uhr zu Hause, was für sich genommen gar nicht schlecht ist und nur knappe 6 Stunden Verspätung bedeutete, aber egal.
No.7:
Und dann hatte ich mit meiner Frau den Deal, dass wir, wenn es drei Tage Sonne am Stück hätte, diesen Anhänger für das Kind kaufen, damit wir auch mal wieder mit dem Rad fahren.
Sie müssen wissen, meine Frau ist sehr sportlich und unheimlich radfahraffin. Also so richtig, mit Alpenüberquerung und diesem ganzen Brimborium. Sie besitzt heute mehr Räder als ich in meinem ganzen Leben. Ergo war es naheliegend, auch so einen Anhänger zu haben, um sonntägliche Ausflüge zu machen.
Sagte ich also ganz folgerichtig: Ich zahl doch keine 1000,-€ für eine Sache, die wir dann in den Keller stellen. Und schon gab es drei Tage Sonne mit 18° in der Spitze und selbst ich war überzeugt, dass nun Frühling ist. War auch. Genau so lange, bis der Anhänger kam. Dann hatten wir erneuten Wintereinbruch.
Egal. Der Schnee ist weg, die ersten Touren gemacht, das Kind hat Freude und ich einen merklichen Trainingsrückstand, aber ich möchte Sie mal sehen, wenn Sie so eine Schrankwand den Berg hochziehen müssen, denn genau an einem solchen wohnen wir. Ist mir bisher nur nie aufgefallen.
No.8:
Danach war ich mit der Kollegin nochmal in Stockholm. Und ob Sie es glauben oder nicht, als wir spät abends mit dem Taxi vor dem Hotel standen, da haben wir alle 7 Kreditkarten ausprobiert, um den Chauffeuer für seine Dienste zu entlohnen. Funktionierte aber nicht. Im Ganzen sieben Mal nicht. Fuhren wir, der Chauffeuer und ich, also nochmal los, einen Bankautomaten zu suchen, weil neben dem Hotel keiner war:
Die Kollegin war darüber völlig genervt, ich fast gar nicht, ich bin da immer sehr sehr verständisvoll. Echt. Wirklich.
Ich hatte extra um ein anderes Hotel gebeten, weil ich nicht darüber informiert werden wollte, wann meine Mitbewohner auf Toilette waren. Bekam ich dann auch. War leider nur ein Haus derselben Kette. Damn it!
Und wenn Sie auch finden, dass das Bild meiner Kollegin unten rechts etwas von Hopper hat, dann haben Sie einen guten Geschmack.
Rätselfrage:
Bitte ordnen Sie nachfolgende Bilder von Hotelzimmern den dazugehörigen Städten zu. Es stehen zur Auswahl: Rom, Stockholm, Brüssel, Århus:
A:
B:
C:
D:
PS Die Überschrift habe ich mir bei Frau Grimes geliehen, die Frau mit der MickyMouse Stimme, wie Herr Mark zu schreiben pflegte. Ich mag die trotzdem sehr und möchte nochmal auf sie verweisen, weil ich glaube, die wird komplett unterschätzt. Und wenn ich mir was wünschen dürfte, dann vielleicht ein Konzert von ihr, hier in HH.
Wäre nett, Frau Grimes, hörst du?!
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Donnerstag, 1. November 2012
Worte, nichts als Worte
cabman, 20:10h
Seneca: “Nichts bringt uns in größere Übel, als wenn wir uns nach dem Gerede der Leute richten, welche für das beste halten, was allgemeine Zustimmung genießt, die nicht nach Vernunft, sondern nach Beispielen leben.”
Amen.
Und dazu noch eine recht interessante Meldung aus der Süddeutschen vom 04. September, Heuer, sinngemäß:
Da haben also Forscher festgestellt, dass es nur Mitteilungen aus 140 Zeichen bedarf (Warum wohl 140 Zeichen, Sherlock?), um einen Einblick in das Seelenleben des Absenders zu werfen.
Die so gewonnenen Erkenntnisse wären sogar fahndungstauglich.
Man untersuchte 3 Millionen öffentliche Äußerungen (call them Tweeds) von fast 3000 Usern, um Rückschlüsse auf Psychopathien zu ziehen.
Ich zitiere wörtlich:
"Das Ergebnis: Menschen, die in das psychologische Spektrum der dunklen Triade fallen, verraten sich durch Worte, etwa durch eine aufgeregtere Sprache, besonders kräftige Ausdrücke wie << ich hasse>> oder der verstärkte Einsatz von Konjunktionen wie << weil>, << so dass>> oder << da ich>>.
Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung sollen außerdem weniger flüssig tippen und auch Ersatzlaute wie << uh>> oder << um>>in ihren Tweets verwenden."
Aha. Ganz erstaunlich. Da liest man Blogs mit ganz anderen Augen, Emails auch und wundert sich nicht mehr. Auch nicht darüber, dass ich im Rahmen eines Seminars nur 48 Begriffpaare bilden musste, dessen Kombinationen eine Aussage über mich als Person zuließen.
Ist schon merkwürdig, heute sind es die Worte selbst, früher hat man sich nur der Handschrift gewidmet:
Achtung! Alter Eintrag dahinter
Zeiten ändern sich. Muss man nur akzeptieren. Können.
Amen.
Und dazu noch eine recht interessante Meldung aus der Süddeutschen vom 04. September, Heuer, sinngemäß:
Da haben also Forscher festgestellt, dass es nur Mitteilungen aus 140 Zeichen bedarf (Warum wohl 140 Zeichen, Sherlock?), um einen Einblick in das Seelenleben des Absenders zu werfen.
Die so gewonnenen Erkenntnisse wären sogar fahndungstauglich.
Man untersuchte 3 Millionen öffentliche Äußerungen (call them Tweeds) von fast 3000 Usern, um Rückschlüsse auf Psychopathien zu ziehen.
Ich zitiere wörtlich:
"Das Ergebnis: Menschen, die in das psychologische Spektrum der dunklen Triade fallen, verraten sich durch Worte, etwa durch eine aufgeregtere Sprache, besonders kräftige Ausdrücke wie << ich hasse>> oder der verstärkte Einsatz von Konjunktionen wie << weil>, << so dass>> oder << da ich>>.
Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung sollen außerdem weniger flüssig tippen und auch Ersatzlaute wie << uh>> oder << um>>in ihren Tweets verwenden."
Aha. Ganz erstaunlich. Da liest man Blogs mit ganz anderen Augen, Emails auch und wundert sich nicht mehr. Auch nicht darüber, dass ich im Rahmen eines Seminars nur 48 Begriffpaare bilden musste, dessen Kombinationen eine Aussage über mich als Person zuließen.
Ist schon merkwürdig, heute sind es die Worte selbst, früher hat man sich nur der Handschrift gewidmet:
Achtung! Alter Eintrag dahinter
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Samstag, 23. Juni 2012
Piratengespenst
cabman, 22:07h
"Mein Leben", sprach das Piratengespenst, "besteht nur aus Licht und Schatten."
Und wenn es zu hell wurde, gab es noch immer einen Weg nach unten .
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