Dienstag, 6. Juni 2006
Englisch Pentade Kapitel II
Montag

Es war plötzlich Montag und mir ging es gar nicht gut. Wahrscheinlich die Luftveränderung. Leider wurde ich sehr früh und sehr unpassend von der Frau Reinemacher geweckt. Ich war so pissig, dass ich sie auch sehr unhöflich anranzte: Get to fuck out of here! There is no need for a fucking cleaning-service!! Ich war ein bisschen erschrocken, dass es so gut ging mit dem Englisch und das ich es wagte, so etwas zu sagen. Aber Thore, der Ostasien-Experte in unserer Firma, und ich, haben schon einmal festgestellt, in Fremdsprache flucht es sich einfach leichter. Der konnte vielleicht auf Deutsch fluchen, also ehrlich. Ich habe ihm aber nichts Neues beigebracht. Ging nämlich gar nicht.
Am nächsten Tag entschuldigte ich mich und gab der Putzfrau auch 5 Euro Trinkgeld, weil ich mich so schämte. Es ist nämlich gar nicht mein Stil, unschuldige Personen so anzumachen.
Na, weil ich schon mal auf war und der Tag recht schön zu werden versprach, ging ick dann zum Strand, der nur 400m weg sein sollte. Waren aber an dem Morgen ca. 100000000000km.
Da angekommen beschloss ich, dass ich noch recht jung sei und deswegen keine so ne Opaliege brauchte. Ich doch nicht. Na ja, war vielleicht nicht die beste Entscheidung in diesem Leben, denn eigentlich wollte ich ja schlafen und so bequem ist der Strand dann och nicht; nicht mal wenn man zwei Handtücher drunter legt. Ehrlich.
Ich lag da nun so rum, halbeingecremt, weil zum ersten Mal seit langer Zeit wieder allein im Urlaub und nicht so gelenkig, als das ich überall hinkam mit der ollen, spritzigen Spritzsonnencreme. Als Mann konnte ich ja nicht einfach ein Mädel anhauen, das würde einem ganz böse ausgelegt werden. Noch viel schlimmer würde es einem ausgelegt werden, würde man einen Mann anhauen. Wahrscheinlich würde der einen dann umhauen, entweder so, oder so und dann müsste man abhauen. Also beließ ich es bei dem Teil, den ich erreichte. Man muss auch Risiken tragen können, oder sich einfach auf sie legen.
Plötzlich kamen zwei Schwedinnen an mir vorbei geflippfloppt. Dann noch zwei, und dann noch drei. Dabei haben die so einen Lärm gemacht und soviel Sand aufgestoben, dass ich aussah wie ein entnervter Streuselkuchen (hier könnte man sich fragen, wie der wohl aussieht, wie gesagt, könnte). Das schöne war aber, die sind davon ausgegangen, dass niemand sie versteht. Hah! Weit gefehlt, denn ich habe alles verstanden. Und was sieben junge schwedische Maiden nach einer sehr alkoholintensiven Feier zu berichten hatten, würde hier den Rahmen sprengen. Trotzdem ein kleines Beispiel:
Vad är fel med hans kuk? fragte da eine.
Frei übersetzt lautet das:
Was hat er für ein Problem mit seinem Schwanz? Und die andere sagt, sie würde den gern mal anfassen. Da war ich gleich dreimal erschrocken: 1. Wieso kennen so junge Dinge solche Worte? 2. Wieso sagen die das so laut in aller Öffentlichkeit? Und 3. Meinten die etwa mich? Ich habe dann erstmal verstohlen an mir runtergeblickt, aber der kleine cabman war da, wo er auch sein sollte: Eingepackt in der todchicen Badeshorts von Champion, die trocknet genauso schnell, wie sie nass wird. Also icke hatte kein Problem, aber einer der beiden komisch sprechenden Schönlinge, die sich direkt neben die Schwedinnen niedergelassen hatten. Ich sag mal so, wenn der nicht zufällig vergessen hatte, ein bis drei Paar Socken aus der Hosentasche zu nehmen, dann hatte der wirklich ein Mordsgerät in der Hose; der war sozusagen großes Gesprächsthema bei den Schwedinnen. Ich wunder mich nur, warum er das so präsentieren musste in seinen Speedos.
Als ich mittags wegging, konnte ich es mir aber nicht nehmen lassen, sehr höflich und auf Schwedisch nach der Zeit zu fragen. Was für Gesichter, und die Wildeste der Sieben grinste und meinte, sie hätte sich schon fast gedacht, dass ich sie verstehen würde. Da musste ich grinsen!

Als ich abends ein wenig umherstreifte stellte ich ziemlich bald fest, günstiger als in der Disse von Sonntag konnte man sich auf gar keinen Fall berauschen. Also ging ich da wieder hin. Pedro war auch da und ich gesellte mich an seine Bar und bestellt eine Cola.
"Harte Nacht?" fragte er.
"Frag nicht, dass solltest Du besser wissen."
Er grinst und stellt mir die Cola hin. Die hatte ich ziemlich schnell weg und ohne das ich was sagte stellte er mir wieder eine hin. Was für ein Service, denke ich mir.
"Müsst ihr das so machen? Also immer ein Getränk hinstellen, wenn es aus ist?" frag ich.
"Nee," meint er, "Du hast doch gestern gesagt, Du willst immer was Neues, sobald Deins aus ist."

Daran konnte ich mich gar nicht erinnern. Nach der dritten Cola sagte ich ihm aber er soll es mal gut sein lassen, ich steig jetzt wieder auf Bier um. Da grinst er und wir kommen ins Gespräch:
Er ist 29 und gerade Pappa geworden. Seine Tochter heißt Francesca und ist 5 Monate alt. Er arbeitet in der Saison von April bis September, 7 Nächte die Woche, durchgängig. Stundenlohn 5,30 Euro. Im Winter arbeitet er in Barcelona auf dem Bau, was sehr hart für ihn ist, weil seine Familie ja hier auf Malle lebt. Und Tipps bekommt er auch nicht, weil alles frei ist und niemand bezahlt. Der Job in der andern Disse war wesentlich besser, mehr Deutsche, Du verstehst?
Tja, verstand ich und glaubte ich ihm alles aufs Wort, steckte ihm 20 Euro in den Hemdkragen und sagte, er solle was Feines für Francesca kaufen. Er schaut nicht mal was ich ihm ins Hemd gesteckt hatte, blieb ganz cool, sagte Danke und gab mir ungefragt ein Bier. Ich ging dann Tanzen, wegen des Baggerns.
Beim Tanzen ist es ja so meine Angewohnheit, die Augen zu schließen. Nur Ich, der beat und die vibes. Der klassische Egodreier, wenn ich allein tanze. Machte ich auch diesmal und wurde aber gestört von einer Horde english people, die ihren Kumpel, der aus irgendwelchen Gründen keine Hosen mehr anhatte, über die Tanzfläche zogen. Mit seinem nackten Arsch wischte oder verseuchte, dass kann man sehen wie man will, die Tanzfläche. Die Jungs hatten einen Heidenspaß dabei, der DJ auch und folgte ihnen mit dem Spotlight. Und dabei sah ich dann? Genau Sandra! Wie einem Pin up der vierziger Jahre, oder einem Strip Eric Stantons entsprungen, tanzte sie ganz allein für sich. In Ihrem eng anliegenden Rock, der Bluse und den roten Schuhen, war sie einzigartig unter allen anwesenden Damen. Pagenschnitt, Blond, sehr lasziv und sexy tanzend konnte ich ihr gar nicht widerstehen. Sie war wunderschön. Also, Öhrchen aufgestellt, Tatzen geschleckt, Barthaare surrend ausgerichtet, tippelte ich, der Strassenkater, mal schnell rüber. Ganz unverhohlen tanzte ich sie an, ganz unverhohlen tanzte sie zurück, schmiegt sich an mich und es dauerte keine 5 min, da war das Ding “safe“. Eng umschlungen, in immer obszöner werdenden Bewegungen, schwebten wir übers frisch gereinigte Parkette und mir wurde dabei furchtbar heiß. Ich fragte sie, ob sie was trinke wolle und so gingen wir zu Pedros Barinsel. Der musste mittlerweile festgestellt haben, dass es ein Zwanni war, denn er reichte mir die Hand, zog mich zu sich, legte die andere Hand in meinen Nacken, zog meinen Kopf ganz dicht an sich ran und flüsterte: Thank you, man! Das war es. Nicht mehr und nicht weniger, aber es machte natürlich riesig was her vor Sandra.
„You seem very popular.” schmunzelt sie mich an. Na klar!

So, weil es soviel geworden ist, gibt es den bereits versprochenen Rest dann morgen. Also noch einmal teasen: Lesbenshow, first kiss, und a lot of talk….

Sandra sah ungefähr aus wie die Dame auf Position B4 in dieser Aufstellung. Ihre Freundin Sheela entspräche D3. Wobei Sheela genau so aussah, kein Unterschied, selbst das Kleid passt.


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